Sünde-03: Richtige Einstellung zur Sünde

Zielverfehlung Sünde

 

 Einleitung

Wie sollen wir mit sexuellen Sünden und allgemeinen Sünden umgehen?

Wichtig sind die folgenden Punkte: Die Sünde muss klar definiert werden. Jeder in der Gemeinde muss einverstanden sein mit dem, was Gott unter Sünde versteht. Hier gilt nicht der Massstab der Welt, sondern allein der Massstab Gottes, der uns durch die Bibel übermittelt wird. Gott hat seinen Sohn in diese Welt gesandt, um uns aus der Knechtschaft der Sünde zu befreien. Der Auftrag Jesu war es, dafür für uns am Kreuz zu leiden und zu sterben. Sünde muss diskutiert und aufgedeckt werden in unserer Mitte. Sünde muss aus unserer Mitte entfernt werden, wenn wir unter dem Segen Gottes wandeln wollen. Sünde kann nur durch Einsicht und Umkehr besiegt werden.

 

 Paulus ermahnt zu gottgefälligem Wandel: 1Thess 4,1-12

Verse 1-2: Lebt Gott zu gefallen!
Hieraus kann der Sinn und Zweck der Predigt deutlich erkannt werden. Es geht nicht immer darum, dass die Zuhörer etwas lernen sollten, was sie noch nicht wüssten. Es geht auch nicht immer darum, dass erst dann etwas gesagt werden soll, wenn etwas massiv nicht stimmt. Wir neigen dazu, nur das zu erwähnen was falsch gemacht wird und vergessen das Potential, das in den guten Werken liegt, die bereits getan werden. Paulus macht den Thessalonichern deutlich, dass er sie das, was er ihnen jetzt sagt, bereits gelehrt hat, dass sie sich bereits in dem, was er ihnen jetzt sagt, fleissig betätigen, dass er wünscht, dass sie in ihren Bemühungen nicht müde werden, sondern noch mehr zunehmen (perissöio, siehe 3,12; 4,10).

Was ist das Ziel eines Christen? = Gott zu gefallen! Eph 5,10-17 (Kol 1,10).

Wer nach dem Fleisch lebt, kann Gott nicht gefallen: Röm 8,8.

Gott will, dass wir uns umwandeln und erneuern lassen durch den Heiligen Geist, den er uns geschenkt hat (Röm 12,1-2).

An der Wohltätigkeit und Pflege der Gemeinschaft hat Gott Wohlgefallen: Hebräer 13,16.

Wer Gott wohlgefällig lebt, dessen Gebete werden erhört: 1Joh 3,22. Wie leben wir denn dem Herrn wohlgefällig? Was ist der Wille des Herrn?

Verse 3-8: Der Wille Gottes ist eure Heiligung!
Das Gegenteil vom Wandel in der Heiligung ist der Wandel in Unzucht! Eine Tischserviette braucht man, um den Mund beim Essen abzuputzen. Wir brauchen sie nicht, um unsere Schuhe oder gar den Boden zu putzen. Genauso ist es mit dem Leben in Heiligung: Wir lassen uns von Gott zum Guten benutzen, wofür wir berufen und bestimmt worden sind. Wir gehören nicht zur Welt und zu all ihrem Schmutz. Wer würde schon mit einem weissen Hochzeitskleid auf eine Baustelle gehen? Auf einer Baustelle wird das schöne Festkleid beschmutzt, deshalb würde es keiner Braut einfallen, dort spazieren zu gehen. Genauso: Wer Christus angezogen hat, der geht nirgends mehr hin, wo er sich beschmutzen kann. Welcher Mann wäre bereit Frauenkleider zu tragen? Genauso ist es mit dem Leben in Christus. Als Christen fühlen wir uns unwohl, wenn wir wieder zurück ins alte Leben schlüpfen müssten.

Den Fortschritt, den wir durch Christus gewonnen haben, die neue Identität, die wollen wir nicht mehr Preis geben: Eph 5,8. Wir sind Gottes königliche Priesterschaft (1Petr 2,9). Das Wort für Unzucht ist "Porneia" (Porno!). In der Welt wird das Wort Porno nur für hartgesottene Szenen benutzt. Das verharmloste Wort "Erotik" oder "Liebe" wird für Unzucht ersetzt. Doch in Gottes Augen gehört alles zur Unzucht - Porno, was nicht mehr der Heiligung dient: Z. B. wenn Männer eine unverheiratete oder verheiratete Frau sexuell begehren (Mt 5,28). Z. B. wenn Frauen oder Männer sich gegenseitig begehren (Frauen: Titus 2,4-5; Homo: Röm 1,24-26): Kolosser 3,5.

Wie erwirbt der Christ eine Frau (= Ehepartner) in Heiligung und Ehrbarkeit? Nicht im sexuellen Umgang, d. h. in vorehelichen Beziehungen! Auch im 1. Jahrhundert war die Moral tot und das Eheversprechen wurde, gering geachtet. Bei den Griechen herrschte sexuelle Freizügigkeit. Wir wissen, dass die Sexualität sogar Teil ihrer Anbetung in den Tempeln war, wo es Tempelprostituierte gab, die als Liebesdienerinnen Gottes den Besuchern zur Verfügung standen.

Demosthenes, ein griechischer Redner, schrieb schon im vierten Jahrhundert vor Christus: "Wir unterhalten Prostituierte zu unserem Vergnügen; wir halten uns Geliebte für die täglichen Bedürfnisse des Körpers; wir halten uns Frauen, um mit ihnen Kinder zu zeugen und damit sie unserem Haushalt vorstehen."

Solange der Mann für den Unterhalt von Frau und Familie sorgte, konnte er so viele aussereheliche Beziehungen haben, wie er wollte, ohne dass dies eine Schande war. Durch das weltliche Christentum entstand eine Gegenreaktion. Sexualität wurde zunehmend als etwas böses, weltliches und unheiliges betrachtet. Man konnte das Wort "Sexualität" nicht mehr im Licht des Schöpfers sehen, weil es kaum ein normales Beispiel dafür gab. Somit wurde die Sexualität und die Ehe von Gottgeweihten als Sünde abgelehnt (woraus das Zölibat entstand) und die ganze "Antisexhaltung" der katholischen Kirche, die über Jahrhunderte die Welt beherrschte (1Tim 4,1-3).

Doch mit dem Zeitalter der Empfängnisverhütung sind diese Normen gewaltig ins Wanken gekommen. Ein bekannter Soziologe sagte: "Die Empfängnisverhütungsmittel sind die wichtigste Erfindung seit der Entdeckung des Feuers." Im Grunde hat er recht, denn durch die Verhütung entstand in unserer Gesellschaft ein neuer Sittenkodex. Doch dieser Kodex ist eigentlich nichts neues, sondern, er ist die Rückkehr zur alten Moral und Sittenlosigkeit, die damals schon in Griechenland und in Rom herrschte.

Der Heilige Geist ruft uns auf zur Heiligung!

- Christen sind zur Heiligung und nicht zur Unkeuschheit berufen (1Thess 4,7).

- Christen wollen ein brauchbares Gefäss zur Ehre Gottes werden (2Tim 2,21).

- Christen pflegen das Fleisch nicht so, dass Begierden erwachen: Römer 13,13-14.

- Christen fliehen die Lüste und Begierden des Fleisches und werden zum Vorbild in der Keuschheit: 2Tim 2,22; 1Tim 4,12.

- Christen halten das Ehebett unbefleckt (Hebr 13,4).

Paulus nimmt in unserem Abschnitt zwar Bezug auf das Verhalten der Verheirateten untereinander in der Gemeinde. "Niemand soll seinen Bruder betrügen" (indem er sich an seiner Frau vergreift). Zur damaligen Zeit waren solche Verhältnisse unter den Heiden üblich, unter Christen soll dies jedoch nicht so sein. Trotzdem sollte dieser Abschnitt nicht nur in Bezug auf solches Verhalten verstanden werden, sondern als Aufruf zur Heiligung für alle Gläubigen in der Gemeinde!

 

 Welche Prinzipien sollten unbedingt beachtet werden?

Da viele in unserem sexistischen Zeitalter (= Äon dieser Zeit!) nicht mehr verstehen, was Heiligung bedeutet, gibt es an dieser Stelle ganz praktische Ratschläge: Es liegt an jedem einzelnen, diese Ratschläge zu beherzigen oder nicht. Wer sie nicht beherzigt, der muss sich nicht verwundern, wenn er mit seinem Verhalten aus der Gnade fällt. Unser Hauptanliegen als Christen ist es nicht zu fragen: „Was ist erlaubt und was nicht?“ Sondern: „Wie kann ich mich heiligen lassen und vor Gott wohlgefällig sein, nachdem er mich mit seiner Gnade überschüttet hat?“

Hier ist eine Liste von Vorschlägen, die uns in diesem Heiligungsprozess helfen:

1. Pass auf kleines Auge was du siehst! (Mt 5,29). Lass dich nicht von deinen Augen zu Unzuchtsgedanken oder gar zu Ehebruchsgedanken verführen! (Kleider können zu reizvoll sein!). „Niemand kann etwas dafür, wenn ein Vogel auf seinem Hausdach landet, aber er kann dann etwas dafür, wenn er ihn nisten lässt“ (Chinesisches Sprichwort). Die Versuchung an sich ist noch keine Sünde, sondern nur das Zulassen und das Pflegen eines Gedankens führt uns zur Sünde. Der Heilige Geist kann uns dabei eine grosse Hilfe sein, wenn wir ihn um Hilfe bitten.

2. Bewahre dein Herz von dem Sündenbad „Hollywood“! Jeder Film ist bewusst darauf ausgerichtet, Autorität und Wahrheit zu zerstören, die Freiheit der Sexualität jeder Art zu fördern. Halte dich fern von diesem Sündenbad, das dich zur Unkeuschheit und Unzucht verführen will.

3. Hüte dich vor dem Alkohol und jeglichen Drogen: Epheser 5,18. Alkohol und Drogen sind ein hervorragendes Werkzeug Satans, um uns willensschwach zu machen (besonders gefährlich sind Alcopops!). Wie eine von der Schlange gebissene Maus werden wir gelähmt und müssen zusehen, wie wir geistig verschlungen werden. Das Aufwachen danach in der Sünde ist umso schlimmer!

4. Weil ein Christ sich heiligen lassen will, ist er ein Kind des Tages und nicht mehr der Nacht, d. h. er hält sich nachts nach 12 Uhr in der Regel nicht mehr auf der Strasse auf! Die Nacht gehört den Ungläubigen, Gottlosen. Die Nacht ist dunkel wie die Sünde. In der Nacht finden in der Welt Orgien und Ausschweifungen statt, die einem Leben in der Heiligung völlig entgegenstreben: Römer 13,11-14.

Ein Christ, der die Zeit versteht, versucht allerlei vorbeugende Massnahmen zu treffen, um der Sünde möglichst nicht zum Opfer zu fallen, dazu gehört:

1. Sich regelmässig an den öffentlichen Versammlungen der Gemeinde zu beteiligen.

2. Aktiv im Gemeindeleben mitzuwirken. (Siehe Christentum-17: Die Gemeinde!)

3. Sich nicht mit einem attraktiven Menschen in einem Raum aufhalten! Auf gar keinen Fall alleine in einer Wohnung sich zusammen aufhalten. In der Welt ist es Gang und Gebe, dass sogar Verliebte sich zu Hause in der Wohnung alleine aufhalten. Das ist nichts anderes als eine grosse Versuchung, ja sogar eine Einladung zu sexuellen Handlungen! Genauso dumm wäre es, ständig mit überhöhter Geschwindigkeit zu fahren und zu meinen, niemals damit einen Unfall zu verursachen oder von der Polizei erwischt zu werden. Es ist alles eine Frage der Zeit! Es ist besser, wenn sich verliebte Christen in der Öffentlichkeit treffen, wo sexuelle Intimitäten nicht ausgeübt werden können. Wenn sie es trotzdem nicht lassen wollen, sexuellen Umgang zu pflegen, dann werden sie selbst die Verantwortung dafür tragen.

Vorbeugend sind diese Massnahmen ohnehin für alle, die sich heiligen lassen und dem Satan nicht zum Opfer fallen wollen!

 

 Wie begegnen wir der Sünde?

Das ist nur eine kleine Liste mit ein paar Warnungen vor sexuellen Sünden. Wer Ohren hat, der höre, was der Heilige Geist uns alle dazu lehrt! Wenn ihr noch weitere Gedanken und Vorschläge habt, um diese Liste zu ergänzen, dann lasst es mich bitte wissen, damit wir die jungen Leute vorwarnen und mit hilfreichen Tipps ausrüsten können.

Es gibt noch viele anderen Sünden, denen wir Christen ausgesetzt sind (siehe Sündenlisten). Wir sündigen, wenn wir das tun, was nicht dem Willen Gottes entspricht. Wir sündigen, wenn wir das Gute unterlassen zu tun. Wir sündigen schon mit unseren Gedanken, indem wir böse Absichten und Einstellungen pflegen in unseren Herzen.

 

 Schlussfolgerungen

Sünde ist überall und kann nur durch Einsicht und Umkehr besiegt werden (siehe Christentum-12: Die Umkehr).

Wenn es euer aufrichtiger Wunsch ist, euch vor dem Herrn heiligen zu lassen und einen gottwohlgefälligen Wandel anzustreben, dann lasst uns nicht untätig sein, über die Sünde in unserem Leben zu reden! Jeder Gläubige soll das himmlische Ziel erreichen. Es gibt so viele Sünden in der heutigen Zeit, die uns gefangen nehmen können. Es gibt so viele Probleme, die uns ohnmächtig machen, wenn wir sie nicht mit einem Seelsorger besprechen und überwinden können.

Lasst uns nicht müde werden im Kampf gegen die Sünde! Sünde in der Gemeinde darf niemals verheimlicht, verschwiegen oder unter den Teppich gekehrt werden. Sünde muss aufgedeckt und eingesehen werden: Epheser 6,11.

 

Links:

- Christentum-15: Die Taufe

- Christentum-17: Die Gemeinde