Leiden-06: Lügen über Gott

Von Gott enttäuscht?

 

 

 Einleitung

Zitat von Doug Moo: „Unser Denken steckt in eingefahrenen Bahnen fest, in einem Denkmuster, das dem Willen Gottes entgegengesetzt ist. Das Gelingen des christlichen Lebens hängt davon ab, dass wir uns aus dieser Gewohnheit lösen und eine Bahn betreten, die durch biblische Wertvorstellungen und Denkweisen gekennzeichnet ist.“

Wir haben schon eine ganze Serie von Lügen behandelt, die wir glauben. Selbstlügen, Weltliche Lügen. Ehelügen und Verzerrungslügen. Heute beginnen wir mit den Religiösen Lügen, von denen wir eine ziemlich lange Liste aufzählen können. (Ein Inhaltsverzeichnis über weitere Lügen können per E-Mail angefordert werden.)

Die Schlange, die Adam und Eva im Garten Eden mit Lügen verführte, ist immer noch aktiv! Sie erzählt auch uns Lügen, die wir glauben. Fromme Lügen und andere Lügen, Hauptsache, sie kann uns mit möglichst vielen falschen Vorstellungen von der Wahrheit abhalten.

 

Unser geistiges DVD Gerät

Unser Gehirn lässt sich gut mit einem DVD-Gerät vergleichen: Es hat Zugang zu einer persönlichen DVD-Bibliothek mit Tausenden von DVDs, die jederzeit abgespielt werden können. Diese DVDs enthalten alle Überzeugungen, Einstellungen und Erwartungen, die wir während unseres Lebens gesammelt – d. h. erworben oder selbst aufgenommen haben. Sie können Wahrheiten als auch Lügen enthalten. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns unserer Sammlung bewusst werden. Dieser Prozess ist sehr aufwendig und dauert ein ganzes Leben lang. Deshalb brauchen wir alle die Gemeinde, um durch den Heiligen Geist Gottes diese DVDs laufend auszusondern und zu entscheiden, welche wir behalten oder welche wir entsorgen wollen. Christsein bedeutet oft gegen den Strom der Mehrheit zu schwimmen, die sich vom grossen Widersacher belügen und verführen lässt. Viele dieser gesammelten DVDs, werden beeinflusst von der Kultur, in der wir leben, von der Erziehung und der näheren familiären Umgebung, von der Schule, der Arbeitswelt und dem grösseren Bekanntenkreis.

Viele Lügen glauben wir, weil sie uns regelrichtig eingetrichtert worden sind wie Reklamen im TV: Bsp. alle Gorillas sind wie der King Kong im Film. Bsp. Haie greifen Menschen immer an wie im Film „der weisse Hai“. So prägt die Gesellschaft in der wir leben auch unsere Einstellung und Beziehung zu Gott und seinem Wort, wie ernst wir den Glauben nehmen sollen, wie wichtig der Besuch einer Gemeindeversammlung ist usw.

Es gehört zur lebenslangen Aufgabe eines Christen wachsam zu sein und zu fragen: „Denke ich so, weil die Mehrheit auch so denkt?“ oder „Denke ich so, weil mich der allmächtige Gott diese Wahrheit lehrt?“ „Was ist Wahrheit und was ist Lüge?“

Viele Menschen haben die Botschaft der Bibel missverstanden und sind auf religiöse Lügen hereingefallen. Einige Lügen, mit denen sie sich selbst betrügen, können sie erkennen. Andere sind schon so lange in ihren Köpfen, dass sie sie für wahr halten. Dies sind die gefährlichsten Lügen, weil sie kaum oder überhaupt nicht in Frage gestellt werden. Deshalb zählen religiöse Lügen zur gefährlicheren Sorte, weil sie fest verknüpft sind mit der persönlichen Glaubensüberzeugung. Sie aufzugeben könnte ja bedeuten, sich gegen Gott zu stellen.

Wer ist besonders gefährdet auf religiöse Lügen hereinzufallen? Es sind Menschen, die sich in der Bibel zu wenig auskennen. Es sind Menschen, die zu wenig prüfen und hinterfragen. Es sind Menschen, die ihren Glauben zu sehr auf den Aussagen anderer aufbauen. In der Bibel werden wir immer wieder gewarnt vor falschen Aposteln und Propheten: 1Joh 4,1; 2Kor 11,13-15.

Viele religiöse Lügen entstehen aber auch durch inkompetente Prediger, die ohne grosse Ausbildung und Hingabe zum Wort andere lehren. Deshalb warnt Jakobus vor zu vielen Lehrern (Jak 3,1). Werfen wir also einen Blick auf die verbreitetsten religiösen Lügen:

 

„Gottes Liebe muss man sich verdienen.“

Wie stark wir von dieser Lüge geprägt werden, hängt von unserer Kindheit und Erziehung ab. Vielleicht hatten wir eine besonders strenge Erziehung. Obschon die Eltern es nie ausdrücklich gesagt hatten, so war ihre Liebe an Bedingungen geknüpft. „Wenn du dies oder jenes tust, bist du ein liebes Kind.“ Bei Fehlern wurde uns die Liebe entzogen.

Eine solche Erziehung wirkt sich schädigend auf unser Glaubensleben aus. Wir meinen, Gottes Liebe verhalte sich gleich, wie die Liebe unserer Eltern, Gottes Liebe sei von gewissen Bedingungen und Werken abhängig. Wir nehmen an: „Weil ich Gottes Bedingungen zu wenig nachkomme, kann er mich nicht lieben.“ Seinem Massstab genüge ich nur dann, wenn ich keine Fehler mache. Merken wir? dieses Denken entspringt dem christlichen Perfektionismus. Weil niemand sündenfrei leben kann, glauben viele Christen, Gott sei ständig zornig auf sie. Je schlimmer meine Sünde, desto weniger kann Gott mich annehmen, desto mehr hasst ER mich (wie meine Eltern).

Solches Denken führt aber noch weiter ins Elend, indem Gott als strenger und strafender Richter betrachtet wird. „Wenn das Leben mich straft, bekomme ich, was ich verdiene.“ Jedes Leid wird als Strafe Gottes interpretiert. Was für eine grauenhafte Lüge! In so einem Fall hat es Satan geschafft, dass wir den liebenden und barmherzigen Gott als unseren grössten Feind betrachten. Kein Wunder, warum viele so einem Gott nicht nahe sein wollen!

Was sagt die Bibel über Gott? Gottes Liebe vergeht niemals (1Kor 13,8). Gottes Liebe ist unveränderlich, weil es bei Gott selbst keine Veränderung gibt (Jak 1,17). Was immer ich tue hat keinen Einfluss auf seine Liebe zu mir. In einem Kinderlied singen wir: „Gottes Liebe ist wie die Sonne, sie ist immer und überall da.“ Gottes Liebe kann man sich nicht verdienen, denn sie ist immer und überall da!

Epheser 2,8: Selbst der schlimmste Verbrecher kann mit Gottes Liebe rechnen. Die Frage ist nur: Will er sie beanspruchen? Wenn wir Gottes Liebe nicht beanspruchen, benehmen wir uns wie die Verbrecher.

2Tim 1,9: Gott ruft uns jeden Tag zu einem heiligen Leben auf, indem er sagt: „Seid heilig, denn ich bin heilig!“ (1Petr 1,17). Es liegt an uns, ob wir diesem Ruf folgen wollen und dem Herrn ganz nah stehen wollen. Gott denkt nicht wie Menschen, die nach Sympathie und Werken beurteilen. Seine Entscheidung steht fest: Gott liebt dich und mich ungezwungen, freiwillig, ohne dass wir dafür etwas getan haben.

Und wenn wir meinen, Gott kehre sich von uns ab, wenn wir sündigen, brauchen wir nur die Worte zu lesen, die Paulus den Römern über die Liebe Gottes schrieb (Röm 5,8): „Gott jedoch zeigt seine Liebe zu uns gerade dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.Gott liebt selbst seine Feinde! Er war bereit seinen Sohn am Kreuz sterben zu sehen für seine Feinde. Denn Opferbereitschaft und Hingabe sind der einzige Weg, um aus Feinden Freunde zu machen. Dieses Prinzip hat Gott selbst geschaffen, deshalb kennt und befolgt ER es.

Wie krass lassen wir uns doch belügen und verführen von der Schlange, wenn wir meinen, Gott liebe uns nur, wenn wir vollkommen heilig sind! Es ist keine Frage, dass die Sünde uns von Gott fernhält. Deshalb will ja Gott auch nicht, dass wir uns versündigen. Gott selbst aber hält sich nicht verborgen und ist uns nicht fern!

 

„Gott hasst die Sünde und den Sünder.“

Das ist eine Lüge! Aus der Bibel erfahren wir, dass Gott die Sünde hasst, aber nicht den Sünder: Gott liebt die ganze Welt: Joh 3,16 (Röm 5,8). Gott hat uns zuerst geliebt: 1Joh 4,19. Gott will, dass alle Menschen gerettet werden: 1Tim 2,4 (2Petr 3,9). Gott hasst die Sünde: Psalm 45,8 (Spr 6,16-19; 8,13).

Es gibt allerdings auch Stellen, die davon reden, dass Gott den Sünder hasst: Gott hasst alle Übeltäter: Psalm 5,6. Gott hasst den Gewalttätigen: Psalm 11,5. Wie ist das zu verstehen? Gottes Hass und Zorn wird nur derjenige zu spüren bekommen, der sich allen seinen Annäherungsversuchen ein Leben lang widersetzt. Der Mensch wird von Gott während seiner ganzen Lebensphase mit aller Liebe umworben. Gottes gerechte Hand richtet nur die uneinsichtigen Feinde, die den Herrn unaufhörlich von sich gestossen und gehasst haben (Ps 21,9).

Römer 1,18: „Denn es offenbart sich Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit unterdrücken durch Ungerechtigkeit.

Gott liebt und umwirbt alle seine Geschöpfe auf Erden. Auch wenn sie gesündigt haben. Gerade weil alle Menschen Sünder sind und Gottes Herrlichkeit verspielt haben (Röm 3,21), erweist der Herr seine Liebe und Gnade durch das Opfer Jesu am Kreuz. Gott liebt alle Sünder, aber er hasst die Sünde! Deshalb sass der Sohn Gottes mit vielen Zöllnern und Sündern zu Tische (Mt 9,10), um auch ihnen seine Liebe zu erweisen. Und er sagte zu den Vorstehern der Juden: „Die Zöllner und Dirnen kommen vor euch ins Reich Gottes“ (Mt 21,31). Weshalb? Weil sie grössere Sünder sind? – Nein! Weil sie den Worten Jesu geglaubt haben und ihre Sünden einsahen (Mt 21,32; Lk 3,21). Jesus lehrt: „Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder“ (Mt 9,13).

Es ist also schon richtig, wenn wir unsere Sünden einsehen und bereuen. Gott verlangt von uns aber nicht, dass wir uns deswegen selbst hassen. Gott hasst uns auch nicht wegen unserer Sünde. Denn Gott wusste von Anfang an, dass alle geschaffenen menschlichen Wesen sündigen werden, - der eine mehr der andere weniger. Vielleicht haben wir uns in der Vergangenheit schwer versündigt: Sagen wir z. B. durch einen Mord, oder eine Abtreibung. Wir haben also ein Menschenleben auf dem Gewissen. Das ist so ziemlich das Schlimmste, keine Frage! Aber denken wir, dass Gottes Gnade nicht gross genug ist, uns zu vergeben? Wenn wir uns nun selbst hassen und uns endlose Vorwürfe machen, wird unsere Situation damit besser? Nein! Im Gegenteil! Wir werden damit weder die Vergangenheit auslöschen können, noch Gott gefallen. Diese Lüge ist ein Teufelskreis, der in die Niederlage führt.

Wer auf dieses Missverständnis hereinfällt, der macht es sich nur schwerer, sich von der Sünde abzuwenden. Warum? Weil die Energie durch den Selbsthass verbraucht wird. Weil die Energie dazu eingesetzt werden sollte, um von der Sklavschaft dieser Sünde befreit zu werden. Bsp. Ich sage ganz ehrlich: „Ich habe schon so viel Mist gebaut in meinem Leben, dass ich mich manchmal heute noch dafür schäme und mir Vorwürfe mache.“ Ich brauche also heute noch Energie für vergangene Sünden, an die ich mich erinnere. In solchen Fällen gibt es nur eins: beten! Bete zu Gott und bitte ihn immer wieder um Vergebung! Sage Gott nach jedem Gebet, dass Du an seine Gnade und Vergebung glaubst! Ich verspreche Dir, dass der Tag kommt, an dem Du wirklich glauben kannst, dass Dir Gott vergeben hat durch Jesus Christus. Je nach Vergehen, nach Gewissen und nach Glauben kann dieser Prozess länger oder weniger lang dauern. Doch wer dem Wort Gottes glaubt, wird sich irgendwann alles verzeihen können, weil Gott uns alles verzeiht. Wer Gottes Wort glaubt, wird irgendwann begreifen: Gott hat uns lieb! Es gibt keinen Grund daran zu zweifeln!

Deshalb kam ja Jesus Christus auf diese Welt, um uns von der Sklavschaft der Sünde zu erlösen (Gal 4,4-7; NGÜ): „Doch als die Zeit dafür gekommen war, sandte Gott seinen Sohn. Er wurde ´als Mensch` von einer Frau geboren und war dem Gesetz unterstellt. Auf diese Weise wollte Gott die freikaufen, die dem Gesetz unterstanden; wir sollten in alle Rechte von Söhnen und Töchtern Gottes eingesetzt werden. Weil ihr nun also seine Söhne und Töchter seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, den Geist, der ´in uns betet und` „Abba, Vater!“ ruft. Daran zeigt sich, dass du kein Sklave mehr bist, sondern ein Sohn. Wenn du aber ein Sohn bist, bist du auch ein Erbe; Gott selbst hat dich dazu bestimmt.“

Menschen ohne Gott werfen sich vergangene Fehler immer wieder gegenseitig an den Kopf und schädigen damit ihre Beziehung so lange, bis sie wie mit einem Hammer tot geschlagen ist. Menschen im Glauben an Gott aber haben eine hoffnungsvolle und - von aller Last - befreite Zukunft. Denn Christus hat uns frei gemacht durch seinen Tod am Kreuz! Wenn Gott uns trotz allem, was wir getan haben, so liebt, dann haben auch wir keinen Grund, uns selbst oder andere für irgendeine Sünde zu hassen.

Bsp. Diese Woche habe ich im Fernsehen einen Beitrag gesehen, wie man in den Ostblockstaaten noch immer die Homosexuellen beschimpft, verprügelt und in die Gefängnisse wirft. Klar, diese Menschen sehen ihre Sünde (noch) nicht ein, weder sind sie bereit zur Einsicht und Umkehr, damit sie Gottes Gnade empfangen. Trotzdem verdienen sie es nicht, so Menschen unwürdig behandelt zu werden. Es gibt nichts dümmeres, das „Christen“ tun können, als diese Leute für ihre Blindheit zu schlagen. Damit schüren sie nur noch das Mitleid der Ungläubigen und fordern ihr eigenes Schicksal heraus. Gott liebt auch diese Menschen, obschon es ihm ein Gräuel ist, was sie verüben (Lev 18,22-25; Röm 1,24-27; 2Petr 2,6; Jud 7)! (siehe Artikel!)

Alle Menschen sündigen, und Sündern ist nicht damit geholfen, dass wir sie verprügeln oder mit dem Tod bestrafen. Gottes Weisheit besteht darin, uns Menschen der Sünde zu überführen, indem er seinen geliebten Sohn am Kreuz für uns sterben liess. Auch wir hätten Prügel verdient, ja noch mehr: die Todesstrafe. In seiner Liebe geht Gott hin und opfert seinen Sohn, ohne vorher abzuklären, wer denn bereit sei, seine Sünden einzugestehen, seine Sünden durch das Blut Jesu abzuwaschen. Welch unermessliche Liebe!

 

„Gott wird mich vor allem Übel bewahren.“

Die meisten Christen leben mit dieser Lüge. Das ist auch der Grund, warum sie Gott stark anzweifeln, wenn sie im Leben geprüft werden. Anklagend fragen sie dann: „Warum lässt Gott das Böse ausgerechnet bei mir zu?“ „Ich bin doch Gott gehorsam gewesen und habe mich für seine Gemeinde finanziell und zeitlich eingesetzt?“ „Ich habe andern immer geholfen und oft gebetet für sie?“ „Auch die Versammlungen habe ich regelmässig besucht usw.?“ „Warum ich?“

Die Antwort lautet: „Weil Gott dich liebt!“ Hebräer 12,6: „Mein Sohn, achte nicht gering die Erziehung des Herrn, und verliere den Mut nicht, wenn du von ihm gestraft wirst. Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt.“

Aber was ist, wenn ein gläubiger Ehemann und liebender Vater auf der Arbeit von einem betrunkenen Autofahrer tödlich verletzt wird? Ist es nicht skrupellos und kaltblütig zu behaupten, Gott liebt seine Kinder? Nun, es gibt Momente im Leben, da scheint es so, als ob Gott keinen Sinn mache. Aber auch wenn wir keine Antwort auf alle Ereignisse und Fragen im Leben haben, dann heisst es noch lange nicht, dass es keine Antwort gibt! dass es keinen liebenden Gott gibt! Der allmächtige Gott sieht unser Leben in einem viel grösseren Zusammenhang und vor allem im Hinblick auf die Ewigkeit! Wir Menschen mit unserem kleinen Spatzenhirn sind mit unserer Weisheit schnell am Ende; aber Gott ist noch lange nicht am Ende! Der Herr kann aus der grössten Niederlage einen Sieg machen! Siehe die Auferstehung Christi! Wie oft half Gott den Israeliten aus völlig aussichtlosen Situationen? Hat Gottes Volk im AT nicht oft gelitten und wurde hart geprüft? Weshalb sollte es Gottes Volk im Neuen Bund besser gehen?

Aber verdienen es Christen nicht, ein leichteres Leben zu haben, weil sie an den Herrn glauben? Was wir verdienen oder nicht verdienen, ist hier nicht die Frage. Wer sich zu Christus bekehren lässt, um es im Leben leichter zu haben, hat überhaupt nicht verstanden, worum es geht. Im Gegenteil! Durch die Bibel werden wir zum Leiden berufen. Der Apostel Petrus bestätigt, dass Gläubige an den Leiden Christi teilhaben werden und sich freuen sollen (1Petr 4,13). Jakobus ermahnt, dass wir die Propheten in ihren Leiden und in ihrer Geduld uns zum Vorbild machen sollen! (Jak 5,10). Paulus ist überzeugt, dass die Leiden des Lebens nichts bedeuten „im Vergleich zur Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll“ (Röm 8,18). Jesus lehrt (Lk 14,27): „Wer nicht sein Kreuz trägt und in meine Nachfolge tritt, kann nicht mein Jünger sein.“

Leiden zählen zum Leben eines Christen! Selbst der Philosoph Aristoteles sagte, dass wir ohne Leiden nicht lernen. Es ist also nicht bloss ein Prinzip für Christen, sondern ein Lebensprinzip. Es gilt für alle Menschen!

Das Leben eines Christen hat viel mit Leiden, Opfern, Dienen, Demut usw. zu tun. Ohne Kreuz keine Krone! Oder wie stellen wir uns die Nachfolge in den Fussstapfen Christi vor? Wer an den Leiden Christi teilhat, der wird auch an den Freuden Christi teilhaben am jüngsten Tag (1Petr 4,13).

Jakobus 1,12: „Selig der Mann, der die Prüfung besteht, denn wenn er sich bewährt, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott denen verheissen hat, die ihn lieben.“

 

„Gott kann mich nur gebrauchen, wenn ich geistlich stark bin.“

Habt Ihr auch schon dieses Argument gehört: „Ich bin nicht gut genug für Gott!“ Ich erinnere mich daran, dass es eine Zeit gab in meiner Jugend, in der ich jeden Abend vor dem Einschlafen Gott um Geduld bat, dass der Tag noch kommen werde, an dem ich mein Leben ordnen und dem Herrn übergeben werde. Auch ich glaubte damals, dass ich noch nicht gut genug war für Gott. Nach über 30 Jahren im Glauben muss ich heute leider zugeben, dass ich mich immer noch nicht gut genug fühle für Gott. Manchmal schäme ich mich sogar regelrecht, zu predigen und gewisse Wahrheiten zu verkündigen, denen ich selbst noch nicht genüge. Wie soll ich andern von Gott predigen, wenn mein Leben kein strahlender Beweis für alles ist, was ich sage? (1Kor 9,26-27). Die Antwort lautet: Niemand ist gut genug für Gott, ausser Jesus Christus. Ein Paradoxon des Christentums ist es, dass Gott durch unsere Schwächen seine Macht erweisen kann.

Paulus sagt den Korinthern (2Kor 13,4): „Denn gekreuzigt wurde er in Schwachheit, aber er lebt aus der Kraft Gottes. Ja, auch wir sind schwach in ihm, aber wir werden leben zusammen mit ihm aus der Kraft Gottes, die für euch da ist.“ Unsere eigene Arroganz ist eine der Ursachen dieser Lüge. Wir bilden uns ein, Gott könne nicht tun, was er wolle, wenn wir nicht stark wären. Dabei kann er in Wirklichkeit jederzeit alles tun, was er will - und zwar mit wem er will. Niemand kann ihn daran hindern - ausser vielleicht, wenn der Betreffende „Nein“ sagt.

Diese Lüge ist ein Ableger der Selbstlüge: „Ich muss perfekt sein.“ Satan will uns auslachen und damit lähmen, damit wir nicht den Mut haben zu wirken für Christus! Er legt den Ungläubigen die Worte in den Mund: „Christen sind Heuchler!“ Doch wir wollen uns nicht einschüchtern lassen durch solche Anklagen, noch schämen wir uns des Evangeliums! Die beste Waffe gegen diese Angriffe ist die Einsicht und das Bekenntnis zur Schwachheit! „Ja, ich weiss, dass ich manchmal ein Heuchler bin!“ „Ja, es tut mir Leid, dass ich nicht immer das beste Vorbild bin!“ „Ja, ich bin mir bewusst, dass mein Bemühen oft zu mangelhaft ist!“ Denn, wenn ich schwach bin, dann bin ich stark (2Kor 12,10). Damit geben wir der Sünde in keinem Fall das Grünlicht! Wir stehen nur zu unseren eigenen Schwächen und Schwierigkeiten. Wir geben damit zu, dass wir krank sind und den Arzt brauchen (Mt 9,12). Christus macht uns stark, trotz unserer Schwächen!

 

Schlussfolgerungen

Lasst uns diese alten Lügen DVDs aus unserem Denken löschen und für immer entfernen aus unserem Leben! Nur wer sich durch Gottes Geist verändern und erneuern lässt, wird viele Lügen DVDs erkennen können und lernen wie sie durch die Wahrheit ersetzt werden. Doch Erkenntnis ist erst der Anfang unseres Erneuerungsprozesses in Christus. Ohne Erkenntnis geht es nicht. Wie wollen wir wissen, was zu tun ist, wenn wir nicht zuerst instruiert werden? Schliesslich gilt es, die falschen DVDs nicht nur durch die Wahrheit zu ersetzen, sondern diese erkannten Wahrheiten auch umzusetzen im täglichen Leben!

Es gibt also noch viel zu tun, darum packen wir es an! „Darum, meine Geliebten - ihr wart ja schon immer gehorsam, nicht nur, als ich bei euch war, sondern jetzt erst recht, da ich nicht bei euch bin -: Wirkt nun weiterhin mit Furcht und Zittern auf eure eigene Rettung hin! Denn Gott ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt, zu seinem eigenen Wohlgefallen“ (Phil 2,12-13). Zur Rettung sind Werke absolut notwendig, aber nicht erforderlich! Unsere Bemühungen im Herrn spiegeln nur unseren Glauben!

Gott hat alle Voraussetzungen für unser Heil geschaffen. Er ist und bleibt bei uns mit seiner Liebe bis ans Ende der Welt, wie er versprochen hat (Mt 28,20). Darum lasst uns unserem allmächtigen Gott freiwillig dienen und treu sein, denn treu ist ER!