Letzte Dinge-05: Wiederkunft Christi

Wiederkunft & Gericht

5. Wiederkunft Christi [Artikel]

 

 

 Einleitung

Die Wiederkunft Christi ist ein Thema, das bei vielen religiösen Lehrern zu ungeheuren Spekulationen geführt hat. Einige der bekanntesten Theorien, bezüglich der Wiederkunft Christi, wurden von falschen Propheten verbreitet. Die Tatsache, dass Jesus zurückkommt, erfüllt unser christliches Leben mit einer lebendigen Hoffnung im Glauben.

Die Bibel lässt uns nicht im Unklaren. Sie lehrt uns gewisse Dinge über die Wiederkunft unmissverständlich. Dinge, die wir wissen sollten. Alle Spekulationen darüber sind jedoch sinnlos und töricht.

 Jesus wird kommen!

Zuerst wollen wir prüfen, welche Gewissheit wir für ein zweites Kommen Christi haben.

Jesus kommt wieder, weil Er es versprochen hat. In Johannes 14,1-3 erklärt Jesus seinen Nachfolgern:

„Lasst euch durch nichts in eurem Glauben erschüttern!, sagte Jesus zu seinen Jüngern. Vertraut auf Gott und vertraut auf mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich dann etwa zu euch gesagt, dass ich dorthin gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Und wenn ich einen Platz für euch vorbereitet habe, werde ich wieder kommen und euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.“

Jesus verspricht hier mit anderen Worten: „Ich werde wiederkommen.“ Wir dürfen also die volle Gewissheit haben, dass er wieder kommen wird. So wie Jesus bei seiner Geburt das erste Mal vom Himmel kam, so wird er auch das zweite Mal aus dem Himmel herabkommen. Sein Leben auf dieser Erde wurde von vielen verschiedenen Quellen geprüft und bestätigt und ist eine historische Tatsache.

Jesus kommt wieder, weil die vom heiligen Geist inspirierten Apostel dies schriftlich verkündigen.

In Hebräer 9,28 wird uns bestätigt, dass Jesus ein zweites Mal erscheinen wird:

„Wenn er wiederkommt, kommt er nicht mehr wegen der Sünde, sondern um denen Rettung zu bringen, die auf ihn warten.“

In 2. Thessalonicher 1,7-10 bezeugt Paulus:
„Euch hingegen, die ihr jetzt zu leiden habt, wird er zusammen mit uns von aller Not befreien. Das wird geschehen, wenn Jesus, der Herr, mit seinen mächtigen Engeln vom Himmel her in loderndem Feuer erscheint. Er wird die zur Rechenschaft ziehen, die Gott nicht als Gott anerkennen und nicht bereit sind, das Evangelium von Jesus, unserem Herrn, anzunehmen. Die Strafe, die diese Menschen erhalten, wird ewiges Verderben sein, sodass sie für immer vom Herrn und von seiner Macht und Herrlichkeit getrennt sind. Ja, so wird es an jenem Tag sein, wenn er kommt, um für sein Handeln an denen, die zu seinem heiligen Volk gehören, geehrt zu werden, um bewundert zu werden für sein Wirken an allen, die zum Glauben gekommen sind. Auch ihr gehört dazu, denn ihr habt das, was wir euch bezeugt haben, im Glauben angenommen.“

Jesus kommt wieder, weil die Engel seine Wiederkunft bezeugen. Nachdem unser Herr von den Toten auferstand, erschien er seinen Jüngern viele Male, bis er schliesslich vor ihren Augen in den Himmel entrückt wurde. Die Engel, die dabei standen, erklärten den fassungslosen Aposteln (Apg 1,11):

„Ihr Männer von Galiläa, sagten sie, warum steht ihr hier und starrt zum Himmel hinauf? Dieser Jesus, der aus eurer Mitte in den Himmel genommen worden ist, wird wiederkommen, und zwar auf dieselbe Weise, wie ihr ihn habt gehen sehen.“

Selbst die Engel geben uns die volle Gewissheit über die Wiederkunft des Herrn.

Die Frage ist nur, wann? Diese Frage gibt Anlass zu vielen Spekulationen. Etliche Daten über den Tag der Wiederkunft wurden von Irrlehrern verbreitet. Auch wenn der Prediger am Radio oder am Fernseher noch so überzeugend klingen mag mit seiner Botschaft über einen bestimmten Tag, an dem Christus wiederkommen werde, glaube es nicht! Niemand weiss den Tag noch die Stunde an dem der Herr kommen wird (Mk 13,32). Falsche Lehrer erzählen, dass die Wiederkunft Christi kurz bevor stehe, dass Jesus auf diese Erde zurückkommen werde, dass Jesus sich mit den Juden in Jerusalem versammeln würde, dass Jesus tausend Jahre auf dieser Erde regieren werde.

Es gibt nicht einen Vers in der Bibel, der davon spricht, dass Jesus je wieder einen Fuss auf diese Erde setzen werde, noch, dass er tausend Jahre in Jerusalem regieren werde. Wenn Jesus wiederkommt, dann wird er uns nicht auf dieser Erde begegnen, sondern im Himmel (1 Thess 4,17):

„Danach werden wir – die Gläubigen, die zu diesem Zeitpunkt noch am Leben sind – mit ihnen zusammen in den Wolken emporgehoben, dem Herrn entgegen, und dann werden wir alle für immer bei ihm sein.“

 Törichte Spekulationen

In Bezug auf die Wiederkunft Christi wurden viele törichte Spekulationen unternommen. Im Jahre 1831 predigte William Miller (von den Adventisten) über die Wiederkunft Christi. Seinen Berechnungen zur Folge sollte die Wiederkunft zwischen dem 21. März 1843 und dem 21. März 1844 stattfinden. Der Zufall wollte es, dass im Jahr 1843 ungewöhnliche Zeichen und Wunder am Himmel geschahen. Für ungefähr sechs Stunden erleuchteten die grössten meteoritischen Ergüsse aller Zeiten den Himmel. Gleichzeitig fanden auch heftige Erdbeben statt in Indien, Mexiko und England. Alle diese Ereignisse unterstützten Millers Spekulationen über das Ende der Welt, so dass er immer mehr Nachfolger bekam. Er reiste umher und predigte überall, dass das Ende der Welt kurz bevorstehe.

Christus würde nicht nur wiederkommen, sondern, gemäss Esras und Daniels Prophezeiungen im Alten Testament, sollte die Welt durch Feuer zerstört werden. Als der 21. März 1844 endlich da war und nichts geschah, da folgerte Miller, dass ihm bei seinen Berechnungen einen Fehler unterlaufen sei. Nachdem er sich noch einmal hinter die Bücher setzte, fand er heraus, dass es der 22. Oktober 1844 sein musste, also sieben Monate später. Mit diesem neu festgelegten Datum der Wiederkunft Christi, setzten Miller und seine Jünger alles in Bewegung, um noch mehr Anhänger zu gewinnen. Insgesamt waren es 700 Prediger, die sich für diese Sache engagierten.

In den Städten wurden Gruppen organisiert, die mit gemeinsamen Kräften die Prophetie verbreiteten. Tausende von Informationsblättern über die Wiederkunft Christi und den prophezeiten Tag wurden in den Häusern, in Zügen, in Schiffen und öffentlichen Plätzen verteilt. Monate vergingen und endlich war der grosse Tag da; der 22. Oktober 1844. Inspiriert von Angst und Panik stieg die Nervosität und die Schwärmerei. Viele trieb es in den Selbstmord. Hunderte von Millers Anhängern marschierten auf den Strassen und gingen von Haus zu Haus, um die Ungläubigen und Zweifler noch zur Einsicht zu bekehren. Hab und Gut wurden weggegeben oder zerstört. Ladenbesitzer öffneten ihre Türen und überliessen ihre Handelswaren der Bevölkerung. Bauern verliessen ihre Felder samt ihren Ernten. Die Anhänger Millers waren bereit dem Herrn zu begegnen. Sie kleideten sich mit weissen Gewändern und versammelten sich auf Hügeln und in Friedhöfen, wo sie die auferstehenden Toten erwarteten. Als es Abend wurde und immer dunkler und kälter, da zündeten sie grosse Feuer an, um sich daran zu wärmen. Grosse Freudenrufe erfüllten die Nacht.

 Betrogene Anhänger

Als die Mitternacht anbrach und der Herr immer noch nicht wiederkam, da machten sich bei Millers Anhängern zunehmend Zweifel und Enttäuschung breit. Es war eine Nacht eines einzigen Kampfes, zwischen Glauben und Unglauben. Endlich brach der neue Tag an und die Sonnenstrahlen erhellten den östlichen Horizont. Jesus war noch immer nicht gekommen. Millers Voraussagen waren eine Verspottung Gottes.

Die Verzweiflung und Enttäuschung von Millers Nachfolger ist kaum zu beschreiben. Wut und Trauer machte sich unter ihnen breit. Zögernd lösten sich die Gruppen auf. Die betrogenen Anhänger schämten sich zutiefst. Sie zogen ihre weissen Kleider aus und kehrten schweren Herzens in die Häuser zurück. Die Meisten hatten alles verloren: Häuser, Möbel, ihr ganzer Besitz, ihre Arbeit, ihr Geschäft usw. Auch William Miller befand sich unter den tragischen Verlierern. Er zog sich zurück und jammerte ohne Ende. Wie konnte er nur so überheblich sein und meinen, er könnte den genauen Tag der Wiederkunft Christi bestimmen?

Kein Mensch auf dieser Erde weiss wann der Herr Jesus wiederkommen wird. Nicht einmal Jesus Christus selbst kannte den Tag!

Markus 13,32:
„Doch wann jener Tag und jene Stunde sein werden, weiss niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn; nur der Vater weiss es.“

Nur Gott, der Vater, weiss wann Christus wiederkommen wird. In Vers 33 ermahnt Jesus alle Gläubigen, indem er sagt: „Seht euch also vor und seid wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist.“ Seit dieser tollkühnen Behauptung sind zweihundert Jahre vergangen und der Herr ist immer noch nicht gekommen. Doch der Tag kann jederzeit auf die Menschheit hereinbrechen.

 Wie wird Jesus wiederkommen?

Einige neuzeitliche Propheten im 20. Jahrhundert, die sich auf weitere Daten festlegten, die nicht eintrafen, behaupteten anschliessend, dass Jesus geistig wiedergekommen sei, aber für menschliche Augen unsichtbar bleibe. Männer wie Charles T. Russel und Judge Rutherford (Zeugen Jehovas) verfochten diese Theorien. Noch heute wird dies so gelehrt und viele andere Theorien werden damit verbunden.

In der Apostelgeschichte 1,9-11 wird gesagt, dass Jesus wiederkehren wird, so wie ihn die Apostel in den Himmel auffahren sahen.

In der Offenbarung 1,7 wird gesagt:
„Und er wird wiederkommen! Auf den Wolken wird er kommen, und alle werden ihn sehen, auch die, die ihn durchbohrt haben. Sein Anblick wird alle Völker der Erde in Schrecken und Trauer versetzen. Ja, amen, so wird es sein.“

Wie völlig anders hört sich das biblische Wort zu den neuzeitlichen Theorien an. Jesus wird so kommen, dass jedes Auge ihn sehen kann. Laut diesen Aussagen in der Bibel kann es unmöglich sein, dass Jesus schon gekommen ist, jedoch für uns Menschen unsichtbar bleibt.

 Warum wird Jesus wiederkommen?

Was ist der Sinn und Zweck seiner Wiederkunft? Was lesen wir in der Bibel? Jesus kommt, um die Verstorbenen zu auferwecken!

1. Thessalonicher 4,16:
„Der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, ein lauter Befehl wird ertönen, und auch die Stimme eines Engelfürsten und der Schall der Posaune Gottes werden zu hören sein. Daraufhin werden zuerst die Menschen auferstehen, die im Glauben an Christus gestorben sind.“ Aus dieser Schriftstelle geht hervor, dass die Verstorbenen in Christus zuerst auferstehen werden. Anschliessend werden sie zusammen, mit den noch lebenden Gläubigen auf Erden, in den Himmel entrückt werden. Für eine tausendjährige Regierung bleibt gar keine Zeit mehr übrig, nicht einmal für einen Tag. Die Bibel sagt klar und deutlich, dass es aus ist mit der Vorbereitungszeit, wenn Jesus wiederkommt.

Wenn Jesus wiederkommt, werden nicht nur die verstorbenen Gläubigen auferweckt werden, sondern alle Toten.

Jesus erklärt in Johannes 5,28-29:
„Seid deshalb nicht erstaunt, wenn ich euch sage, dass der Tag kommt, an dem die Toten in ihren Gräbern die Stimme des Sohnes hören und herauskommen werden. Die, die getan haben, was gut ist, werden zu neuem Leben auferweckt werden; die aber, die getan haben, was böse ist, werden zu ihrer Verurteilung auferweckt werden.“

Alle Verstorbenen werden auferstehen; die Gläubigen und die Ungläubigen. Nirgends wird in der Bibel von zwei Auferstehungen gesprochen, die tausend Jahre voneinander liegen.

 Wiederherstellung des Judentums?

Einige religiöse Spekulanten behaupten, dass Jesus bei seiner Wiederkunft nach Jerusalem gehe, um dort das Königreich Davids wieder aufzubauen. Von der Stadt Jerusalem aus würde er dann die ganze Welt regieren. Seine Herrschaft würde 1'000 Jahre lang dauern. Alle Juden würden sich in Jerusalem sammeln und mit Christus, als ihrem König, tausend Jahre herrschen. Doch die Bibel lehrt nirgends, dass Jesus auch nur einen Fuss wieder auf dieser vergänglichen Welt setzen werde.

Ja, Jesus kommt wieder, aber nicht wieder auf diese Erde zurück! Alle verstorbenen Seelen sowie alle noch lebenden Menschen werden ihn sehen. Die Gläubigen werden zu den Wolken emporgetragen, wo der Sohn Gottes ist, heisst es (1 Thess 4,17). Jede Theorie, die darüber hinausgeht, hat nichts mit Gottes Wort zu tun, sondern ist eine rein menschliche Erfindung. Zudem haben sich viele Prophezeiungen in Bezug auf den Wiederaufbau des Königreichs Davids mit Jesus Christus bereits erfüllt.

Der allmächtige Gott machte drei Bünde mit Abraham:

Der erste Bund war das verheissene Land (Gen 15,18-21).
Es wird behauptet, dass Gott dem Abraham verheissen habe, das Land samt der Stadt Jerusalem den Juden zu geben, damit sie es in Frieden regieren werden, bis Christus wiederkomme (Gn. 17,8). Das stimmt nicht! Denn diese Verheissung erfüllte sich bereits, wie wir in Josua 21,43-45 lesen können:

„So gab der Herr Israel das ganze Land, das er ihren Vorfahren zu geben geschworen hatte, und sie nahmen es in Besitz und liessen sich darin nieder. Und der Herr verschaffte ihnen Ruhe ringsumher ...“

Josua verkündigte, dass alles eintraf, was der Herr dem Abraham versprochen hatte. Diese Verheissung wird nicht erst bei der Wiederkunft Christi erfüllt, sondern sie wurde bereits erfüllt zur Zeit Josuas. Zudem war diese Versprechung bedingt.

In Jeremia 18,1-10 lesen wir, dass der Prophet das Volk Israel vor dem Untergang warnte, wenn es sich nicht gehorsam Gott zuwendet. In Kapitel 19,10 musste Jeremia einen Krug zerschmettern, der für Israel stand und zum Volk sprechen (V. 11):

„So spricht der Herr, der Heerscharen: Ebenso werde ich dieses Volk zerbrechen und diese Stadt, wie man das Gefäss des Töpfers zerbricht, das man nicht mehr ganz machen kann.“

Gott liess dem Volk mitteilen, dass es zerbrechen werde wie ein Krug, den „man nicht mehr ganz machen kann.“ Das materielle Jerusalem kann gar nicht wieder aufgebaut werden, weil es zerstört wurde wie ein Krug, 70 Jahre n. Chr. (Mt 24,2). Demzufolge wird Jesus auch nicht in Jerusalem regieren für tausend Jahre.

Viele religiöse Irrlehrer geben dem Judentum eine falsche Hoffnung. Wie damals, als der Herr zum Volk sprach (Jer 23,16-17):

„Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen! Sie täuschen euch, sie verkünden die Schauung ihres eigenen Herzens, nicht das, was aus dem Mund des Herrn kommt. Immer wieder sagen sie zu denen, die mich verachten: Der Herr hat gesagt: Ihr werdet Frieden haben! Und zu jedem, der im Starrsinn seines Herzens lebt, sagen sie: Es wird kein Unheil über euch kommen!“

Gott lässt allen Irrlehrern verkünden (Jer 23,32):

„Sieh, ich gehe gegen die vor, die Lügenträume weissagen ... und mein Volk irreführen mit ihren Lügen und ihrem Geflunker! Ich aber habe sie nicht gesandt und habe sie nicht beauftragt.“

Es ist bis heute so üblich bei den falschen Propheten, dass sie angeblich im Namen des Herrn reden, obschon sie von Gott gar nicht beauftragt wurden.

Der zweite Bund war die Nachkommenschaft Abrahams (Gen 12,1-3).
Dieser Bund ist ohne Zweifel mit Jesus Christus in Erfüllung gegangen. Der Apostel Paulus erklärte (Gal 3,6-9):

„Wie war es denn bei Abraham? Abraham, so heisst es in der Schrift, glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet. Daran müsst ihr doch erkennen, wer Abrahams Söhne und Töchter sind: Es sind die Menschen, die ihr Vertrauen auf Gott setzen. Von dieser guten Nachricht hat die Schrift schon lange im Voraus gesprochen; sie kündigte an, dass Gott Menschen aus allen Völkern auf der Grundlage des Glaubens für gerecht erklären würde. Abraham wurde nämlich die Zusage gemacht: Durch dich werden alle Völker gesegnet werden. Daraus folgt: Wer immer sein Vertrauen auf Gott setzt, wird zusammen mit Abraham, dem Mann des Glaubens, gesegnet werden.“

Die Sprache könnte nicht deutlicher sein. Es ist ein geistlicher Bund mit Abraham, dessen Segnungen den Juden und den Heiden der Zukunft gilt. Wer sind also Abrahams Söhne und Töchter?

Paulus sagte: „Es sind die Menschen, die ihr Vertrauen (Glauben) auf Gott setzen.“

Es sind Juden und Heiden die dem Evangelium Christi gehorsam wurden durch ihren Glauben (Gal 3,26-29). Im Bund der Nachkommenschaft Abrahams gibt es keine zusätzlichen Segnungen nur für die Juden als Nation. Das Alte- als auch das Neue Testament machen dies deutlich.

Der dritte Bund war die Beschneidung (Gen 17,9-13).
Dieser Bund galt nur der jüdischen Nation und wurde zwischen Gott und Israel geschlossen. Es wird zwar gesagt, dass dieser Bund ein ewiger Bund sei. Aber auch der Landbesitz war ein ewiger Bund. Bedeutet dieses ewig, dass es sich um einen nie endenden Bund handelt? Wenn es sich um einen nie endenden Bund handeln würde, dann hätte das Volk Israel auch das Land niemals verlieren dürfen, dass Gott ihnen gab. Der Apostel Paulus erklärt den Galatern (Gal 5,6): „Denn wenn jemand mit Jesus Christus verbunden ist, spielt es keine Rolle, ob er beschnitten oder unbeschnitten ist. Das einzige, was zählt, ist der Glaube – ein Glaube, der sich durch tatkräftige Liebe als echt erweist.“

Was ist mit Gottes Verheissungen an Abraham und ihren Erfüllungen? Paulus erklärt weiter (Gal 3,26-29):

„Ihr alle seid also Söhne und Töchter Gottes, weil ihr an Jesus Christus glaubt und mit ihm verbunden seid. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft worden seid, habt ein neues Gewand angezogen – Christus selbst. Hier gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Juden und Griechen, zwischen Sklaven und freien Menschen, zwischen Mann und Frau. Denn durch eure Verbindung mit Jesus Christus seid ihr alle zusammen ein neuer Mensch geworden. Wenn ihr aber zu Christus gehört, seid ihr auch Nachkommen Abrahams und seid damit – entsprechend der Zusage, die Gott ihm gegeben hat – Abrahams rechtmässige Erben.“

Alle Menschen auf Erden können rechtmässige Erben der Verheissung werden, die an Abraham erging. Wie? Durch den Glauben an Jesus und durch die Taufe, durch die wir Christus anziehen.

In Christus Jesus gibt es keine Juden oder Griechen (das heisst: Heiden = Ungläubige) mehr, sondern Christus hat aus den beiden eins gemacht.

„Ja, Christus selbst ist unser Frieden. Er hat die Zweiteilung überwunden und hat aus Juden und Nichtjuden eine Einheit gemacht. Er hat die Mauer niedergerissen, die zwischen ihnen stand, und hat ihre Feindschaft beendet. Denn durch die Hingabe seines eigenen Lebens hat er das Gesetz mit seinen zahlreichen Geboten und Anordnungen ausser Kraft gesetzt. Sein Ziel war es, Juden und Nichtjuden durch die Verbindung mit ihm selbst zu einem neuen Menschen zu machen und auf diese Weise Frieden zu schaffen. Dadurch, dass er am Kreuz starb, hat er sowohl Juden als auch Nichtjuden mit Gott versöhnt und zu einem einzigen Leib, der Gemeinde, zusammengefügt; durch seinen eigenen Tod hat er die Feindschaft getötet“ (Eph 2,14-16).

Es gibt keine zusätzliche Hoffnung für die israelitische Nation. Es gibt, laut der Bibel, keine Erneuerung in Palästina, in der Jesus wiederkommen soll, um eine Herrschaft für die Juden auf Erden aufzurichten. Solche Lehren sind von Menschen aufgestellt worden, die das Evangelium Jesu verleugnen und das Neue Testament verfälschen. Die Bibel lehrt deutlich, dass die Juden als Nation von Gott zurückgewiesen wurden (Hebr 8,9). Beide, Juden und Heiden, werden nun aufgerufen dem Evangelium Christi zu glauben und Söhne Gottes zu werden, d. h. Nachkommen Abrahams und Erben gemäss der Verheissung. Es gibt keine zusätzlichen Segnungen mehr für irgendeinen Menschen noch für irgendein besonderes Volk auf Erden, weder in der Gegenwart noch in der Zukunft. Jesus Christus hat alle Gläubigen zu Gliedern eines einzigen und neuen Menschen (d. h. seiner Gemeinde) vereint, in dem ER das Haupt ist.

„Wahrhaftig, begann Petrus, jetzt wird mir erst richtig klar, dass Gott keine Unterschiede zwischen den Menschen macht! Er fragt nicht danach, zu welchem Volk jemand gehört, sondern nimmt jeden an, der Ehrfurcht vor ihm hat und tut, was gut und richtig ist. Was ich euch bringe, ist die Botschaft, die Gott bereits den Israeliten verkünden liess; es ist das Evangelium vom Frieden durch den, der über alle Menschen Herr ist, Jesus Christus. Ihr habt sicher von dem erfahren, was sich im ganzen jüdischen Land zugetragen hat. Angefangen hatte es in Galiläa, nachdem Johannes zur Taufe aufgerufen hatte: Jesus von Nazaret wurde von Gott mit dem Heiligen Geist gesalbt und mit Kraft erfüllt und zog dann im ganzen Land umher, tat Gutes und heilte alle, die der Teufel in seiner Gewalt hatte; denn Gott war mit ihm. Wir Apostel sind Zeugen von all dem, was er im jüdischen Land und in Jerusalem getan hat. Und dann hat man ihn getötet, indem man ihn ans Kreuz hängte. Doch drei Tage danach hat Gott ihn von den Toten auferweckt, und in Gottes Auftrag hat er sich als der Auferstandene gezeigt – allerdings nicht dem ganzen Volk, sondern nur denen, die Gott schon im Voraus zu Zeugen bestimmt hatte, nämlich uns Aposteln. Mit uns hat er, nachdem er von den Toten auferstanden war, sogar gegessen und getrunken. Und er gab uns den Auftrag, dem ganzen Volk mit allem Nachdruck zu verkünden und zu bezeugen, dass er der von Gott eingesetzte Richter ist, der über die Lebenden und über die Toten das Urteil sprechen wird. Schon die Propheten haben von ihm geredet. Durch ihn, so bezeugen sie alle übereinstimmend, bekommt jeder die Vergebung seiner Sünden – jeder, der an ihn glaubt“ (Apg 10,34-43).

Bezüglich der israelitischen Nation, liess Gott schon durch den Propheten Jeremia sagen (Jer 23,39-40):

„... darum, seht, will ich euch loswerden, loswerden, und dann werde ich euch und die Stadt, die ich euch und euren Vorfahren gegeben habe, abwerfen, weg von meinem Angesicht. Und ewige Schande werde ich auf euch legen und ewige Schmach, die nicht vergessen wird.“

Das hatte der allmächtige Gott über die Zukunft der Juden als Nation zu sagen.

Die Juden lehnten Jesus ab, gemäss dem Gleichnis von den bösen Weinbauern (Mt 21,33-44). Die bösen Weinbauern stellen in diesem Gleichnis die führenden Juden dar. Immer wieder liess der Herr Propheten erstehen im Land, um das Volk auf ihren falschen Glauben aufmerksam zu machen. Doch die jüdischen Führer liessen sich nichts sagen, sondern töteten alle Propheten samt dem Haupterben, dem Sohn Gottes, den sie kreuzigten. Sie liessen sich ihre führende Stellung unter dem Volk nicht wegnehmen, egal ob sie falsch lagen oder nicht. Sie machten sich Gottes Eigentum zu ihrem eigenen und deshalb hat sie Gott verworfen.

Deshalb fragt Jesus in dem Gleichnis die Juden (Mt 21,40):

„Was wird nun der Besitzer des Weinbergs mit diesen Pächtern machen, wenn er zurückkommt?“

Sagt mir, was soll der Weinbauer tun? Soll er die ungehorsamen Weinbauern noch belohnen für ihren falschen Eifer, den sie an den Tag legten? Die Juden geben sich ihr eigenes Urteil, indem sie antworten (Mt 21,41):

„Ein böses Ende wird er diesen bösen Leuten bereiten, und den Weinberg wird er an andere verpachten, die ihm zur gegebenen Zeit den Ertrag abliefern.“ Jesus versucht ihnen mit anderen Worten zu verstehen zu geben: „Merkt ihr denn nicht, dass von euch die Rede ist?“ „Ihr seid die bösen Weinbauern, die Gottes Erbe zu eurem Eigentum gemacht habt!“

Jesu Worte zitiert, klingen so (Mt 21,42-43):

„Habt ihr jenes Wort in der Schrift nie gelesen: ›Der Stein, den die Bauleute für unbrauchbar erklärten, ist zum Eckstein geworden. Das hat der Herr getan, und es ist etwas Wunderbares in unseren Augen‹? Deshalb sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die rechten Früchte hervorbringt.“

Christus ist der verworfene Stein, den Gott zum wichtigsten Stein des himmlischen „Gebäudes“ gemacht hat. Ohne Christus, den Eckstein, können keine weiteren Steine aufgebaut werden zu einem heiligen Tempel im Herrn (1 Petr 2,4-7). Wer an Jesus Christus glaubt, dem kommt der kostbare Wert dieses Steins zugut. Als lebendige Steine lassen wir uns behauen und auf Christus aufbauen.

Die allerwichtigste Lektion dieses Gleichnisses ist: Jesus Christus ist der alleinige Führer und Machthaber seines Reichs. Viele Religionsführer haben dieses Prinzip bis heute nicht verstanden. Immer wieder wollen sich Menschen zu Führern über Gottes Reich setzen. Die Bibel lehrt aber, dass Christus das Haupt seiner Gemeinde ist und wir Gläubigen untereinander alle Glieder seines Leibes sind (Eph 1,22).

 Verzögert Jesus seine Wiederkunft?

In den letzten Tagen hat Gott weder den Juden noch den übrigen Völkern eine besondere Verheissung gegeben, die besondere Vorteile verspricht. Ob Juden oder Heiden, alle sollen ihre Hoffnung auf Jesus Christus setzen. Die Idee, dass Jesus zurückkommen werde ins Land Palästina, um in Jerusalem tausend Jahre auf Erden zu regieren, ist falsch. Mit keinem Satz der Bibel wird auch nur im Geringsten auf eine nationale Bekehrung der Juden hingewiesen und auf eine Wiederherstellung der Stadt Jerusalems. Im Gegenteil! Die Bibel lehrt unmissverständlich, dass Gott die jüdische Nation verworfen hat und nun jeden einzelnen Juden aufruft, sich zu Christus Jesus bekehren zu lassen.

Die Lehre des Milleniums und des Prämilleniums enthält manchmal die Behauptung, dass Jesus bereits gekommen sei, um sein irdisches Reich aufzubauen. Weil die Juden ihren König verwarfen, hätte Jesus die Aufrichtung seines Reichs auf einen späteren Zeitpunkt verzögert. Inzwischen sollte die Gemeinde als Ersatz in dieser Übergangsphase dienen. Damit wird die ungeheure Behauptung aufgestellt, dass Gott von Menschen gezwungen wurde seine Pläne zu ändern, nachdem ihm der erste Plan dadurch missglückt sei, dass sein Sohn als König am Kreuz endete. Wenn also Gott durch die Juden, die Jesus als ihren König verworfen hatten, das erste Mal seine Pläne ändern musste, wer gibt uns dann die Gewissheit, dass dies nicht auch ein zweites Mal geschehen könnte? Wenn die Juden ihren König das zweite Mal verwerfen, würde dann Gott seinen Plan erneut ändern? Was für unlogische menschliche Fantasien! Kein Mensch auf Erden wird jemals die göttlichen Pläne zu durchkreuzen vermögen!

Die Gemeinde Christi ist kein Unfall, noch dient sie bloss als Übergangslösung! Vielmehr „sollen die Mächte und Gewalten in der unsichtbaren Welt durch die Gemeinde die ganze Tiefe und Weite von Gottes Weisheit erkennen. Genauso hatte Gott es sich vor aller Zeit vorgenommen, und dieses Vorhaben hat er nun durch Jesus Christus, unserem Herrn, in die Tat umgesetzt“ (Eph 3,10-11). Durch Jesus Christus haben nun alle Menschen freien Zutritt zu Gott und seiner Gemeinde. Die Gemeinde ist Teil des Reiches Gottes. Der Zugang zum Reich Gottes wurde durch die Gemeinde allen Menschen erstmals zu Pfingsten ermöglicht (Apg 2,41).

Nachdem der Sohn Gottes in den Himmel emporgehoben wurde, setzte er sich an die Seite seines Vaters und wartet nun geduldig auf den Tag, bis ihm alle Feinde zu Füssen gelegt werden (Apg 2,34-35). Es ist offensichtlich, dass hier nicht vom König David die Rede ist. Denn es wird kein Königreich auf Erden mehr geben, das von einem König wie David regiert wird. Jesus erklärte vor seiner Kreuzigung dem Pilatus: „Das Reich, dessen König ich bin, ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, dann hätten meine Diener für mich gekämpft, damit ich nicht den Juden in die Hände falle. Nun ist aber mein Reich nicht von dieser Erde“ (Joh 18,36).

Jesus Christus ist „der alleinige Herrscher, der König über alle Könige und der Herr über alle Herren“ (1 Tim 6,15).

„Ja, Gott hat ihm alles unter die Füsse gelegt, und er hat ihn, den Herrscher über das ganze Universum, zum Haupt der Gemeinde gemacht“ (Eph 1,22).

„Denn er hat uns aus der Gewalt der Finsternis befreit und hat uns in das Reich versetzt, in dem sein geliebter Sohn regiert“ (Kol 1,13).

Jesus erklärte dem Petrus (Mt 16,18):

„Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Gemeinde bauen, und das Totenreich mit seiner ganzen Macht wird nicht stärker sein als sie.“

Die Gemeinde, die Christus baute, ist für die Ewigkeit gedacht. Selbst die stärksten Mächte können die Gemeinde nicht zerstören. Denn „Gott hat sie durch das Blut seines eigenen Sohnes erworben“ (Apg 20,28). Wer sich also, wie Petrus, zum Herrn Jesus bekennt und in der Taufe durch Wasser und Geist von neuem geboren wird (Joh. 3,5), der ist Glied der Gemeinde Christi und lebt somit als Bürger in seinem ewigen Reich.

Jesus wird nicht kommen, um ein zweites Mal sein Reich zu gründen! Sein Reich wurde bereits zu Pfingsten aufgerichtet durch die Gemeinde (Apg 2). Alle Gläubigen werden „zu Mitherrschern in seinem Reich und zu Priestern“ für Gott gemacht (Offb 1,5). Wenn Jesus wiederkommt, dann wird er seine „Herrschaft Gott, dem Vater übergeben - dann, wenn er allen gottfeindlichen Mächten, Kräften und Gewalten ein Ende bereitet hat; dann ist das Ziel erreicht“ (1 Kor 15,24).

2 Petr 3,10-11: „Es ist also keineswegs so, dass der Herr die Erfüllung seiner Zusage hinauszögert, wie einige denken. Was sie für ein Hinauszögern halten, ist in Wirklichkeit ein Ausdruck seiner Geduld mit euch. Denn er möchte nicht, dass irgendjemand verloren geht; er möchte vielmehr, dass alle zu ihm umkehren. Trotzdem: Der Tag des Herrn wird kommen, und er kommt so unerwartet wie ein Dieb. An jenem Tag wird der Himmel mit gewaltigem Krachen vergehen, die Gestirne werden im Feuer verglühen, und über die Erde und alles, was auf ihr getan wurde, wird das Urteil gesprochen werden.“

 Wie werden die Juden gerettet?

Die Millenialisten lehren, dass die jüdische Nation bei der Wiederkunft Christi bekehrt wird. Eine solch absurde Behauptung würde den ganzen Heilsplan Gottes zunichte machen. Denn derselbe Heilsplan Gottes gilt für alle Menschen gleich. Paulus schreibt in Römer 1,16:

„Zu dieser Botschaft bekenne ich mich offen und ohne mich zu schämen, denn das Evangelium ist die Kraft Gottes, die jedem, der glaubt, Rettung bringt. Das gilt zunächst für die Juden, es gilt aber auch für jeden andern Menschen.“

Der grosse Missionsauftrag Christi gilt für alle Nationen gleich (Mt. 28,19-20):

„Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben. Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Welt“ (siehe auch Mk 16,15-16).

Jesus erklärte nach seiner Auferstehung seinen Jüngern (Lk 24,46-47):

„So steht es doch in der Schrift: Der Messias muss leiden und sterben, und drei Tage danach wird er von den Toten auferstehen. Und in seinem Namen sollen alle Völker zur Umkehr aufgerufen werden, damit sie Vergebung ihrer Sünden empfangen. In Jerusalem soll damit begonnen werden.“

Jesus lehrt, dass alle Menschen umkehren und ihm und seinen Geboten nachfolgen sollen, indem sie sich taufen lassen zur Vergebung ihrer Schuld. Das Evangelium Christi soll zuerst in Jerusalem und dann auf dem ganzen Erdkreis gepredigt werden (Apg 1,8). Nachdem das Evangelium zu Pfingsten in Jerusalem den Juden zuerst verkündet wurde, liessen sich dreitausend Seelen taufen und der Gemeinde des Herrn hinzufügen (Apg 2,36-47).

Selbst der Apostel Petrus musste einsehen, dass „Gott keine Unterschiede zwischen den Menschen macht! Er fragt nicht danach, zu welchem Volk jemand gehört, sondern nimmt jeden an, der Ehrfurcht vor ihm hat und tut, was gut und richtig ist“ (Apg 10,34-35). Als Petrus in einer Vision ein Tuch vom Himmel herabkommen sah, das viele unreine Tiere enthielt, wurde er dreimal aufgefordert, die Tiere zu schlachten und zu essen. Damit wollte Gott ihm klar machen, dass er keine Unterschiede zwischen den Menschen macht. Die Weltansicht des Petrus wurde durch diese Vision und durch das Ereignis am darauf folgenden Tag völlig verändert. Schliesslich erzählte er in einer Besprechung seinen Brüdern in Jerusalem, was er erlebte:

„Er (Gott) machte keinerlei Unterschied zwischen ihnen (Heiden) und uns (Juden), sondern hat auch ihr Innerstes aufgrund ihres Glaubens von aller Schuld gereinigt“ (Apg 15,9).

Der grosse Missionsauftrag endet mit dem christlichen Zeitalter bei der Wiederkunft Christi am Ende der Welt. Wenn die Juden das Evangelium Jesu nicht im christlichen Zeitalter annehmen wie die übrigen Völker, dann gibt es auch für sie keine weitere Möglichkeit zur Rettung.

Paulus erklärt in Römer 11,26: „Ich möchte euch, liebe Geschwister, über das Geheimnis ́der Absichten Gottes mit Israel` nicht im Unklaren lassen, damit ihr nicht in vermeintlicher Klugheit aus der gegenwärtigen Verhärtung Israels falsche Schlüsse zieht" (Elberfelder).

Verstockung ist Israel zum Teil widerfahren, bis die Vollzahl der Nationen hineingekommen sein wird; und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht ... Dies ist eine viel missbrauchte Bibelstelle (auch von Übersetzern). Hier wird gesagt, dass aus Israel, den leiblichen Nachkommen Jakobs, ein Teil sich verhärtet hat. Dieser Teil besteht aus ungläubigen Juden, die an Christus Anstoss nahmen und darum als Äste vom Ölbaum Israels ausgebrochen wurden. Aus diesem ausgebrochenen Teil sind jedoch Juden zum Glauben an Christus gekommen, so dass sie wieder in den Ölbaum eingepfropft wurden (wie Paulus im Bild, vom wilden und edlen Ölbaum in Vers 23, erklärt). Schon der Prophet Jesaja sagte eine Wiederherstellung Israels voraus (Jes 59,20-21). Diese Wiederherstellung liess jedoch nicht ganz Israel zu. Es kann hier also niemals um ein Versprechen gehen, dass die ganze jüdische Nation, seit Abraham, gerettet werden soll (Röm 9,7).

Der gerechte Gott begünstigt niemals ein ganzes Volk, ohne auf das Herz des Einzelnen zu schauen (Röm 2,11). Rettung geschieht immer auf Grund des Glaubens! (Röm 4,3). Das Wort „so“ ist ein Adverb (Umstandswort) und bezieht sich auf die Art und Weise wie das gläubige Volk Israel gerettet wird und nicht wann. Mit anderen Worten: So oder auf diese Weise wird ganz Israel gerettet werden. Das heisst, für alle weggeschnittenen Juden, die nun an Christus glauben, gibt es einen Weg zurück zum Ölbaum. Auf diese Weise wird ganz Israel gerettet werden, bestehend aus - a) den gläubigen Juden aus dem alten Bund, die schon immer Teil des Ölbaums waren, b) den einsichtigen, zurückgekehrten und wiedereingepfropften Juden, c) den eingepfropften Heiden, die an Christus gläubig wurden. Vielleicht werden durch die Souveränität Gottes noch weitere Menschen gerettet. Menschen, die Christus nicht kannten, sich aber vom Guten treiben liessen wie die Heiden im AT (Röm 2,14-16). In diesem Kapitel wird jedoch diesbezüglich nichts gesagt. Schliesslich besteht der edle Ölbaum aus Juden und Heiden, die zum Glauben an Jesus Christus gekommen sind (Eph 3,1-6).

Im neuen Bund zählt niemand mehr wegen seiner Abstammung zum Ölbaum. Es gibt für die Juden keinen Sonderweg zum Heil, sondern auch sie müssen sich dem Evangelium Christi unterordnen (Joh 8,31-32). Sie werden gerettet wie die Juden zu Pfingsten (Apg 2). Juden und Heiden werden aus Glauben gerettet und bilden am Ende gemeinsam das neue Volk Israel (Röm 2,28-29). Es ist also falsch, wenn gelehrt wird, dass die Juden in Palästina sich wiederherstellen lassen und gerettet werden. Mit leidenschaftlichem Herzen schreibt Paulus die folgenden Zeilen (Röm 10,1-4):

„Liebe Brüder und Schwestern, der Wunsch meines Herzens und mein Flehen zu Gott haben nur das eine Ziel: ihre Rettung. Denn ihnen stelle ich das Zeugnis aus: Sie haben wohl Eifer für Gott - doch ohne rechte Erkenntnis. Denn indem sie die Gerechtigkeit Gottes verkannten und die eigene aufzurichten suchten, haben sie sich nicht unter die Gerechtigkeit Gottes gestellt. Ziel und Ende des Gesetzes nämlich ist Christus, zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt.“

 Sind die tausend Jahre buchstäblich zu verstehen?

Eine weitere unbiblische Lehre ist, dass Jesus zurückkomme, um auf dieser Erde tausend Jahre zu regieren. Es wird behauptet, dass Jesus buchstäblich als König auf dem Thron sitzen und von dort aus die Welt regieren werde. Damit dies möglich sei, werden ihm Regierende aus aller Welt dienen, indem sie andere Teile der Welt regieren.

Der Begriff Prämillenium, von dem viele reden, kommt in der Bibel gar nicht vor. Die Vorsilbe pre bedeutet vor. Das Wort Millenium bedeutet tausend. In der Bibel lesen wir weder etwas Prämillenium noch von Post-Millenium (post bedeutet nach). Die Irrlehre des Prämilleniums beinhaltet, dass Jesus, zu Beginn der tausend Jahre, auf diese Erde zurückkommen werde, um für tausend Jahre zu regieren, gemäss Offenbarung 20. Es wird fälschlicherweise behauptet, dass Jesus seine Herrschaft auf dem Thron Davids dann antreten werde. Die Heiligen würden physisch von den Toten auferstehen und mit Christus leben und regieren für tausend Jahre. Wer die Offenbarung 20 genau liest, besonders die ersten sechs Verse, wird nirgends eine solch verrückte Lehre finden. Es wird nicht einmal annährend etwas über ein Prämillenium gelehrt. Aber auch die übrigen heiligen Schriften lehren nicht im Geringsten etwas über diese komplizierten und unlogischen Theorien.

Was in der Offenbarung 20 nicht gesagt wird:

- Es wird hier nicht von einer zweiten Wiederkunft Christi gesprochen.

- Es wird hier auch nicht von einer irdischen Herrschaft gesprochen.

- Es wird nicht gesagt, dass Jesus auf diese Erde zurückkommen werde.

- Es wird nicht gesagt, dass Jesus in Jerusalem regieren wird.

- Es wird kein buchstäblicher Thron Davids erwähnt.

- Es wird nicht gesagt, dass die Heiligen körperlich auferstehen werden.

Ist es nicht seltsam, was die angeblichen Experten der Prophetie alles in diese Verse hineinlesen, obschon darüber gar nichts gesagt wird? Die Frage ist: Sind die 1'000 Jahre wortwörtlich zu verstehen? Die Antwort lautet: Nein! Wenn die Offenbarung 20 buchstäblich verstanden werden muss, dann bezieht sich das auch auf den Schlüssel und die Kette, den Drachen, die Unterwelt und das Siegel. Nur eine willkürliche Auslegung beansprucht hier einmal eine wortwörtliche und einmal eine im übertragenen Sinn verstandene Bedeutung. Es ist doch eindeutig, dass die Offenbarung 20 nicht wortwörtlich ausgelegt und verstanden werden muss.

Die Offenbarung ist ein Buch der Symbole und der Zeichen. Sie bedient sich der prophetischen Sprache, das heisst: sie darf nicht wortwörtlich, sondern muss sinnbildlich verstanden werden. Sie muss in ihrem Zeitgeist verstanden werden. Sie beinhaltet viele Aussagen, die für die Hörer damals in der Gegenwart oder Zukunft lagen, aber für uns in der Vergangenheit liegen. Sie unterscheidet sich stark von allen andern Büchern der Bibel und sollte mit Vorsicht interpretiert werden (Offb 22,18-20):

„Ich bezeuge es jedem, der die Worte der Weissagung, die in diesem Buch aufgeschrieben sind, hört: Wer ihnen etwas hinzufügt, dem wird Gott die Plagen zufügen, die in diesem Buch aufgeschrieben sind. Und wer etwas wegnimmt von den Worten dieses Buches der Weissagung, dessen Anteil wird Gott wegnehmen vom Baum des Lebens und von der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben ist. Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald. - Amen, komm Herr Jesus!“

Ihr Sinn und Zweck ist, Christen in der Verfolgung zu trösten und aufzubauen mit den Worten, dass der Sieg Jesus Christus und allen Gläubigen gehört. Ihre symbolische Sprache wird gebraucht, um den grossen Abfall vom Glauben zu beschreiben, die dunklen Zeitalter und der Triumph des unzerstörbaren Evangeliums Christi, das allen Menschen Erlösung bringt, die glauben und den Worten gehorchen. Dieses Evangelium wird gepredigt, bis Jesus wiederkommt. Er wird nicht kommen, um ein Reich zu errichten, sondern das errichtete Reich zu befreien, um es Gott, dem Vater zu übergeben (1 Kor 15,24). Dann wird das Ende sein. Wo wird deine Seele die Ewigkeit verbringen?

 Gewissheit des gerechten Gerichts Gottes

Die Wiederkunft Christi und das Gericht sind so sicher wie der Tod! Wenn Jesus wiederkommt, wird er die Menschheit richten. Wir wissen nicht, wann dies sein wird, denn es kann heute sein oder erst morgen, oder in vielen tausend Jahren. Wir wissen aber, dass wenn wir einmal sterben, dann folgt das Gericht.

Hebräer 9,27-28:
„Und wie es den Menschen bestimmt ist, ein einziges Mal zu sterben, und dann kommt das Gericht, so ist auch Christus ein einziges Mal geopfert worden, um die Sünden vieler auf sich zu nehmen. Ein zweites Mal erscheint er nicht der Sünde wegen, sondern zur Rettung derer, die ihn erwarten.“

Wenn Jesus wiederkommt, dann kommt er nicht mehr als Lamm, das geschlachtet werden muss für die Sünden der Menschheit. Wenn Jesus wiederkommt, dann kommt er als gerechter Richter, der die Menschheit nach ihren Werken richten wird. Niemand wird diesem grossen Tag der Wiederkunft und des Gerichts entkommen (2 Kor 5,10). Auch die bereits Verstorbenen werden nicht entkommen, denn sie werden auferstehen zum ewigen Leben oder zum Gericht (Joh 5,25- 29). Jesus sagt, dass „die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und herauskommen werden ...“ (Joh 5,29). Am Tag der Wiederkunft Christi, an dem das Gericht stattfindet, werden alle Toten auferstehen.

Paulus erklärt vom Heiligen Geist inspiriert, dass wenn es keine Auferstehung von den Toten gäbe, das Evangelium Christi sinnlos wäre (1 Kor 15,12-21). So sicher wie Jesus von den Toten auferstanden ist, so sicher ist die Auferstehung aller, die in den Gräbern sind, seien sie gut oder böse. Diese Schriftstelle bestätigt gleichzeitig, dass die Auferstehung der Toten bei der Wiederkunft Christi geschieht. Nach der Auferstehung findet das grosse Endgericht statt und das Reich wird schliesslich dem Vater übergeben (1 Kor 15,24).

Der Apostel Petrus schreibt in 2. Petrus 2,9:

„dann weiss der Herr, wie er die Frommen aus der Prüfung retten, die Ungerechten aber auf den Tag des Gerichts hin in Gewahrsam halten wird, um sie dann zu züchtigen.“

Der gerechte Gott wird die verstorbenen Frommen, als auch die Ungerechten für den Tag des Gerichts, separiert aufbewahren. Am Tag des Gerichts wird mit der Erde folgendes geschehen (2 Petr 3,7):

„Der jetzige Himmel aber und die jetzige Erde sind durch dasselbe Wort bewahrt worden; für das Feuer werden sie aufbewahrt auf den Tag des Gerichts und des Verderbens, das die gottlosen Menschen treffen wird.“

Aus dem Gesagten sehen wir, dass Tod, Auferstehung, das Gericht, ewiges Leben und ewige Verdammnis sicher sind! Wenn Jesus wiederkommt, „dann wird er Vergeltung üben an denen, die Gott nicht kennen und die dem Evangelium Jesu, unseres Herrn, nicht gehorchen“ (2 Thess 1,8).

Wenn Jesus wiederkommt, dann werden sich alle Völker vor ihm versammeln, „und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, empfangt als Erbe das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an“ (Mt 25,32-34). Die höllische Verdammnis wird genauso lange dauern wie die himmlische Glückseligkeit, nämlich; ewig!

 Ist eine ewige Strafe ungerecht?

Einige zweifeln, ob die Strafe der Ungläubigen ewig sein wird. Eine solche Strafe scheint ihnen ungerecht und unverhältnismässig, gemessen an der kurzen Zeit, in der eine Sünde auf dieser Welt ausgelebt werden kann. Mit anderen Worten; eine kurze Zeit gegen Gott zu sündigen gäbe keine Berechtigung, eine ewige Strafe zu verhängen. Solche Argumente kennen nicht einmal die weltlichen Gerichte.

Die Zeit einer Strafhandlung hat nichts mit der Zeit einer Strafbusse gemeinsam. Das würde ja bedeuten, dass ein Mörder, der mit einer Pistole jemanden in einem Augenblick erschiesst, mildernde Umstände kriegen müsste, weil seine Straftat kaum eine Sekunde dauerte. Weder vor einem weltlichen noch vor dem göttlichen Gericht spielt das Element der Zeit eine Rolle, sondern die Straftat selbst, die einen Verstoss gegen das Gesetz darstellt. Jeder, der gegen das Gesetz verstösst, wird verurteilt, egal wie lange die Straftat gedauert hat. So wird es auch im göttlichen Gericht sein.

Die ewige Verdammnis wird genauso lange dauern wie das ewige Leben. Jesus lehrt (Mt 25,46):

„Und diese werden in die ewige Strafe gehen, die Gerechten aber ins ewige Leben.“ In Vers 41, desselben Kapitels, sagte Jesus:

„Dann wird er denen zur Linken sagen: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist für den Teufel und seine Engel!“ Der Apostel Johannes empfängt in seiner Vision, von der zukünftigen Stadt im Himmel, folgende Worte (Offb 21,8): „Den Feigen und Ungläubigen, den mit Greueltaten Befleckten und Mördern, den Unzüchtigen, Zauberern und Götzendienern und allen, die der Lüge dienen, wird ihr Teil beschieden sein im brennenden Feuer und Schwefelsee; das ist der zweite Tod.“

Auf der anderen Seite ist zu erwähnen, dass auf die Erlösten in Christus ewiges Leben wartet (Mt 25,46). Jeder, der im Buch des Lebens eingetragen ist, ist auch eingeladen am grossen Hochzeitsfest des Lammes teilzunehmen (Offb 21,27; 19,6-9). Jesus verspricht allen Gläubigen eine ewige Gemeinschaft mit ihm in seinem himmlischen Reich (Mt 22,1-14).

 Schlussfolgerung

„Wenn sich nun dies alles derart auflöst, wie entschlossen müsst ihr dann euer Leben führen, heilig und fromm! Wartet auf den Tag Gottes und beschleunigt seine Ankunft - seinetwegen wird der Himmel sich auflösen im Feuer, und die Elemente des Alls schmelzen in der Hitze. Wir warten aber aufgrund seiner Verheissung auf einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt“ (2 Petr 3,11-13).

Darum, lasst uns an der lebendigen Hoffnung festhalten (Hebr 6,18), denn treu ist Gott mit allen seinen Verheissungen!