2. Timotheus-04: Die Aufgaben eines Wortverkündigers

Gemeindeordnung

 

 

 I.   Verse 1-8: Das Testament des Apostels

Im Textus Receptus steht am Anfang des Satzes ein „darum“ (οὖν), das Bezug nimmt auf den vorderen Abschnitt von Kapitel 3.

Paulus bittet Timotheus eindringlich und sagt mit andern Worten: „Hör mir gut zu!“ Eindringlich Bitten = zum Zeugen aufrufen, beschwören (διαμαρτύρομαι). „Ich ermahne dich inständig“ (siehe auch 1. Tim. 5,21). Paulus richtet den Blick des Timotheus auf das höchste Ziel: die Wiederkunft Christi. Damit erhält sein letzter Befehl volles Gewicht und den Höhepunkt seines Briefs. Timotheus wird einst vor dem grossen Richter, Jesus Christus, stehen. Er wird gewarnt, seiner Berufung nicht ungehorsam zu werden. Was auch geschehen mag, Timotheus soll das Wort (= die gesunde Lehre) allen Menschen verkündigen. Dieser Befehl gilt an alle Prediger des Wortes Gottes.

Christus wird als Richter wiederkommen (Apg. 10,42; Heb. 10,30; Offb. 20,11-15). Er wird gerecht richten (V. 8; Apg. 17,31). Wir werden nach seinen Worten gerichtet (Joh. 3,18; 12,48; Heb. 4,12-13). Er wird die Menschen richten, die noch auf der Erde leben (2. Kor. 5,9-10; 1. Thess. 4,17; Heb. 9,27). Er wird die Verstorbenen richten, die im Hades auf das Gericht warten (1. Thess. 4,16; Joh. 5,27-29). (Siehe Letzte Dinge-06: Das Gericht“!)

Christus wird als Sieger wiederkommen (Offb. 6,2). Jesus lebt und präsentiert sich als grosser Sieger und Held. Sein Erscheinen (ἐπιφάνεια) wird allen sichtbar sein (Tt. 2,13). Vor der Ankunft eines röm. Herrschers wurden die Strassen gefegt und geschmückt. Paulus sagt hier also zu Timotheus: „Du weisst, was geschieht, wenn eine Stadt die Epiphaneia des Herrschers erwartet. Du erwartest die Epiphaneia Jesu Christi; deshalb verrichte dein Werk so, dass alles gerüstet ist, wenn er erscheinen wird.“ In dem Sinn sollen Christen ihr Leben so einrichten, dass sie jederzeit auf das Kommen Christi vorbereitet sind. (Siehe Offenbarung, Kapitel 19: Der Sieg Christi.)

Christus wird als König wiederkommen (Mt. 25,31-32). Jesus ist der Herrscher über alle die in irgend einer Form geherrscht haben (Offb. 19,16; 1. Tim. 6,15). Er wird auch über seine Feinde herrschen in alle Ewigkeit (1. Kor. 15,24-28; Offb. 11,15).

Verkündige (κηρύσσω) die Wahrheit Gottes zu allen Zeiten, „ob sie erwünscht ist oder nicht“ (NGÜ): 1. Tim. 6,14. Tritt für sie ein, sei zur Stelle (ἐφίστημι), wann immer du gebraucht wirst, um für die Wahrheit einzustehen (Eph. 5,16). Decke Schuld auf, überführe, widerlege (ἐλέγχω): 1. Pet. 1,6-7; Röm. 3,4. Weise zurecht, tadle (ἐπιτιμάω): 1. Thess. 5,12; Tt. 3,10; 1. Tim. 5,1, Ermahne und ermutige, bitte (παρακαλέω) mit aller Geduld u. Belehrung: 1. Tim. 4,13; Gal. 6,1-5.

Gesunde (ὑγιαίνω) Lehre (διδασκαλία) (1. Tim. 1,10; 4,6.16; 6,3; 2. Tim. 1,13; 3,16; 4,3). Wir leben in einer Zeit (1. Tim. 4,1-4; 2. Tim. 3,1-6), in der die Menschen das Evangelium Christi nicht mehr ertragen (ἀνέχομαι) können. Weshalb nicht? Weil sie sich angeklagt und schuldig fühlen. Weil sie nicht umkehren und sich verändern lassen wollen. Weil sie nach ihrem Gutdünken und Verlangen = Lust, Begierden (ἐπιθυμία), eigenen Vorstellungen, „christlich“ leben wollen. Weil sie lieber etwas hören, was ihr falsches Denken und Tun stärkt. Viele suchen im Wort Gottes die Bestätigung ihres sündhaften Wandels. Das Wort Gottes soll in den Ohren kitzeln (schön und harmonisch klingen) und nicht betrüben (2. Kor. 7,10). Sie sind nicht bereit für das Evangelium zu leiden (Mt. 13,21; 2. Tim. 3,10-13). Weil sie Unterhaltung und positive Erlebnisse suchen, nicht die Stille und die Zurechtweisung. Liebe, Harmonie und positives Denken ist wichtiger, als die gesund machende Lehre Gottes, die Sünde aufdeckt und zurechtweist. Das bleibt eine grosse Herausforderung für uns Christen, denn wir Menschen neigen zur Bequemlichkeit und meiden es, das Kreuz zu tragen (Lk. 14,27). Weil sie an der Wahrheit Gottes kein Gefallen finden, sondern vielmehr an Mythen (1. Tim. 4,7; 2. Thess. 2,8-12). Soziale Gemeinschaft steht höher als Gottes Wort. Hauptsache das Wort hat allen gefallen, egal ob es eine erfundene Geschichte war. Sie verschaffen sich Lehrer in Menge, d. h. sie stellen Prediger an, die ihnen das verkündigen, was sie hören wollen. In den USA stehen Prediger in einem Anstellungsverhältnis. Es kommt nicht selten vor, dass die Ältesten einer Gemeinde nach 7-10 Jahren einen Predigerwechsel wünschen. Je nach dem kann einem Prediger auch die Kündigung drohen, wenn er nicht das predigt, was ihm die Ältesten auftragen.

Die Juden haben diese ablehnende Haltung immer wieder an den Tag gelegt: Sie widerstanden Jesus und den Propheten (Joh. 8,59; 10,31; Mt. 23,37). Selbst die Jünger Jesu nahmen Anstoss an ihrem Herrn (Mt. 26,31). Sie steinigten Stephanus (Apg. 7,51-60). Sie verurteilten Paulus (Gal. 4,16).

Du aber bleibe nüchtern, besonnen (νήφω), ruhig, überlegt, selbstbeherrscht, enthaltsam, ausgeglichen (1. Pet. 4,7; 1. Thess. 5,6). Er soll sich nicht verwirren lassen, sondern allem gefasst und beherrscht ins Auge sehen, indem er auf Gott vertraut. In einer aus dem Gleichgewicht geratenen Welt, soll er sich durch nüchterne Beständigkeit kennzeichnen.

Sei bereit zu leiden für das Evangelium: Nimm Mühsal (κακοπαθέω) und Plage auf dich (in Zürcher insgesamt 4x: 1,8; 2,3.9; 4,5): 2. Korinther 6,3-10. Evangelisten sollen in den Leiden vorangehen, weil auch Christus uns darin ein Vorbild hinterlassen hat (1. Pet. 2,21; 1. Tim. 4,12).

Erfülle deinen Auftrag, deine Mission, die Gott dir gab: Tue, mache (ποιέω) die Arbeit! Vollbringe, erfülle (πληροφορέω) deinen Auftrag! Sei unbeirrt, was andere (gegen dich) sagen und damit falsch liegen (Apg. 4,19; 5,29). Das heisst nicht, dass der Evangelist niemals zuhören soll, was andere einzuwenden haben! (1. Tim. 4,16; 2. Tim. 2,2; 4,2).

Paulus bittet den Timotheus mit andern Worten eindringlich, die Mission, für die er ihn eingesetzt hat, weiterzuführen, denn drei Dinge sind sicher:

1. Ich werde bald sterben.
Paulus lebte nicht sich selbst (Röm. 14,17-8; Phil. 1,21-23). Er war bereit sein Leben Gott zum Opfer, wörtlich Trankopfer (σπένδω), darzubringen. Nicht etwa, weil ein weiteres Opfer zur Erlösung für die Menschheit nötig wäre! Wenn ein Lamm geopfert wurde, goss man einen Viertel Hin (41/2 Liter Wein) darüber (Nu. 15,5). Jesus ist das Lamm und Paulus ist der Wein, der über das Opfer gegossen wurde. Paulus betrachtete seinen Tod nicht als beliebige Hinrichtung, sondern als ein Opfer, das er Gott darbrachte; sein Leben wurde ihm nicht genommen, er gab es von sich aus hin. Erasmus sagte: „Ich bin im Kampf ergraut und habe verdient, dass ich meinen Abschied nehme, um Jüngeren das Kampffeld zu überlassen“. In dem Sinn legte Paulus seine Waffen des Geistes nieder und überliess sie Timotheus.

2. Ich hatte einen erfolgreichen Missionsdienst.
Ich kämpfte einen guten Kampf; agon (ἀγών): 2. Kor. 10,3-6, agonizomai (ἀγωνίζομαι): kämpfen (Lk. 13,24) (engl. agonize= quälen, martern), mit Selbstdisziplin, sich selbst verleugnen (Lk. 9,23). Agonia (ἀγωνία): Todeskampf, Leidenskampf, Anstrengung, Angst (engl. agony; deutsch Agonie). Ich bin am Ziel des Wettlaufs (δρόμος): 1. Kor. 9,24-27. Das Gleichnis vom Sämann lehrt uns, dass von vier Gläubigen, nur drei das Ziel erreichten (Mt. 13,18-23). Nur eine Minderheit wird das Ziel erreichen (Mt. 7,13-14). Auch ein vorbildliches Leben kann sich mit einer Torheit wenden und schlimm enden. Ich habe am Glauben (πίστις) festgehalten: (2. Kor. 4,16 - 5,8). Die Olympischen Spiele fanden alle vier Jahre zu Ehren des Zeus statt, an denen alle Griechen, später auch die Römer, teilnehmen durften. Sie mussten den Göttern schwören und verpflichteten sich, dass sie sich mindestens zehn Monate auf die Kämpfe vorbereitet hatten und dass sie nicht versuchen würden, auf betrügerische Weise einen Sieg zu erzielen. Möglicherweise will Paulus sagen: „Ich habe mich an die Regeln gehalten und ehrlich gekämpft“: 2. Tim. 2,5.

3. Ich weiss, dass auf mich der Siegeskranz wartet.
Der Siegeskranz (στέφανος), oder Kranz der Gerechtigkeit. Er wird auch unverwelklicher Kranz der Herrlichkeit genannt (1. Pet. 5,4). Wer bis zum Lebensende Christus treu bleibt, wird belohnt mit der Krone des Lebens (Offb. 2,10): Jakobus 1,12. Im irdischen Leben schenkt uns die Weisheit eine prächtige Krone: Spr. 4,9. Paulus ist von seinem himmlischen Sieg völlig überzeugt (Heb. 6,19). Er glaubt an den gerechten Gott und seine Verheissungen (1. Tim. 6,14). Auch wir dürfen am Ende unseres Lebens mit solchen Gedanken erfüllt sein.

 

 II.   Verse 9-18: Persönliche Mitteilungen

Paulus, der seine Mitarbeiter an verschiedene Orte entsanndte (4,12; 1. Tim. 1,3; Tit. 1,5), um andern zu dienen, brauchte jetzt selbst Beistand und Hilfe. Er wusste, dass sein Tod nahe bevorstand. Vermutlich war ihm auch kalt in der Zelle, in der er sass und fürchtete, dass es bald noch viel kälter werden konnte. Deshalb bat er den Timotheus sich zu beeilen und vor dem Winterbeinbruch in Rom zu sein (V. 21). Er bat um den Wintermantel, den er bei Karpos in der Hafenstadt Troas vergessen hatte (V. 13). Paulus hatte in Troas eine Erscheinung (Apg. 16,9).

Als erster nennt er Demas (eine Kurzform von Demetrius), der ihn verliess. Er wird in den Paulusbriefen dreimal erwähnt: In Philemon 24 wird Demas, mit anderen Männern zusammen, von Paulus als sein Gehilfe bezeichnet. In Kolosser 4,14 wird Demas ohne jeden weiteren Zusatz erwähnt. In der hier erörterten Stelle heisst es von Demas, er habe Paulus verlassen, weil er die Welt liebgewonnen habe. Zuerst war Demas also ein Gehilfe des Paulus, dann einfach nur Demas und schliesslich war er ein Überläufer, der die Welt liebgewonnen hat. Es lässt sich also ein kontinuierlicher Abstieg feststellen. Aus dem Gehilfen wird ein Ungläubiger.

Was ist mit Demas geschehen?
Vielleicht folgte Demas Jesus nach, ohne sich vorher bewusst zu sein, welchen Preis er dafür zahlen werde. Er war ja mindestens das zweite Mal in Rom und musste die Gefangenschaft des Paulus miterleben (Kol. 4,14). Wo würde Demas im Gleichnis vom Sämann hinpassen (Mt. 13,28-23; Lk. 8,5-15)? Möglicherweise gab Demas im Glauben auf, weil er feststellen musste, dass man als Christ auf Unbeliebtheit, Verfolgung, Einsamkeit und Kerker gefasst sein musste. Zudem muss ein Christ zur Selbstaufopferung bereit sein. Vielleicht hatten Demas aber auch all die Jahre müde gemacht. Die Zeit kann sehr gefährlich und heimtückisch sein. Viele Menschen sind begeisterungsfähig für viele Dinge im Leben. Leider haben sie oft nicht die nötige Geduld, um im Glauben ausdauernd zu kämpfen und zu wachsen. Vielleicht hatte er aber die Welt und ihre Lust lieber als Jesus Christus. Er verbrannte die Brücken hinter sich nicht, sondern liess immer noch eine Hintertüre offen. Erst mit der Zeit stellte er fest, dass er ja ständig etwas tut, was er gar nicht möchte und dass er ständig etwas unterlässt, worauf er Lust hat. Es gibt viele, die gut anfangen, aber schlecht enden, weil sie den geraden Weg verlassen und in die Welt zurückkehren (1. Tim. 1,18-20; 2. Tim. 2,15-18; Gal. 1,6-8; Heb. 6,4-10; Joh. 15,1-7; 1. Joh. 2,11-18; 4,19-21).

Es werden zwei weitere Brüder genannt, die aber nicht vom Glauben abfielen.

Creces reiste vor der Hinrichtung des Paulus nach Galatien, weil er vermutlich dort entsandt wurde.

Titus missionierte in Dalmatien (heutiges Kroatien), weil er von Paulus dafür beauftragt wurde, nachdem er in Kreta war (Tt. 1,5; 3,12).

Nur Lukas, der geschätzte Arzt war der einzige Glaubensgenosse, der noch bei Paulus blieb (Kol. 4,14). Er war ein treuer Reisebegleiter des Paulus (Phm. 24). Er schrieb das Lukasevangelium und die Apostelgeschichte. In der Apostelgeschichte beschreibt Lukas die Reisen des Paulus mit dem Wörtchen „wir“, so dass wir daraus schliessen, dass er dabei war (Apg. 16,10). Er reiste auch mit Paulus nach Rom, als er das erste Mal gefangen-genommen wurde (Apg. 28,16). Als Arzt pflegte er Paulus. Er muss es gewesen sein, der Paulus mit seinem Dorn im Fleisch behandelte (2. Kor. 12,7), ihn pflegte und alle ärztliche Kunst anwandte, um seine Schmerzen zu lindern und ihm die Weiterarbeit ermöglichte.

Paulus fordert nun Timotheus dringend auf, den Markus mitzubringen (4,11). Er war der Autor des Markusevangeliums und trug den Zunamen Johannes (Apg. 12,25). Er war der Sohn einer Maria, in deren Haus führende Männer versammelten (Apg. 12,12). Er war der Neffe des Barnabas (d.h. Barnabas war sein Onkel: Kol. 4,10). Er begleitete Paulus und Barnabas auf der ersten Missionsreise und trennte sich in Pamphylien wieder von ihnen (Apg. 13,13). Wegen ihm kam es später zu einem erbitterten Streit zwischen Paulus und Barnabas (Apg. 15,36-39). Später finden wir ihn wider unter den Mitarbeitern des Paulus in Rom, der ihm das beste Zeugnis ausstellte (Phil. 24; Kol. 4,10). Hier sehen wir die umgekehrte Lebensgeschichte eines Gläubigen, der schlecht begann, aber umso besser endete. Aus einem Drückeberger wurde ein grosser Diener. Deshalb bittet Paulus um Markus, weil er ihm eine grosse Hilfe wäre.

Tychikus wurde nach Ephesus geschickt. Er stammte aus Kleinasien und war ein treuer Mitarbeiter des Paulus (Tt. 3,12). Er begleitete Paulus von Griechenland nach Jerusalem (Apg. 20,4-21,17). Er wurde zusammen mit Onesimus (dem entronnenen Sklaven) der Überbringer der folgenden Briefe: Epheser- Kolosser- und Philemonbrief (Kol. 4,7-9; Eph. 6,21).

Alexander, der Schmied (4,14). Paulus sagt, dass ihm dieser Mann viel Leid zugefügt habe. Es könnte dieselbe Person sein, die im Glauben Schiffbruch erlitt (1. Tim. 1,20).

Paulus bittet auch um - die Bücher, um die biblia, wie es im griechischen Text heisst (wörtlich. Papyrus- oder Schriftrollen): „Es ist durchaus denkbar, dass diese Rollen die ältesten Fassungen der Evangeliumsberichte enthielten“, die Pergamente (waren aus Tierhäuten hergestellt und beschrieben) könnten folgendes gewesen sein: die Dokumente, die ihn als römischen Bürger auswiesen, oder die jüdischen Glaubensschriften, das Alte Testament.

Statt sich an Alexander zu rächen, übergibt Paulus alles dem Herrn (Dt. 32,35; Ps. 62,13; Röm. 12,17-19; 1. Pet. 2,23). Gott wird jedem nach seinen Taten vergelten (Röm. 2,5-6; 2. Kor. 11,15; Offb. 2,23; 20,13): Spr. 24,12. Alles kommt früher oder später auf uns zurück; es sei gutes oder böses (Mt. 25,31-46). Das hält Paulus vom Bösen fern und macht ihn frei für wichtigeres. Das erfordert grossen Glauben und Vertrauen auf Gott. Timotheus wird durch das Vorbild des Paulus angeleitet, als Evangelist für das Reich Gottes alles im Gebet dem Herrn anzuvertrauen:

- Evangelisten erzählen dem Herrn alles, was in und ausserhalb der Gemeinde abläuft.

- Evangelisten berichten dem Herrn über das Wachstum und den Fortschritt von jedem Glied.

- Evangelisten geben dem Herrn Rechenschaft über ihre Arbeit und ihre Mission.

 

 III. Verse 19-22: Abschliessende Grüsse

Priska und Aquila (4,19)
Sie wurden, zusammen mit andern Juden, unter Claudius aus Rom vertrieben und zogen nach Korinth (Apg. 18,1-3). Paulus wohnte und arbeitete bei dem Ehepaar in Korinth, das denselben Beruf ausübte wie er (Zeltmacher). Später reisten sie mit Paulus nach Ephesus und wohnten dort (Apg. 18,18). In Ephesus nahmen sie Apollos zu sich, um ihn genauer im Wort zu unterrichten (Apg. 18,26). Als Paulus später wieder nach Ephesus kam, versammelte sich die Gemeinde regelmässig im Haus dieses Ehepaars (1. Kor. 16,19). Paulus bezeichnete sie als seine Mitarbeiter, die ihr Leben für ihn einsetzten (Röm. 16,3).

Onesiphoros (4,19)
Er war ein Gläubiger aus Ephesus. Er suchte den gefangenen Paulus in Rom auf und betreute ihn (1,16-18)

Erastus (4,20)
Er wurde mit Timotheus als Reisebegleiter nach Mazedonien entsandt (Apg. 19,22). Er befand sich nun in Korinth als Paulus in Rom auf seine Hinrichtung wartete.

Trophimus (4,20).
Er reiste mit Paulus und Timotheus (Apg. 20,4-5). In Ephesus verursachte er ungewollt Probleme, so dass Paulus verhaftet wurde (Apg. 21,29). Er wurde krank und musste von Paulus in Milet zurückgelassen werden.

Eubulos, Pudes, Linos, Claudia (4,21)
Diese Jünger, darunter eine Frau, lassen Timotheus aus Rom grüssen. Von Claudia gibt es eine uninspirierte Überlieferung.

Timotheus kannte alle diese Leute sehr gut. So enthielten selbst die Segenswünsche grosse Ermutigungen für Timotheus. Als Letztes wurde er von Paulus aufgefordert, schnell nach Rom zu reisen und ihm beizustehen.