Jesus-20: Das Sühnopfer

Jesus, der Christus

 

 

 Einleitung

Die Kreuzigung zählte in der damaligen Welt zur grausamsten Todesstrafe. Sie wurde als Abschreckung gegen Strassenräuber und Rebellen angewandt. Es wird angenommen, dass sie von den Persern erfunden wurde. Auch Alexander der Grosse hat sich 334 vor Christus, auf seinen Eroberungszügen, dieser Hinrichtungsmethode bedient. Erst im Jahre 315 nach Christus, schaffte Kaiser Konstantin die Kreuzigung ab, die mittlerweile auf der ganzen Welt praktiziert wurde.

Für die Juden war das Kreuz ein Fluch. „Denn es steht geschrieben: Verflucht ist jeder, der am Holz hängt“ (Gal 3,13). Für die Juden war es umso schwerer, den gekreuzigten Jesus als ihren verheissenen Messias anzunehmen. Deshalb schreibt Paulus den Korinthern: 1. Korinther 1,22-25.

Für Juden ein Ärgernis (griechisch: σκάνδαλον = Skandal). Für Heiden eine Torheit (griechisch: μωρία = Dummheit, Blödsinn). Moria war ein unter den Heiden bekanntes Schimpfwort, ein Gassenausdruck. In Matthäus 5,22 warnt Jesus: „Wer zu seinem Bruder sagt: …. du Narr, (μωρέ) der sei der Feuerhölle übergeben.“ Hier wird dasselbe griechische Wort für Narr gebraucht: μωρός = Narr, Tor. Für die ungläubige Welt ist das Kreuz eine Dummheit, nur für Narren.

Der ganze Kreuzigungsprozess war menschenunwürdig (skandalös) und äusserst brutal. Jesus teilte damit das Los von Abertausenden in der Antike. Der Kreuzweg führte absichtlich oft über besonders belebte Strassen. Für den Hinrichtungsort, bevorzugte man als Abschreckung: Theater, Marktplätze und grosse Strassen.

Auch Jesus wurde auf einem Hügel hingerichtet, der an einer wichtigen Verbindungsstrasse lag. Jeder, der in die Stadt gehen wollte, musste an diesem Hügel vorbei. Es war üblich, dass man eine Tafel mit dem Schuldspruch anheftete. Die Aufschrift, die Pilatus für Jesus anfertigen liess, lautete (Joh 19,19): „Jesus von Nazaret, der König der Juden.“ Die Tafel wurde gleich in den drei wichtigsten Sprachen bedruckt: auf hebräisch, auf lateinisch, auf griechisch. In der antiken Literatur des 1. Jahrhunderts, beschrieb jemand einen Gekreuzigten so: „Er stirbt Glied für Glied und haucht seine Seele tropfenweise aus.“

 

 I.   Der dienende Gottesknecht

Sein ganzes Leben lang hat Jesus den Menschen gedient und trotzdem wurde er, besonders von seinen eigenen Leuten, verachtet und verschmäht (Joh 1,11). Sein Dienst ging so weit, dass er bereit war, selbst auf das Essen zu verzichten, wenn es darum ging, einem Menschen die Lehre, die er vom Vater empfangen hatte, weiterzugeben. Deshalb erklärte Jesus einmal seinen Jüngern, die ihm etwas zu essen brachten, während er mit der Samariterin am Brunnen ein wichtiges Glaubensgespräch hielt (Joh 4,34): „Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu vollenden.“

Jesus war unermüdlich damit beschäftigt, die Hungernden zu speisen (Mt 14,20-21), die Gebrechen und Krankheiten der Menschen zu heilen, die Armen und Trauernden zu ermutigen und zu trösten. Er war um die Menschen besorgt und suchte nur ihr bestes (Mt 9,35-36).

Viele brachte er durch seine Predigten vom Reich näher zu Gott. Doch am Tag seiner Verurteilung, rief das Volk laut (Lk 23,21-23): „Kreuzige ihn, kreuzige ihn!“ „Sie bedrängten ihn [Pilatus] mit lautem Geschrei und forderten, dass er gekreuzigt werde; und ihr Geschrei setzte sich durch.“ Drei Mal fragte Pilatus das aufgewühlte Volk (Lk 23,22): „Was hat dieser denn Böses getan?“ Er konnte kein Todesurteil bei ihm finden. Er wusste genau, dass Jesus unschuldig war. Aber die Menschen wollten nicht hören und ablassen von ihrem Vorhaben, Jesus zum Tode zu verurteilen. Sie wollten lieber Barabbas frei bekommen, einen Mörder und Aufrührer des Volkes, der für die Öffentlichkeit eine Gefahr darstellte. Es ist eine Schande! Es ist eine Schande! Weil Pilatus sich um sein Ansehen beim ganzen Volk fürchtete, war er zu feig, für Jesus und die Wahrheit einzustehen.

 

 II.   Der leidende König

Nachdem das Todesurteil ohne Grund feststand, wurde Jesus ausgepeitscht. Die Peitsche enthielt einen Lederriemen, der am Ende mit einem Knoten versehen war. Um dem Geschlagenen noch mehr Schmerzen zuzufügen, flocht man in den Lederknoten kleine Bleistücke oder scharfkantige Knochensplitter von Tieren. Dies riss das Fleisch, bei jedem Schlag auf den Rücken, buchstäblich auf.

Auch die Krone aus Dornen, die dem Herrn Jesus auf das Haupt gedrückt wurde, war sehr schmerzhaft und liess sein Gesicht von Blut überströmen.

Die Krone, der rote Mantel und das Rohr, dass man ihm in die Hand gab, machte es den römischen Soldaten einfacher, Christus zu demütigen. Sie warfen sich vor ihm auf die Knie und verspotteten ihn mit den Worten (Mt 27,29-30): „Sei gegrüsst, König der Juden!“ Dann spuckten sie ihn an, nahmen ihm das Rohr aus der Hand und schlugen ihm damit auf den Kopf.

Durch die tödlichen Geisselhiebe, hatte Jesus nicht mehr genügend Kraft, das Kreuz selbst zu tragen. Der Weg führte nördlich aus der Stadt hinaus (Hebr 13,12-13). Deshalb zwangen die Soldaten Simon aus Kyrene, das Kreuz auf den Hügel „Golgota“ hinauf zu schleppen (Mt 27,32). Dort wollten sie Jesus ein Betäubungsmittel zu trinken geben. Doch dies wies er zurück. Er war entschlossen, die Schmerzen in vollem Bewusstsein für die Sünden der Menschheit zu ertragen, deshalb wollte er nicht trinken (Mt 27,34).

 

 III. Der vergebende Heiland

Dann legten sie Jesus mit ausgestreckten Armen auf das Kreuz und schlugen in beide Hände einen Nagel. Der Nagel war ungefähr 8 mm dick und 10 cm lang und wurde durch die Handwurzel oder zwischen Elle und Speiche hindurchgetrieben. Einen Nagel durch die Mitte der Handflächen (wie man es auf Zeichnungen sieht), ist wegen des Körpergewichts anatomisch nicht möglich. Ein dritter Nagel wurde seitlich durch den rechten Fersenknochen getrieben.

Der Verurteilte wurde normalerweise nackt ausgezogen. Vielleicht haben die Römer, aus Rücksicht auf die jüdischen Empfindungen, Jesus eine Lendenschurz angezogen. Was sie mit den übrigen zwei Verbrechern ganz sicher nicht getan haben. Trotz all dem war Jesus nicht mit Hass erfüllt, sondern er stöhnte nur noch (Lk 23,34): „Vater, vergib ihnen! Denn sie wissen nicht, was sie tun!“

 

 IV. Das Barbarische an der Kreuzigung

Durch die Nägel wurden an Händen und Füssen hochempfindliche Nerven verletzt, sodass jede Bewegung unerträgliche Schmerzen verursachte. Die ausgestreckten Arme in der Hängelage, führten zu grösster Atemnot. Der Gepeinigte konnte dem Erstickungstod nur entgehen, indem er sich für jeden Atemzug aufrichtete. Mit Armen und Beinen musste er sich unter enormen Qualen jedes Mal hochziehen, um atmen zu können. Zudem wurde er geplagt von hohem Fieber und Infektionen, rasenden Kopfschmerzen, Krämpfe und Erschöpfungszustände.

Die Hitze der Sonne verursachte einen furchtbaren Durst: Johannes 19,28-29.
Essig mit Öl vermischt, wurde bei extremem Wassermangel als durstlöschendes Getränk eingenommen. Es war ein saures Getränk, das sehr ungeniessbar war, jedoch dem Zweck diente. Die blutenden Wunden, lockten Mücken, Fliegen und andere Insekten an. Aufgrund der schweren Verletzungen und des starken Blutverlustes, kam es oft zu Schockzuständen, die zu einem Kreislaufzusammenbruch führten.

Manchmal schnitt man den Verurteilten am Kreuz die Zunge heraus, um das laute Schreien und Fluchen zu unterbinden. Jesus hat nicht geflucht, noch hat er unaufhörlich geschrien. Als er zur Kreuzigung geführt wurde, war er ganz still. Auch in dieser Hinsicht erfüllte sich das Wort des Propheten: Jesaja 53,7. Der Apostel Petrus bestätigt Jesaja mit den Worten (1Petr 2,22-23): „Er tat nichts, was Sünde wäre, und in seinem Munde fand sich kein Falsch. Er schmähte nicht, wenn er geschmäht wurde, er drohte nicht, wenn er leiden musste, sondern stellte es dem anheim, der gerecht richtet.“

Der ganze Kreuzigungsakt war eine barbarische Folterung. Es gab Opfer, die diese Tortur mehrere Tage lang aushielten, ehe der Tod ihren Qualen ein Ende bereitete. Vieles hing mit der körperlichen Kondition des Verurteilten zusammen. Manchmal wurden Sitzpflöcke oder Fussbretter am Pfahl montiert, die das Hochziehen beim Atmen erleichtern sollten, jedoch den Todeskampf um etliche Stunden verlängerten.

 

 V.   Der verlassene Sohn Gottes

Jesus hing eine verhältnismässig kurze Zeit am Kreuz. In der dritten Stunde wurde er gekreuzigt; das heisst, um neun Uhr morgens (Mk 15,25). Um die neunte Stunde, das heisst, um drei Uhr nachmittags, verstarb er (Mk 15,34). Demzufolge hing Jesus „nur“ sechs Stunden am Kreuz. Um die neunte Stunde schrie er (Mt 27,46): „Eli, Eli, lema sabachthani! das heisst: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen!“

Das erste und einzige Mal, an dem der Sohn die völlige Verlassenheit vom himmlischen Vater erlebte. Verdammt wie einer, dessen Leben an der Strafe der Sünde gescheitert ist. Dabei blieb Jesus doch ohne Sünde (Hebr 4,15): 2. Korinther 5,21.

Jesus ertrug diese schmerzliche Trennung nur für uns! Denn wir hätten an seiner Statt den Tod verdient, weil wir alle gesündigt haben! Das ist es, was die Sünde anrichten kann: völlige Trennung von der Gemeinschaft mit Gott. Im Römerbrief (6,23) steht, dass der Lohn der Sünde der Tod ist. Deshalb musste Jesus sterben!

 

 VI. Tod und Bestattung Jesu

Schliesslich heisst es: Matthäus 27,50.
Was hat Jesus am Kreuz gerufen bevor er den Geist aufgab? Lukas erinnert sich an die Worte (Lk 23,46): „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.“ Johannes hörte nur noch die Worte (Joh 19,30): „Es ist vollbracht.“ Beide Aussagen lassen darauf schliessen, dass Jesus bis zum bitteren Ende an seiner Mission festhielt, und dass er Gehorsam wurde, bis zum endgültigen Tod: Philipper 2,5-8.

Jesu Gesinnung lehrt auch uns, den bedingungslosen Gehorsam gegenüber Gott, dem Vater. Sowie Jesus an seinem Auftrag festhielt, sollen auch wir am Glauben und an der Liebe Christi festhalten, bis zum letzten Atemzug.

Sein letzter Ausruf war ein Zeichen der Befreiung und des Sieges: Die Befreiung vom Fluch des Gesetzes, wie es heisst (Gal 3,13): „Christus hat uns freigekauft vom Fluch des Gesetzes, indem er für uns zum Fluch geworden ist …“ Die Befreiung von der Knechtschaft der Sünde und der Macht Satans, wie es in Hebräer 2,14-15 heisst, dass Christus alle befreite, „die durch die Furcht vor dem Tod ein Leben lang in Knechtschaft gehalten waren.“ Vom Sieg am Kreuz steht in der heiligen Schrift geschrieben (in Kol 2,15), dass Christus durch seinen Tod am Kreuz, den Teufel entwaffnet und besiegt hat.

Johannes 19,31-37:
Nach dem jüdischen Gesetz, musste die Bestattung des Verurteilten, noch vor der Nacht geschehen. Das können wir nachlesen (in Dtn 21,22-23): „Wenn jemand ein todeswürdiges Verbrechen begeht und er getötet wird und du ihn an einen Pfahl hängst, darf sein Leichnam nicht über Nacht am Pfahl hängen bleiben, sondern du musst ihn noch am selben Tag begraben. Denn ein Gehängter ist von Gott verflucht, und du sollst deinen Boden nicht unrein machen, den der HERR, dein Gott, dir zum Erbbesitz gibt.“ In einem solchen Fall brach man den Gekreuzigten die Unterschenkel, um den Tod zu beschleunigen. Da Jesus schon Tod war, führten die Soldaten diese Massnahme nur an den zwei mitgekreuzigten Verbrechern aus, nicht aber an ihm (Joh 19,32-33). Damit erfüllten sich zwei weitere Prophezeiungen, die Jahrhunderte vorher im Alten Testament aufgeschrieben wurden.

 

 VII. Das vollkommene Sühnopfer Christi

Jesus ist das vollkommene Sühnopfer, für die Sünden der ganzen Menschheit. Bei der Kreuzigung Jesu stellt sich die Frage, ob es denn keine andere Möglichkeit gab, um für uns Menschen Vergebung der Sünden zu bewirken? Der Geist Gottes lehrt uns (in Hebr 9,22), dass es ohne Blutvergiessen keine Vergebung geben kann. Waren denn die vielen Opferungen im AT nicht genug, um die Sünden der Menschen zu tilgen? Obwohl im Alten Testament jährlich tausende von Böcken und Stieren geschlachtet wurden, konnten all diese Opfer nur eine Art zeremonielle Reinigung herbeiführen, nicht aber das Gewissen vollständig heiligen (Hebr 9,9-10). Dazu brauchte es besseres Blut. Welches Blut ist denn besser als Menschenblut?

Hebräer 10,4.10:
Das Blut Jesu ist besser für die Sünden der Menschen! Ist es nicht logisch, dass das Blut eines Menschen viel mehr bewirken kann, als das Blut aller Tiere zusammen? Das Tier hat ja nicht einmal einen Verstand! Wie könnte das unfreiwillige Blut eines Tieres, uns Menschen von den Sünden reinwaschen? Der Hebräerschreiber sagt, dass dies unmöglich ist. Nur die Opfergabe Jesu am Kreuz, kann unser Gewissen für immer heiligen, das heisst; alle Generationen. alle Sünden, selbst bei erneuten Vergehen, ohne Wiederholung einer zweiten Blutvergiessung.

Der Hohepriester musste jährlich einmal (am grossen Versöhnungstag im Herbst; Jom Kippur, Lev 16) ins Allerheiligste hineingehen und mit dem Blut der geschlachteten Tiere, vor Gott Sühne bewirken, zuerst für sich selbst und dann für das Volk. Jesu Blut hingegen vermag durch eine einzige Opfergabe, alle die zu heiligen, die seinen Worten glauben und gehorsam sein wollen.

Was ist denn das Besondere am Blut Jesu?
Das Besondere ist, dass sein Blut rein war, ohne Schmutz und Fehler. Deshalb hat es auch die Kraft, unser Gewissen von toten Werken zu reinigen. Weil Jesus ohne Sünde war, ist er das vollkommene Sühnopfer für die Sünden der ganzen Welt (1Joh 2,2). Deshalb ist das Blut Christi besser, weil es untadelig und unbefleckt ist (1Petr 1,18-19): Hebräer 9,13-14. Der Geist sagt im selben Kapitel, dass Jesus als Hoher Priester, nicht mit fremdem Tierblut, sondern mit seinem eigenen kostbaren Blut, nicht in ein von Menschenhand gemachtes Heiligtum hineingegangen ist, sondern in das ewige Heiligtum, nämlich den Himmel selbst (Hebr 9,24). So hat er für alle Zeiten, für alle Generationen, eine ewige Erlösung erlangt. Darin erkennen wir die unvergleichlich grössere und bessere Wirkung des Blutes Christi.

 

 Schlussfolgerungen

Was können wir vom Kreuz Christi lernen?
Die Grausamkeit des Kreuzes und alle Tieropfer im Alten Testament zeigen uns, wie ernst es Gott ist, mit der Sünde! Die Bibel sagt, dass die Sünde uns alle von der Gemeinschaft mit Gott trennt (1Joh 1,5-10). Gott hat uns Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn am Kreuz sterben liess, damit wir von der Sünde losgesprochen werden (Joh 3,16).

Römer 3,23: „Alle haben ja gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verspielt.”

Gott will, dass wir in die Gemeinschaft mit ihm zurückkehren (2Kor 5,18-21). Deshalb ruft er uns zu, durch sein Wort: Erkenne das Unheil deiner Sünden! Kehre um, von deinem bösen Wandel

Das Kreuz war eine der letzten Warnungen Gottes: Apg 17,30-31.
Ausgerechnet in den 600 Jahren, in denen die grausame Kreuzigung als Todesstrafe, in der Welt allgemein praktiziert wurde, musste Jesus sein Leben hingeben. Es war Gottes Absicht, seinen Sohn in dieser schrecklichen Zeit sterben zu lassen, um der ganzen Welt die Grausamkeit der Sünde aufzuzeigen. Weil wir alle gesündigt haben, sind wir am Tod Jesu schuldig geworden (Röm 3,10-18).

1. Petrus 2,24-25: „Er selbst hat unsere Sünden getragen am eigenen Leib ans Holz hinauf, damit wir den Sünden absterben und der Gerechtigkeit leben; durch seine  Striemen wurdet ihr geheilt. Denn ihr irrtet umher wie Schafe, doch jetzt seid ihr zurückgekehrt zum Hirten, zum Beschützer eurer Seelen.”

Jesus ruft nun alle Menschen auf, mit den Worten (Lk 14,27): „Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein.“

Wer sich mit dem Kreuz Christi näher auseinandersetzt, bei dem müsste diese Forderung eine Schockwirkung hervorrufen. Denn das Kreuz bedeutet Schmach und Schande. Die Welt überhäufte den Sohn Gottes mit Schande. Alle, die sich entschieden haben, gegen den Strom zu schwimmen und Jesus nachzufolgen werden ähnliches erfahren (Lk 23,31).

Deshalb sollte jeder die Kosten gut berechnen, denn wer Christus nachfolgen will, der sollte zuerst an Getsemane und an Golgota denken. Die Kosten der Nachfolge bedeutet, alles zu geben, was ein Mensch hat und ist (Lk 14,28-33). Denn das bedeutete es auch für Jesus Christus. Es kann für uns nicht weniger bedeuten, wenn wir Jesus nachfolgen wollen.

Jesus sagte (Lk 14,33): „So kann denn keiner von euch, der sich nicht von allem lossagt, was er hat, mein Jünger sein.“

Der allmächtige Gott ruft allen Menschen liebevoll zu, umzukehren und ihre verlorene Situation zu begreifen, denn die Realität des Kreuzes ist der Beweis, dass es die Hölle gibt! Gott hasst die Sünde, aber er liebt uns Sünder alle! Doch das bedeutet für uns, dass wir die Warnung des grausamen Kreuzes ernst nehmen und Christus nachfolgen.

Jesus verspricht, wer sein Leben verliert, der wird es finden, wer aber sein Leben zu erhalten versucht, der wird es verlieren. Nicht alles ist Schmach und Schande in der Nachfolge Christi, denn sie beschenkt uns auch mit viel Freude und Zuversicht. Zudem wird uns noch ein grosser Lohn verheissen, der nicht erst im zukünftigen Leben sichtbar ist, sondern schon im irdischen Leben. Sind wir bereit, allem Sündhaften und Vergänglichen in der Welt abzusagen, um Jesu Jünger zu sein?