Überblick-AT13: Übergangszeit

Überblick Altes Testament

 

Obwohl das Alte Testament mit den Schriften des Maleachi abgeschlossen wird, ist die Zeit noch nicht ganz erfüllt. Es müssen nämlich noch viele Weissagungen in Erfüllung gehen, ehe der Messias kommt, vor allem einige im Buch Daniel. Wie wir gesehen haben, hat Daniel von vier grossen Weltreichen gesprochen, ehe das ewige unzerstörbare Reich, das messianische Reich, entsteht (Dan 23,31-44). Mit dem Abschluss der alttestamentlichen Schriften aber ist erst das zweite Reich da, nämlich das der Meder und Perser (vgl. Dan 9,1; 10,1; Sach 1,1; Ester 1,1-3). Also mussten noch zwei kommen, nämlich das mazedonische (oder „griechische” Dan 8,3-7.20 f.) und das römische Weltreich (siehe Lektion XI, B.4). In Daniel 8 ist allerdings nach dem griechischen Reich nicht Rom gemeint, sondern die vier Unterteilungen von Alexanders Reich, die nach seinem Tod entstehen sollten. Das grosse Horn (Dan 8,8), das abbricht, bedeutet Alexander (V. 21). An dessen Stelle wachsen dann vier andere Reiche hervor, von denen eines besonders schädlich und gottlos ist (Dan 8,9-12.22-25), womit sicherlich Antiochus Epiphanes (175-163 v. Chr), der Seleukidenkönig über Syrien, gemeint ist. Dieser bekriegte nämlich die Juden, entweihte den Tempel und stellte während etwa dreieinhalb Jahren die Opferungen ein (Dan 8,9-14; 1Makk 1,7-64; 4,36-59 und die „Tempelweihe” von Joh 10,22).

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Anmerkung

Die besonders tragischen Umstände dieser Zeit helfen uns die Juden besser zu verstehen, die sich so sehr nach ihrem verheissenen Messias und Erlöser sehnten. Obschon sie über 400 Jahre im „eigenen” Land lebten, wurden sie ständig bedrängt und unterdrückt. Unter dem eisernen Stiefel Roms (Dan 2,40) war es schlimmer als je zuvor. Nur zu klar sah man ein, dass es ohne Gottes Hilfe für das arme, kleine Volk der Juden keine Hoffnung geben konnte.