Überblick-NT09: Jakobus

Überblick Neues Testament

 

 

 I.   Verfasser, Empfänger, Zeit

Verfasser: Der Bruder Jesu (Mt 13,55; Mk 6,3) und Bruder des Judas (Jud 1). Er war kein Apostel, aber eine Säule der Gemeinde zu Jerusalem (Gal 1,19; 2,9). Er war Jude und verheiratet (1Kor 9,5). Er wurde vom Heiligen Geist inspiriert, um diesen Brief zu verfassen (2Petr 1,21; 1 Kor 2,12).

Empfänger: An die zwölf Stämme in der Zerstreuung (Diaspora: Jak 1,1), bedeutet, dass der Brief an die Judenchristen gerichtet ist.

Zeit und Ort: 44-45 n. Chr. (frühstes Schriftstück), vermutlich in Jerusalem.

 

 II.   Hintergrund

Es gibt vier Personen mit dem Namen Jakobus im Neuen Testament: Zwei fallen aus als mögliche Autoren, da sie nicht besonders bekannt waren (Lk 6,16; Mk 15,40). Der Dritte ist der Apostel Jakobus, der Sohn des Zebedäus (Mt 10,2). Er war wohlbekannt unter den Jüngern. Er kommt aber auch nicht in Frage, da er 44 n. Chr. den Märtyrertod erlitt (Apg 12,2). Übrig bleibt der vierte Jakobus und Halbbruder Jesu (Mt 13,55-56). Maria war seine Mutter und Josef sein Vater. Jesus wurde jedoch vom Heiligen Geist gezeugt, deshalb ist Jakobus sein Halbbruder (Mt 1,18).

Zum Leben des Jakobus, der Halbbruder Jesu, der vermutlich den Brief schrieb: Er glaubte zuerst nicht an Jesus (Joh 7,3-5). Sein Leben änderte sich, als ihm Jesus erschien (1Kor 15,7). Er wurde Glied der Gemeinde in Jerusalem (Apg 1,13-14; 12,17; 15,13ff.; 21,18; Gal 1,19; 2,9). Wegen seiner Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit wurde Jakobus „der Gerechte“ genannt.

 

 III. Einteilung

Thema: Wie der christliche Glaube gelebt wird.

1.  Der Glaube zeigt sich in Anfechtungen (1,1-18).

2.  Der Glaube zeigt sich in Werken (1,19 - 2,26).

3.  Der Glaube zeigt sich im Reden (3,1-18).

4.  Der Glaube zeigt sich im Alltagsleben (4,1 - 5,6).

5.  Sieg des Glaubens (5,7-20).

Schlüsselwörter: Glaube und Werke.

Schlüsselvers: „Wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot“ (Kap. 2,26).

 

 IV. Lektionen

Auch wenn Jakobus mit Jesus ganz eng verwandt war, so spricht er von sich bloss als „Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus“ (1,1). Vielleicht ist das ein Ausdruck seiner Demut. Vielleicht sagt er uns damit, dass eine geistliche Beziehung zu Jesus viel wichtiger ist als eine Leibliche (Mk 3,31-35).

Dieser Brief widerlegt die Irrlehre: „Rettung aus Glauben allein“! Deshalb hatte der Reformator Luther seine Bedenken, dass dieser Brief zum Kanon des Neuen Testaments gehört. Doch die Lehre, dass der Glaube auch Werke abverlangt widerspricht keineswegs der neutestamentlichen Lehre über den Glauben (siehe Hebräer 11).

Der Umgang mit unserer Zunge ist ein Problem, das uns Menschen ein Leben lang beschäftigt und deshalb dies im Jakobusbrief immer wieder erwähnt wird (1,26; 3,1-12; 4,11-12; 5,12).

 

 V.   Besonderes

Die Bergpredigt des Jakobus

 

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