Das Leben Jesu-01b: Warum feiern wir Weihnachten?

Das Leben Jesu

 

 Warum feiern wir Weihnachten?

- Weil Jesus Christus an Weihnachten geboren wurde?

- Weil Weihnachten ein christliches Fest ist?

 

 Was lesen wir in der Bibel über Weihnachten?

Das Wort Weihnachten finden wir im Neuen Testament nicht und auch der Geburtstag Christi wird nicht angegeben (Lk 2,11). Die Evangelisten Matthäus und Lukas schildern zwar die Geburt, während Markus und Johannes sie in den ersten Kapiteln gar nicht erwähnen, sondern ihre Berichte mit dem Auftreten Jesu, als erwachsener Mann, beginnen. Tatsache ist, dass die ersten Christen bis ins vierte Jahrhundert wenig Interesse am Geburtsdatum Christi zeigten. Auch die Apostel und die übrigen biblischen Autoren haben für die Nachfolger Christi keinen Tag festgelegt, an dem die Geburt unseres Erretters gefeiert werden sollte. Die Geburt Jesu, wie wir sie bei Lukas lesen, deutet auf eine Jahreszeit, die vermutlich wesentlich wärmer war als der kalte Dezembermonat. In Palästina sind die Hirten heute noch von März, April bis höchstens November auf den Feldern. In Lukas 1 lesen wir, dass Maria sechs Monate nach Elisabet, der Frau von Zacharias, vom Heiligen Geist schwanger wurde. Gemäss Berechnungen, die vom levitischen Dienst des Zacharias ausgehen (Lk 1,5-8.23), wurde Elisabeth im Mai schwanger und sechs Monate später ihre Verwandte Maria (Lk 1,24.26). Maria gebar ihren Sohn im kommenden Jahr, d. h. im August oder September.

 

 Wie entstand eigentlich das Weihnachtsfest?

Von Persien über Kleinasien, Griechenland und Rom, bis nach Germanien und Britannien, verbreitete sich der Kult des arischen Lichtgottes Mithras. Er galt als der Spender von Fruchtbarkeit, Frieden und Sieg. Ihm zu Ehren wurden zur jährlichen Sonnenwende grosse Feuer angezündet und verschiedene Spiele abgehalten. Weil die heidnische Welt am 25. Dezember schon seit Jahrzehnten ihren Sonnengott feierte, entschied man in der katholischen Kirche ein eigenes Licht anzuzünden. Damit der Einfluss der Kirche unter dem Volk gesichert war, fing man an, die Geburt Christi dem heidnischen Naturkult gegenüberzustellen. Weihnachten ist also kein christliches Fest, sondern eine heidnische Tradition, der man ein christliches Gewand überzog.

 

 Erfundene Weihnachtsgeschichte?

Leider ist es eine Tatsache, dass die wunderschönen romantischen Bilder über Weihnachten mit ihren detaillierten Bildern und Darstellungen zu einem Märchen ausgeartet sind. Die Weihnachtsgeschichte ist eine menschliche Erfindung und hat sehr wenig mit den biblischen Berichten zu tun. Die geweihte Nacht (= Weihnacht), am 24. Dezember, kennen wir heute als Heiligabend. Doch diese Nacht war und ist, gemäss der Bibel, nicht heiliger als jede andere Nacht vor oder nach der Geburt Christi. Josef und Maria hatten nie etwas von Weihnachten gehört. Wir lesen auch nichts von einem Esel, auf dem die schwangere Maria die Reise nach Jerusalem antrat. Zudem fand die Volkszählung nicht im kalten und regnerischen Dezember statt, der das Reisen der Einwohner wesentlich erschwert hätte. Auch lesen wir nichts von einem Stall, in dem Jesus geboren wurde, weil es im Hotel keinen Platz mehr gab. Jesus wurde zwar in eine Krippe gelegt, aber es ist falsch daraus zu schliessen, dass er in einem mit Tieren besetzten Stall zur Welt kam. Im Bibeltext heisst es, dass in der Herberge (griech. katalüma = Gastraum) kein Platz für das Ehepaar war (Lk 2,7). Vermutlich sind Maria und Josef Tage zuvor angereist und haben bei Verwandten Unterschlupf gefunden. Sie befanden sich also nicht unter Druck, eine Herberge zu finden, weil Maria dringend gebären sollte. Wir lesen auch nichts von drei Königen, die das neugeborene Kind aufsuchten, sondern von einer unbestimmten Anzahl von unbekannten Sterndeutern, die Geschenke brachten. Die Namen der angeblichen drei Königen wurden frei erfunden. Der Tannenbaum kam aus dem Elsass und ist erst seit 1539 n. Chr. nachweisbar. Auch der Nikolauskult ist erst nach der ersten Jahrtausendwende belegbar. Die Liste lässt sich bis ins Unermessliche weiterführen.

Das sind nur ein paar ausgewählte Beispiele, um zu zeigen, dass wir heute von einem Märchen sprechen können, das die Weihnachtsgeschichte genannt wird, aber nichts mit dem wahren christlichen Glauben an Jesus Christus zu tun hat. Gelobt sei Gott, dass sein Sohn geboren wurde, aber das bildet nicht der Kern des Evangeliums.

 

 Was gilt es für Christen zu feiern?

Die Apostel gaben allen Nachfolgern Christi die Anweisung, den Tod und die Auferstehung Jesu zu feiern (1Kor 11,23-26; NGÜ): „Ihr wisst doch, was der Herr über dieses Mahl gesagt hat; ich selbst habe seine Worte so an euch weitergegeben, wie sie mir berichtet wurden: In der Nacht, in der er verraten wurde, nahm Jesus, der Herr, das Brot, dankte Gott dafür, brach es in Stücke und sagte: Das ist mein Leib, der für euch geopfert wird. Wenn ihr künftig dieses Mahl feiert und von dem Brot esst, dann ruft euch in Erinnerung, was ich für euch getan habe! Nachdem sie gegessen hatten, nahm er den Becher, dankte Gott auch dafür und sagte: Dieser Becher ist der neue Bund, besiegelt mit meinem Blut. Wenn ihr künftig aus dem Becher trinkt, dann ruft euch jedes Mal in Erinnerung, was ich für euch getan habe! Seid euch also darüber im Klaren: Jedes Mal, wenn ihr von dem Brot esst und aus dem Becher trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn – bis der Herr wiederkommt.“

Paulus predigte den Christen, dass sie sich von allen anderen Feiertagen lösen sollten (Galater 4,8-11): „Früher, als ihr ´den wahren` Gott noch nicht kanntet, sah das ganz anders aus: Damals dientet ihr Göttern, die in Wirklichkeit gar keine Götter sind, und wart ihre Sklaven. Jetzt aber kennt ihr Gott – oder vielmehr: Gott kennt euch. Wie ist es da möglich, dass ihr wieder zu den kraftlosen und armseligen Vorstellungen ´dieser Welt` zurückkehrt? Wollt ihr ihnen wirklich von neuem dienen und ihre Sklaven sein? Ihr seid ängstlich darauf bedacht, bestimmte Tage heilig zu halten und die monatlichen und jährlichen Feste zu feiern. Ich bin in Sorge wegen euch! Sollte es etwa umsonst gewesen sein, dass ich mich euretwegen abgemüht habe?“

Jesus baut heute noch seine Gemeinde und möchte nicht als hilfloses Kindlein in Windeln gewickelt, in einer Futterkrippe verehrt werden. Jesus Christus ist der Sohn des höchsten Gottes, der am Kreuz sein Leben hingab, damit wir Menschen von unseren Sünden loskommen (Lukas 22,19-20; 19,10). Es ist wunderbar, dass Jesus geboren wurde, aber das gibt uns keine biblische Grundlage seine Geburt zu feiern.

Die Gemeinde des Herrn feiert nicht die Geburt Jesu, sondern an jedem Sonntag seinen Tod und seine Auferstehung, wie die ersten Christen dies auf die Anweisungen Christi und seiner Apostel hin taten (Apg 2,42)! Nachfolger Christi kennen keine besondere geweihte Nacht im Jahr, sondern nur ein dem Herrn geweihtes Leben (Römer 12,1-2): „Ich habe euch vor Augen geführt, Geschwister, wie gross Gottes Erbarmen ist. Die einzige angemessene Antwort darauf ist die, dass ihr euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung stellt und euch ihm als ein lebendiges und heiliges Opfer darbringt, an dem er Freude hat. Das ist der wahre Gottesdienst, und dazu fordere ich euch auf. Richtet euch nicht länger nach den Massstäben dieser Welt, sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken, damit ihr verändert werdet und beurteilen könnt, ob etwas Gottes Wille ist - ob es gut ist, ob Gott Freude daran hat und ob es vollkommen ist.“

Die grosse Mehrheit der Menschen in dieser Welt will nicht dem lebendigen Gott dienen, sondern ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen. Deshalb gilt es, sich nicht nach der Mehrheit zu richten, sondern nach dem Willen Gottes, der für uns alles Notwendige in der Bibel hinterlassen hat, das zu unserer Rettung dient.

 

 Welche Schlussfolgerung ziehen wir daraus?

Die bisher aufgeführten Argumente bedeuten nicht, dass wir unsere Stuben im kalten und dunklen Winter nicht mit schönen Lichtern und eventuell Tannenzweigen dekorieren dürfen. Es bedeutet auch nicht, dass wir uns in dieser Zeit nicht mit der Geburt Jesu Christi auseinandersetzen dürfen, nur weil das die Welt falsch sieht und handhabt. Selbst ein Tannenbaum mit Kugeln und Kerzen ist keine Sünde, solange diese Dekoration nicht aus religiösen Gründen motiviert ist. Weihnachten ist eine schöne Zeit und spendet uns Menschen viel Trost und Freude, in der oft so kalten und hoffnungslosen Welt. Weihnachten ist eine friedvolle Zeit, in der Familien zusammenkommen, einander liebevolle Geschenke machen und Gemeinschaft pflegen.

Biblisch gesehen gibt es keinen Christbaum und auch keine Weihnachten, weil auch Jesus nicht im Dezember geboren wurde. Dieses katholische Fest hat eigentlich gar nichts mit dem biblischen Christentum gemeinsam, noch mit der wahren Nachfolge Christi. Wie gesagt, Jesus hat seiner Gemeinde keinen Auftrag gegeben seine Geburt zu feiern, sondern seinen Tod und seine Auferstehung. Trotzdem dürfen sich auch Christen ohne Bedenken an den Lichtern in der Weihnachtszeit erfreuen und diese weltliche Tradition geniessen. Sie bietet eine gute Gelegenheit zum Entspannen, den Frieden, die Liebe, sowie die Gemeinschaft unter uns Menschen zu pflegen und vielleicht sogar, da oder dort auf den wahren Erlösungsplan Jesu hinzuweisen. Niemals sollte jedoch Weihnachten mit der Geburt Christi in einer Anbetungszeremonie gefeiert werden!

Der allmächtige Gott ruft alle Menschen zur Versöhnung durch Jesus Christus auf (2Kor 5,20). Jesus sucht Menschen, die seinen Willen tun und ihr ganzes Leben ihm und seiner Gemeinde weihen. Der Sohn Gottes gab sein Leben, damit wir seine Gemeinschaft suchen und die Gemeinschaft mit allen Heiligen in seiner Gemeinde.

„Ja, Gott hat ihm alles unter die Füsse gelegt, und er hat ihn, den Herrscher über das ganze Universum, zum Haupt der Gemeinde gemacht. Sie ist sein Leib, und er lebt in ihr mit seiner ganzen Fülle - er, der alles und alle mit seiner Gegenwart erfüllt“ (Epheser 1,22-23).

 

Link:

- Was ist Christentum?