Christentum-15: Die Taufe

Was ist Christentum?

 

Die Taufe ist sehr wichtig, weil wir durch sie der Gemeinde hinzugefügt werden. Das griechische Wort für Taufe ist „baptisma“. Das Verb ist „baptizo“ oder „baptizein“ und bedeutet völliges Untertauchen im Wasser. Es hat nichts mit Besprengen oder Ausgiessen zu tun. Selbst wenn jemand die Bedeutung des griechischen Wortes nicht kennt, versteht er von selbst, dass die Menschen in der Bibel niemals besprengt wurden, oder dass über ihrem Kopf ein Wasserkrug ausgegossen wurde. Vielmehr wurden sie zum Beispiel am Jordan mit ihrem ganzen Körper unter Wasser getaucht. Die Taufe symbolisiert den Tod eines alten Lebens. Das heisst, ein Mensch der seine Sünden einsieht und umkehrt von seinem gottlosen Lebensstil, wird in der Taufe begraben. Sobald er aus dem Wasser aufsteigt, aufersteht er zum neuen Leben in Christus. Anschliessend folgt er als Christ dem Vorbild Jesu, indem er ein geheiligtes Leben führt (Röm 6,3-6; Kol 2,12).

Im ersten Jahrhundert gab es keine andere Taufe als die, dass Menschen einen Ort mit genügend Wasser aufsuchten, um sich zum neuen Leben untertauchen zu lassen (Joh 3,23; Mk 1,4-5; Apg 8,36). Wäre der Täufling bloss besprengt worden, dann hätten die Wortverkündiger damals Wasserbehälter mit sich herumgetragen. Es hätte sich erübrigt, eine grössere Wasserquelle aufzusuchen. Vielleicht fragen Sie sich: „Was macht das schon für einen Unterschied, ob bei einer Taufe gesprengt oder untergetaucht wird?“ Der Unterschied liegt nicht an der Wassermenge, sondern im Gehorsam gegenüber Gottes Wort. Zudem dient das Untertauchen als Symbol für das Begräbnis des alten und sündhaften Menschen, das Aufsteigen aus dem Wasser aber als Auferstehung zum neuen Leben.

Wer sollte getauft werden? Die Taufe ist nur für die, welche glauben und ihre Sünden bekennen (Mk 16,16; Apg 2,38). Sie ist für alle, die sich freiwillig entscheiden, Christen zu werden, um Christus nachzufolgen. Neugeborene sind gar nicht in der Lage, die Taufe zu verstehen. Die Zeremonie der Kindertaufe mag vielleicht eine sentimentale und schöne Tradition sein, aber sie ist rein menschlichen Ursprungs, weil sie von Jesus und seinen Aposteln nicht angeordnet wurde. Neugeborene müssen nicht getauft werden, da sie von Sünde und von Gott keine Ahnung haben (Mt 18,2-4; 19,13-15; Röm 9,11; 1 Kor 14,20; Dtn 1,39). Wenn ein Neugeborenes stirbt, dann wird es in den Himmel kommen und bei Gott sein.

Einige wollen mit Epheser 2,3 und Psalm 51,5 beweisen, dass Kinder mit Sünde geboren werden. Deshalb sollte man sie taufen, weil ihre Sünden von Adam vererbt wurden. Wenn Paulus von „den Söhnen und Töchtern des Ungehorsams“ spricht (Eph 2,3), dann spricht er nicht von Menschen, die seit ihrer Geburt so waren. Vielmehr ist von einer bestimmten Qualität die Rede, die diese „Kinder“ oder „Söhne“ sich selbst aneigneten (Mk 3,17; Joh 12,36; Apg 4,36; 1 Thess 5,5; Eph 2,2; 5,6.8). Paulus spricht von erwachsenen Christen, die vor ihrer Bekehrung der Sünde folgten und deshalb „Kinder des Zorns“ wurden. Als Gottlose lebten sie nach ihrer fleischlichen Natur (Gal 2,15; Röm 11,21.24), womit eine erworbene Kondition gemeint ist und nicht die fleischliche Geburt (1 Kor 11,14; Röm 2,14). Die Epheser nahmen einen sündhaften Lebensstil an. Sie führten ein gottloses Leben, das für sie ganz natürlich geworden war. Dazu haben sie sich freiwillig entschieden. Dies war keineswegs eine lasterhafte Kondition, mit der sie geboren wurden. Zum Psalm 51,5 kann gesagt werden, dass aus diesen Worten nur hervorgehen soll, wie einfühlsam David in Bezug auf die Sünde war. Schon früh in seinem Leben war er sich bewusst, wie sündhaft die Welt war, in der er geboren wurde (Jes 48,8; 1 Sam 20,30). Kein faires Gericht auf der ganzen Welt würde jemanden verurteilen für eine Tat, die er selbst nie begangen hatte. Sünden können niemals vererbt werden!

Einer der Hauptgründe, weshalb nur Erwachsene getauft werden sollen, liegt in der Sündenvergebung. Ein Neugeborenes ist ohne Sünde und braucht deshalb auch keine Taufe. Durch die Handlung allein, kann niemand gerettet werden. Es ist der Geist des Vertrauens und des Gehorsams im Herzen derer, die sich taufen lassen (1 Petr 3,21). Die Taufe eines Neugeborenen, das gar nicht weiss, was mit ihm abläuft, ist nutzlos und ungültig. Es wird später, wenn es älter ist nur verwirrt, wenn es durch die „Konfirmation“ seine Kindertaufe von damals bestätigen soll. Die Taufe ist nur für Menschen, die alt genug sind, an Jesus zu glauben, ihre Sünden zu bekennen, um aus eigener Entscheidung Christus nachzufolgen (Apg 8,12.36; 16,33; 18,8).

Wozu ist die Taufe notwendig? Es geht um den Gehorsam gegenüber dem Vater und dem Sohn (Mt 28,18-19). Es geht um die Vergebung unserer Sünden (Apg 2,28), denn in der Taufe waschen wir unsere Sünden ab (Apg 22,16; Hebr 10,22). Es geht um den Heiligen Geist, der in uns Wohnung nimmt (Apg 2,28; 5,32; Röm 8,15; 2 Kor 1,22; 5,5; Gal 4,6; Eph 1,13-14). Es geht um unsere Errettung (Mk 16,15-16; 1 Petr 3,21). Durch die Taufe werden wir mit Christus vereint (Röm 6,3-6), ziehen Christus an (Gal 3,26-27), werden Glieder seines Leibes, d. h. seiner Gemeinde (Eph 1,22-23), werden heilig und rein (Eph 5,25-27) und wiedergeboren durch den Heiligen Geist (Joh 3,5; Tit 3,5).

Die reine Taufhandlung, ohne Glauben und Umkehr, vermag uns nicht zu retten. Äussere Handlungen können unsere Seelen oder unseren Geist nicht reinigen (1 Petr 3,21; Joh 3,3-8). Der Grund, weshalb die Taufe uns rettet, liegt darin, dass wir unseren Glauben in die Tat umsetzen und zeigen, dass wir Gott vertrauen und damit seinen Namen anrufen (Apg 22,16; Röm 10,13). In der Taufe bitten wir Gott um ein reines Gewissen (1 Petr 3,21) und werden mit Christus gekreuzigt, „damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde und wir nicht mehr Sklaven der Sünde seien“ (Röm 6,3-6). Zudem werden wir mit Christus auferweckt und tragen die Hoffnung des ewigen Lebens in uns (1 Petr 3,21).

Durch die ganze Geschichte des Christentums, verstanden die treuen Nachfolger Jesu die Taufe schon immer als klare Abgrenzung vom alten zum neuen Leben, d. h. vom verlorenen zum geretteten Zustand. Mit der Taufe wurde man Christ und zählte zur Gemeinde der Geretteten.

Vor der Taufe mag ein Mensch ein gewisses Glaubensmass besitzen und Jesus nachfolgen, aber er wurde noch nicht vereint mit Christus (Röm 6,3-6; Gal 3,27). Die Taufe ist wie eine Hochzeitsfeier. Am Tag der Vereinigung bekennen wir unseren Glauben an Jesus Christus und versprechen ihm unsere lebenslange Treue (1 Tim 6,12-13; 1 Joh 4,2-3.15; Mt 10,32-33; Lk 12,8-9; Röm 10,9-10). Vor der Taufe befinden wir uns immer noch ausserhalb seines Leibes und leben ohne Hoffnung, fern von ihm (Eph 2,12). Erst in Christus besitzen wir alle geistlichen Segnungen (Eph 1,3), d. h. das Heil (2 Tim 2,10) und die Vergebung unserer Sünden (Eph 1,7; Kol 1,14). Die Taufe ist der Schnittpunkt, an dem Gott uns aus der Finsternis der Welt ins Licht Christi hineinführt (Eph 2,13; 5,8; Röm 6,3; Gal 3,27).

Die Taufe ist nur für die, welche an Christus glauben (Mk 16,16), die ihre Sünden bekennen (Apg. 2,38) und die ihr Leben ihm versprechen wollen (1 Petr 3,21). Glauben Sie an Jesus Christus, den Sohn Gottes? Dann sollten Sie nicht länger zögern und Christus anziehen in der Taufe, um ein Glied seiner Gemeinde zu werden. Suchen Sie eine Gemeinde oder einen Prediger in Ihrer Nähe, der die biblische Taufe durch Untertauchen lehrt und praktiziert. Widmen Sie ihr Leben keinem anderen Glaubensbekenntnis als nur der Bibel. Wenn man Ihnen versucht, Ihnen die Taufe auszureden, indem man behauptet, sie sei nicht notwendig für Ihr Heil in Christus, dann gehen Sie weiter. Halten Sie sich an die folgenden Schlüsselstellen der Bibel über die Taufe (Mk 16,16; Apg 2,38; 22,16; 1 Petr 3,21). Wenn Sie niemanden finden, der Sie nach der Wahrheit des Evangeliums will, dann fragen Sie einen Freund oder Verwandten, der das tut.

In der Bibel finden wir nirgends eine genaue Anleitung, wie eine Taufe durchgeführt werden soll und welche Worte dazu gesprochen werden. Die folgenden Hinweise können eine Hilfe sein: Beten Sie zu Gott und bekennen Sie sich als Sünder. Bekennen Sie Ihren Glauben an den allmächtigen Schöpfergott und seinen Sohn Jesus Christus. Bitten Sie um Aufnahme in sein Reich. Versprechen Sie dem Herrn, lebenslang seiner Wahrheit zu folgen. Sie können einen Fluss aufsuchen, ein Wasserbecken oder einen kleinen See. Sie können auch eine Badewanne mit Wasser füllen, die gross genug ist, um untergetaucht zu werden. Die Person, die Sie tauft, kann vor der Taufe die Worte sprechen: „Weil du glaubst, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist, der für deine Sünden gestorben und auferstanden ist, taufe ich dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, zur Vergebung deiner Sünden“ (Mt 28,19; Apg 2,38). Dann können Sie nach vorne, nach hinten oder für einen Moment nach unten gedrückt, –, um anschliessend wieder aus dem Wasser gehoben werden. In dem Augenblick, in dem Sie aus dem Wasser aufstehen, sind Ihre Sünden abgewaschen und Sie empfangen den Heiligen Geist als Siegel Ihrer Gotteskindschaft (Eph 1,13). Am schönsten ist es, wenn andere Gläubige einer Gemeinde an Ihrer Taufe teilnehmen und geistliche Lieder singen, während Sie aus dem Wasser steigen und sich trockene Kleider anziehen. Danken Sie anschliessend Gott für seine Gnade und feiern Sie Ihre Wiedergeburt, wenn immer möglich, mit anderen Gläubigen.

Wenn Sie einmal getauft wurden, dann sind Sie ein neugeborenes Kind Gottes (1 Petr 2,2). Der Heilige Geist wohnt nun in Ihrem Herzen und hat Sie heilig gemacht (1 Kor 6,11; Eph 5,25-27; 1 Kor 3,16-17; 6,19-20). Sie sind ein Glied der Gemeinde geworden, für die Jesus gestorben ist (Mt 16,18; Apg 20,28). Ihr Name ist nun aufgeschrieben im Buch des Lebens, so dass für Sie im Himmel ein Platz reserviert ist (Offb 20,15). Ihre Sünden sind abgewaschen (Apg 22,16). Das heisst jedoch nicht, dass Sie nie mehr eine Sünde begehen werden (Röm 7,15-25). Versuchungen aller Art werden das ganze Leben lang über Sie kommen. Wenn Sie sich versündigen, dann müssen Sie sich nicht jedes Mal taufen lassen. Sie brauchen Ihre Sünden bloss zu bekennen und Gott um Vergebung zu bitten (1 Joh 1,6-10). Alles was Sie brauchen, ist eine Gemeinde von Gläubigen, in der Sie mit anderen Christen anbeten können und im Glauben ermutigt werden. Als Christ sind Sie einem neuen Lebensstil verpflichtet. Davon handelt die nächste Lektion.

 

 Links:

- Inhaltsverzeichnis

- 16. Das christliche Leben

- Ist die Taufe für kleine Kinder?

- Der Gehorsam

- Der Gehorsam des Glaubens (Römer 4)