Christentum-02: Das Bedürfnis nach Erlösung

Was ist Christentum?

 

Das Christentum ist eine Religion von Menschen, die „Christen” genannt wurden (Apg 11,26; 26,28; 1 Petr 4,16). Ein Christ ist einfach ein Nachfolger Jesu aus Nazaret, der Christus oder Messias genannt wurde von denen, die an ihn glaubten. Warum sollte jemand Christ sein? Die Antwort zu dieser Frage ist die Erlösung von unseren Sünden. Um die Notwendigkeit unserer Erlösung zu verstehen, lassen Sie uns zuerst sehen, was es bedeutet, ein menschliches Wesen zu sein, das vor Gott verantwortlich und rechenschaftspflichtig ist.

Menschliche Wesen sind mehr als physische Kreaturen, wie zum Beispiel die Tiere. Wir Menschen besitzen einen „Geist” oder eine „Seele”, was aus uns geistige Kreaturen macht (Apg 7,59; 1 Kor 2,11; 1 Thess 5,23; Jak 2,26). Im Anfang schuf Gott alles (Gen 1,1), aber Er schuf den Menschen „nach seinem Bild” (Gen 1,26-27; Kol 3,10; Jak 3,9). Das bedeutet, dass Gott uns die Fähigkeit gab zu denken und zu überlegen. Wir besitzen die Fähigkeit geistige Dinge zu verstehen und an das höchste existierende Wesen zu glauben, das „Gott” genannt wird. Wir sind fähig, gut und böse zu unterscheiden, uns schuldig zu fühlen, sowie zu verstehen, was ehrenwert und grosszügig ist. Wir können Ehrfurcht empfinden, wenn wir über den allmächtigen Gott nachdenken. Wir sind auch fähig anzubeten, und es darf gesagt werden, dass überall in der Welt, unter allen Rassen und Klassen von Menschen, der Drang besteht, ein höheres Wesen zu verehren. Wenn wir nach dem vollkommenen und heiligen Gott streben, dann sind wir fähig, ein besseres Leben zu führen (Mt 5,48; Eph 4,21-23; 1 Petr 1,14-16).

Als der Apostel Paulus im griechischen Athen predigte, lobte er die Menschen als „besonders fromme Leute!“ (Apg 17,22). Sie besassen Altäre und andere Dinge, um ihre vielen Götter zu verehren. Um sicher zu sein, dass sie keinen Gott vergassen, bauten sie sogar einen Altar mit der Aufschrift: „Dem unbekannten Gott“ (Apg 17,23). Deshalb begann Paulus den Einwohnern von Athen den einzig wahren Gott zu verkündigen mit den Worten:

„Der Gott, der die Welt geschaffen hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die von Menschenhand gemacht sind, er lässt sich auch nicht von Menschenhänden dienen, als ob er etwas nötig hätte; er ist es ja, der allen Leben und Atem und überhaupt alles gibt. Aus einem einzigen Menschen hat er das ganze Menschengeschlecht erschaffen, damit es die Erde bewohne, so weit sie reicht. Er hat ihnen feste Zeiten bestimmt und die Grenzen ihrer Wohnstätten festgelegt, damit sie Gott suchen, indem sie sich fragen, ob er denn nicht zu spüren und zu finden sei; denn er ist ja jedem einzelnen unter uns nicht fern. In ihm nämlich leben, weben und sind wir, wie auch einige eurer Dichter gesagt haben: Ja, wir sind auch von seinem Geschlecht” (Apg 17,24-28).

Weil Gott unser Schöpfer ist, sind wir IHM auch verantwortlich (Jes 43,7; Offb 4,11). Paulus verkündete den Athenern, dass sie von diesem Gott einmal gerichtet werden: „Über die Zeiten der Unwissenheit sieht Gott nun hinweg und ruft jetzt alle Menschen überall auf Erden zur Umkehr“ (Apg 17,30). Weil Gott uns Menschen die Fähigkeit zum Nachdenken gegeben hat, so dass wir Recht von Unrecht unterscheiden können, sind wir IHM verantwortlich. Paulus sprach von Menschen, die kein geschriebenes Gesetz Gottes kannten. Trotzdem wussten sie durch „ihr Gewissen“, was das Gesetz verlangte (Röm 2,14). Der Mensch ist also fähig, Gottes Existenz zu begreifen (Ps 19,1-6; Röm 1,19-20) und gut und böse zu unterscheiden. Deshalb wird er auch diesem Gott einmal Rechenschaft ablegen müssen über seine Gedanken, seine Werke und sein ganzes Leben (Apg 10,42; Röm 2,16; 1 Kor 4,5).

Die traurige Tatsache ist, dass alle mündigen Menschen, die gut und böse unterscheiden können, gesündigt haben. Sünde ist alles, was im Gegensatz zu Gottes Willen steht. Es ist „Gesetzlosigkeit“ (1 Joh 3,4). „Jede Ungerechtigkeit ist Sünde“ (1 Joh 5,17). Gut und böse wird nicht willkürlich von Gott bestimmt. Alles, was mit dem guten und vollkommenen Gott vereinbart werden kann, ist richtig und alles, was mit Gott nicht vereinbart werden kann, ist falsch. Gott ist Liebe, demzufolge ist jemand, der nicht liebt, sündhaft (1 Joh 4,8.16). Aufrichtigkeit hat mit Gott zu tun, weil Gott niemals lügt (Tit 1,2). So gibt es vieles im Neuen Testament, das uns hilft, die Sünde besser zu verstehen. Im Römer schrieb Paulus über die Sünder:

„Sie strotzen vor Unrecht, Schlechtigkeit, Habsucht, Bosheit, sie sind voller Neid, Mord, Zank, Arglist, Verschlagenheit; Ohrenbläser sind sie, Verleumder, Gotthasser, Frevler, Angeber, Prahler, erfinderisch im Bösen, ungehorsam den Eltern, gedankenlos, haltlos, lieblos, ohne Erbarmen” (Röm 1,29-31).

An einer andern Stelle listet Paulus weitere Sünden auf, die er als „Werke des Fleisches“ bezeichnet: „Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Eigennutz, Zwietracht, Parteiung, Missgunst, Trunkenheit, Übermut und dergleichen mehr“ (Gal 5,19-21). Paulus zählt diese Werke als Beispiel auf, um zu sagen, dass die, welche solches tun, das Reich Gottes nicht erben werden, ausser sie kehren um und lassen sich bekehren. Diese Liste beinhaltet auch „Unzüchtige, Götzendiener, Ehebrecher, Wollüstige, Knabenbeischläfer, Diebe, Habsüchtige, Trunkenheit, Lästerer, Räuber“ (1 Kor 6,9-10; Kol 3,5-10; 1 Tim 1,9-11; 2 Tim 3,2-5; Jak 3,14-16; 1 Petr 2,1-2).

Niemand kann andere für seine eigenen Sünden verantwortlich machen. Wenn wir sündigen, dann lassen wir uns von unseren eigenen Begierden verführen (Jak 1,12-15). Obschon Adam und Eva die Sünde in die Welt brachten, werden wir niemals gezwungen zu sündigen. Wenn wir sündigen, dann deshalb, weil wir das schlechte Beispiel anderer nachahmen. Auf diese Weise kann sich die Sünde in der Menschheit ausbreiten (Röm 5,12). Denn genauso wie alle, die Christus nachfolgen, gerettet sind, sind auch alle verloren, die nach der sündhaften Natur Adams trachten (Röm 5,15-21). Es gibt Religionslehrer, die verkünden fälschlicherweise, dass wir Menschen die Sünde Adams geerbt hätten und dass wir deshalb alle in Sünden geboren worden seien. Doch die Bibel lehrt etwas ganz anderes. Jeder Mensch ist selbst verantwortlich vor Gott für das, was er getan oder unterlassen hat. Kinder können nicht als schuldig verurteilt werden für die Sünden ihrer Vorfahren oder für die Sünde Adams. Genauso werden auch Eltern nicht verurteilt von Gott, für die Sünden ihrer Kinder (Jer 31,29-30; Ez 18,1-20). Jeder Mensch ist vor Gott selbst verantwortlich für seine Taten.

Weil wir Sünder sind, Gott aber heilig und vollkommen, wurden wir durch unsere Schuld vom Herrn getrennt (Jes 59,1-2). Adam und Eva wurden aus dem Garten Eden vertrieben, nachdem sie gesündigt hatten (Gen 3,1-24). Genauso richtet der Herr uns, wenn wir uns versündigen. Wir alle haben uns verschuldet vor Gott – auch religiöse Menschen (Röm 3,9). „Da ist kein Gerechter, auch nicht einer“ (Röm 3,10). „Alle haben ja gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verspielt“ (Röm 3,23; 1 Joh 1,8-10). Die verdiente Konsequenz unserer Sünde ist der Tod: „Denn der Sünde Sold ist Tod“ (Röm 6,23; Gal 6,7-8). Deshalb brauchen wir alle Erlösung. Wir sind verloren, weil wir alle Sünder sind. Wir sind unfähig, uns selbst zu retten und deshalb sind wir hilflos (Röm 5,6). Selbst, wenn wir uns anstrengen und uns dabei ein bisschen weniger verschulden in der Zukunft, werden wir trotzdem noch sündigen. Zudem sind wir niemals im Stande, die bereits begangenen Schulden abzuzahlen. Deshalb brauchen wir dringend Erlösung. Wir brauchen einen Erlöser!

 Fragen

1.  Wo wurden die Jünger zum ersten Mal Christen genannt?

  • Jerusalem
  • Nazaret
  • Antiochia
  • Ephesus

2.  Was unterscheidet menschliche Wesen von Tieren?

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e)

3.  Warum brauchen wir dringend Erlösung?

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 Links:

- Inhaltsverzeichnis

- 3. Der Erlöser aus dem Himmel

- Von der Präexistenz bis zur Ewigkeit

- Jesus, bloss ein Prophet oder Gottheit?