Jesus-13: Sünde ohne Vergebung

Jesus, der Christus

 

 

 I.   Macht über Dämonen (Matthäus 12,22-30)

Jesus gab hier eine dreifache Heilung: Er heilte einen Stummen, dass er wieder sprechen konnte. Er heilte einen Blinden, dass er wieder sehen konnte. Er trieb bei derselben Person einen Dämon aus.

Darüber wunderten sich die Menschen sehr und fragten sich, ob Jesus etwa der Sohn Davids sei, der in den Propheten verheissene Messias, der das Volk retten sollte. Das gefiel den Pharisäern gar nicht, als sie das hörten. Deshalb beschuldigten sie Jesus aufs Schlimmste. Da sie das Wunder nicht verleugnen konnten, gingen sie gegen Jesus selbst vor. Sie erwiderten: „Der treibt doch die Dämonen durch Beelzebul aus!“ (siehe auch Mt 9,34). Beelzebul ist ein anderes Wort für Teufel.

Jesus erkannte die Verstocktheit der Pharisäer und antwortete ihnen auf drei Arten:

Eure Verleumdungen sind unlogisch (12,25-26).
Der Teufel hat sicher kein Interesse, jemandem einen Dämon auszutreiben. Im Gegenteil! Seine Macht kann nur dann erweitert werden, wenn es noch mehr Dämonen gibt, die in den Menschen wohnen. Er würde sich selbst widersprechen und mit sich entzweit sein, wenn er gegen seine eigenen Dämonen vorgeht.

Eure Verleumdungen sind widersprüchlich (12,27-28).
Die Juden führten selbst Geisterbeschwörungen durch, trieben Geister aus und versuchten Menschen zu heilen. Das war unter den Juden damals so üblich, allerdings waren ihre Methoden sehr fragwürdig. Wenn nun die Pharisäer dasselbe taten wie Jesus, dann hatten auch sie mit Beelzebul einen Pakt?

Was ihr behauptet ist gar nicht möglich (12,29).
Wie kann ich in das Haus eines Beelzebuls eindringen, ohne ihn nicht vorher zu überwältigen und zu fesseln? Oder meint ihr, er würde wehrlos zulassen, dass ein Einbrecher sein Haus beraubt? Wenn ich also erfolgreich in sein Haus eingedrungen bin, dann steht es doch fest, dass ich stärker bin als Beelzebul. Übrigens, auch Jesaja (49,24-26) spricht von diesem Bild des Starken.

Jesus fuhr fort (V. 28): „Wenn ich die Dämonen nun aber mit der Hilfe von Gottes Geist austreibe, dann ist doch das Reich Gottes zu euch gekommen.“ Jesus vollbrachte diese Heilung nicht durch den Geist Beelzebuls, sondern durch den Geist Gottes! Mit dieser Heilung bewies Jesus seine Macht über Beelzebul. Er band ihn, so dass er diesen geheilten Menschen nicht mehr beherrschen konnte. Jesus band Satan schon in der Wüste, als er den drei Versuchungen erfolgreich entgegentrat (Mt 4). Durch Jesu Tod am Kreuz und seine Auferstehung von den Toten, wurde Satan endgültig in Ketten gelegt (Offb 20,2). „So konnte er durch den Tod den entmachten, der mit Hilfe des Todes seine Macht ausübt, nämlich den Teufel, und konnte die, deren ganzes Leben von der Angst vor dem Tod beherrscht war, aus ihrer Sklaverei befreien“ (heisst es in Hebr 2,14b-15).

Jesus zeigte mit dieser Heilung, dass ein geistiger Krieg tobt. Ein Krieg, der in den unsichtbaren himmlischen Regionen stattfindet. Ein Krieg, an dem jeder Mensch, ob er will oder nicht, mitbeteiligt ist. Deshalb ruft Paulus in Epheser 6 auf die Rüstung Gottes anzuziehen und die Waffen zu ergreifen, damit wir den heimtückischen Angriffen des Teufels standhalten können (Eph 6,11). Jeder Mensch entscheidet mit seinem Lebensstil, auf welcher Seite er kämpfen will. In den himmlischen Regionen gibt es keine neutrale Schweiz. Es gibt nur zwei Seiten: Entweder stellen wir uns auf die Seite Satans. Oder, wir stellen uns auf die Seite Gottes. Jesus erklärt das so (V. 30): „Wer nicht auf meiner Seite steht, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.“ Es ist klar, dass wer sich nicht aktiv als Christ in einer örtlichen Gemeinde beteiligt, der schwächt die Gemeinde und das Christentum. Mit seinem Fernbleiben lässt er es zu, dass der Einfluss des Christentums in der Welt stetig abnimmt und eine kleine Minderheit darstellt.

 

 II.   Sünde gegen den Heiligen Geist (V. 31-32)

Schon dem Johannes der Täufer sagten die Juden nach, er habe einen Dämon, weil er nicht ass und trank wie die übrigen Menschen (Mt 11,18), denn er ernährte sich von Heuschrecken und wildem Honig (Mt 3,4).

Jesus, der sich mit den Menschen einliess, z. B. an der Hochzeit zu Kana (Joh 2), verleumdeten sie – als Fresser und Säufer, Freund von Zöllnern und Sündern (Mt 11,19). Keiner der Gottesmänner konnte es den Juden Recht machen. Die Propheten wurden von ihnen verfolgt und misshandelt (Mt 5,12).

Jesus sagte nun zu den Pharisäern, dass all diese Sünden und Lästerungen ihnen vergeben werden können, die sie gegen ihn ausgesprochen haben. Die Lästerung wider den Heiligen Geist kann jedoch nicht vergeben werden. Was meint Jesus mit der Lästerung gegen den Heiligen Geist? Können auch wir gegen den Heiligen Geist lästern? Hilfreich in diesem Zusammenhang ist das Verhalten der Jünger Jesu: Paulus z. B. sagt von sich selbst, dass er vor seiner Bekehrung ein Gotteslästerer war, weil er Christen verfolgte und misshandelte (1Tim 1,13). Deshalb bezeichnet er sich auch als grössten Sünder (1Tim 1,15), dem jedoch vergeben wurde. Von Petrus wissen wir, dass er den Herrn Jesus dreimal verleugnete (Mt 26,75). Doch auch ihm wurde diese schwere Sünde vergeben. Trotzdem setzte ihn Jesus als Apostel ein (Joh 21). Judas hingegen fand keine Gnade für seinen Verrat am Herrn. Warum nicht? Weil er sie nicht suchte! Judas verbitterte sich so sehr, dass er sich in seiner Verzweiflung erhängte (Apg 1,19). Doch Jesus hätte auch ihm vergeben. Diese Sünden waren alle gegen Jesus gerichtet und konnten vergeben werden. Für die Sünde wider den Heiligen Geist jedoch gibt es keine Vergebung!

Der allmächtige Gott hat allen Menschen einen Geist gegeben, der sie befähigt, das Gute vom Bösen zu unterscheiden. Wer sich nun weigert, die Wahrheit anzunehmen, wenn er sie gehört hat, der wird früher oder später auch die Erkenntnis über die Wahrheit einbüssen. Es ist wie mit der Saat, die auf den festgetretenen Weg fällt: Die Vögel kommen und picken sie auf (Mt 13,18). So erfüllt sich das Wort (Lk 8,18): „Wer hat dem wird gegeben; aber wer nicht hat, dem wird auch das genommen, was er zu haben meint.“ Menschen, „gehen verloren, weil sie die Wahrheit, die sie hätte retten können, nicht geliebt haben“ (2Thess 2,10). Genau das geschah mit den Juden!

Die Juden verhärteten sich so sehr, dass sie den Messias, der vor ihnen stand, nicht erkannten. Ja, sie gingen sogar so weit, dass sie den Heiligen Geist bezichtigten, einen Geist Satans zu sein. Sie erreichten einen Punkt in ihrem Leben, wo es kein Zurück mehr gab. Mit ihrer ganzen Kraft und mit ihrem ganzen Denken stellten sie sich gegen Gottes Geist, der sie durch seinen Sohn zu überzeugen suchte. Das ist eine Sünde, die niemals mehr vergeben werden kann! Auch Paulus musste diese bittere Erfahrung machen, als er als Gefangener in Rom mit einigen Juden über das Wort Gottes redete: Apg 28,25-27.

Vielen Menschen ergeht es heute genau gleich wie den Juden damals, indem sich ihr stolzes Herz verhärtet, so dass sie die Wahrheit Gottes nicht hören noch annehmen wollen. Wer seine Augen und Ohren immer und immer wieder vor Gottes Wort verschliesst und seine eigenen Wege geht, der sündigt gegen den Heiligen Geist (siehe RV-Notizen über Mt 12, Seite 6).

 

 III. Sieben Sünden gegen den Heiligen Geist

Die menschliche Selbstsucht, die sich vom Fleisch statt vom Geist bestimmen lässt (Gal 5,16). Fleisch und Geist liegen ja bekanntlich miteinander im Streit. Wer sich jedoch vom Geist Gottes führen lässt, wird die Werke des Fleisches nicht ausüben, die ihn vom Reich Gottes fernhalten.

Wer sich dem Geist Gottes widersetzt (wie die Juden, die Stephanus steinigten, weil er ihnen das Evangelium predigte: Apg 7,51).

Wer den Geist Gottes betrübt oder traurig macht, durch sein uneinsichtiges und falsches Verhalten, von dem wird sich der Heilige Geist zurückziehen (Eph 4,30; Hebr 6,4-6).

Wer den Geist Gottes belügt, wie Ananias und Saphira (Apg 5,3).

Wer vorsätzlich sündigt (Hebr 10,26) und bleibend in der Sünde steht (1Joh 3,6).

Wer den Geist lästert (wie die Juden, die Gottes Geist Gottes Beelzebul nannten (Mt 12; Mk 3,29).

Wer den Geist Gottes in seinem Herzen erkalten und auslöschen lässt (1 Thess 5,19).

 

 Schlussfolgerungen

Wer sich davor fürchtet, gegen den Heiligen Geist schon gesündigt zu haben, der kann beruhigt werden: Du hast dich nicht schuldig gemacht, denn deine Furcht offenbart dies. Wichtig ist zu wissen, was immer wir getan oder gesprochen haben: jede Sünde, die wir vor dem Herrn reuig bekennen, kann uns vergeben werden! Wer hingegen behauptet, er habe keine Sünde, der macht Gott zum Lügner und gibt seinem Wort keinen Raum im Leben (1Joh 1,9-10).

Deshalb ruft der Geist Gottes uns mahnend auf: Hebräer 3,7-14.