Jesus-24: Warum wählte Gott Maria?

Jesus, der Christus

 

 

 Einleitung

In der Stelle der tüchtigen Hausfrau, in Sprüche 31, wird von ihr gesagt: „Ihre Söhne stehen auf und preisen sie ...“ (Spr 31,28a). In anderen Übersetzungen heisst es (KJV): „Ihre Kinder stehen auf und nennen sie gesegnet.“ In einer liberalen Übersetzung heisst es (Hfa): „Ihre Söhne reden voller Stolz von ihr ...“

Mütter sind ganz besonders. Es gibt zwei Mütter, die in meinem Leben ganz oben auf der Liste stehen: Meine eigene Mutter, die dieses Jahr verstorben ist. Die Mutter meiner Tochter. Sie haben am meisten an meine guten Fähigkeiten geglaubt und mich in meinem Leben unterstützt. Die meisten von uns können ebenso aufstehen und ihre Mütter loben. Für die gesunde Entwicklung eines Kindes sind Mütter die wichtigsten Personen.

Im Lukasevangelium wird eine andere Mutter gesegnet. Elisabet wurde vom heiligen Geist erfüllt und sagte zur Maria (Lk 1,42): „Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes!“ Und weiter lesen wir, dass Maria selbst sagte (Lk 1,48): „Siehe, von nun an werden mich seligpreisen alle Geschlechter.“ Alle Mütter sind vom Herrn gesegnet, doch Maria wurde auf ganz spezielle Weise gesegnet. Der allmächtige Gott erwählte keine andere Frau als Maria damit sie die Mutter seines Sohnes sein sollte. Warum? Was war so besonders an Maria? Gott wurde nicht gezwungen sie auszuwählen. Er hätte auch eine andere Frau nehmen können. Weshalb wählte er ausgerechnet Maria aus?

 

 I.   Maria wurde von Gott begnadet

In der Bibel lesen wir, dass Maria vom Engel mit „Begnadete“ begrüsst wurde (Lk 1,28). Begnadete bedeutet auch Bevorzugte. Aus der Bibel entnehmen wir nichts, das darauf hinweist, dass Maria ausgewählt wurde, weil sie so schön, gut und vollkommen war. Trotzdem besteht kein Zweifel, dass sie besondere Qualitäten gehabt haben musste um von Gott für diese grosse Aufgabe auserkort zu werden. Welche Qualitäten besass denn diese Frau?

Als Elisabet (Frau von Johannes des Täufers) im sechsten Monat schwanger war, sandte Gott den Engel Gabriel (= Held Gottes) zu Maria, die in einem kleinen Dorf namens Nazaret in Galiläa lebte (westlich vom See Genezaret, Lk 1,26-27). Maria war noch Jungfrau. Sie stammte von der Linie des Königs David ab, sowie auch Josef. Da aber Jesus nicht von Josef gezeugt wurde, war es wichtig, dass Maria aus der Nachkommenschaft Davids stammte. Auf diese Weise erfüllten sich die Prophezeiungen der Propheten im AT (2 Sam 7,12-13; Lk 1,32-33). Trotz ihrer königlichen Abstammung, hatte das Ehepaar ein hartes Leben. Josef war ein armer Zimmermann und lebte auch in Nazaret (Mt 13,55; 2,4). Die Armut ist aus ihrem Opfer ersichtlich, als sie Jesus im Tempel weihten (Lk 2,24; Lev 12,6-8).

Josef und Maria waren verlobt (Mt 1,18). Damals verlobten sich junge Menschen noch als Teenager. Maria war vermutlich noch ein junges Mädchen, kaum zwanzig Jahre alt. Wir sehen also, dass Gott auch ganz junge Menschen für sein Werk einsetzte. Man muss nicht unbedingt zuerst alt und grau sein, bis man von Gott gebraucht werden kann. Diese grundlegenden Tatsachen zeigen schon einmal, dass Maria eine ganz besondere Frau war.

 

 II.  Maria liess sich nicht von ihren Gefühlen überwältigen, sondern sann über alles nach

Als ihr der Engel erschien und sagte (Lk 1,28): „Sei gegrüsst, du Begnadete, der Herr ist mit dir!“ da erschrak sie. Jeder normale Mensch würde bei einer himmlischen Erscheinung erschrecken. Die Bibel berichtet von einigen Menschen, die in Angst gerieten, als sie himmlische Erscheinungen sahen. Statt in Panik zu geraten, hörte Maria dem Engel zu und sann anschliessend über seine Worte nach (Lk 1,29).

Maria gebrauchte ihren Verstand. Später, als die Hirten nach Betlehem kamen, berichteten sie Maria und Josef über die Erscheinung eines Engels auf dem Feld, der ihnen die Geburt des verheissenen Messias überbrachte. Maria aber dachte über alles nach und prägte sich diese Ereignisse ein (Lk 2,19). Sie war eine Denkerin, die ihren Verstand einsetzte, der ihr von Gott gegeben war.

 

 III. Maria war eine gottesfürchtige Frau

Es gibt keine schöneren Worte, die uns von Gott überbracht werden können, als die: „Der Herr ist mit dir!“

Maria war nicht irgendeine Frau, sondern eine Frau nach Gottes Vorstellungen. Sie war eine Frau, die mit Gott wandelte. Sie war nicht ohne Sünden, denn alle Menschen haben gesündigt und Gottes Herrlichkeit verspielt (Röm 3,23). Doch sie war eine gläubige Frau, die Gott fürchtete und anbetete (Lk 1,46-55). Sie war eine gottesfürchtige Frau und verstand sofort, dass der Herr ihr im Reich Gottes eine ganz besondere Aufgabe übergab.

 

 IV. Maria glaubte an Gott und seine Macht

Der Engel versprach ihr, dass sie schwanger werden sollte, um den Erretter (= Jesus, Mt 1,21) der Menschheit zu gebären. Deshalb sollte sie ihrem Sohn den Namen Jesus geben. Denn Jesus wird sich auf den Thron Davids setzen und über das zukünftige Haus Israels herrschen (d. h. das geistliche Israel, nicht das weltliche: Röm 2,29; Gal 3,16.26-29; Apg 2,25-36).

Die junge Frau, Maria, war in diesem Moment noch nicht so besorgt, um alle diese Verheissungen, die mit ihrem Sohn in Erfüllung gehen sollten. Vielmehr fragte sie den Engel, wie das denn möglich sei, da sie ja noch keine sexuelle Beziehung zu einem Mann hatte. Diese Frage scheint im ersten Moment ihren Zweifel auszudrücken, wie Zacharias, der als Folge seines Zweifels, die restlichen Monate der Schwangerschaft seiner Frau nicht mehr reden konnte (Lk 1,18-20). Doch diese Frage stellte sie ohne Zweifel, wie dies in den folgenden Versen ersichtlich ist.

Maria fragte nicht, woran sie erkennen sollte, ob das wahr sei, was der Engel zu ihr sagte (Lk 1,18) und forderte kein Zeichen. Sie fragte vielmehr, wie sie denn schwanger werden sollte, ohne Mann (Lk 1,34). Sie war ja noch nicht verheiratet und hielt sich gehorsam an Gottes Gebote, die eine voreheliche Beziehung verbot. Wie sollte sie also schwanger werden? Diese Frage war absolut legitim!

Der Engel gab ihr die Antwort, auf das Wie: „Heiliger Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das gezeugt wird, Sohn Gottes genannt werden“ (Lk 1,35; Ex 40,35). Der Engel sagte ihr, mit andern Worten: „Du wirst nicht ein Kind bekommen, das mit menschlichem Samen gezeugt wurde, sondern eins, das vom Heiligen Geist gezeugt wurde.“ Maria fragte nicht nach einem Zeichen, trotzdem gab ihr der Engel eins, indem er erklärte (Lk 1,36-37): „Schau auf Elisabet, deine Verwandte, auch sie hat einen Sohn empfangen in ihrem Alter; und dies ist der sechste Monat für sie, die doch als unfruchtbar galt. Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.“ Mit andern Worten: Wenn die unfruchtbare Elisabet durch Gottes Kraft schwanger werden konnte, wie viel mehr dann Maria. Gott hat auch die Kraft, eine Jungfrau wie Maria schwanger werden zu lassen. Denn Gott ist der Schöpfer und nichts ist IHM unmöglich.

Maria aber glaubte den Worten des Engels. Sie antwortete (Lk 1,38): „Ja, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast!“ Elisabet aber sagte später, vom Heiligen Geist erfüllt (Lk 1,45): „Ja, selig, die geglaubt hat, dass in Erfüllung geht, was ihr vom Herrn gesagt wurde.“ Es geht ganz klar aus dem Text hervor, dass Maria an Gott und seine uneingeschränkte Macht glaubte.

 

 V.  Maria hatte einen demütigen Geist

Es ist rührend wie Maria demütig vor dem Engel bekannte: „Ja, ich bin des Herrn Magd.“ Die Reaktion Marias ist entscheidend und offenbart uns viel über ihren Geist. Maria war dem Herrn ergeben, wie eine Sklavin ihrem Herrn. Das ist sicher ein Hauptgrund, weshalb Gott ausgerechnet Maria für diese besondere Aufgabe auswählte.

Maria lebte nicht nach ihrem menschlichen Willen, sondern nach dem Willen Gottes, deshalb sagte sie mit andern Worten: „Dein Wille, Herr, geschehe.“ Das ist der Geist, den der Herr auch in uns sucht. Vielleicht fragen sich junge Menschen, wie sie jemals einen gläubigen Partner fürs Leben finden können, in dieser gottlosen Welt. Menschlich gesehen, ist das sehr schwierig, doch bei Gott ist alles möglich!

Später pries Maria den Herrn in einem Lied und sang (Lk 1,47-48): „... mein Geist jubelt über Gott, meinem Retter, denn hingesehen hat er auf die Niedrigkeit seiner Magd ...“ Es war ihr voll bewusst, was für eine grosse Ehre der Herr ihr gab. Sie durfte die Mutter des kommenden Erlösers der Menschheit sein. Gott machte eine unbedeutende Frau berühmt und ehrte sie mit einer ganz grossen Aufgabe, vor allen Menschen.

 

 VI. Maria unterwarf sich dem Willen Gottes

In der heutigen Zeit verstehen die meisten überhaupt nicht, was das für Maria bedeutete, als sie dem Engel antwortete: „Mir geschehe, wie du gesagt hast!“ Zu diesem Zeitpunkt war sie ja gar nicht verheiratet! Was heisst das? Ihre Situation war äusserst prekär, denn sie lebte in einem kleinen Dorf, wo sie jeder kannte. Es war damals eine Schande, unverheiratet schwanger zu sein. Das hätte ihr sicherer Tod sein können. Denn das Gesetz Mose lehrte, dass eine solche Frau, die Unzucht begann, zu Tode gesteinigt werden musste (Dtn 22,23-24). Für Unzucht Sünden gab es keine Vergebung, im Alten Bund, sondern nur die Todesstrafe. Dafür waren bloss zwei oder drei Zeugen im Dorf notwendig (Dtn 17,6; 19,15).

Maria war sich völlig bewusst, was für Auswirkungen das auf ihr Leben haben konnte. Trotzdem unterwarf sie sich den Worten des Engels, indem sie mit andern Worten sagte: „Wenn das der Wille des Herrn ist, dann geschehe es nach seinem Willen.“ Sie unterwarf sich Gott voll und ganz, obschon es gegen alle menschliche Vernunft war. Die biblischen Ereignisse zeugen nicht von besonders Heiligen, denen es leichter fiel zu glauben, als uns heute. Nein! Das waren Menschen, wie du und ich. Auch sie mussten glauben, selbst wenn ihre Situation aussichtlos war. Das ist die Art von Menschen, die Gott auch heute noch gebrauchen kann. Ob Mutter, Vater, Sohn oder Tochter, der Herr sucht auch heute noch nach Gläubigen, mit solcher Gesinnung.

Anschliessend lief sie eilends zu ihrer Verwandten, Elisabet. Denn sie war vermutlich die Einzige, die sie verstehen konnte. Nicht einmal ihr zukünftiger Mann konnte sie verstehen (Mt 1,19). Als Elisabet Maria sah, wurde sie vom Heiligen Geist erfüllt und rief (Lk 1,42): „Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes!“ Und weiter sagte sie, mit andern Worten: „Was für eine grosse Ehre, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt. Wie habe ich das verdient?“

 

 VII. Maria kannte die Schriften

Aus dem Lobgesang Marias können wir ihr Verständnis über Gott und seinen heiligen Schriften erkennen (Lk 1,46-55). In diesen zehn Versen, die sich wie ein Liebesgedicht anhören, offenbart Maria ihren tiefen Glauben und ihre grosse Erkenntnis über Gott. Ihre Worte erinnern an das Loblied Hannas (1 Sam 2,1-10).

Marias Loblied enthält drei Hauptthemen (Lk 1): Was Gott für sie Grosses getan hat (V. 46-49). Was Gott für alle Menschen vollbracht hat (V. 50-53). Was Gott für Israel getan hat (V. 54-55), indem er seine Verheissungen erfüllte.

Obschon Maria aus dem Heiligen Geist heraus redete, besass sie zweifellos eine grosse Erkenntnis, über die inspirierten Schriften. Es ist erstaunlich, was sie in diesen wenigen Versen zum Ausdruck bringt. Ganze zwölf Stellen aus dem Alten Testament widerspiegeln ihre Worte des Lobes.

 

 VIII. Maria war mutig und tapfer

Gott brauchte eine starke und widerstandsfähige Mutter für Jesus. Nach vierzig Tagen, brachten Maria und Josef ihr neugeborenes Kind vor den Herrn, im Tempel zu Jerusalem, um ein Opfer darzubringen (Lev 12,2-4.6-8). Es war aber dort ein Mann, mit dem Namen Simeon, der das Kind in seine Arme nahm, segnete und in prophetischer Weise voraussagte, was bald geschehen werde (Lk 2,25-35). Seine prophetischen Worte wandten sich an Maria und er sagte (V. 35): „Ja, auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen -, damit aus vielen Herzen die Gedanken offenbar werden.“ Mit andern Worten, grosse Leiden warteten auf sie, nebst grosser Verantwortung. Zudem bekam Maria noch weitere sechs Kinder (Mk 6,3): Vier Söhne und mindestens zwei Töchter.

Nur eine mutige Frau konnte diesen Anforderungen genügen. Nur eine tapfere Frau konnte diesen Herausforderungen standhalten. Abtreibung war für sie undenkbar. Sie akzeptierte jedes „Schicksal“ das der Herr ihr gab. Maria war die richtige Frau, die den Schwierigkeiten des Lebens tapfer standhalten konnte. Maria war eine Frau nach Gottes Vorstellungen, für diese besondere Aufgabe.

Interessanterweise lesen wir kaum etwas von Josef, während den drei Wirkungsjahren Jesu. Es ist nur von Maria und ihren Kindern die Rede. Deshalb wird angenommen, dass Josef ziemlich älter war als Maria und noch vor dem öffentlichen Auftreten, seines erstgeborenen Sohnes, verstarb. Die Tatsache, dass Jesus am Kreuz die Fürsorge für Johannes seiner Mutter übergab (Joh 19,26-27), könnte ein Hinweis darauf sein, dass Josef bereits verstorben war. Wenn das so war, dann hatte Maria eine noch viel grössere Aufgabe, als wir es erahnen können. Sie trug die volle Verantwortung für den Sohn Gottes. Sie zog mindestens weitere sechs Kinder auf. Eine starke Frau, die sich der Herr aussuchte!

 

 IX. Maria war bereit, Verantwortung zu tragen

Viele Frauen in der heutigen Zeit wollen gar keine Verantwortung mehr übernehmen. Für viele Ehepaare ist es eine zu grosse Last, Kinder zu haben. Sie wollen frei und unabhängig sein und das Leben geniessen. Kinder fordern zu viel Hingabe und schränken die persönliche Freiheit ein. Doch das ist das Leben, das Gott für uns Menschen vorgesehen hat. Maria war zusätzlich bereit, die grosse Verantwortung für den Sohn Gottes zu tragen und ihn aufzuziehen.

Als besorgte Eltern, suchten Maria und Josef drei Tage lang nach ihrem zwölfjährigen Sohn, der ihnen einmal im Tempel verlorenging (Lk 2,41-51). Tausende von Menschen waren zum Passafest nach Jerusalem gereist, da konnte es schon Mal passieren, dass man sich in der Menschenmasse verlor. Schliesslich fanden sie Jesus in einer Bibelstunde, bei den Gesetzeslehrern im Tempel.

Maria und Josef nahmen ihre grosse Verantwortung vor Gott wahr.

 

 X.  Maria vertraute ihrem Sohn

Achtzehn Jahre später, als Jesus begann, öffentlich aufzutreten, wurde er zu einer Hochzeit in Kana eingeladen (Joh 2). Auch seine Mutter Maria war anwesend, zusammen mit den Jüngern (Josef wird nicht erwähnt). Als der Wein ausging, wandte sich Maria an ihren Sohn und sagte zu ihm (Joh 2,3): „Sie haben keinen Wein mehr.“ Mangelnde Vorräte galten, besonders bei einer Hochzeit, als Schmach für die Brautleute, da Gastfreundschaft im Orient eine heilige Pflicht war.

Maria kannte ihren Sohn ganz genau und vertraute seiner helfenden Hand. Deshalb sagte sie, mit andern Worten, zu ihm: „Du kannst hier etwas Gutes tun.“ Sie hatte offenbar auch genügend Einfluss in der Hochzeitsgesellschaft, um die Diener auf die Anweisungen Jesu vorzubereiten. Deshalb sprach sie zu ihnen: „Was immer er euch sagt, das tut.“ Schliesslich nahm sich Jesus dem Brautpaar an und wandelte ca. 500 Liter Wasser in guten Trinkwein um.

Es ist besonders wichtig, dass Eltern ihren Kindern Vertrauen schenken und dies auch ausdrücken, mit Worten wie: „Du schaffst das.“ „Du kannst das“ usw. Genau das tat auch Maria.

 

 XI. Maria war besorgt um ihren Sohn

Jesus diente dem Volk ständig und kam manchmal nicht einmal zum Essen (Mk 3,20-21). Die besorgten Verwandten dachten, Jesus sei von Sinnen, da er bis zur Erschöpfung arbeitete. Deshalb machten sich Maria und die Geschwister auf den Weg, um Jesus heimzuholen, damit er sich ausruhen und stärken konnte (Mk 3,31-35). Dieser Vorfall spricht vielleicht nicht so sehr dafür, dass Maria und die Geschwister voll verstanden, was die Mission Jesu war. Trotzdem kann gesagt werden, dass Maria um ihren Sohn besorgt war.

Es ist so gut, eine Mutter zu haben, die im richtigen Moment „Stopp“ sagt.

 

 XII. Maria blieb ihrem Auftrag treu bis zum Ende

Können wir uns vorstellen, wie die liebende Mutter unter dem Kreuz ihres Sohnes steht und leidend zu ihm aufblickt? (Joh 19,25-27). Wenn sie das prophetische Wort Simeons noch nicht verstanden hatte, dann versteht sie es spätestens jetzt (Lk 2,35a). Trotzdem war ihr Herz zu Tode bekümmert.

Es gibt nichts Schlimmeres für eine Mutter zu ertragen, als ihr Kind sterben zu sehen und dazu noch an einem Kreuz. So viel Zeit, Kraft und Liebe, die sie in dieses Leben investiert hat. Es könnte einer Mutter den Glauben rauben, doch nicht Marias Glauben. Sie blieb ihrem göttlichen Auftrag bis zum Ende treu. Sie zweifelte keinen Moment an Gottes Heilsplan für die Menschheit. Nach der Auferstehung und Himmelfahrt Jesu, lesen wir, wie Maria sich, zusammen mit den Aposteln, in einem Obergemach in Jerusalem aufhielt (Apg 1,14): „Dort hielten sie alle einmütig fest am Gebet, zusammen mit den Frauen, mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Geschwistern.“

 

 Schlussfolgerungen

Maria war eine unglaublich starke und treue Frau, die sich Gott für diese besondere Aufgabe ausgesucht hat. Sie verdient unsere Beachtung und unseren Respekt, ohne Überbetonung und ohne sie deswegen anzubeten (Mt 4,10). Jetzt wissen wir, weshalb der allmächtige Gott, Maria für diese besondere Aufgabe auserwählt hat. Der allmächtige Gott sucht auch heute noch nach solchen Frauen wie Maria. Maria war eine ganz besondere Frau und Mutter. Sie ist allen Frauen und Müttern ein Vorbild. Sie hat ihre Verantwortung vor Gott erkannt und das Beste daraus gemacht.

Mutter zu sein, ist ein von Gott geschenktes Vorrecht. Jede Mutter trägt eine grosse Verantwortung vor Gott. Denn sie besitzt den Haupteinfluss auf ihr Kind. Sie legt das Fundament für die Zukunft ihres Kindes, ob es einmal gläubig wird oder nicht.

Jede Mutter ist verpflichtet, ihr Kind nach dem Willen des Herrn zu erziehen. Dabei spielt ihr Glauben und ihre Hingabe, eine ganz besondere Rolle für das Kind. Sie kann ihr Kind positiv unterstützen zu guten Werken und zum Glauben an den lebendigen Gott. Sie kann ihrem Kind ihr Vertrauen schenken, wie Maria das tat. Sie kann durch ihr Vorbild und ihre Liebe zum Herrn und zur Gemeinde, den besten Einfluss haben auf ihr Kind, damit es später auch einmal zum Glauben findet. Denn Gott will, dass alle Menschen ihn finden und gerettet werden (1 Tim 2,4). Das ist nach wie vor der göttliche Auftrag, der allen Müttern gilt, für ihre Kinder. (Dieser Auftrag gilt natürlich auch den Vätern.)

Gottesfürchtige Eltern sind ein riesengrosser Segen für jedes Kind. Darum, lasst uns unsere Verantwortung vor Gott erkennen! Lasst uns im Glauben allen Kindern gute Vorbilder sein, ob wir selbst Kinder haben oder nicht!