Gemeindeordnung
I. Verse 1-7: Für alle Menschen beten
Hier beginnt ein neues Kapitel über das Beten im Gottesdienst. Das wichtigste Anliegen des Paulus in der Gemeinde ist das Gebet! NGÜ: „Das Erste und Wichtigste, wozu ich die Gemeinde auffordere …“ Unser Wort „Insbesondere“ kommt nicht so dringend hinüber beim Leser. Paulus ermahnt (παρακαλέω) die Glieder der Gemeinde in Ephesus! Para-kaleo = neben sich rufen, zu sich rufen, ermahnen wie ein Vater sein Kind. Setzt immer ein Vorwissen voraus, an das erinnert wird. Bitten (Mt. 18,29), anflehen (Mt. 14,36), auffordern (Lk. 3,18), zureden (Lk. 15,28), ermahnen (Apg. 2,40) trösten (Mt. 5,4). Das Wort „euch“ bezieht sich auf die Gemeinde in Ephesus, steht aber nicht im Urtext!
Ohne Gemeinde gibt es keine Christen!
Ohne Christen gibt es keine Gebete in der öffentlichen Anbetung (Gebet, L. 8). Die Gemeinde hat eine äusserst wichtige Bedeutung in der Welt. Gott verschonte Gottlose, um der Auserwählten willen (Gn. 18; Mt. 13,30). Gott erhörte schon oft Gebete von Gerechten): Abraham (Gn. 18), Mose (Nu. 11,2; Dt. 9,26), Elia (Jak. 5,17). Die Gemeinde ist das Licht das in der Finsternis scheint (Mt. 5,16). Die Aufgabe der Gemeinde ist es, Menschen aus der Finsternis ins Licht zu führen. Wie geschieht das? – durch unser Vorbild (1. Tim. 4,12), durch unsere Verkündigung (1. Thess. 1,8), durch unsere Gebete (1. Tim. 2,1).
Das Ziel des Gemeindegebets besteht darin, für andere im Gebet einzutreten. Das Gebet darf sich nicht nur auf die Gemeinde beschränken. Gebete gelten allen Menschen: den guten und schlechten Menschen (Königen und Kaisern wie z. B. Nero), den reichen und armen Menschen (Obrigkeiten und Vorgesetzten, sowie den Völkern), den Christen und Nichtchristen (Gläubigen und Ungläubigen). Wir Christen sind die privilegierten Kinder Gottes und richten unsere Blicke auf die weniger privilegierten Menschen, ohne Glauben und ohne Hoffnung. Wo immer wir hingehen in der Welt, es gibt überall Menschen, für die wir einen Grund finden zu beten und zu bitten beim Herrn.
Der Inhalt des Gebets ist ähnlich wie in Philipper 4,6: „Sorgt euch um nichts, sondern lasst in allen Lagen eure Bitten durch Gebet und Fürbitte mit Danksagung vor Gott laut werden.“
Bitte (δέησις), supplications (= Bitte, Flehen, Gebet). Déesis ist ein flehentliches Gebet mit einem starken, persönlichen Wunsch (2. Kor. 5,20; 8,4). Es kann sich auch um eine flehentliche Bitte an einen Mitmenschen handeln, z. B. um Schuldenerlass. Eine Deesis entsteht aus einer Not, z. B. Krankheit, schwierige Lebenssituation usw. in der wir Christen in erster Linie Gott um Hilfe flehen. Z. B. Lukas 5,12 (ein Aussätziger fleht Jesus um Heilung an). Hier wird die Verbform (déomai) gebraucht. „Er bat ihn“, gewinnt noch mehr an Bedeutung, wenn wir wissen, dass er dabei Jesus anflehte. Je mehr wir unsere Schwachheiten einsehen, desto mehr flehen wir zu Gott in unseren Gebeten. Das Flehen entspringt aus unserer Not, in der wir zugeben, dass wir Hilfe brauchen. Durch unser Flehen demütigen wir uns vor dem allmächtigen Gott. Wer sich aber demütigt vor dem Herrn, der wird erhöht werden (Jak. 4,6; Ps. 51,19). Die Geschichte hat gezeigt, dass Gott immer auf flehentliche Gebete geachtet hat (1. Pet. 3,12; Joh. 9,31).
- Erinnern wir uns an Mose, der für das Volk immer wieder bei Gott um Gnade bat?
- Erinnern wir uns an die Richterzeit, in der der Herr sich immer wieder erweichen liess, als das Volk zu ihm schrie in seiner Not, so dass er ihnen Befreier sandte?
- Erinnern wir uns an das Gebet Hiskias und Mannasses usw.?
Gebet (προσευχή), prayers
Eine Euché ist ein Gelübde (Apg. 18,8). Das Verb euchomai wird im Griechischen für die Anrufung einer Gottheit gebraucht und umfasst, bitten, geloben, weihen. Damit erhält das Wort Proseuché einen grösseren Verständnisradius. Ob wir nun zu Gott beten durch persönliche Bekenntnisse, Fürbitten, flehentliche Bitten, durch die Verehrung Gottes oder durch Danksagungen, das Wort Proseuché kann überall eingesetzt (Mt. 21,22; Jak. 5,17). Mit Proseuché ist das Gebet ganz allgemein gemeint. Ich wage aber zu behaupten, dass in diesem Textzusammenhang (von 1. Tim. 2,1), Paulus bei dieser Aufzählung einen Unterschied bezweckte. Das heisst, dass es bei Proseuché vermutlich um alltägliche Bedürfnisse geht, im Gegensatz zur déesis, wo es um spezifische Nöte geht.
Fürbitte (ἔντευξις), interseccions
Für andere Menschen. Dieses Wort kommt nur an zwei Stellen vor im NT (1. Tim. 2,2; 4,5). In Philipper 4 wird das Wort Bitten (αἴτημα) oder Forderung verwendet.
Danksagung (εὐχαριστία), thanksgivings
Das Wort Eucharistia bedeutet Danksagung. Seit dem 2. Jahrhundert wird damit auch die Abendmahlshandlung bezeichnet (Lk. 22,17.19). Jesus sprach das Dankgebet für den Kelch und für das Brot. Lob und Dank gehört in jedes Gebet (Phil. 4,6).
Für wen soll ganz besonders gebetet werden?
Könige = die Regierenden, Obrigkeiten. Amtsträger = Vorgesetzte (Lehrer, einflussreiche Personen in unserem Leben). Das ist eine ganz besondere Herausforderung für die Gläubigen: Denn die Regierenden handeln oft nicht im Sinne Gottes. Es geht ihnen um Macht, Geld und Profit. Es geht ihnen um eine liberale Weltanschauung. Zur damaligen Zeit gab es keine Demokratie im heutigen Sinn, sondern nur die Monarchie (1. Pet. 2,17). Das heisst, Paulus forderte die Gläubigen auf, für den römischen Kaiser Nero zu beten, unter dem er selbst hingerichtet wurde. Auch Pontius Pilatus, der Jesus ans Kreuz brachte und viele andere brutale Herrscher und Könige sollten Teil des Gebets werden. Die Gebete der Gläubigen beinhalten immer Danksagungen (Eph. 5,20). Für die einigermassen guten Könige konnten sie dem Herrn leicht danken. Für die bedrohenden Obrigkeiten konnten sie dem Herrn danken, für ihn leiden und ihr Glaube unter Beweis stellen zu dürfen. Für sie alle sollen wir beten um ein Leben ohne Verfolgung und Stress führen zu können (Millionen von Menschen sind auf der Flucht!).
Es gehört zum grössten Privileg eines Christen mit Gott im Gebet zusammen zu arbeiten, was auch immer die Umstände des Lebens sind! (Mt. 26,39). Das Gebet ist der Atem unseres geistlichen Lebens (Eph. 6,18). Beten heisst, sich von Gott verändern lassen (Ps. 51,1-19).
Gebet für den Kaiser, von Klemens Romanus an die Gemeinde zu Korinth (90 n. Chr.: „Du, Herr, hast ihnen kraft deiner erhabenen und unsagbaren Macht die Königsgewalt gegeben, auf dass wir der Herrlichkeit und Ehre, die du ihnen verliehen hast, inne werden und uns ihnen unterordnen, in nichts deinem Willen zuwider. Gib ihnen, Herr, Gesundheit, Frieden, Eintracht, Beständigkeit, dass sie die Herrschaft, die du ihnen verliehen hast, ohne Fehl führen: Denn du, himmlischer Herr, König der Äonen, gibst den Menschensöhnen Herrlichkeit und Ehre und Gewalt über das, was auf Erden ist. Richte du, Herr, ihren Sinn nach dem, was gut und wohlgefällig vor dir ist, damit sie in Frieden und Sanftmut die Herrschaft, die du ihnen verliehen hast, fromm führen und deiner Gnade teilhaftig werden. Der du allein imstande bist, dies und noch viel mehr Gutes an uns zu tun, dich preisen wir durch den Hohenpriester und Schutzherrn unserer Seelen Jesus Christus, durch welchen dir die Herrlichkeit und die Majestät sei jetzt sowohl als von Geschlecht zu Geschlecht und von Ewigkeit zu Ewigkeit, Amen.“
Was ist Gottes Bestimmung für uns Menschen?
Alle Menschen sollen gerettet werden. Alle Menschen sollen zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. Wie kommen wir dieser Bestimmung, oder Verfügung nach? Indem wir für alle Menschen beten und flehen! Indem wir uns bemühen, alle Menschen mit der Wahrheit Gottes zu erreichen!
Mit Erkenntnis der Wahrheit ist viel mehr gemeint als intellektuelle Gnosis. Man kann viel lernen und doch niemals zur richtigen Erkenntnis der Wahrheit kommen: 2. Timotheus 3,7 (1. Kor. 13,1-3). Es geht um freudiges Erfassen, Begreifen (ἐπίγνωσις). Erkenntnis aus Gott ist geistliches Urteilsvermögen, Einsicht (Phil. 1,9; Kol. 1,9; 2,2). Erkenntnis aus Gott bedeutet mit Gott intim werden (Joh. 17,3; Mt. 1,25; Lk. 1,34). Erkenntnis aus Gott bedeutet aktiv werden, indem die Theorie geschickt in die Praxis umgesetzt wird (siehe Sophia, Synesis; Lk. 2,47: σύνεσις).
Unser Missionsauftrag als Christen und als Gemeinde ist es, möglichst viele Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit zu führen! Das meint Jesus, wenn er zu seinen Jüngern sagt: „… und lehrt sie alles halten, was ich euch geboten habe …“ (Mt. 28,20). Die Quelle dieses grossen Missionsauftrags ist der eine Gott und Schöpfer! Es gibt nur einen Gott, durch den das Heil zu uns Menschen gekommen ist: 1. Korinther 8,6. Das Heil kommt von den Juden: Joh. 4,22. Gott ist nicht mehr nur der Judengott: Röm. 3,29-30. Gott will alle Menschen retten, unabhängig von ihrer sozialen Stellung, ihrer Rasse, ihrer Nationalität (Gal. 3,28).
Die Bibel sagt klar und deutlich, dass es nur einen Mittler gibt, um die verlorene Menschheit zu retten, „der Mensch Christus Jesus.“ Es gibt keinen andern Namen für die Menschen (Apg. 4,12). Es ist falsch, wenn heute in der Welt behauptet wird, dass alle Religionen gleichgestellt werden müssten, weil sie dasselbe Ziel im Auge haben. Es gibt viele Vermittler oder Fürsprecher (1. Tim. 2,1-2; Röm. 8,26-27), aber nur einen Mittler, oder Mediator (μεσίτης): Heb. 8,6; 9,15; 12,24 (Gal. 3,19-20). Dieser Mittler ist ein Mann, keine Frau, nicht Maria (wie Katholiken meinen)! kein Engel (wie die Juden glauben)! Weder nach jüdischen noch nach griechischen Denkvorstellungen besass der Mensch unmittelbaren Zugang zu Gott.
Warum der Mensch (ἄνθρωπος)?
Weil Jesus Gott ist und Mensch geworden ist (Joh. 1,1-3.18)! Jesus kam auf diese Welt als das Wort Gottes in Person: Joh. 1,14. Jesus ist 100% Gott und 100% Mensch! Jesus Christus ist –
das Lösegeld (ἀντίλυτρον), mit dem wir freigekauft wurden (1. Pet. 1,18-19),
die Sühne für unsere Schuld (1. Joh. 2,2; 4,10),
die ewige Erlösung für uns (Heb. 9,12; Eph. 1,7; Tt. 2,14).
Was ist das Zeugnis zur rechten Zeit?
Es war Gottes Plan, alle Menschen zur bestimmten Zeit zu erlösen (Eph. 1,4). Als die Zeit dafür reif war, sandte Gott seinen Sohn (Gal. 4,4). NGÜ: „Er hat sein Leben als Lösegeld für alle gegeben und hat damit zu der von Gott bestimmten Zeit den Beweis erbracht, dass Gott alle retten will.“
Paulus wurde eingesetzt als -
Herold (κήρυξ): verkündigt die Wahrheit, die von einem König stammt (Röm. 10,14-15),
Apostel (ἀπόστολος): ein Gesandter, ein Botschafter, der sein Land in einem fremden Land vertritt (Apg. 9,15-16),
Lehrer (διδάσκαλος): ist dazu da, die Menschen im Kopf, Herz, Verstand, Gefühl, in der Vernunft und all seinen Empfindungen zu berühren, so dass motiviert werden das Gelernte in die Tat umzusetzen (Apg. 26,17-18).
Ein Evangelist (wie Timotheus) darf folgende Punkte nicht aus den Augen verlieren:
- Gebete
- Alle Menschen
- Erkenntnis der Wahrheit
- Ein Gott und ein Mediator
- Sein Auftrag als Prediger, Gesandter und Lehrer
II. Verse 8-15: Verhalten der Männer und Frauen im Gottesdienst
Es geht immer noch um das Gebet, zu dem Paulus den Männern folgendes anordnet: Er will, dass alle Männer überall bereit sind ein öffentliches Gebet zu sprechen. Der Wille des inspirierten Apostels ist auch der Wille des Herrn (1,1).
Es ist kein Zufall, dass die christliche Religion ihre Wurzeln im Judentum hat (Joh. 4,22). Auch wenn das Gesetz Mose durch Jesus erfüllt wurde (Röm. 10,4), so bleibt im NT das Verhältnis des Gläubigen zum allmächtigen Gott dasselbe. Es gibt vieles, was im NT gleich geblieben ist: Der eine Gott, der angebetet werden will. Himmel und Hölle, Gemeinschaft und Verdammnis, Gläubige und Ungläubige usw. Die Schöpfungsordnung, die Gott bestimmt hat zwischen Mann und Frau.
Es ist gut denkbar, dass schon damals Irrlehrer versuchten, die Aufgaben von Mann und Frau in der Gemeinde zu vertauschen. In den heidnischen Kultreligionen traten Frauen schon damals öffentlich auf. Heidnische Traditionen versuchten immer wieder die Gemeinde des Herrn zu beeinflussen (siehe kath. Kirche!). Auch heute leben wir mitten in einer heidnischen Welt, die sich zwar christlich nennt. Wie sieht Gottes Ordnung für Mann und Frau aus?
Die Männer (ἀνήρ) sollen vor allem im Gemeindegottesdienst das Gebet leiten. Die Juden beteten oft mit erhobenen Händen. Dabei geht es Paulus nicht so sehr um die äusserliche Haltung, sondern um die innere Einstellung: Römer 14,16-19. Mit heiligen Händen bedeutet; Gott geweiht, Gott wohlgefällig, fromm, gottesfürchtig, untadelig usw. Sie sollen sich ihrer Verantwortung bewusst sein und die übrigen Glieder in den Gedanken so leiten, dass alle am Ende ihr „Amen“ (so sei es) sprechen können. Sie stehen als Mittler zwischen Gott und der Gemeinde.
Was soll das Gemeindegebet nicht sein?
Keine Predigt oder unnötig viele Worte! (Mt. 6,7-8). Keine Ermahnung an die andern! Keine Zornentladung! Feindselige Gedanken pflegend oder gar äussernd! (Jak. 1,19-20). Ein öffentliches Gebet soll von einem Mann geleitet werden, der ein heiliges Leben, frei von Zorn und Streitigkeiten, führt (Mt. 18,21-35).
Vier Gründe für das Schweigen der Frauen in den Versammlungen:
1. Die Praxis der Gemeinde (1. Kor. 14,33).
In allen Gemeinden wurde dies so gehandhabt. Diese Praxis stützt sich auf die Überlieferung der Apostel.
2. Wie das Gesetz sagt (1. Kor. 14,34).
In Genesis 3,16 (2,22) wird von der Autorität des Ehemannes über seine Frau gesprochen. Die Schöpfungsordnung Gottes lässt darauf schliessen, dass die Unterordnung der Frau mit dem Gemeindegottesdienst zu tun hat (1. Kor. 11,3).
3. Weil es eine Schande wäre (1. Kor. 14,35).
Dieser starke Ausdruck beinhaltet bestimmt kulturelle Ansichten. Trotzdem kann gesagt werden, dass in der jüdischen Kultur die Frauen nicht öffentlich aufgetreten sind. Frauen beteten in der Öffentlichkeit wie Hanna, die nur ihre Lippen bewegte (1. Sam. 1,13). Doch die Zeit und Kultur die sich Gott auswählte war absichtlich, um biblische Vorbilder der Menschheit zu präsentieren.
4. Ein Gebot des Herrn (1. Kor. 14,37).
Diese Aussage bezieht sich auf die ganze vorangegangene Diskussion über die Unordnung in den Versammlungen. Ein Gebot des Herrn kann nicht auf Grund von kulturellen Ansichten relativiert werden.
„Ebenso“ (V. 9) bezieht sich auf das Verhalten der Männer und Frauen im Gemeindegottesdienst (siehe NGÜ: Verse 8-10!). Die Männer sollen ihre Herzen rein halten von allen bösen Gedanken, damit sie im Stande sind überall, wo sie aufgefordert werden, zu beten. Die Frauen sollen ihre Herzen rein halten von aller Unkeuschheit und mit ihrer Kleidung keinen Anstoss erregen - unter den Frauen (Eifersucht), unter den Männern (Lust).
Die richtig gewählte Kleidung, der Schmuck und die Frisur der Frau hat viel mit der entsprechenden Kultur und Gesellschaft zu tun. Extreme sollten unterlassen werden (zuviel oder zuwenig). Die äusserliche Erscheinung einer Frau hängt von ihrer Glaubenshaltung ab.
Wie zeichnen sich Frauen aus in der Gemeinde?
- Durch ihre guten Werke (Spr. 31,10.31; Apg. 9,36.39): Eph. 2,10.
- Durch einen gesunden Geist der Gottesfurcht: 1. Pet. 3,3-5.
Eine Frau soll sich ihrer Bestimmung gemäss benehmen, d. h. still und in aller Unterordnung: 1. Kor. 14,34-35. Es geht hier nicht um ein wortwörtliches Schweigen der Frau in den Versammlungen. Es geht um die untergeordnete Haltung der Frau! Eine Frau soll nicht lehren, noch sich über einen Mann stellen. Eine Frau soll sich still verhalten vor versammelter Gemeinde. Mit andern Worten; Gott überträgt dem Mann die Verantwortung und Autorität vor versammelter Gemeinde aufzutreten und zu lehren.
Die Rolle der Frau wird auf zwei Argumenten aufgebaut:
1. Auf der Reihenfolge der Schöpfung.
Adam wurde zuerst geschaffen und dann Eva. Er wurde auch von Gott über die verbotene Frucht instruiert. Seine Aufgabe war es, Eva darüber zu informieren. Adam wurde von Gott aus der Erde erschaffen (Gn. 2,7). Eva wurde als „Hilfe“ (neged) für Adam geschaffen (Gn. 2,18). Eine unglückliche Schlussfolgerung ist, dass Evas Lebenszweck darin bestehe, die Bedürfnisse des Mannes zu befriedigen. Die Tatsache, dass Eva aus einer Rippe Adams geschaffen wurde (Gn. 2,21), weist darauf hin, dass sie ihm zur Seite gestellt wurde. Sie entstand weder aus einem Fussknochen noch aus der Schädeldecke des Mannes. Sie soll den Mann nicht regieren, noch soll sie vom ihm unterdrückt werden. Die richtige Schlussfolgerung ist, dass sie ihm vielmehr gleichgestellt, passend gemacht wurde, so dass sie sich zusammen ergänzen!
2. Auf der Reihenfolge der Sünde.
Eva hat zuerst gesündigt und dann Adam (Gn. 3,6). Eva liess sich von der Schlange verführen (2. Kor. 11,3). Adam nahm seine Verantwortung nicht wahr und liess sich von seiner Frau verführen. Unser Schöpfer, der uns genau kennt, hat dem Mann die Verantwortung zur Führung übergeben „und er wird über dich herrschen“ (Gn. 3,16b). Gott übergab Adam die Führung – durch die Muskelmasse, die zum Schutz und zur Lebenserhaltung dient, durch die Aufgabe, den Acker zu bebauen (Gn. 3,19), durch die Fortpflanzungsart als Samenspender. Gott übergab der Frau die Aufgabe Kinder zu gebären (Gn. 3,16). Die Frau wird zur Empfängerin (defensiv), Herz der Familie. Der Mann wird zum Sender (aktiv), Kopf der Familie.
Trotz ihres Vergehens durch den ersten Sündenfall, schneidet die Frau vor Gott nicht schlechter ab als der Mann (Vers 15). Die Tatsache, dass die Frau Kinder zur Welt bringt, bedeutet auch, dass durch sie der Heiland geboren wurde (Gal. 4,4). dass durch sie schon viele grosse Gottesmänner geboren wurden. Denn es war eine Frau, die durch den Heiligen Geist schwanger wurde (Lk. 1,30-35). Der Fluch des Kindergebärens wurde durch die Frau zum Segen für die Menschheit! Es kann hier niemals darum gehen, dass das Heil einer Frau abhängt – von der Fähigkeit Kinder zu gebären, vom Glauben ihres Kindes!
Welche Tugenden sollen sich besonders die Frau aneignen?
- Besonnenheit (1. Tim. 2,9)
- Glaube (1. Joh. 5,4)
- Liebe (1. Tim. 1,5)
- Heiligung (1. Thess. 4,3-5)
Lektionen:
Männer und Frauen sollen sich gut vorbereiten für die Anbetung am Sonntag! Im Gemeindegottesdienst soll die Frau – lernen und nicht lehren, gehorchen und nicht herrschen, folgen und nicht führen. Die Strafe, die Gott über die Frau verhängte, enthält zwei Elemente: Unterordnung gegenüber ihrem Mann. Kinder gebären mit Schmerzen. Obschon durch eine Frau die Sünde in die Welt gebracht wurde, so wurde auch durch eine Frau der Heiland der Menschheit geboren!
Siehe Zusatzartikel (PDF):