Christentum-06: Die Lehre Christi

Was ist Christentum?

 

Christen weisen auf Jesus hin, dem grossen Lehrer. Soviel wir wissen, genoss Jesus keine Grundschulen (Joh 7,15). Trotzdem war er fähig, die Menschen so zu lehren, dass sie ergriffen waren (Joh 7,46). Jesus lehrte oft in Gleichnissen oder Geschichten, die das Leben schrieb. Das macht seine Lehren so interessant. Er gebrauchte Beispiele aus dem täglichen Leben, mit denen sich seine Zuhörer identifizieren konnten. Im Gegensatz zu den meisten Lehrern, die an einen Punkt angelangen, an dem sie selbst den praktischen Anforderungen nicht mehr genügen (Mt 23,3), lebte Jesus alles, was er predigte. Er lehrte das Volk mit grosser Vollmacht (Joh 3,34; 7,16; Mt 7,28-29). Er musste sich nicht auf Aussagen von Menschen stützen, um seine Behauptungen zu untermauern, sondern benutzte ganz einfach die Worte: „Ich aber sage euch“ (Mt 5,22.28.32.34. 39.44). Jesus lehrte nicht nur die Wahrheit, sondern er selbst war die Wahrheit (Joh 14,6). Der Lebensstil, den Jesus lehrte, macht uns glücklich (Joh 10,10; Mt 5,3-12). Viele Psychologen haben entdeckt, dass das, was sie den Menschen beibringen wollen, um ein glücklicheres Leben führen zu können, die Lebensprinzipien sind, die Jesus den Menschen schon Jahrtausende vor ihnen lehrte.

Die Gleichnisse Jesu sind besonders beachtenswert, weil sie auf den Punkt gebracht aus dem praktischen Leben gezogen werden. Zum Beispiel, die drei Gleichnisse im Lukas 15: Vom verlorenen Schaf, vom verlorenen Geldstück und vom verlorenen Sohn. Diese Gleichnisse erzählen, wie sehr Gott uns sucht, als seine verlorenen Kinder. Er möchte nichts anderes, als dass wir heimkommen, damit er uns freudig empfangen kann. Lesen Sie auch das Gleichnis vom guten Hirten in Johannes 10! Einige der ganz grossen Botschaften Jesu wurden im Matthäusevangelium zusammengestellt. Bitte lesen Sie die folgenden drei Abschnitte! Sie werden erkennen, weshalb Jesus treffend der Meisterlehrer genannt wird.

1.  Die Bergpredigt (Mt 5,1 – 7,28)

2.  Gleichnisse des Himmelreichs (Mt 13,1-53)

3.  Leben im Reich Gottes (Mt 23,1-35)

Die ethischen und moralischen Lehren Christi sind die grössten, die die Welt je kannte. Der ethische Standard, den Jesus lehrte, bestand nicht bloss aus äusserlichen Regeln und Geboten. Jesus sprach das Herz der Menschen an (Mt 23,1-28). Jemand umzubringen ist falsch; aber Jesus ging viel weiter, indem er lehrte, dass Hass und Zorn aus unseren Herzen beseitigt werden sollen, damit der Gedanke jemand umzubringen gar nicht erst aufkommt (Mt 5,21-26). Ehebruch ist falsch; aber Jesus ging viel weiter, indem er lehrte, dass wir vor den fleischlichen Lüsten fliehen sollen (Mt 5,27-30). Jesus lehrte, dass wir uns um gute Werke bemühen sollen und zwar mit der richtigen Einstellung, ohne etwas zurückzuerwarten (Mt 6,1-6.16-18). Ein gutes Werk, das aus egoistischen Motiven getan wird, verliert seinen edlen Charakter. Jesus lehrte vieles über „das Reich Gottes“ (Mk 1,14-15; Mt 13,1-53). Meistens bezieht sich dieser Begriff auf die Herrschaft Gottes. Wenn Jesus vom Erbe des Reichs spricht, dann meint er damit das ewige Himmelreich (Mt 25,34). Die Grundvoraussetzung für diese Erbschaft ist, dass wir uns Gott, dem König, unterwerfen und ihm gehorchen (Mt 6,10). Jesus betonte die Reue, die Demut und den Dienst an andere (Mk 1,15; 9,35; 10,15; Lk 22,25-27).

Jesus betonte sehr stark die Liebe als Schlüssel zum besseren Leben. Mit „Liebe“ meinte er nicht bloss, dass wir ein gutes Gefühl entwickeln sollen, indem wir jemanden mögen. Diese Liebe, von der Jesus sprach, ist vor allem dann aktiv, wenn vom Gegenüber nichts zurückkommt. Deshalb verweist Jesus auf die Feindesliebe (Mt 5,43-48). Jeder kann höflich sein, wenn er höflich behandelt wird; das ist keine Kunst. Aber wer kann dann noch höflich sein, wenn sein Nächster ihm feindlich gesinnt ist? Jesus lehrte seine Jünger „einander zu lieben“ (Joh 13,34; Joh 15,10; 1 Joh 5,3; 2 Joh 6). Die Liebe ist das grösste Gebot: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand. Dies ist das höchste und erste Gebot. Das zweite aber ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Mt 22,37-39; Mk 12,29-30; Lk 10,27; Dtn 6,5). Gleichzeitig gab Jesus uns „die goldene Regel“ des Lebens: „Wie immer ihr wollt, dass die Leute mit euch umgehen, so geht auch mit ihnen um! Denn darin besteht das Gesetz und die Propheten“ (Mt 7,12; Lk 6,31). Ohne Zweifel brachte Jesus Worte des ewigen Lebens (Joh 6,68).

 Fragen

1.  Weshalb wurde Jesus der Meisterlehrer genannt?

2.  Richtig oder falsch (einkreisen):

r          f          Jesus besuchte die Rabbiner-Grundschule.
r          f          Jesus lehrte das Volk mit grosser Vollmacht.
r          f          Der Schlüssel zum besseren Leben ist die Liebe.

3.  Wie lautet „die goldene Regel” des Lebens?

 

 Links:

- Inhaltsverzeichnis

- 7. Die Sündlosigkeit Christi