Jesus-21: Die Auferstehung

Jesus, der Christus

 

 

 Einleitung

Vor über 2000 Jahren fand das traurigste Ereignis der Menschheitsgeschichte statt: Der Tod Jesu Christi, am Kreuz auf Golgota.

Niemand hatte dies erwartet, selbst die Jünger nicht, die mit Jesus täglich zusammen waren.

Dabei wies Jesus immer wieder auf seinen bevorstehenden Tod am Kreuz hin, doch keiner der Jünger wollte es wahrhaben, deshalb konnten sie es auch nicht verstehen.

 

 I.   Ankündigungen seines Leidens

Die erste Ankündigung seines Leidens machte er in Matthäus 16,21-23:
Jesus befindet sich mit seinen Jüngern auf dem Weg zum hohen Berg. Er zieht sich mit ihnen bewusst zurück, um sie auf die kommende Zeit vorzubereiten. Doch schon mit den ersten Erklärungen, stösst Jesus auf Unverständnis. Petrus versteht nicht, dass er mit seinem Einwand sich zu einem Werkzeug Satans macht. Denn der Auftrag und Wille Gottes war es von Anfang an, für seinen Sohn, als Opfer für die Sünden der Menschen zu sterben. Obschon Petrus nichts anderes im Sinn hatte, als das Leben Jesu zu bewahren (Joh 13,37, sein Leben hinzugeben für Jesus), verstand er nicht, dass er mit seinen Gedanken – das Leben Jesu und sogar sein eigenes Leben aufs Spiel setzte. Denn nur das Kreuz brachte Jesus die Krone und das Leben für alle Sünder. Jesus erklärte seinen Jüngern (Joh 16,7): „Es ist zu eurem Wohl, dass ich weggehe.“ Schon der Hohe Priester Kajafas verstand, wenn er sagte (Joh 18,14b): „… es sei von Vorteil, wenn ein Einzelner sterbe an Stelle des ganzen Volkes.“

Dann folgte die zweite Ankündigung in Matthäus 17,22-23:
Warum verstanden die Jünger ihren Herrn nicht? Weil sie fleischlich dachten. Weil sie voreingenommen waren. Weil sie nicht richtig zuhörten. Genau wie wir das heute noch tun, wenn wir von Jesus hören oder lesen! Darum, lasst uns aufmerksam zuhören und nicht fleischlich denken, noch voreingenommen sein!

Schliesslich machte Jesus seine dritte Ankündigung in Matthäus 20,17-19:
Jesus befindet sich nun auf dem Weg zum Passafest, in Jerusalem. Er versichert seinen Jüngern, dass er in Jerusalem sterben werde. Das macht den Jüngern Angst: Markus 10,32-34. Noch immer verstehen die Jünger nicht, wer Jesus wirklich ist und wie sein Auftrag lautet. Hier erfüllt sich, was die Propheten voraussagten: Lukas 18,31-34. Jesus konnte seinen eigenen Tod nur voraussagen, weil er Gottes Sohn war! Als Sohn Gottes kannte er den genauen Erlösungsplan des Vaters. Er kannte auch die Propheten und ihre Schriften ganz genau, die ihn als Messias, hunderte von Jahren, voraussagten. Doch kein Mensch glaubte all diesen Aussagen! Jesus machte noch viele andere Vorhersagen über seinen Tod und seine Auferstehung (siehe Grundlagen des Evangeliums, L. 8).

 

 II.   Tod und Begräbnis

Im Garten Gethsemane begangen die Todesleiden des Gottessohnes (Mt 26,47-56): Statt zu wachen, schliefen die Jünger ein. Aus der eigenen Mitte stand ein Verräter auf, der zur Gefangenschaft Jesu führte.

Nach der Auspeitschung und Verspottung, führten die römischen Soldaten Jesus ab nach Golgota (ein Hügel ausserhalb Jerusalems). Dort wurde Jesus ans Kreuz genagelt. Dies war die damalige Todesstrafe bei den Römern und galt als grösste Schande. Doch Jesus achtete die Schande des Kreuzestodes gering (Hebr 12,2). Er wusste, dass sein Opferblut nötig war, um die Menschheit vom ewigen Tod zu befreien. Es gibt eine Theorie, die behauptet, Jesus sei gar nicht tot gewesen. Die wohlriechenden Öle und Salben hätten seine Lebensgeister wieder geweckt. Doch Johannes berichtet uns, dass ein Soldat ihn mit seiner Lanze in die Seite stach, so dass Blut und Wasser herausfloss (Joh 19,34). Das ist das Kennzeichen des physischen Todes eines Menschen.

Schliesslich wurde Jesus in ein nahegelegenes Grab gelegt, in das noch nie jemand beigesetzt wurde: Lukas 23,50-54.

Aus dem Matthäusevangelium entnehmen wir, dass die Juden sich daran erinnerten, dass Jesus von seiner Auferstehung sprach und deshalb liessen sie das Grab von Soldaten bewachen: Matthäus 27,62-66. Die Juden sicherten das Grab durch römische Soldaten. Dann versiegelten sie den Stein. Schliesslich bewachten sie das Grab Jesu gemeinsam, mit der römischen Wache. Doch trotz all diesen Bemühungen, führte der allmächtige Gott seinen Erlösungsplan weiter aus.

Was wäre wohl gewesen, wenn der vierte Tag (= Montag) angebrochen wäre, ohne dass Jesus auferstand? Vermutlich hätten die Juden das Grab geöffnet, den Leichnam Jesu heraus-genommen und mit grossem Spektakel durch die Stadt getragen. Sie hätten damit der damaligen Welt beweisen können, dass Jesus ein Betrüger war und hätten so das Christentum zunichte gemacht, bevor es beginnen konnte. Doch alles kam ganz anders!

 

 III. Jesu Auferstehung

Alle vier Evangelien erzählen uns, dass am Sonntagmorgen das Grab leer war. Ein Engel des Herrn hatte den schweren Stein vor der Grabkammer weggerollt. Und es heisst im Bericht des Matthäus (Mt 28,4): „Die Wächter zitterten vor Angst und erstarrten“, als sie den Engel sahen.

Da kamen Frauen zur Gruft und entdeckten das leere Grab: Markus 16,1-14. Jesus ist von den Toten auferstanden! Damit hatte keiner gerechnet. Auch die Jünger Jesu, samt den gläubigen Frauen, rechneten nicht damit! Es gibt eine Theorie, die davon ausgeht, dass die Frauen aus Versehen zum falschen Grab hingingen. Dann müssten aber auch die übrigen Jünger zum falschen Grab gelaufen sein (Joh 20,3). Zudem hätten die Juden die Wachen anschliessend kaum mit viel Geld bestochen, wenn der Leichnam Jesu in einem anderen Grab lag (Mt 28,12). Menschlich gesehen ist es unmöglich und schwer zu glauben, dass Jesus nach den tödlichen Verletzungen durch die Kreuzigung von den Toten auferstanden ist.

Als Jesus den Jüngern erschien, tadelte er ihren Unglauben. Dann beauftragte er sie mit dem grossen Missionsbefehl (Mk. 16,15-16). Sie sollten nun den Auferstandenen Herrn Jesus verkündigen, damit die ganze Welt glaubt, dass Jesus der Erlöser der Welt ist.

 

 IV. Die Auferstehung der Toten

Was wäre unser Glaube an Jesus, ohne die Auferstehung? Unser Glaube wäre nichtig und leer! Wir wären von unseren Sünden nicht befreit. Wir wären immer noch Feinde Gottes!

Paulus erklärt, dass wer die Auferstehung von den Toten ablehnt, damit Jesus und das ganze Evangelium verwirft: 1. Korinther 15,12-22. An der Auferstehung Christi hängt unsere ganze Hoffnung. Die Auferstehung Christi ist der Kern unseres Glaubens. Ohne die Auferstehung macht das Evangelium von Jesus keinen Sinn. Jesus und seine Apostel wären Lügner und Betrüger (1 Kor 15,3-4). Was würde es dem Menschen nützen, wenn er moralisch ein gutes Leben führt? Was sollen wir uns da noch bemühen, in diesem kurzen Leben? Warum sollten wir uns irgendwelchen staatlichen Gesetzen unterwerfen? Paulus kommt zur folgenden Schlussfolgerung (1 Kor 15,32): „Wenn Tote nicht auferweckt werden, dann lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot.“ Wenn wir nicht glauben können, dass Tote auferweckt werden, dann ist auch Jesus nicht auferweckt worden. Wenn Tote nicht auferweckt werden, dann ist unsere ganze Glaubenshoffnung, an Jesus und ein besseres Leben, dahin.

Welches Zeugnis hinterlässt Jesus mit seiner Auferstehung? Jesus beweist mit seiner Auferstehung, dass er Gottes Sohn ist und zurecht sagte (Mt 28,18): „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden.“ Der Mensch hat gelernt ,vieles in den Griff zu bekommen und zu beherrschen. Doch dem Tod kann keiner entfliehen. Der Tod ist die grösste Macht und für uns Menschen unbesiegbar. Doch selbst diese Macht hat Jesus bezwungen, weil er der Herr über Leben und Tod ist. Jesus erklärt der Marta, bevor er Lazarus auferweckte: Joh 11,25-27. Der Sohn Gottes vermag noch vielmehr, als tote Leiber aus dem Grab zu erwecken! Deshalb sagt er (Mt10,28): „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können. Fürchtet euch mehr vor dem, der Seele und Leib in der Hölle verderben kann.“

Jesus hat nicht nur die Macht über sein eigenes Leben, sondern er besitzt auch die Vollmacht über unser Leben: Johannes 5,19-30. Es geht nicht bloss darum, dass wir an die Auferstehung glauben. Glauben bedeutet, Jesus zu vertrauen, ihm zu gehorchen, ihm nachzufolgen. Der erste Gehorsamsschritt ist die Taufe: In der Taufe sterben wir mit Christus und werden zum neuen Leben in Christus auferweckt (wie es in Röm 6 erklärt wird). Auch wenn unsere äussere Hülle, der Leib, stirbt, werden wir weiter leben, weil Christus uns durch die Glaubenstaufe auferweckt hat. Der zweite Gehorsamsschritt ist die Nachfolge: Weil unser alter Mensch mit Jesus gekreuzigt wurde, werden wir nicht mehr von der Sünde beherrscht, sondern vom neuen Leben der Gemeinschaft im Licht. Unser Leben macht nun Sinn: Es macht Sinn, moralisch ein gutes Leben zu führen, sich den staatlichen Gesetzen zu unterwerfen. Es macht Sinn, sich durch die Glaubensgeschwister in der örtlichen Gemeinde zu guten Werken anspornen zu lassen (Hebr 10,24). Denn unser Leben leben wir nun für Christus und das Sterben bedeutet für uns Gewinn (Phil 1,21). Wir brauchen also selbst vor dem grössten Feind, dem Tod, keine Angst mehr zu haben, denn Jesus verspricht uns zu Recht (Joh 16,33): „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“

 

 Schlussfolgerungen

Dank der Auferstehung Jesu Christi von den Toten, glauben und vertrauen wir unserem Gott und König, der alle Macht besitzt, im Himmel und auf Erden.

Er hat uns aus den Sünden des Todes befreit und schenkt uns ewiges Leben. Ihm allein gebührt unsere Anbetung, unsere Verehrung und Verherrlichung. Ihm wollen wir mit ganzer Hingabe nachfolgen und dienen, denn bei Ihm sind wir in besten Händen!

Darum, lasst uns glauben und verstehen, dass Jesus bald wiederkommt, wie er versprochen hat, auch wenn kaum einer das wahrhaben will (wie damals). Menschlich gesehen (auch wissenschaftlich) scheint es unmöglich zu sein, dass Jesus wiederkommt und der Untergang der Welt so zu Stande kommt. Jesus ruft uns zu (Mt 24,44): „Darum haltet auch ihr euch bereit, denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht vermutet.“