Das Haupt der Gemeinde ist Christus
I. Kapitel 5,1-20: Wandelt als Kinder des Lichts
Vers 1: Was Gottes Weise nachahmen bedeutet.
Es bedeutet heilig sein, weil Gott heilig ist (3. Mos. 11,45; 1. Pet. 1,15-16). Heilig sein bedeutet, geweiht sein für Gott (Röm. 6,11). Heilig sein bedeutet, völlige Hingabe wie z. B.: Die Witwe, die alles gab was sie besass (Mk. 12,42-44). Epaphroditus, der sein Leben für die Geschwister aufs Spiel setzte (Phil. 2,25-30). Kaleb, der unwandelbar zu Mose hielt (4. Mos. 14,24). Der Gathiter Ithai, der bereit war dem David bis in den Tod zu folgen (2. Sam. 15,21).
Es bedeutet, zur Vollkommenheit Gottes heranzuwachsen (Mt. 5,48). Es bedeutet barmherzig zu sein, wie unser Vater barmherzig ist (Lk. 6,35-36). Es bedeutet einander zu lieben, wie Gott uns geliebt hat (1. Joh. 4,7-13).
Vers 2: Der Liebe hingegeben (Joh. 13,34; Röm. 14,16; 1. Kor. 16,14; Eph. 3,17; 4,2. 15; Kol. 3,14; 1. Thess. 4,9; 1. Tim. 4,12; 1. Pet. 4,8; 1. Joh. 3,11-12; 3,23; 4,20-21).
Ein lieblicher Duft sein? Das ist alttestamentliche Sprache! (1. Mos. 8,21; 3. Mos. 1,9; 3,16).
Christus, als das Passalamm des neuen Bundes (1. Kor. 5,7), hat sich für unsere Sünden ein für allemal geopfert (Heb. 10,11-18). Warum hatte Gott Wohlgefallen am Opfer Jesu? Weil es im völligen Gehorsam gegenüber dem Vater stand. Weil es in vollkommener Liebe zu allen Menschen geschah. Das Opfer Christi ist das beste Opfer, das alles überragt (Heb. 9). Das Vorbild Christi gilt es nun nachzuahmen (Röm. 12,1-2). Paulus ist bereit, sich als Opfer hinzugeben (Phil. 2,17; 2. Tim. 4,6). Auch wir wollen geistliche Opfer darbringen (1. Pet. 2,5), z. B.: Opfer der Anbetung (Heb. 11,4). Opfer des Lobes (Heb. 13,15). Opfer der Barmherzigkeit (Mt. 9,13)
Verse 3-7: Das Zorngericht Gottes kommt über die Söhne des Ungehorsams.
Was ist Unzucht? Unzucht wird in der Bibel als Porneia (Porno) bezeichnet. Porneia (πορνεία) = Unzucht, Hurerei. Das Verb porneuw (πορνεύω) kommt von pernemi (πέρνημι): verkaufen. Eine Porne (πόρνη) ist eine Prostituierte, Hure, Dirne. Der Verkehr mit Dirnen: 1. Korinther 6,12-20. Unzucht darf aber nicht nur auf die Hurerei beschränkt werden, sondern gilt auch für: Ehebruch (μοιχεία): Matthäus 5,32; 19,9. Ausserehelicher Sexualverkehr: 1. Korinther 7,1-9. Inzest (= Blutschande, z. B. Sohn mit Mutter): 1. Korinther 5,1-13. Homosexualität: Judas 7 (Röm. 1,24-28; 3. Mos. 18,22). Unzucht steht im Zusammenhang mit – der Hure Babylon (= Weltlichkeit, Vergnügungssucht, Reichtum, Luxus) in Offb. 17, Götzendienst (geistige Unzucht) und Buhlerei: 1. Kor. 10,8 (4. Mos. 25,1.9), Unkeuschheit (siehe Pt. 2!) und Habsucht, Ausschweifung (ἀσέλγεια): Gal. 5,19 (Mk. 7,22; Röm. 13,13), Schande (ἀσχημοσύνη) treiben: Röm. 1,27 (Homosexualität). Die Welt schränkte den Begriff Unzucht bei Videos ein und definierte neu: Erotik (= Soft-Sex, wo die Genitalien der Frau und der Geschlechtsakt nur kurz gezeigt werden dürfen) in Filmen ab 16 Jahren. Sex (wo die Genitalien von Mann und Frau nackt in längeren Szenen gezeigt werden dürfen) in Filmen ab 18 Jahren. Porno (hartgesottener Sex, wo alles Gruselige gezeigt wird) ist streng zensuriert im TV.
Unkeuschheit, Unreinigkeit, Unreinheit (ἀκαθαρσία) jeder Art: Kol. 3,5. Was ist das Gegenteil von Unkeuschheit? - Keuschheit! Gott hat uns zur Heiligung berufen: Matthäus 5,8. Heiligung in Bezug auf die Partnersuche: 1. Thessalonicher 4,1-7. Heiligung in Bezug auf voreheliche Beziehungen: Matthäus 1,18-21. Heiligung, in der das Ehebett unbefleckt bleibt: Heb. 13,4. Wie können wir uns vor jeglicher Art der Unreinheit bewahren? Indem wir das Fleisch nicht so pflegen, dass Begierden erwachen: Römer 13,13-14. Indem wir uns in der Keuschheit üben: 1. Timotheus 4,12.
Habsucht (πλεονεξία) ist das Motiv zur Unzucht und Unkeuschheit jeder Art. Habsucht kann sich auch auf das Geld beziehen: Mt. 6,19. Vor jeglicher Habsucht sollen wir uns hüten: Lk. 12,15. Habsucht ist Götzendienst (das Gegenteil von Gottesdienst): Kol. 3,5.
All diese Dinge sollten in der Gemeinde der Heiligen nicht einmal genannt werden, d. h. - in weite Ferne gerückt sein, völlig unbekannt sein, kein Thema sein (1. Kor. 5,13).
Die folgenden Begriffe gehören zur Kategorie „Zunge“: Schändliches Wesen (= griech. Schmutz, Sittenlosigkeit; EÜ, Unanständigkeit; ELB): 1. Pet. 3,10-12. Törichtes Geschwätz (albernes Geschwätz, EÜ): Spr. 15,2. In Kap. 4,25-32 war die Rede von Lüge und Zornausbrüche. Hier liegt die Betonung auf unnützes und unüberlegtes Geschwätz. Leichtfertiger Scherz (zweideutiges Geschwätz, EÜ, Witzelei; ELB): Jak. 3,1-12. Alles, was sich nicht geziemt (gehört): Ps. 12.
Was ist die Kur gegen all dieses fleischliche und kranke Verhalten? – Dankbarkeit! (siehe auch Vers 20!). In der Anbetung üben wir uns in der Dankbarkeit: Ps. 95,1-3. Dankbarkeit ist der Schlüssel unseres christl. Lebens geworden: Kol. 3,15. Dankbarkeit ist die Motivation zur Heiligung: Ps. 103,2. Das Motto unseres neuen Lebens: Zähle deine Segnungen! (1. Thess. 5,18). Amerikanisches Lied (#643) lautet: “Count your many blessings, name them one by one, count your many blessings, see what God hath done …” Deutsches Lied (#88, Alt#5): “Lobe den Herrn meine Seele […] Was er dir gutes getan hat, Seele vergiss es nicht, Amen.“
Wer sich nicht heiligt, kann nicht geheilt werden, fällt wieder ins alte Leben zurück und verspielt somit seine himmlische Erbschaft. Wie können uns Menschen mit leeren Worten betrügen? Indem sie törichtes Geschwätz und leichtfertiger Scherz machen! Indem sie ein geheiligtes Leben als Spiessbürgerlichkeit verwerfen. Indem sie jegliche Bemühungen eines christlichen Lebens als Heuchelei bezeichnen. Indem sie behaupten, dass das doch alles nicht so schlimm sei, sondern von einem Gott der Gnade und der Liebe toleriert werde (z. B. Homosexualität, Unkeuschheit, voreheliche Beziehungen usw.). Sogar Wortverkünder können uns betrügen und ein anderes Evangelium predigen (Gal. 1,6-8).
Das Zorngericht Gottes steht allen bevor, die dem Wort nicht gehorsam waren: Hier erkennen wir, dass selbst bei Gott der Tag seines Zornes kommt. Aber Gott wird dann nicht in einen Jähzorn ausarten! Gottes Zorn ist ein überlegter und heiliger Zorn. Gottes Zorn gehört zu seiner Liebe. Wer nicht liebt, kann auch nicht erzürnen, noch eifersüchtig die Schuld heimsuchen (Ex. 20,5). Gott liebte sein Volk: 4. Mos. 32,13. In dieser Gemeinschaft der Liebe hat es keinen Platz für Unzucht, Unkeuschheit, Habsucht usw. Der heilige Gott kann nur mit Menschen Gemeinschaft pflegen, die sich heiligen lassen, sonst würde er selbst unrein. Z. B. reines Wasser wird durch schmutziges verunreinigt.
Wie wird dieses Zorngericht sein?
Die Bibel spricht tatsächlich vom „Tag des Zorns“: Röm. 2,5; 1,18. Gibt es eine höllische Verdammnis? Mt. 10,28; 18,9; 23,33. Gott hat uns nicht für das Zorngericht bestimmt: 1. Thess. 1,10; 5,9; Röm. 5,4; 1. Joh. 3,1-3. Kinder des Zorns sollen Kinder Gottes werden (Eph. 3,2; 1. Tim. 2,4).
Verse 8-14: Ihr seid Kinder des Lichts
Bezeichnungen damals: Ungläubige, Heiden, Vorhaut, Gesetzlose, Söhne des Ungehorsams (V. 6), Ungerechte, Unbekehrte, Gottlose (2. Pet. 2,6), Fremde, Nichtbürger (Beisassen, Eph. 2,19), Feinde Gottes (Kol. 1,21), Kinder - des Zorns, - des Fluchs (2. Pet. 2,14), - des Teufels, - der Finsternis.
Bezeichnungen jetzt: Christen, Jünger, Glieder, Brüder, Heilige (Eph. 1,1), Gläubige, Geheiligte, Gerechte, Gesegnete des Herrn (Mt. 25,34), Kinder - Gottes (1. Joh. 3,1), - des Lichts, - der Verheissung (Gal. 4,28), Gottes geliebte Auserwählte (Kol. 3,12), Abrahams Nachkommen, Erben der Verheissung (Gal. 3,29), Erben und Miterben Christi (Röm. 8,17), Knechte des Herrn (2. Tim. 2,24), Erlöste des Herrn (Jes. 62,12), Christi Genossen (Heb. 3,14), Mitbürger der Heiligen, Hausgenossen Gottes (Eph. 2,19), königliche Priesterschaft, auserwähltes Geschlecht, heiliges Volk, Volk des Eigentums (1. Pet. 2,9-10).
Aus der Finsternis der Welt herausgerufen (Herausgerufene: Eklektous). Gott ruft die Menschen aus der Welt der Finsternis, aus dem Herrschaftsbereich Satans heraus, damit sie in sein wunderbares Reich des Lichtes übertreten: Apg. 2,40; 26,18 (2. Kor. 6,17). Wir bilden Gottes Gemeinde (Ekklesia) - Tempel: 1. Kor. 3,16-17. Wir sind das Salz der Erde und das Licht der Welt: Mt. 5,13-14 (Joh. 8,12). Ein wenig Salz vermag eine Speise völlig zu verändern. Ein wenig Licht vermag in einem dunklen Raum vieles aufzudecken. Woraus besteht denn die Frucht des Geistes (Lichtes)? Güte (ἀγαθωσύνη): Röm. 15,14; 3. Joh. 11. Gerechtigkeit (δικαιοσύνη): 1. Tim. 6,11; Heb. 1,8; 1. Pet. 2,24; 1. Joh. 2,29. Wahrheit (ἀλήθεια): Eph. 4,15.25; 6,14.
Wie prüfen wir, was dem Herrn wohlgefällig ist? Indem wir um göttliche Weisheit bitten (Jak. 1,5). Indem wir fragen: Was würde Jesus tun? Indem wir auf unser Gewissen hören, das nun vom Heiligen Geist Gottes gelenkt wird.
Statt uns an den unbrauchbaren Werken der Finsternis zu beteiligen, sollen wir sie strafend aufdecken. Wir sollen nicht schweigend alles tolerieren. Als demokratische Bürger dürfen wir uns für das Gute einsetzen, mit all unseren Rechten (z. B. Abstimmung gegen Abtreibungen, Ehebund für Homosexuelle usw.). Wenn ein Haus in Flammen steht, dann sind lebensrettende Massnahmen zu treffen: Schlafende zu alarmieren, aufzuwecken und dem Feuer zu entreissen (Jud. 23). nicht noch selbst sich im Haus schlafen zu legen.
Alles wird vom Licht aufgedeckt und nichts kann sich im Licht verbergen (im Gegensatz zur Dunkelheit).
Paulus zitiert hier vermutlich aus einem Lied. William Barclay schreibt: „die Versform lässt beinahe mit Sicherheit darauf schliessen, dass es sich um das Bruchstück einer frühchristlichen Hymne handelt. Möglicherweise gehört der Vers zu einer Taufhymne …“ „Eine andere Vermutung besagt, dass es sich bei diesen Zeilen um Teile einer Hymne handle, die der Erzengel mit seiner Trompete am jüngsten Tag erschallen lassen werde. Dann würden sich die Menschen aus dem Schlaf des Todes erheben, um das ewige Leben Christi zu empfangen.“ Was ist das Ziel dieser Worte? Es geht darum, dass Christen sich nicht zur Ruhe legen und von der Sünde schläfrig machen lassen. Christen, die dem alten Leben abgestorben sind, leben wachsam wie ein Soldat mit der ganzen Waffenrüstung (Kap. 6!): Röm. 13,11-14.
Verse 15-20: Wandelt als Weise.
Nicht als Unweise. Was heisst das? Wie wandelt denn ein Unweiser? Unüberlegt, hastig, aus dem Gefühl (eigenem Lust Prinzip) heraus. In der Kinderstunde haben wir oft das folgende Lied gesungen: „Pass auf kleines Auge was du siehst, (2x), denn der Vater im Himmel schaut herab auf dich, drum pass auf kleines Auge was du siehst“ (mit Ohr, Mund, Hand, Fuss). Mit diesem Lied wurde uns Kindern bewusst gemacht, dass wir vorsichtig wandeln sollen, denn nichts kann mehr rückgängig gemacht werden. Auf was können und sollen wir alles aufpassen im neuen Leben? (– aufzählen! z. B. essen und trinken.)
Im Englischen gibt es ein Heft mit 12 Lektionen „The Be Careful Workbook“:
Lektion 1: Pass auf, was du sprichst!
Lektion 2: Pass auf, was du denkst!
Lektion 3: Pass auf, wie du wandelst!
Lektion 4: Pass auf, wohin du gehst!
Lektion 5: Pass auf, wenn du Entscheidungen triffst!
Lektion 6: Pass auf, wenn du läufst!
Lektion 7: Pass auf, wie du die Schriften anwendest!
Lektion 8: Pass auf, was du säst!
Lektion 9: Pass auf, was für Schlussfolgerungen du ziehst!
Lektion 10: Pass auf, was für eine Haltung du pflegst!
Lektion 11: Pass auf, was du hinter dir lässt!
Lektion 12: Pass auf, wie du weiterhin gute Werke tust!
Weise wandeln, bedeutet also aufpassen, vorsichtig sein, überlegen, beten, analysieren, mit andern Geschwistern darüber reden, bevor wir wichtige Entscheidungen fällen, um so bewahrt zu werden: 1. Thess. 5,23.
Wie kaufen wir die Zeit aus? Dieser Satz darf niemals als Druckmittel eingesetzt werden. „Ein echter Jünger kennt keine Freizeit“ (aus dem Zeitungsartikel: „Der tägliche Kampf in Gottes Namen“). Jede Minute, die er nicht in den Dienst der „guten Sache“ stellt, ist eine verschwendete Minute. Wenn ein Jünger um 7 Uhr zur Arbeit muss, dann sollte er um 5 Uhr aufstehen, um die Bibel zu studieren und zu beten. Während des Tages ist jeder Jünger angehalten, mindestens drei Menschen für einen Gottesdienst oder einen Bibelabend einzuladen. Der Feierabend sollte effektiv genutzt werden, durch Bibelstunden, gemeinsame Gebete, Menschen einladen usw.
Der Mensch braucht Zeit zum Entspannen, Lachen, Spielen, Wandern, Essen, usw. Es ist falsch verstandenes Christentum, zu meinen, dass wir jede freie Minute effektiv verplanen müssten, sonst sei es Sünde. Ein falsch gelebter Glaube kann krank machen! Die Zeit auskaufen bedeutet, sich auf Versuchungen gut vorzubereiten, damit wir bereit sind, ihnen mit den richtigen Waffen entgegenzutreten: Epheser 6,13.
Z. B. meinen Charakter und meine Schwächen kennen und zugeben. Z. B. pers. Tabellen und Listen aufstellen (Vorbeugung gegen sexuelle Sünden oder Alkoholmissbrauch 1. Thess. 5,7, usw.). Sogar aus der Alkoholfrage kann ein Dogma gemacht werden. Nicht der Alkohol ist Sünde, sondern Betrunkenheit ist Sünde! Gal. 5,21; Spr. 20,1; 23,20-21.29-35. Das Wort Gottes regelmässig hören und studieren (sich Notizen machen). Die Tage sind böse, d. h. sie versuchen uns durch Schlauheit zu verführen! Der unsichtbare Feind darf nicht unterschätzt werden.
Wir werden aufgerufen, uns vom Heiligen Geist füllen zu lassen. Wie? Indem wir zueinander reden mit - Psalmen (1. Kor. 14,26b), Lobgesängen (Heb. 13,15), geistlichen Liedern (Heb. 2,12). Der Christ übt sich in zwei Dingen: Dienst (V. 15-16), Dankbarkeit (V. 19-20). Vom Geist erfüllt zu sein, steht in starkem Kontrast zum voll sein von Wein. Es geht auch hier um den Gegensatz, zwischen damals und jetzt. Der weltliche Mensch hat ganz andere Ziele, als der Wiedergeborene.
Es ist ein Missbrauch der Heiligen Schriften, diese Verse als Hauptbeweismittel gegen Instrumentalmusik in der Anbetung anzuführen.
II. Kapitel 5,21 - 6,9: Seid einander untertan
Verse 21-33: Ordnet euch einander unter (Gal. 5,13; Phi. 2,3-4; Röm. 12,10b).
Paulus sagt mit andern Worten: „Wenn ihr Christus gegenüber ehrfürchtig sein wollt, dann ordnet euch gegenseitig einander unter.“
(Siehe PDF-Liste: „Gemeinsamkeiten in Jesus Christus“.) Es ist hier niemals die Rede von einem einseitigen Regiment oder einer einseitigen Unterwürfigkeit. Es geht hier vielmehr um das gegenseitige Dienen. Dazu benutzt Paulus ein Bild, mit dem er dies zu erklären versucht. Welches? Es geht um das Geheimnis der Gemeinde! Das Verhältnis von Mann und Frau wird am Verhältnis von Christus und seiner Gemeinde veranschaulicht.
In diesem Abschnitt geht es nicht in erster Linie um die Unterordnung der Frau gegenüber dem Mann! Es geht um einen Appell an das Verantwortungsbewusstsein des Mannes (V. 28) und um die Ehrfurcht der Frau (V. 33) zu ihrem Mann! Ab Kapitel 6 werden die Kinder und Sklaven zum Gehorsam aufgerufen. Es geht um die untertänige Ehefrau und den aufopfernden Ehemann.
In der antiken Kultur wurden Frauen zu gering geachtet. Juden hatten eine sehr minderwertige Meinung von den Frauen. Nach jüdischem Recht hatten Frauen keine Rechte. Nach jüdischem Recht wurden Frauen nicht als Personen behandelt, sondern als eine Sache, ein Gegenstand. Nach jüdischem Recht waren Frauen das Eigentum des Ehemannes. In 5. Mose 24,1 lesen wir über Scheidungsgründe. Das Scheidungsrecht stand nur den Männern zu. Frauen konnten sich nur dann scheiden lassen, wenn der Mann aussätzig war, abtrünnig wurde oder sich in ekelhafte Geschäfte einliess. Bei den Griechen war es kaum anders. Sie erwarteten von ihren Frauen lediglich, dass sie dem Haushalt vorstanden und sich um die Kinder kümmerten, während sie ihrem eigenen Vergnügen mit den Prostituierten nachgingen. Bei den Römern galt die Ehe als Institution nahezu als völlig zerrüttet, und eheliche Bindungen gab es so gut wie gar nicht mehr.
Welche Haltung soll die Frau in der christlichen Ehe einnehmen? Welche Haltung haben wir als Gemeinde zu Christus? (Eph. 5). Er ist unser Erlöser, Erretter, der sein Leben als Opfer für uns hingab. Er ist unser Herr, dem wir untertänig sein und gehorchen wollen. Unsere Haltung zu Christus ist Unterordnung. Diese Haltung gilt es in der christlichen Ehe zu pflegen: 1. Pet. 3,1-7.
Warum unterordnen wir uns Christus?
Weil er unser vollkommenes Vorbild ist. Weil er uns in allem vollkommen dient, damit es uns besser geht. Was ist, wenn der Ehemann kein gutes Vorbild ist? Soll die Frau sich auch dann unterordnen? Soll die Frau sich selbst dann unterordnen, wenn der Mann sie zu Handlungen zwingt, die gegen Gottes Wille ist? Welcher Mann kann seiner Frau schon ein vollkommenes Vorbild sein? Auch als Bürger eines Staates sollen wir der Obrigkeit untertan sein (Röm. 13,1). Das bedeutet aber nicht, dass wir das Gesetz Christi übertreten, selbst wenn der Staat von uns das fordert. Christus steht über dem Staat. So verhält es sich auch mit der Unterordnung der Frauen.
Die Gebete können gehindert werden, wenn der Mann seiner Frau nicht mit Einsicht und Hingabe beisteht (V. 7). Um was es bei dieser Unterordnung nicht geht: Es hat nichts mit intellektuellen Fähigkeiten und Rangordnungen zwischen Männern und Frauen zu tun. Es hat nichts mit Degradierungen oder Wertungen der Geschlechter zu tun. Es geht nicht um die Diskussionen, wer von Beiden in jeder einzelnen Situation des Lebens das Sagen hat. Es geht auch nicht um die Unterdrückung der natürlichen, von Gott gegebenen, Temperaments- und Charakterunterschiede. Es geht auch nicht um die Aufgaben der Frauen in der Anbetung.
Zum Verhältnis zwischen Mann und Frau führt Paulus zwei Argumente an: 1. Timotheus 2,12b-14. Es geht darum, dass der Mann sich nicht seiner Verantwortung entzieht, sondern aktiv dient. Der Mann wurde zuerst erschaffen. Aus Erde (= Adam) wurde der Mann (= Mensch) erschaffen. Als Hilfe für Adam wurde Eva (= Leben) aus der Rippe des Mannes erschaffen (Gn. 2,18-25). Das Problem des Sündenfalls (Gn. 3): Eva liess sich von der Schlange verführen. Adam liess sich von Eva überreden.
Wie sieht Gottes Ordnung aus?
1. Kor. 11,2-16: Gott (als Haupt Christi, d. h. Christus ist Gott untertan, Joh. 12,49), Christus (als Haupt des Mannes sowie der Frau, Mt. 17,5), Mann (das Haupt der Frau, 1. Pet. 3,7), Frau (als Bediente und liebevoll Geführte,). Jeder Körper hat die Tendenz rechtslastig (Rechtshänder) oder linkslastig (Linkshänder) zu sein: Der Mann ist wie die rechte Hand eines Rechtshänders. Die Frau ist wie die linke Hand eines Rechtshänders, deshalb soll sie „Ehrfurcht“ vor dem Mann haben (V. 33). Alle Briefe in der Bibel sind an „Brüder“ im Herrn gerichtet, kaum an die Geschwister oder gar „Schwestern“ im Herrn.
Wie soll der Mann die Beziehung zu seiner Ehefrau pflegen? Er soll seine Ehefrau lieben und nicht bitter gegen sie sein: Kol. 3,19. Das Hohelied der Liebe kennt keine Scheidung: 1. Kor. 13 (Mal. 3,16). Lieben wie Christus die Gemeinde geliebt hat bedeutet sein Leben hinzugeben (1. Joh. 3,16). Christus kam nicht, um bedient zu werden, sondern um zu dienen (Mt. 20,28). Die Männer sollen ihre Frauen so sehr lieben wie ihre eigenen Leiber. Es geht hier nicht um eine übertriebene Beschützer Funktion. Paulus versucht mit diesem Beispiel klar zu machen, dass jeder normale Mensch zu seinem eigenen Körper Sorge trägt. Als Glieder des Leibes Christi, werden wir von Christus ebenso umsorgt und gepflegt, wie wir unseren eigenen Leib pflegen. Der Hauptgrund eines Mannes zum Ehebündnis ist „Dienst“. Viele Männer heiraten aus rein egoistischen Motiven, weil ihnen die Frau gefällt und sie der Meinung sind, die Profiteure zu sein. Es geht aber nicht darum, dass der Mann der Profiteur ist, sondern die Frau (siehe das Beispiel Christi).
Für detailliertere Hinweise zur Beziehung zwischen Mann und Frau, siehe: