Matthäus-01: Abstammung

Jesus, der König

 

 

Kapitel 1,1-17: Stammbaum Jesu

Warum beginnt Matthäus ausgerechnet mit dem Stammbaum?
Weil er für die Juden sehr wichtig war. Er war der Beweis, dass Jesus der Sohn Gottes ist, wie ihn die Propheten vorhergesagt hatten. Der Sohn Gottes musste von zwei wichtigen Persönlichkeiten abstammen:

Er musste ein Sohn Abrahams sein (Gen 17,1-22; Gal 3,16.26-29). Abraham ist ohne Gesetz und ohne Beschneidung gerecht gesprochen und ein Vater vieler Völker geworden. Auch wir werden durch unseren Glauben an Jesus Christus gerecht gesprochen (Röm 4,1-25).

Er musste ein Sohn Davids sein (2Sam 7,8-16; Lk 1,30-33; Apg 2,5-35). Jesus wird als der „Sohn Davids“ oder als „Wurzelspross Isais“ (Jes 1,1.10) bezeichnet, der die versprochene Thronfolge für ewige Zeiten aufrichtet (Mt 21,6-11). Er wurde auch der „Löwe aus dem Stamm Juda“ genannt (Gen 49,9; Offb 5,5).

Der Stammbaum beginnt mit Abraham, der über 2000 vor Christus lebte. Normalerweise fand sich in keinem Stammbaum der Name einer Frau. Im Stammbaum Jesu jedoch verhält es sich anders. Die Schranken zwischen Männern und Frauen sind im NT gefallen.

Noch erstaunlicher ist die Tatsache, welche Frauen aufgelistet werden:

Tamar verführte ihren Schwiegervater, der ihr Nachkommen schenkte (Gen 38;13-30).

Rahab war eine Dirne aus Jericho (Jos 2,1-7).

Rut war keine Jüdin, sondern eine Moabiterin (Rut 1,4; 4,13-17; Dtn 23,3).

Batseba war die Frau Urias, die von David zum Ehebruch verführt wurde (2Sam 11,1-5.15-17; 12,24).

Der frühe Stammbaum kann im 1. Buch der Chronik (Kapitel 1-9) nachgelesen werden.

Im Lukasevangelium geht der Stammbaum rückwärts bis auf Adam zurück (Lk 3,23-38).

 

Kapitel 1,18-25: Geburt Jesu

Tatsache ist, dass Jesus vom heiligen Geist gezeugt wurde und somit eigentlich von keinem Menschen abstammte. Diese Zeugung durch den Heiligen Geist wurde vorhergesagt (Jes 7,14). Dies deutet auf die geistliche Zeugung, die mit Jesus seinen Anfang nahm (Joh 1,13; 1Kor 15,45-50).

Das Verhalten Josephs: Er wollte Maria nicht in Schande bringen (Dtn 22,13-27). In Schande bringen bedeutet, eine Frau anklagen, dass sie vor der Ehe ihre Jungfräulichkeit verlor durch sexuellen Umgang mit einem andern Mann. Auf einer solchen Anklage lastete die Todesstrafe. Doch ein Engel klärte ihn auf. Gemäss dem Bericht des Lukas hatte nur Maria eine Erscheinung (Lk 1,26-38).

Jesus (griech.) = „Retter, Gott ist unsere Rettung“ (Mt 1,21, Wortspiel).

Jeschua (hebr.) = „der Herr ist Heil“ (Dtn 13,17).

Immanuel = „Gott mit uns“ (Gottes Gegenwart bei uns Menschen, Jes 8,8.10).

Warum eine Jungfrauengeburt?
Sie ist der Beweis der Gottheit Jesu. Sie ist der Beginn der geistlichen Zeugung Gottes, der „Neuschöpfung“ durch die wir alle gezeugt werden. Sie ist das Werk des Heiligen Geistes und nicht die eines Menschen.

Irrlehren, die aus der Jungfrauengeburt entsprangen:

- Maria sei eine Heilige und müsse angebetet werden.

- Sexualität sei Sünde und stehe im Gegensatz zu einem Gottergebenen Menschen.

- Durch die Geburt war Jesus sündlos.

- Maria habe nur das eine Kind geboren.

Die Jungfrauengeburt wird im NT nicht oft erwähnt und sollte keine grössere Beachtung erhalten, als das die biblischen Schreiber bezweckten.

 

 Links:

- Warum wählte Gott Maria?

- Maria und Irrlehren