Überblick-NT03a: Römer

Überblick Neues Testament

 

 

 I.    Verfasser, Empfänger, Zeit

Der Verfasser gibt sich schon im ersten Vers zu erkennen (1,1). Auf seiner dritten Missionsreise machte Paulus drei Monate Halt in Griechenland (Apg 20,3). Er verbrachte den Winter 57-58 n. Chr. in Korinth und benutzte vermutlich die Zeit für den Brief an die Christen in Rom (16,1). Der Schreiber war Tertius (16,22).

Paulus schrieb dreizehn oder vierzehn Briefe (wenn man den Hebräerbrief dazu rechnet). Briefe an Gemeinden (Römerbrief bis 2. Thessalonicherbrief). Briefe an Einzelpersonen (1. Timotheusbrief bis zum Brief an Philemon und ev. an die Hebräer). Der Römerbrief ist an die Gläubigen in Rom gerichtet (1,7), die mehrheitlich aus Heidenchristen (1,5-5.13-15) und einer wichtigen Minderheit von Judenchristen bestanden (Kap. 14; 15,1-3; 2,17).

Der Römerbrief wird das Meisterwerk des Apostels Paulus genannt. Er beinhaltet die Lehrsäulen des Evangeliums von Christus. Er wurde nicht als Antwort auf bestehende Probleme verfasst (siehe Korintherbriefe), sondern als Grundlage für den Glauben der Christen bis die Zeit reif war, in der Paulus sie persönlich kennen lernen durfte.

 

 II.   Hintergrund

Paulus wünschte sich seit langer Zeit einmal Rom zu besuchen (1,13; Apg 19,21). Wir wissen nicht, wer die Gemeinde in Rom gründete. Es könnten die Gläubigen gewesen sein, die sich zu Pfingsten in Jerusalem aufhielten (Apg 2,10). Nachdem sie im Glauben erfüllt nach Rom zurückreisten, gründeten sie dort eine Gemeinde. Diese Welt Hauptstadt mit über einer Million Einwohner wurde aus dem ganzen römischen Reich von allerlei Menschen aufgesucht, auch von Gläubigen. Lange bevor ein Apostel einen Fuss auf italienischen Boden setzte, gab es eine Gemeinde in Puteoli und in Rom (Apg 28,13-15).

Paulus war auf dem Weg nach Jerusalem mit den Spendengeldern aus Makedonien und Achaia für die Armen unter den Heiligen (Röm 15,22-27).

 

 III.  Einteilung

Titel: Gerechtigkeit aus Glauben.

A.  Einleitung (1,1-17)

B.  Lehrmässig (1,18 - 8,39)

- Verurteilung (1,18 - 3,20); Heiden, Juden

- Gerechtigkeit (3,21 - 5,21)

- Heiligung (6,1 - 7,25)

- Verherrlichung (8,1-39)

C.  Praktisch (9,1 - 16,27)

- Erklärung zur Rechtfertigung, dass die Gerechtigkeit aus Glauben kommt (9,1 - 11,36).

- Das Versprechen an Israel und die Treue Gottes.

- Anwendung (12,1 - 15,13)

D.  Schlusswort (15,14 - 16,27)

Schlüsselwort: Gerechtigkeit (Gottes)

Schlüsselvers: „Denn wir halten fest: Gerecht wird ein Mensch durch den Glauben, unabhängig von den Taten, die das Gesetz fordert“ (3,28).

 

 IV. Lektionen: kapitelweiser Überblick

Kapitel 1:
Das Evangelium rettet, aber bewusster Ungehorsam zerstört.

Kapitel 2:
Gott ist gerecht und verlangt von allen Menschen Gehorsam.

Kapitel 3:
Alle haben vor Gott gesündigt, aber der Herr hat einen Ausweg geschaffen, damit alle Menschen gerettet werden können.

Kapitel 4:
Gottes Volk wird gerecht gesprochen durch den Glauben, wie es im Alten Testament mit Abraham dargestellt wird.

Kapitel 5:
Das Gesetz brachte die Erkenntnis der Sünde, aber Jesus brachte das Leben.

Kapitel 6:
Die, welche zu Christus kommen werden geheiligt zu einem neuen Leben in IHM.

Kapitel 7:
Obschon uns unsere Fehler nach wie vor anklagen, gibt Christus uns Hoffnung.

Kapitel 8:
Für alle Gläubigen gibt es in Christus keine Verurteilung mehr, sondern der Heilige Geist steht ihnen helfend bei.

Kapitel 9:
Gott erfüllte seine Verheissungen an die Juden und deshalb wird er auch seine Verheissung an alle gläubigen Kinder in der heutigen Zeit erfüllen.

Kapitel 10:
Gottes Wort führt zum Heil für alle, die glauben und gehorchen.

Kapitel 11:
Gott gibt niemand auf, sondern rettet jeden, der gläubig und gehorsam zu IHM kommt.

Kapitel 12:
Der Christ lebt ein verwandeltes Leben und stellt seine einzigartigen Fähigkeiten dem Leib Christi zur Verfügung.

Kapitel 13:
Teil des christlichen Lebens besteht darin, sich dem Willen Gottes zu unterwerfen. Unsere geschwisterliche Verantwortung ist es einander zu lieben.

Kapitel 14:
Um als Geschwister im Herrn zusammen leben zu können, muss der Starke den Schwachen tragen. Wenn es um menschliche Meinungsverschiedenheiten geht, sollten sich Christen rücksichtsvoll und liebevoll verhalten.

Kapitel 15:
Dem Vorbild Jesu zu folgen bedeutet selbstaufopfernd und besorgt zu sein für einander.

Kapitel 16:
Kinder Gottes bilden eine geistliche Familie in Christus. Die Liebe des Paulus zu seinen geistlichen Geschwistern wird sichtbar in seinen Grüssen und Segenswünschen für die einzelnen.

 

 V.   Besonderes

Vergleiche und Gegensätze: Gesetz und Evangelium. Macht und Schwachheit. Der vollkommene Gott und die menschliche Unvollkommenheit. Heil und Verdammnis. Juden und Heiden.

In Römer 8 wird gezeigt, wie der Heilige Geist auf drei Arten in uns Gläubigen wirkt: durch das Wort Gottes (Eph 6,17; 2Petr 1,21), durch seinen Beistand, der in uns wohnt (8,9.11; 2Tim 1,14; 1Kor 3,16; 6,19; 1Joh 3,14; 4,13), durch seine Heilsbestimmung (8,28).

 

 

 Links:

- Siehe Tabelle „Problematische Themen im Römerbrief“.

- Siehe Tabelle „Schwierige Stellen im Römerbrief“.

- Siehe Skizze „Gleichnis vom Ölbaum“.

- Siehe „Einführung zum Römerbrief“.