Überblick-NT03b: Galater

Überblick Neues Testament

 

 

 I.   Verfasser, Empfänger, Zeit

Es besteht kein Zweifel, dass der Galaterbrief von Paulus geschrieben wurde (1,1; 5,2). Der Brief wird nach seinen Empfängern benannt, „an die Gemeinden in Galatien“ (1,2). Offenbar sind das Christen, die sich von dem falschen Verständnis der Juden in ihrem Glauben verwirren liessen (1,7). Die Juden aus der Provinz Galatien behaupteten, dass die Christen sich beschneiden lassen und an das Gesetz Mose halten müssten. Zudem müssten sie Mitglieder der Familie Abrahams werden.

Die folgenden Daten werden von verschiedenen Kommentatoren für den Ort und die Zeit der Niederschrift abgegeben:

- Aus Antiochia, Syrien (48-49 n. Chr.).

- Aus Antiochia, Syrien (49-50 n. Chr.) kurz nach der Zusammenkunft mit den Aposteln in Jerusalem (Apg 15).

- Aus Korinth, gegen Ende der zweiten Missionsreise (52-54 n. Chr.).

- Aus Antiochia, Syrien (48-49 n. Chr.) nach der zweiten Missionsreise.

- Aus Ephesus, auf der dritten Missionsreise (55-57 n. Chr.).

- Aus Makedonien (56-57 n. Chr.), oder auf der dritten Missionsreise.

- Aus Korinth, auf der dritten Missionsreise (55-58 n. Chr.), kurz bevor der Römerbrief geschrieben wurde.

Auch wenn der Galaterbrief thematisch dem Römerbrief ähnelt, ist das noch lange kein Grund ihn zehn Jahre später, nämlich; gegen Ende der dritten Missionsreise des Paulus anzusetzen. Der Galater zählt zum ältesten Teil des Neuen Testaments. Er wurde vermutlich aus Antiochia in Syrien im Jahr 48 n. Chr. verfasst, kurz vor der grossen Zusammenkunft des Paulus mit den Aposteln in Jerusalem (Apg 15). In diesem kurzen Überblick des Neuen Testaments kann unmöglich auf die Ausführungen der Nordgalatischen und Südgalatischen Theorie eingegangen werden.

 

 II.   Hintergrund

Als Paulus zusammen mit Barnabas auf der ersten Missionsreise (Apg 13,2) das südgalatische Land durchzogen, kamen sie nach Perge in Pamphylien. Anschliessend kamen sie nach Antiochia in Pisidien, wo sie in die Synagoge gingen und lehrten (Apg 13,13-14). Dort fanden viele Heiden zum Glauben (Apg 13,48-49). Widerspenstige Juden trieben Paulus und Barnabas in die Flucht.

Paulus ging weiter nach Ikonium, Lystra, Perge und Derbe (Apg 14,1-6). Dort wurde Paulus gesteinigt (Apg 14,20). Nachdem Paulus und Barnabas das Evangelium verkündigt und viele zu Jüngern gemacht hatten, kehrten sie zurück nach Antiochia in Syrien (Apg 14,22). So entstanden die Gemeinden in Galatien, die sich aus Juden und Heiden zusammensetzten (Galaterbrief).

 

 III. Einteilung

Titel: Frei vom Gesetz.

A.  Grüsse des Paulus (1,1-5).

1. Er weist sich als Apostel Christi aus (1,1).

2. Grüsse und Verherrlichung Gottes (1,2-5).

B.  Persönliche Worte des Paulus (1,6 - 2,21).

1. Der Grund seines Schreibens ist die Verwirrung der Galater (1,6-10).

2. Er bestätigt, dass sein Apostelamt von Gott stammt (1,11-17).

3. Alles was er lehrt, stammt nicht von Menschen (1,18-24).

4. Die Anerkennung seines Amtes durch die Apostel in Jerusalem (2,1-10).

5. Weshalb er der Heuchelei des Petrus in Antiochia Widerstand leistete (2,11-18).

6. Er hat sein altes Leben mit Christus gekreuzigt (2,19-21).

C.  Worte der Belehrung durch Paulus (3,1 - 4,31).

1.  Das Heil kommt durch den Glauben und nicht durch Werke des Gesetzes (3,1-5).

2.  Abrahams Glaube wird zum Segen für alle Völker (3,6-9).

3.  Abraham ist das beste Beispiel für den Glauben ohne Werke (3,10-14).

4.  Die Verheissung an Abraham und das Gesetz Mose (3,15-22).

5.  Wer Christus angehört zählt zu den Nachkommen Abrahams (3,23-29).

E.  Folgerungen der Belehrung durch Paulus (5,1 - 6,10).

1.  Christus hat uns zur Freiheit berufen, nicht zu Sklaven des Gesetzes (5,1-12).

2.  Die Werke des Fleisches und die Frucht des Geistes (5,13-26).

3.  Wer das Gesetz erfüllen will, der trage die Last des andern (6,1-6).

4.  Das Gesetz des Säens und Erntens (6,7-10).

F.  Segensgrüsse (6,11-18).

1.  Paulus hat diesen Brief selbst geschrieben (6,11).

2.  Er sucht nicht nach menschlicher Anerkennung, sondern ist stolz auf das Kreuz Christi (6,12-17).

3.  Schlussgrüsse (6,18).

Schlüsselwort: Freiheit (Frei vom Gesetz)
Schlüsselvers: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit! Steht also fest und lasst euch nicht wieder in das Joch der Knechtschaft einspannen“ (Gal 5,1).

 

 IV. Lektionen

Es geht nicht bloss um die Gefahr zum Judentum zurückzukehren, sondern auch um die Gefahr weltlich zu werden. Die menschliche Natur hat sich bis heute nicht verändert, sondern hat immer noch dieselben Probleme. Der Teufel hat sich ebenfalls nicht verändert und versucht unseren Geist einzunehmen und zur Sünde zu verführen.

Das Leben im Geist Christi bringt eine ganz neue Frucht aus uns hervor. Was wir säen, das werden wir ernten. Darum lasst uns im Geist Christi leben!

Die Bedrohung durch das Judentum heute. Die Beschneidung ist zwar heute kein Problem mehr, trotzdem ist das Judentum ein Irrweg des Glaubens. Die katholische Kirche tauft Säuglinge wie das im Judentum durch die Beschneidung der Fall war und kehrt damit zurück zu fleischlichen Gesetzen, statt zum Glauben, der aus dem Herzen kommt. Die Sieben Tage Adventisten binden noch heute die Einhaltung des Sabbats an die Gläubigen. Viele lehren fälschlicherweise, dass Christus auf diese Erde zurückkehren werde um für tausend Jahre ein irdisches Reich zu gründen. Damit glauben sie wie das Judentum an irdische Werte und nicht an Himmlische (Apg 2,29-36; Phil 3,20).

 

 V.   Besonderes

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