Heiliger Geist-13: Was ist Sünde gegen den Heiligen Geist?

Wie wirkt der Heilige Geist?

 


 I.   Wie kann man gegen den Heiligen Geist sündigen?

Apostelgeschichte 5,1-11
Ananias und Saphira haben den Heiligen Geist belogen. Sie brachten nur einen Teil vom Erlös zu den Aposteln. Sie gaben vor, den ganzen Erlös der Gemeinde geopfert zu haben.

Epheser 4,30-31
Wir können den Heiligen Geist als Person betrüben. Der Geist kann immer mehr in den Hintergrund gedrängt werden, bis er sich ganz von uns zurückzieht. Seine Kraft wird immer mehr eingeschränkt, bis er seine Herrschaft über uns verliert. Der Geist ist gehindert, wenn wir der Bosheit freien Lauf lassen (V. 31). Wenn wir bitter, grimmig und zornig sind, wenn wir eine schlechte Laune oder Gesinnung haben, wenn wir einander anschreien oder über jemanden lästern, wenn wir unseren Ehepartner respektlos behandeln, dann werden sogar unsere Gebete gehindert (1 Petr 3,7).

Hebräer 10,26-31
Wie sündigen wir vorsätzlich? Wenn wir z. B. die Versammlungen verlassen (V. 25). Wenn wir z. B. einander nicht zu guten Werken anspornen (V. 24). Wenn wir ungehorsam sind, obschon wir die Wahrheit erkennen (V. 26). Wenn wir vom Glauben an den lebendigen Gott abfallen (V. 29, Hebr 6,4-6).

Apostelgeschichte 17,32-33
Wir können dem Wort Gottes widerstehen, indem wir nicht zuhören und lernen wollen (Mt 13,15). Wir können halsstarrig sein wie die Juden (Apg 7,51-53). Wir können uns spottend vom Wort Gottes abwenden und sündigen damit gegen den Heiligen Geist.

Matthäus 12,31-32
Lästerungen wider den Heiligen Geist können - mündlich, verbal ausgedrückt werden (V. 24), gedanklich verübt werden, indem der Geist schimpfend und spottend abgelehnt und von sich gestossen wird. Jede Sünde kann vergeben werden solange der, der sie verübt hat, reuig wird. Ist jedoch keine Reue da, sondern entsteht eine Verhärtung des Herzens, dann wird von Sünde gegen den Geist gesprochen (Mt 3,7-9; 12,34; 23,33).

Was Jesus hier sagte, bewahrheitet sich in der Verleugnung des Petrus: Petrus verleugnete Jesus dreimal (Mt 26,73-74). Doch selbst diese Sünde konnte ihm vergeben werden! Denn Petrus stiess den Heiligen Geist nicht von sich, sondern liess sich von ihm überführen und bereute seine Sünde bitterlich (Mt 26,75). Judas hingegen bereute seine Sünde nicht im selben Sinne wie Petrus, sondern erhängte sich in seiner Verzweiflung (Mt 27,3-10). Was immer ein Mensch vor Gott getan hat; er darf immer wieder zu Gott zurückkehren. Wir dürfen Gott für alles um Vergebung bitten, ihm aber nie endgültig den Rücken zukehren, indem wir IHN aufgeben (siehe Paulus in 1 Tim 1,13).

1. Thessalonicher 5,14-19
Wenn wir dem Guten nachjagen, dann kann der Geist nicht ausgelöscht werden. Jesus sagt: „Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut“ (Mt 12,30). Wie löscht man ein Feuer? Man leert Wasser darüber, oder man bedeckt es mit Erde oder mit einem Tuch usw. Genauso können wir durch ständig negatives Denken und bösartiges Benehmen und Reden den Geist - in uns betrüben, in der Gemeinschaft mit Gott und den Heiligen auslöschen. Wenn das geschieht, dann haben wir gegen den Heiligen Geist gesündigt und sind abtrünnig geworden.

 

 II.   Was ist die Sünde zum Tode?

1. Johannes 5,16-21
Die Sünde zum Tode ist wie die Sünde gegen den Heiligen Geist. In der Logik würde man aus dem Bibelvers folgende Formulierung anstellen: Gott vergibt uns jede Sünde, die wir bekennen (1 Joh 1,9). Gott vergibt uns die Sünde zum Tode nicht (1 Joh 5,16). Somit ist die Sünde zum Tode eine Sünde, die wir nicht bekennen.

Beispiel 1:
Nehmen wir an, dass ein Mann mit einer dünnen Schnur an einen Stuhl gebunden wurde. Da die Schnur dünn ist, kann er sie mit seiner Kraft leicht zerreissen und vom Stuhl aufstehen. Doch mit jedem Mal, wo man die Schnur von neuem um den Mann und den Stuhl herumbindet, wird es schwieriger sie zu zerreissen und vom Stuhl loszukommen. Genauso verhält es sich mit der Sünde! Am Anfang fällt es uns noch leicht, aus der Knechtschaft der Sünde loszukommen. Doch je mehr wir uns in sie hineinverstricken, desto geringer wird für uns die Chance von ihr loszukommen. Vielleicht mögen wir uns fragen: Ist denn Jesus nicht fähig, selbst die dickste Schnur zu zerreissen? Die Antwort ist: Natürlich! wenn die Person ihre Sünden einsieht und bekennt. Aber wenn die Person nichts einsehen noch bekennen will, wird sie immer mehr den Wunsch, von den Schnüren der Sünde loszukommen, verlieren und demzufolge besteht immer weniger Hoffnung, dass sie befreit werden kann.

Beispiel 2:
Nehmen wir an, ein Mann sass in einem Boot und liess sich von einer leichten Strömung flussabwärts treiben. 1000 Meter vor dem herannahenden Wasserfall standen Menschen am Ufer, die dem Mann im Boot freundlich auf die drohende Gefahr aufmerksam machten. Doch der Mann liess sich weiter treiben, bis er unter einer Brücke hindurch-schwamm, die mit Warntafeln versehen war: Achtung! noch 500 Meter bis zum Wasserfall. Schliesslich näherte er sich den letzten Warntafeln, die auf Pflöcken im Wasser jedes übertreten der Grenzmarke verboten, da die Strömung 50 Meter vor dem Wasserfall so stark wurde, dass man nicht mehr dagegen ankam. Doch inzwischen schlief der Mann im Boot, vom sanften Wind und von der Stille der leichten Strömung getrieben, ein. Kurz vor dem Wasserfall weckte er auf und versuchte vergeblich gegen die starke Strömung anzukämpfen, noch um Hilfe zu rufen, da dass Wasser zu laut war. Genauso verhält es sich mit der Sünde zum Tode und mit der Sünde gegen den Heiligen Geist!

 

 III. Wie kann die Sünde gegen den Heiligen Geist vermieden werden?

Hebräer 3,7-19
Gottes Wort ruft uns auf und warnt uns vor Abfall und Unglaube. Es ist wichtig, dass wir mit der Sünde ernst machen und heute noch alles aus unserem Leben entfernen, was uns vom himmlischen Segen abhalten kann. Jeden Tag sind wir wieder 24 Stunden dem Ende unseres Lebens hier auf Erden näher gekommen. Es ist unsere eigene Lebensentscheidung: Entweder lassen wir uns warnen und kehren immer wieder einsichtig um, auf den geraden Weg, oder wir widerstehen den Warnungen des Heiligen Geistes und lassen uns von der Sünde treiben.

Offenbarung 3,14-22
Laodizea war eine Gemeinde, die mit dem Glauben nicht ernst machte. Sie war dabei, den Geist auszulöschen (1 Thess 5,19). Mit einer letzten Aufforderung warnte der Heilige Geist die lauwarme Gemeinde, denn sie machte sich selbst etwas vor. Sie dachte, sie sei reich und wusste nicht wie elend sie in Gottes Augen war. Nur wenn wir gegen die Sünde wachsam sind und den Geist Gottes an uns arbeiten lassen, können wir im Kampf gegen sie bestehen. Dazu braucht es ein demütiges und ehrliches Herz (2 Tim 3,1-5). Wir müssen bereit sein, uns ermahnen zu lassen und uns verändern zu lassen.

 

 IV. Zusammenfassung

Die Sünde gegen den Heiligen Geist hat damit zu tun,

dass wir uns nicht warnen lassen,

dass wir uns nicht abwenden von der Welt,

dass wir zerstreuen, statt sammeln (Mt 12,30).

Deshalb dürfen wir keinen Tag an uns vorbeigehen lassen,

ohne uns selbst zu prüfen,

ohne unsere Fehler zu bekennen,

ohne uns im Geist erneuern zu lassen und auf den geraden Weg zurückzukehren, der ins ewige Leben führt.

Es gibt keine Sünde vor Gott, die nicht vergeben werden kann, wenn wir reuig sind und am Glauben an den Herrn festhalten!