Letzte Dinge-06: Das Gericht

Wiederkunft & Gericht

6. Der Tag, an dem Christus wiederkam [Artikel]

 

 

 Es war ein ganz gewöhnlicher Tag, ein Tag wie jeder andere

Und doch war es kein gewöhnlicher Tag, nämlich jener Tag, an dem Jesus wiederkam. Man sollte meinen, dass Hans Müller wenigstens eine Vorahnung hatte, als er am Morgen aufstand. Aber wäre das so gewesen, dann müssten wir ja das Verheissungswort Christi anzweifeln, als er sagte (Mt 24,36): „Doch wann jener Tag und jene Stunde sein werden, weiss niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn; nur der Vater weiss es.“

Nachdem der Wecker klingelte, stand Hans am frühen Morgen nichts ahnend auf wie immer, zwar noch ein wenig müde aber dennoch bereit zur Arbeit, die auf ihn wartete. Er war Käser und führte zusammen mit seiner Frau einen kleinen Milchladen. Sie waren ein gut eingespieltes Team. Während seine Frau tagsüber den Laden betreute, belieferte er in den frühen Morgenstunden die Kundschaft. Das Geschäft lief gut, da die Schweizer Milch- und Käseprodukte lieben. Sie hatten auch zwei Kinder: Heidi, die noch im Vorschulalter war, und Paul, der schon tüchtig in der ersten Klasse Lesen und Schreiben lernte.

An diesem Morgen wollte Hans seine Frau nicht wecken. „Vreni braucht ihre Ruhe“, dachte er. Zudem musste Paul an diesem Tag nicht zur Schule, so dass die Drei ein bisschen länger schlafen konnten. Während er leise vom Bett aufstand, blickte er auf seine schlafende Frau und schmunzelte. Sie hatten eine enge Beziehung zueinander. Wenn nur diese christliche Gemeinschaft nicht wäre, zu der sie und die Kinder sich hingezogen fühlten.

Vor nicht allzu langer Zeit bekehrte sich Vreni zu Christus und besuchte mit den Kindern regelmässig die Gottesdienste am Sonntagmorgen. Sie wünschte sich so sehr, dass auch er Christ würde. Gerade vor ein paar Tagen hatten sie darüber eine lange Unterhaltung.

Denn am vergangenen Sonntag ging Hans wieder einmal mit, zum Gottesdienst, um seinen guten Willen zu zeigen. Die Menschen waren eigentlich alle sehr nett zu ihm, doch während der Predigt hatte er das Gefühl, als wären die Worte nur auf ihn gerichtet. „Bilde ich mir das ein oder empfinden das alle so?“ fragte er sich, als er in der Küche sein Morgenbrot zu sich nahm. „Was war der Inhalt der Botschaft am letzten Sonntag?“ „Ach ja richtig, der Prediger sprach über die Wiederkunft Christi.“ Den Grossteil der Predigt verstand Hans sehr gut. Es war einerseits sehr amüsant und andererseits auch erschreckend, über verschiedene Fanatiker zu hören, die versucht hatten den Tag der Wiederkunft Christi zu deuten. Tausende von Menschen wurden an der Nase herumgeführt, indem man ihnen ein bestimmtes Datum vorgab, an dem Christus wiederkommen sollte. An solchen Tagen legten einige von ihnen weisse Kleider an und stiegen auf Berge, Bäume, ja sogar Hausdächer, um dort den Herrn zu erwarten. Doch die Enttäuschung war gross, als dieser Tag an ihnen vorbeiging wie jeder andere. Viele von den verführten Seelen nahmen sich in ihrer Verzweiflung das Leben, als Jesus dann doch nicht kam.

Hans erinnerte sich an die Worte des Predigers, wie er vor solchen Irrlehrern warnte und aus der Bibel folgende Schriftstellen vorlas:

Matthäus 24,4-5: „Gebt Acht, dass euch niemand irreführt! erwiderte Jesus. Denn viele werden unter meinem Namen auftreten; sie werden behaupten, sie seien der Messias, und werden viele irreführen.“

Matthäus 24,23-26: „Wenn dann jemand zu euch sagt: Seht, er ist dort!, so glaubt es nicht. Denn mancher falsche Messias und mancher falsche Prophet wird auftreten und grosse Zeichen und Wunder vollbringen, um, wenn möglich, sogar die Auserwählten irrezuführen. Denkt daran: Ich habe es euch vorausgesagt. Wenn also die Leute zu euch sagen: Seht, er ist draussen in der Wüste!, dann geht nicht hinaus. Und wenn sie sagen: Seht, er ist hier im Haus! dann glaubt es nicht.“

Obschon Hans von diesen Worten sehr beeindruckt war, dachte er: „Vielleicht hatte der Prediger doch ein wenig übertrieben, als er sagte, dass Christus in den nächsten fünf Minuten kommen könnte.“ Während er sein Morgenbrot fertig ass, schmunzelte er und dachte: „Wie sind die Christen doch naiv mit ihrem Glauben!“

Dann stand er auf, spülte seine Kaffeetasse ab und ging ins Badezimmer. Nachdem er sich gewaschen und seine Zähne geputzt hatte, schaute er noch einmal kurz in das Kinderzimmer, wo die Türe leicht offen stand und beide Kinder noch tief schliefen. Er liebte seine Familie und dachte, vielleicht würde er sich eines Tages doch noch taufen lassen, seiner Frau zuliebe. Dann zog er seine Jacke an und verliess das Haus. Er hatte keine Ahnung, dass er seine Familie nie wieder sehen würde.

 Viel zu beschäftigt!

In den folgenden Stunden war Hans viel zu beschäftigt, um über etwas anderes als seine Arbeit nachzudenken. Er musste Flaschen aufladen und einige Vorbereitungen treffen, bevor er mit dem Ausfahren beginnen konnte.

Es war ein schöner Tag mit einem wolkenlosen Himmel. Das war ein Grund, warum Hans seine Arbeit liebte. Er durfte draussen sein und es machte ihm Freude, die Welt jeden Morgen aufwachen zu sehen. Er genoss die Stille und die Freiheit. Mit seinem elektrischen Milchwagen konnte er mühelos die Strassen überqueren, die sonst so reichlich befahren waren. Zwischen den einzelnen Auslieferungen konnte er nachdenken.

Wie jeden Morgen, standen die Leute in den Häusern langsam auf. An einen Ort hörte er einen Wecker rasseln, am andern Eingang roch es nach frischem Kaffee. Manchmal begegnete ihm eine Frau im Morgenrock, die nach der Milchflasche griff und wieder in der Wohnung verschwand. Bei einem Haus sah man deutlich, dass gestern ein Polterabend stattfand.

Während Hans an den einzelnen Häusern vorbei ging, musste er immer wieder an die Predigt vom vergangenen Sonntag denken. Er dachte an die Stelle, die der Prediger vorlas (Matthäus 24,37-39): „Bei der Wiederkunft des Menschensohnes wird es wie in den Tagen Noahs sein. Damals vor der grossen Flut assen und tranken die Menschen, sie heirateten und wurden verheiratet - bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging. Sie merkten nichts, bis die Flut hereinbrach und sie alle hinwegraffte. So wird es auch bei der Wiederkunft des Menschensohnes sein.“

Auf seiner Auslieferung kam er bis an den Stadtrand wo er einen Traktor sah. Ein Bauer fuhr mit zwei anderen Leuten aufs Feld. Da kam ihm die Stelle in den Sinn wo es heisst (Mt 24,40): „Von zwei Männern, die dann auf dem Feld arbeiten, wird der eine angenommen und der andere zurückgelassen.“ Hans versuchte diese Gedanken aus seinem Kopf zu verdrängen, indem er sich sagte: „Fange ich jetzt auch noch an zu fantasieren?“ „Wenn Christus über 2'000 Jahre lang nach seinem Tod nicht gekommen ist, warum sollte er dann ausgerechnet heute kommen?“ „Zudem bin ich gesund und glücklich und werde noch lange nicht sterben.“ „Ich will das jetzige Leben geniessen und positiv sein und nicht an das Ende der Welt denken!“

Es war ein aussergewöhnlich schöner Herbsttag, an dem es einem schwer fiel an das Elend der Welt oder gar an ihren Untergang zu denken. Es war ein Tag, an dem man sich einfach freute zu leben! Doch gerade das hätte ihm eine Warnung sein sollen. In der Bibel werden wir mit den folgenden Worten gewarnt (1 Thess 5,1-3): „Zur Frage nach dem Zeitpunkt und den näheren Umständen dieser Ereignisse braucht man euch nichts zu schreiben, Geschwister. Ihr selbst wisst ganz genau, dass jener grosse Tag, der Tag des Herrn, so unerwartet kommen wird wie ein Dieb in der Nacht. Wenn die Leute meinen, es herrsche Frieden und Sicherheit, wird plötzlich das Unheil über sie hereinbrechen wie Wehen, die eine schwangere Frau überfallen, und es wird kein Entrinnen geben.“

Vergnügt fuhr Hans zum nächsten Haus, um seine Bestellungen auszuliefern. Er trug volle Flaschen zu den Häusern und leere Flaschen zurück zu seinem Elektromobil. Und wenn er mit einer Strasse fertig war, begann er mit der Nächsten. Es war fast wie an jedem Morgen, aber nicht ganz!

 Plötzlich geschah etwas Überraschendes und ohne jede Vorwarnung!

Normalerweise liegt ein Gefühl in der Luft, bevor etwas Grosses geschieht, aber es war nichts, kein Vorzeichen. Normalerweise fühlen die Tiere das Nahen einer Gefahr (bei einem Vulkanausbruch, einem Erdbeben, einem Tsunami), werden unruhig und bringen sich in Deckung: Die Vögel flattern aufgeregt hin und her, die Hunde und Katzen benehmen sich seltsam, aber es war nichts.

Normalerweise liegt ein Gefühl in der Luft, bevor etwas Grosses geschieht, aber es war nichts, kein Vorzeichen. Normalerweise fühlen die Tiere das Nahen einer Gefahr (wie z. B. bei einem Vulkanausbruch, einem Erdbeben, oder einem Tsunami). Sie werden unruhig und bringen sich in Deckung. Vögel flattern dann aufgeregt hin und her, Hunde und Katzen benehmen sich seltsam. Beim grossen Tsunami im indischen Ozean 2004 hätte die Bevölkerung nur auf die Tiere schauen müssen, denn sie flohen rechtzeitig auf höhere Ebenen. – Aber es war nichts, kein Vorzeichen.

Wie immer haben sich Menschen gestritten und andere geküsst. Wie an jedem Morgen gingen die einen zur Arbeit und die andern einkaufen. Wie an jedem Tag wurde der Strassenverkehr immer dichter, lauter und hektischer. Ohne jede Vorwarnung schien das Leben wie normal weiterzugehen mit allem, was es an Gutem und Bösem mit sich trägt.

Dann geschah es ganz plötzlich: Wie ein Blitz aus heiterem Himmel – ohne Vorwarnung (Mt 24,27). 1. Thessalonicher 4,16: „Der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, ein lauter Befehl wird ertönen, und auch die Stimme eines Engelfürsten und der Schall der Posaune Gottes werden zu hören sein.“

Hans war nicht weit von einem Friedhof entfernt, als das alles passierte. Der Schall drang schneller durch die Atmosphäre als Licht und war unüberhörbar: Er drang bis ins innerste der Erde hinein, in die Tiefen des Meeres, ja bis in das Innerste jeder Menschenseele. Er drang durch Mark und Bein, für jederemann unüberhörbar. Hans fuhr vor lauter Schreck mit seinem Wagen in einen Gartenzaun und blieb wie angewurzelt auf dem Gehsteig stehen. Noch nie hatte er Gottes Stimme gehört. Doch er zweifelte keinen Augenblick daran, dass dies Gottes Stimme gewesen sein musste. Er hatte auch Jesus noch nie gesehen. Doch als er den Sohn Gottes mit seiner Herrlichkeit am Himmel sah, da wusste er ganz genau, dass dies der Messias war.

„Und er wird wiederkommen! Auf den Wolken wird er kommen, und alle werden ihn sehen, auch die, die ihn durchbohrt haben. Sein Anblick wird alle Völker der Erde in Schrecken und Trauer versetzen. Ja, amen, so wird es sein“ (Offb 1,7). Es muss gewaltig sein! Wenn Jesus sich mit Macht und Herrlichkeit offenbart. Wenn Jesus wiederkommt, wird er nicht mehr als Lamm erscheinen, das geschlachtet werden sollte, für die Sünden der Welt, sondern als Löwe aus dem Stamm Juda, um Gericht zuhalten (Offb 5,5).

Der Himmel änderte seine Farbe: Das Blau wurde verdrängt – von der hellen weissen Wolke, vom Licht der Engel und ihrer Erscheinung wie Feuer. Nebst all dem erschien alles blass gegenüber der Herrlichkeit und Majestät Jesu. Es blitzte, donnerte und die Erde bebte. Die Erdoberfläche überzog sich mit gewaltigen Rissen und Spalten. Im Friedhof öffneten sich die Gräber. Die Toten wurden auferweckt und erschienen überall auf den Strassen. Ihre Körper waren anders; sie waren fester und irgendwie unverletzbar. „Das musste der unverwesliche Zustand sein“, dachte Hans staunend. Er begegnete Menschen, bei deren Begräbnis er dabei gewesen war. Einige sahen glücklich und entspannt aus und andere nicht.

Jesus sagte voraus (Joh 5,28-29): „Seid deshalb nicht erstaunt, wenn ich euch sage, dass der Tag kommt, an dem die Toten in ihren Gräbern die Stimme des Sohnes hören und herauskommen werden. Die, die getan haben, was gut ist, werden zu neuem Leben auferweckt werden; die aber, die getan haben, was böse ist, werden zu ihrer Verurteilung auferweckt werden.“

Dann merkte Hans, dass auch etwas an ihm selbst geschah (1 Kor 15,51-52): „Ich sage euch jetzt ein Geheimnis: Wir werden nicht alle sterben, aber bei uns allen wird es zu einer Verwandlung des Körpers kommen. In einem einzigen Augenblick wird das geschehen, und zwar dann, wenn vom Himmel her die Posaune zu hören ist, die das Ende der Zeit ankündigt.“

Ganz benommen fing er an loszurennen als würde er verfolgt. Er wollte so schnell wie möglich nach Hause zu seiner Familie, um ihr zu helfen und beizustehen. Auf dem Weg konnte er sehen, wie verherrlichte Körper entrückt wurden; es waren die Gläubigen, die zum Herrn entrückt wurden. Die Erde bebte immer heftiger und kleinere Häuser stürzten zusammen wie Schachteln. Bäume lagen entwurzelt auf den Strassen und die Menschen rannten ziellos umher. Überall schrien Menschen vor Angst und das Klagen und Jammern auf der Erde wurde immer lauter. Doch vom Himmel her konnte man einen lieblichen Engelsgesang hören, der voll von Freude und Halleluja war und für alle Gläubigen Trost und Sieg bedeutete. Für Hans jedoch war dieser Gesang kein Trost.

Völlig erschöpft kam er zu Hause an; er stürzte sich durch die Eingangstür und lief von Zimmer zu Zimmer, doch niemand war da. Heidis Lieblingspuppe lag auf dem Fussboden und Pauls Schulbücher zum Teil auf dem Boden und zum Teil noch auf dem Schreibtisch. Der Morgenrock seiner Frau lag über dem Stuhl. Alle Anzeichen deuteten darauf hin, dass sie kurz vorher noch dagewesen waren. In der Küche stand das Geschirr halb abgewaschen. Jetzt wusste er was geschehen war: seine Familie war bereit. Er raste die Treppe hinunter vor das Haus und starrte zum Himmel, dann wurde es zunehmend dunkler. Die Schreie der Menschen waren wie auf einer Geisterbahn. Er fühlte sich allein, allein mit seiner Sünde.

Wieder bebte die Erde und ihm wurde klar, dass sie wie eine alte Maschine war, die ihre Aufgabe erfüllt hatte, eine alte Maschine, die nun nicht mehr konnte. Auch die Sonne hatte nicht mehr dieselbe Kraft. Man konnte sie anschauen, ohne die Augen zukneifen zu müssen. Langsam wurde es finster, kalt und ungemütlich. Die Sterne fielen vom Himmel wie Ballone die man mit einer Nadel zum Platzen brachte. Das Weltall rollte sich wie eine Buchrolle zusammen. Wer hätte geglaubt, dass die geistige Welt, Gottes Herrlichkeit so unglaublich nahe war. Alles war so verändert.

Der Apostel Johannes berichtet uns von seiner Offenbarung (Offb 6,12-17): „Nun sah ich, wie das Lamm das sechste Siegel öffnete. Ein heftiges Beben erschütterte die Erde, die Sonne wurde schwarz wie ein Trauergewand, der Mond verfärbte sich vollständig und wurde rot wie Blut, und die Sterne fielen auf die Erde wie Feigen, die der Herbststurm vom Baum schüttelt. Der Himmel verschwand, als wäre er eine Pergamentrolle, die man zusammenrollt, und kein Berg und keine Insel blieben an ihrem Platz. Die Könige der Erde, die hohen Beamten und die Generäle, die Reichen und die Mächtigen, aber auch alle anderen Menschen - Sklaven genauso wie Freie - flüchteten ins Gebirge und versteckten sich dort in Höhlen und Felsspalten. Sie flehten die Berge und Felsen an: Fallt doch auf uns und verbergt uns vor den Blicken dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Denn jetzt ist er da, der furchtbare Tag, an dem ihr Zorn über uns hereinbricht. Wer kann da noch bestehen?“

Nun war es auch Hans klar, dass er Gott gegenüber treten musste. Diese Tatsache erfüllte ihn mit Schrecken (2 Kor 5,10): „Denn wir alle müssen einmal vor dem Richterstuhl von Christus erscheinen, wo alles offengelegt wird, und dann wird jeder den Lohn für das erhalten, was er während seines Lebens in diesem Körper getan hat, ob es nun gut war oder böse.“ Hans wusste, welchen Urteilsspruch er zu empfangen hatte. Alles, was ihm im irdischen Leben so wichtig war erschien plötzlich nebensächlich und unwichtig. Hätte er doch nur auf die Predigt des Evangeliums gehört, als es noch Zeit war. Er war ja Gottes Gemeinschaft näher als manch anderer; er sass mitten drin. Doch jetzt war es zu spät, denn die Gelegenheit war vorbei (2 Petr 3,9-10): „Es ist also keineswegs so, dass der Herr die Erfüllung seiner Zusage hinauszögert, wie einige denken. Was sie für ein Hinauszögern halten, ist in Wirklichkeit ein Ausdruck seiner Geduld mit euch. Denn er möchte nicht, dass irgendjemand verloren geht; er möchte vielmehr, dass alle zu ihm umkehren. Trotzdem: Der Tag des Herrn wird kommen, und er kommt so unerwartet wie ein Dieb. An jenem Tag wird der Himmel mit gewaltigem Krachen vergehen, die Gestirne werden im Feuer verglühen, und über die Erde alles, was auf ihr getan wurde, wird das Urteil gesprochen werden.“

 Schlussfolgerung

Wir wissen, dass diese Geschichte nicht wahr sein kann, weil Jesus noch nicht gekommen ist. Sie gründet sich aber auf der Lehre der Bibel. Sie ist nur aus dem einen Grund erzählt worden:

Um uns Gedanken darüber zu machen, wie es einmal sein könnte.

Um uns alle wach zu rütteln und zum Nachdenken anzuregen.

Um uns einen kleinen Vorgeschmack zu geben die Wiederkunft Christi.

Denn der Tag, an dem Christus wiederkommt, ist gewiss!

2. Petrus 3,11-18: „Wenn das alles auf diese Weise vergeht, wie wichtig ist es da, dass ihr ein durch und durch geheiligtes Leben führt, ein Leben in der Ehrfurcht vor Gott! Wartet auf den grossen Tag Gottes; verhaltet euch so, dass er bald anbrechen kann! Sein Kommen bedeutet zwar, dass der Himmel in Brand geraten und vergehen wird und dass die Gestirne im Feuer zerschmelzen. Doch wir warten auf den neuen Himmel und die neue Erde, die Gott versprochen hat - die neue Welt, in der Gerechtigkeit regiert.

Weil ihr also auf diese Dinge wartet, liebe Freunde, setzt alles daran, euch vor dem Herrn als untadelig und ohne Makel zu erweisen, als Menschen, die Frieden mit ihm haben. Begreift doch: Die Geduld, die unser Herr mit uns hat, bedeutet unsere Rettung. So hat es euch ja auch unser lieber Bruder Paulus mit der ihm geschenkten Weisheit geschrieben, und dasselbe sagt er in allen Briefen, wenn er über diese Dinge spricht. Einiges in seinen Briefen ist allerdings schwer zu verstehen, was dazu führt, dass die Unbelehrbaren und Ungefestigten es verdrehen. Aber das tun sie auch mit den übrigen Heiligen Schriften, und sie tun es zu ihrem eigenen Verderben. Ihr, liebe Freunde, wisst nun schon im Voraus Bescheid. Darum seid auf der Hut und lasst euch nicht von den irrigen Ansichten jener gewissenlosen Leute mitreissen; gebt Acht, dass ihr nicht euren festen Stand verliert und zu Fall kommt! Lasst stattdessen euer Leben immer mehr von der Gnade bestimmen und lernt Jesus Christus, unseren Herrn und Retter, immer besser kennen. Ihm gebührt die Ehre – jetzt, in dieser Zeit, und dann am grossen Tag der Ewigkeit. Amen.“

Wichtig ist aber auch, dass wir uns bewusst sind, dass es uns schon vor der Wiederkunft treffen kann, indem der Herr uns plötzlich vom irdischen Leben abberuft, durch Unfall, Krankheit oder ein plötzliches Herzversagen usw.! Obschon bei dieser Geschichte die menschliche Vorstellungskraft mitwirken muss, wissen wir aus der heiligen Schrift folgendes ganz genau:

1. Christus wird wiederkommen, da gibt es nichts zu rütteln!

2. Christus kann heute noch kommen, in den nächsten fünf Minuten.

3. Wenn Christus kommt, wird jedes Auge ihn sehen.

4. Wenn Christus kommt, wird sich endgültig offenbaren, wo du die Ewigkeit verbringst.

Bist Du bereit für den Tag, an dem Christus wiederkommt?