Markus-03: Berufung der zwölf Apostel

Jesus, der Diener

DER DIENST JESU IN GALILÄA
(Fortsetzung)

 

 I.   Jesus heilt am Sabbat einen Behinderten (Verse 1-6)

Weil dies an einem Sabbat geschah, entschlossen sich die Juden Jesus umzubringen. Jesus suchte erneut an einem Sabbat die Synagoge (in Kafarnaum) auf. Für Jesus war es eine Selbstverständlichkeit regelmässig an den Versammlungen teil zu nehmen. Auch wir werden aufgefordert, die Versammlungen der Heiligen nicht zu verlassen (Heb. 10,24-25). Es ist wichtig, dass wir zusammenkommen, um einander gegenseitig zu ermutigen und in der Liebe zu dienen.

Es erforderte besonderen Mut, erneut in die Synagoge zu gehen, da man überall von Jesus redete. Seine Haltung wich völlig von den orthodoxen Anführern der Juden ab. Seine Handlungsweise war ihnen von vorangegangenen Sabbaten bekannt. In der Synagoge befand sich eine Gesandtschaft des Hohen Rates, die niemand übersehen konnte, weil sie die vordersten Plätze einnahmen. Sie kamen gerüstet, um als Wächter über der Versammlung zu hüten. Sie kamen nicht in die Versammlung, um etwas zu lernen (V. 2). In der Parallelstelle heisst es: Lukas 6,7.

In der Synagoge befand sich ein Mann mit einer „erstorbenen, verkrümmten“ Hand. Offensichtlich war es die rechte Hand (Lk. 6,6), die unbrauchbar (gelähmt) war. Der Mensch brauchte seine Hand bestimmt, um zu arbeiten und sein tägliches Brot zu verdienen. Vielleicht hatte er einen Unfall am Arbeitsplatz. Vielleicht war seine Hand eine Folgeerscheinung einer Krankheit.

Jesus kannte die Gedanken der Pharisäer (Lk. 6,8).
Deshalb stellte er den Menschen in die Mitte, damit ihn alle Anwesenden sehen konnten. Dann fragte er in Vers 4: „Ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun oder Böses zu tun. Leben zu retten oder zu vernichten?“ Wer würde sein Schaf nicht retten, wenn es am Sabbat in eine Grube gefallen war? (Mt. 12,11). Er führte ihnen damit vor Augen, dass er etwas unternahm, um das Leben dieses unglücklichen Mannes zu retten (Mt. 12,9-14); während sie sich Wege ausdachten, wie sie Jesus töten könnten. Jesus hatte nichts zu verbergen, da seine Heilung, selbst an einem Sabbat, nichts Böses oder Falsches war (Joh. 18,20). Jesus war ein Mensch mit Gefühlen (V. 5: „voller Zorn ...“). Doch Jesus liess seinen Gefühlen nicht freien Lauf, so dass es zu einem Zornausbruch kam (Spr. 19,19; 29,11)! Zorn ist noch keine Sünde, sondern nur der unkontrollierte Zorn (Eph. 4,26.31; Jak. 1,19). Die Pharisäer schwiegen, weil sie überführt waren. Denn darüber nachzudenken, wie man jemandem helfen kann, war zweifellos besser, als wie man jemanden töten könnte. Anschliessend heilte Jesus den Menschen. In der Parallelstelle heisst es von den Pharisäern (Lk. 6,11): „Sie aber, in ihrem Unverstand“, oder, „sie wurden voll sinnloser Wut.“

Schlussfolgerung:
Höchste Priorität im christlichen Leben ist, dass wir Gutes tun und Bewahrend sind. Die Liebe Gottes die in uns wohnt, sucht nach Gelegenheiten, um zu helfen und zu dienen und nicht zu zerstören und bedient zu werden! Wie kann der Gott des Friedens mit uns sein? – Philipper 4,8-9.

 

 II.   Jesus heilt am See viele Kranke (Verse 7-12)

Matthäus 12,15-21:
Jesus zog sich zurück, da seine Zeit noch nicht gekommen war. Viele Menschen folgten Jesus an den See Gennesaret. Sie kamen von überall her, um Jesus zu sehen (siehe Karte):

- Galiläa (im Norden).

- Judäa (im Süden, mindestens 70 km entfernt).

- Jerusalem (lag ca. 100 km südlich).

- Idumäa = alter Bezirk von Edom (südlich Jerusalems, über 100 km entfernt).

- Peräa (jenseits des Jordans, in der arabischen Wüste).

- Tyrus und Sydon (liegen an der Küste des Mittelmeeres, nördlich vom See Gennesaret).

Es ist hier die Rede von tausenden, ja vielleicht sogar von zehntausenden von Menschen, eine gewaltige Menschenmasse. Trotz alldem wollte Jesus keinen Aufstand machen. Er wollte in der Stille wirken, deshalb verbot er auch den Dämonen zu schweigen, die über ihn Zeugnis ablegten. „Er wird nicht streiten und nicht schreien, und auf den Gassen wird man seine Stimme nicht hören“ (V. 19). Doch Jesus „schrie“ die Dämonen an! Hier wird bestätigt, dass selbst die Dämonen Jesus erkennen können (Jak. 2,19). Jesus wollte noch möglichst unerkannt bleiben, weil er wusste, dass wenn er einmal von der Mehrheit erkannt würde, dass seine Zeit gekommen war.

Weshalb befahl Jesus ein Boot bereitzuhalten?
Die Menge bedrängte Jesus gefährlich und Kranke wollten ihn berühren. Deshalb musste ein Boot bereitgehalten werden, damit Jesus und seine Jünger nicht noch zu Tode getrampelt würden. Ein anderer Grund ist, dass Jesus vom Boot aus lehren wollte, wie er das auch schon tat. Jesus wollte nicht nur heilen, sondern lehren. Dies hatte das Volk völlig missverstanden. Die Mission Jesu bestand nicht nur im körperlichen Heilen sondern es ging in erster Linie um die neue Lehre, die Jesus den Menschen nahe legen wollte.

Schlussfolgerung:
Auch wir können die Wichtigkeit der Lehre leicht missachten, indem wir mit vielen anderen Dingen beschäftigt sind. Wir können durch die wachsende Gemeinschaft vergessen, wie wichtig es ist in der Lehre Christi zu bleiben und in der Einheit des Geistes zu verharren. Begeisterung ist gut, das Wort darf dabei nicht vernachlässigt werden (Apg. 6)!

 

 III. Jesus beruft die zwölf Apostel (Verse 13-19)

Jesus wählte die Zwölf nicht willkürlich aus (Lk. 6,12)!
Er fragte nicht nach den Meinungen der Menschen. Jesus rief die welche „er um sich haben wollte“. Wenn Jesus „im Gebet zu Gott“ die ganze Nacht verbrachte, zeigt das, dass er nicht nach seinem eigenen Willen Entscheidungen traf. Schliesslich ging es Jesus nicht um sein Werk, sondern um die Verherrlichung des Vaters (Joh. 17,4). Auch der Geist teilt besondere Gaben aus wie ER will (1. Kor. 12,11).

Für Jesus war es ein wichtiger Schritt von entscheidender Bedeutung, deshalb verbrachte er die ganze Nacht im Gebet. Es ging um die Zukunft der Gemeinde. Wären alle so geworden wie Judas, dann wäre das Wort Gottes nicht weiter-gepredigt worden, nach dem Hingang Jesu (nach Pfingsten, Apg. 2). Deshalb war es wichtig, dass Jesus aus seinen Nachfolgern Zwölf erwählte, die er aussenden konnte. Diese 12 Apostel gehören zum Fundament der Gemeinde Jesu (Eph. 2,19-22; 4,11-13).

Welche Eigenschaften musste ein Apostel Christi haben?
Er musste Jesus gesehen haben, Augen - und Ohrenzeuge seines Wirkens, sowie Zeuge seiner Auferstehung gewesen sein (Joh. 15,27; Apg. 1,21-22; 2. Pet. 1,16). Er musste auch von Jesus selbst auserwählt und beauftragt worden sein (Lk. 6,13).

Die 12 auserwählten Apostel erhielten einen einmaligen Dienst, den es heute nicht mehr gibt. Sie erhielten die besondere Gabe der Eingebung (Inspiration: Mt. 10,18-20; 1. Kor. 2,12-13) und die Fähigkeit Wunder zu tun (Mk. 16,17-20; Heb. 2,4). Sie wurden vom heiligen Geist in die ganze Wahrheit geleitet (Joh. 14;26; 16,12-13; Lk. 24,48; Apg. 1,8) und erinnerten sich nach der Ausgiessung zu Pfingsten an alles was Jesus sie gelehrt hatte (Joh. 2,21-22).

Der Auftrag der Apostel bestand darin, mündlich und schriftlich von Jesus Zeugnis abzulegen und alle notwendigen Anordnungen Jesu für seine Gemeinde aufzustellen. Man kann nicht Christ sein, ohne in der Lehre der Apostel zu verharren (Apg. 2,42). Wenn auch die Apostel heute nicht mehr in leiblicher Gestalt die Gemeinde leiten, so wirken sie doch immer noch durch ihr Wort (2. Pet. 1,3; Jud. 3; Joh. 17,6-26).

Die Namen der zwölf Apostel werden im Matthäus 10, Markus 3, Lukas 6 und Apg. 1 einzeln aufgelistet (siehe auch Tabelle: Das Leben Jesu-12):

Petrus (griechisch)

- Kefas (aramäisch)

- Stein, Fels (deutsch)

- Geburtsname: Simon (1,16)

- verleugnete Jesus dreimal (Mk. 14,71-72)

- predigte zu Pfingsten das Wort (Apg. 2,14; Mt. 16,18)

- predigte auch bei der zweiten Ausgiessung zu Cäsarea (Apg. 10,44-48)

- tritt in der Apg. oft zusammen mit Johannes auf (Apg. 3,1)

- wurde mehr als einmal gefangen genommen (Apg. 4,1; 12,1) und starb 67 n. Chr. den Märtyrertod

- schrieb den 1. und 2. Petrusbrief und obwohl er als Säule galt, hatte er Probleme mit der Beschneidung der Heiden (Gal. 2,11-14).

Jakobus (griech. Form des hebr. Jakob) von denen es zwei gab:

- Sohn des Zebedäus, wurde auf Befehl des Herodes Agrippa I. enthauptet (Apg. 12,1-2), Bruder des Johannes.

- Sohn des Alfäus (3,18).

Johannes (= Gott ist gnädig)

- von Jesus als Donnersohn bezeichnet (3,17)

- der Jünger, der an Jesu Brust lag und den Jesus liebhatte (Joh. 13,23)

- es verbreitete sich die Rede, dass Johannes nicht sterben würde bis zur Wiederkunft (Joh. 21,20-23)

- schrieb das Johannes Evangelium, die drei Johannesbriefe und die Offenbarung,

- flüchtete auf die Insel Patmos und starb dort als letzter Apostel Offb. 1,9)

Andreas (griech. „mannhaft, stark“)

- Bruder des Simon Petrus (1,16)

- Sohn des Zebedäus und Mutter Salome (Mt. 27,56; 20,21-22; Mk. 15,40)

- in Betsaida geboren, Fischer im Fischereibetrieb des Vaters (1,20)

Philippus (= Pferdefreund)

- war aus Betsaida (Joh. 1,43-44)

- berichtete dem Natanael von Jesus (Joh. 1,45)

- erkannte in Jesus nicht den Vater (Joh. 14,8-9)

Bartolomäus (= Sohn des Thalmai)

- manche setzen ihn mit Natanael gleich, was nicht bewiesen werden kann (Joh. 1,45-51; 21,2)

- geboren in Betsaida

Matthäus (= Geschenk Gottes)

- Sohn des Alfäus auch als Levi bekannt

- war Zöllner (2,41)

- schrieb das Matthäusevangelium

Thomas (= Zwilling)

- auch Didymus genannt (Joh. 11,16)

- zweifelte an Jesu Auferstehung (Joh. 20,24-29)

Thaddäus (Brust)

- auch Judas, Sohn des Jakobus genannt (Joh. 14,22)

- war nicht der Iskariot!

- starb mit Simon als Märtyrer in Persien gemäss der Überlieferung

Simon (= Erhörung)

- der Kanaanäer

- auch Simon der Zelot (Eiferer, Apg. 1,13) genannt

- starb mit Thaddäus als Märtyrer in Persien gemäss der Überlieferung

Judas Iskariot (= Mann aus Kerijot in Judäa, Jos. 15,25)

- Verräter Jesu (Joh. 17,12), der sich erhängte (Mt. 27,3-10)

- Matthias nahm später seine Stelle ein (Apg. 1,25-26).

 

 IV.  Jesus wird heftig angezweifelt und angegriffen (Verse 20-35)

Verse 20-21: Von seinen Verwandten.
Immer wieder kommt Jesus zurück in seine Stadt Kafarnaum. Jesus und seine Jünger hatten kaum Zeit um zu essen (Mk. 6,31; Joh. 4,34). Jesus diente und diente ohne Rücksicht auf seine physische Kondition. Die Angehörigen Jesu kamen zum Schluss dass Jesus von Sinnen sei. Deshalb wollten sie ihn gewaltsam nach Hause bringen.

Matthäus 10,35-36:
Wenn es ums Arbeiten geht können wir uns an Jesus ein Vorbild nehmen! Gott gab jedem von uns Talente, die wir in der Arbeit einsetzen können. Jede Arbeit die uns aufgetragen wird, sollten wir als Christen gewissenhaft und mit viel Fleiss verrichten. Christen sind keine Minimalisten!

Paulus lehrte die Gläubigen: 2. Thessalonicher 3,6-15.
Ein Unordentlicher ist ein Arbeitsverweigerer (Vers 11; Eph. 4,28). Wir sollen uns zurückziehen von Unordentlichen (d. h. Gemeinschaft entziehen, Vers 14+15 - zuerst jedoch ermahnen, 1. Thess. 5,12-14). Wir sollen das Beispiel Paulus, der Apostel und Jesus nachahmen. Wir sollen die Überlieferung festhalten (Vers 10!). Wir sollen still arbeiten, eigenes Brot essen (1. Thess. 4,10b-12; Gn. 3,19). Wir sollen keine Gemeinschaft mit unbussfertigen Sündern haben: 1. Kor. 5,9-13.

Verse 22-30: Von den Schriftgelehrten.
Jesus wurde nicht nur von seinen Angehörigen angezweifelt und heftig verurteilt, sondern ganz besonders auch von den Schriftgelehrten. Die vorliegende Anklage ist eine gotteslästerliche Unterstellung! Mit andern Worten sagten sie, dass Jesus vom Teufel besessen sei und für ihn arbeite.

Bezeichnungen für den Teufel:

- Beelzebul = Herr der Wohnung

- Beelzebub = Herr der Fliegen

- Teufel, Diabolos = Durcheinanderwerfer (ballo = werfen)

- Lukas 16,1 (diaballo)

- Matthäus 13,39 (diabolos)

- 1. Johannes 3,7-10 (diabolos). In diesem Abschnitt begegnen wir mehrmals dem griechischen Begriff „diabolos”. Wir sehen auch, dass der Teufel mit Sünde, Hass und Zerstörung zu tun hat.

Wie kann man also jemand erkennen, der vom Teufel besessen ist? - Das Ziel des Teufels ist es, göttliche Prinzipien mit seinen eigenen Prinzipien zu vermischen und durcheinander zu bringen, so dass der Mensch meint er tue den Willen Gottes, dabei Gott missfällt. Vom Teufel besessen zu sein bedeutet von der Macht der Finsternis und des Bösen beherrscht zu werden! Dämon = Teufel, Satan, böse Mächte usw. Satan = Gegner, Widersacher (Offb. 20,2).

Erschreckende Gegensätze zwischen Gott und dem Teufel:

- Der heilige Geist Gottes ist der Geist der Wahrheit - der Teufel ist der Vater aller Lüge (1. Johannes 2,21).

- Der heilige Geist Gottes ist ein lebenspendender Geist - der Teufel war ein Mörder von Anfang an (Johannes 8,44).

- Der heilige Geist Gottes ist unser Tröster und Fürsprecher (1. Joh. 2,1) - der Teufel ist unser Verleumder, Ankläger (Offenbarung 12,10).

Trotz dieser schweren Anklage blieb Jesus ruhig. Er antwortete mit grosser Besonnenheit. Die Antwort stellte seine Gegner in den Schatten und zeigte, wie unüberlegt sie Jesus anklagten. Wenn Jesus für den Chef der Dämonen arbeiten würde, dann würde er nicht Dämonen austreiben, sondern vielmehr bemüht sein Dämonen in den Menschen zu vermehren:

Johannes 10,19-21 (kann ein Dämon Blinde heilen?):
Kann ein Dämon einen andern Dämon aus einem Menschen treiben?
Jesus machte klar, dass die Dämonenaustreibungen seine Überlegenheit über Satan, nicht aber seine Abhängigkeit ausweisen. Matthäus 12,30 (Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich ...). Wie können wir als Gläubige gegen den heiligen Geist sündigen, dass uns nicht mehr vergeben werden kann?

Hebräer 10,26-31:
Wenn wir vorsätzlich sündigen ohne Reue (V. 25). Wenn wir einander nicht zu guten Werken anspornen, sondern Sünde in der Gemeinde zulassen (V. 24). Wenn wir zwar die Erkenntnis der Wahrheit besitzen, aber dauerhaft ungehorsam sind (V. 26) bis wir schliesslich vom Glauben ganz abfallen.

1. Johannes 5,16-21:
Die Sünde zum Tod ist wie die Sünde gegen den Heiligen Geist. Wer nicht einsichtig wird und seine Sünden nicht bekennt und umkehrt, der sündigt gegen den heiligen Geist. Es ist wie mit einem Mensch, der mit einer dünnen Schnur an einen Stuhl angebunden wird. Jedes Mal, wenn er von neuem umwickelt wird, fällt es schwerer sich loszulösen. Genauso verhält es sich mit der Sünde, wenn wir sie zu lassen ohne sie zu bereuen!

Matthäus 26,69-75 (Verleugnung des Petrus):
Petrus versündigte sich dreimal. Doch er bereute sein Vergehen und weinte bitterlich. Deshalb wurde ihm selbst dieses schwere Vergehen vergeben.

Matthäus 27,3-10 (Verrat des Judas Iskariot):
Jede Sünde kann vergeben werden, solange der, der sie verübt hat, reuig wird. Ist jedoch keine Reue da, sondern entsteht eine Verhärtung des Herzens, dann muss von Sünde gegen den Heiligen Geist gesprochen werden (Mat. 3,7-9). Obschon Judas seine Sünde erkannte, kehrte er Gott ganz den Rücken zu, indem er aufgab und sich erhängte. Das ist Sünde, die sogar zum fleischlichen Tod führte!

In der vorliegenden Stelle sagt Jesus demütig, dass alles was Menschen gegen ihn sagen, vergeben werden kann, was sie aber gegen den Heiligen Geist sagen, ihnen nicht vergeben werden kann. Lästerungen wider den heiligen Geist können mündlich, d. h. verbal ausgedrückt werden, oder nur gedacht werden. Sie sind eine dauerhafte Verhärtung des Herzens gegenüber Gottes Geist:

Jakobus 4,6-7:
Gott widersteht den Hochmütigen. Wir sollen also dem Teufel widerstehen und nicht Gott.

1. Petrus 5,8-9:
Dem Widersacher sollen wir widerstehen. Wir sollen den brüllenden Löwen geistig hören lernen, damit wir aufwachen und im Glauben fest stehen. Ein Mensch kann sein Herz so verhärten, dass er nicht mehr erreicht werden kann mit Gottes Warnungen vor dem brüllenden Löwen.

Offenbarung 3,14-22:
Wie kann die Sünde gegen den Heiligen Geist vermieden werden? Gottes Wort ruft uns zur Busse und zur Umkehr auf. Wir werden aufgerufen „Heute“ zu handeln, bevor es zu spät ist! Laodizea war eine Gemeinde, die mit dem Glauben nicht ernst machte. Sie war dabei, den Geist auszulöschen (1. Thess. 5,19). Mit einer letzten Aufforderung warnt nun der Heilige Geist die lauwarme Gemeinde. Denn sie macht sich selbst etwas vor. Sie meint sie sei reich im Glauben und weiss nicht wie elend sie vor Gottes Augen in Wirklichkeit ist. Nur wenn wir gegen die Sünde wachsam sind, wie gegen einen brüllenden Löwen, lassen wir den Geist Gottes an uns arbeiten und können im Kampf gegen die Sünde bestehen. Dazu braucht es viel Demut und ein ehrliches Herz das bereit ist, sich ermahnen zu lassen, sich verändern zu lassen.

Verse 31-35: Rechtfertigung über die wahren Verwandten Jesu.

Lukas 2,41-52 (Jesus lehrt im Tempel) :
Jesus hörte zu und fragte die Lehrer (V. 46). Jesus ist uns auch im Lernen ein Vorbild. Viele Menschen wollen gar nichts lernen und schon gar nicht zuhören. Sie haben auch keine Fragen. Sie wollen sich auch nicht regelmässig an einem bestimmten Ort versammeln. Jesus gibt uns in dem ein Beispiel. Er wollte in der Familie Gottes sein. Er hatte Verlangen nach der geistigen Familie und nach der geistigen Gemeinschaft (Luk. 22,15).

 Schlussfolgerungen

Auch wir bilden als Gemeinde eine geistliche Familie. In der Familie Gottes werden wir nicht nur im Wort Gottes unterrichtet sondern finden auch für andere Bedürfnisse unsere Befriedigung. Wir finden persönliche Freunde in der Gemeinde, die miteinander Freud und Leid teilen (1. Kor. 12,26-27). Wir werden eingeladen und laden andere ein zum Essen usw. Wir sorgen füreinander in der geistlichen Familie und dienen einander durch die Liebe Christi.

Johannes 15,12-15 (Jesus nennt seine Nachfolger „Freunde“):
Hier erkennen wir das wichtigste Gebot, das Jesus seinen Nachfolgern gibt: die Liebe füreinander! Lieben heisst einander annehmen so wie wir sind. Lieben heisst einander dienen dort wo der einzelne es nötig hat. Lieben besteht im Geben und nicht im Nehmen (Apg. 20,35). Nur wenn wir einander mit der Liebe Christi begegnen, kann die Welt erkennen, dass wir Christi Gemeinde sind und wir können viel Frucht tragen.