Christentum-14: Der freie Wille

Was ist Christentum?

 

Das Heil ist zwar ein Gnadengeschenk Gottes, aber es ist an Bedingungen geknüpft. Das Evangelium wird zwar gepredigt, aber die Menschen müssen es auch glauben. Vergebung wird allen Menschen angeboten, aber sie müssen umkehren. Gott ist gnädig, aber wir müssen IHM gehorchen. Jesus Christus hat uns das ewige Heil gebracht durch sein Sühnopfer am Kreuz, aber es nützt uns nur dann etwas, wenn wir uns dem Willen Gottes beugen. Durch die ganze Bibel können wir immer wieder feststellen, dass der Herr seinen Geschöpfen die freie Wahl lässt zwischen zwei Optionen: Segen oder Fluch, Leben oder Tod (Dtn 30,15.19; Apg 2,40). Es liegt ganz bei uns. Wir können Jesus nachfolgen, oder wir können ihn ablehnen (Joh 14,6; Mt 11,28-30). Der Herr schenkt uns zahlreiche Impulse, das Gute im Leben zu wählen. Er macht zum Beispiel ein sündhaftes Leben leer, damit wir angespornt werden umzukehren und ein frommes Leben zu führen. Dabei zwingt der Herr niemanden, weder zum Guten noch zum Bösen.

Die Tatsache, dass uns angeboten wird zu glauben, umzukehren und zu gehorchen, setzt einen freien Willen voraus. Leider gibt es einige, die lehren fälschlicherweise, dass der Mensch keinen freien Willen besitzt, sondern wir alle seien vorherbestimmt zum Heil oder zur Verdammnis. Die biblische Lehre spricht aber eindeutig davon, dass wir unsere ewige Bestimmung selbst entscheiden können. Wenn Gott uns für unsere Sünden verantwortlich macht, dann deswegen, weil wir uns freiwillig für den Ungehorsam entschieden haben. Die Bibel lehrt, dass wir frei wählen können zwischen richtig und falsch (Jak 4,17; Joh 7,17; Apg 13,46). Gott ruft uns zu einem Leben des Gehorsams, das schliesslich dem Heil unserer Seelen dient (1 Thess 2,12; 1 Tim 6,12; Hebr 9,15; 1 Petr 2,9). Dieser Aufruf wird durch die Verkündigung des Evangeliums unterstützt (2 Thess 2,14). Dabei antworten wir Gott, indem wir umkehren mit unserem ganzen Verstand, unserem Willen und Herzen.

Gott hat niemals vorherbestimmt, ob wir glauben und umkehren werden oder nicht. In der Bibel lesen wir, dass der Herr Entscheidungen traf, bevor er die Welt erschuf. Gott entschied, dass sein Sohn in diese Welt kommen sollte, um die Menschheit von der Sünde zu retten (Apg 2,23; 1 Petr 1,18-20). Auch wenn in der Bibel von einer Vorherbestimmung die Rede ist, dann ist damit nicht gemeint, dass Gott die einen zum Heil erwählt, während er andere verlorengehen lässt. Es wird nirgends von einer individuellen, sondern von einer generellen Vorherbestimmung gesprochen. Das heisst, Gott hat alle, die an Christus glauben und seinen Willen tun, zum Heil vorherbestimmt (Röm 8,28-30; Eph 1,4-5.11; 2 Thess 2,13; 1 Petr 1,2-3).

Verbinden wir diese Lehre der Vorherbestimmung mit einem Lehrer in der Schule, dann wäre es doch unfair, wenn er die einen Schüler durchgehen lassen und die andern scheitern lassen würde, ohne jedem einzelnen die Möglichkeit zu geben, sich für seine Abschlussprüfung vorzubereiten und zu studieren. Vielmehr ist es doch gerecht, dass ein Lehrer für alle seine Schüler dieselbe Bewertung anwendet und somit alle die gleiche Möglichkeit erhalten. Genauso entschied sich Gott im Voraus, dass alle gerettet werden, die an Christus glauben und ein geheiligtes Leben führen. Die aber Christus ablehnen und in Auflehnung gegenüber Gott leben, werden verloren gehen. In diesem Sinne hat der gerechte Gott uns vorherbestimmt, indem er uns frei entscheiden lässt, welches Leben wir führen wollen.

 

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