Christentum-22: Der Heilige Geist und die Wunder

Was ist Christentum?

 

Durch die Macht des Heiligen Geistes tat Gott viele Wunder, von denen uns die Bibel berichtet. Der Zweck dieser Wunder diente hauptsächlich der Beglaubigung des Wortes Gottes (Mt 9,4-5; 12,28-29; Mk 2,10-11; 16,17-20; Lk 5,24; Joh 21,24-25; Apg 2,32-33; 2Kor 12,12). Im Hebräerbrief wird uns erklärt, wie der allmächtige Gott uns Menschen sein Heil überlieferte (Hebr 2,3b-4): „Dieses [Heil] nahm seinen Anfang mit der Verkündigung durch den Herrn und wurde uns von denen, die sie hörten, verlässlich weitergegeben und zugleich von Gott bestätigt durch Zeichen und Wunder und vielerlei machtvolle Taten und Gaben, die der heilige Geist nach seinem Willen austeilt.“ Nachdem Gottes Offenbarung in Christus vollständig überliefert wurde, erübrigten sich auch die Zeichen und Wunder, denn sie hatten ihren Zweck erfüllt. In der Bibel kann festgestellt werden, wie die Zeichen und Wunder im ersten Jahrhundert immer mehr abnahmen, bis sie schliesslich im zweiten Jahrhundert ganz verschwanden.

Die modernen Zeiterscheinungen, in denen verschiedene Religionen ihre Wunder versuchen zu rechtfertigen, sind im Vergleich zu damals äusserst schwach. Vieles basiert auf manipulierten psychischen Wahrnehmungen. Oft wird auch von einem Wunder geredet, ohne dass ein übernatürliches Phänomen stattfand. Andere Behauptungen von Wundererfahrungen in der heutigen Zeit, können leicht erklärt werden, da sie ganz normale oder natürliche Erscheinungen sind. Zum Beispiel die Behauptung, in Zungen reden zu können, ist nicht mit den neutestamentlichen Gaben zu vereinbaren. In Zungen zu reden, bedeutete in der Zeit des Neuen Testaments, in fremden nie erlernten Sprachen sich auszudrücken (Apg 2,6.8). Doch die vielen modernen Zungenredner, die frei daher Babbeln und von ihren angeblichen Übersetzern willkürlich interpretiert werden, täuschen nur ihre Zuhörer. Sie werden einmal für ihre unrechten Taten Gott Rechenschaft geben müssen. Vieles basiert auf Verführungen und fernöstlichen Tricks. Tausende von naiven und leichtgläubigen Menschen wurden schon verzweifelt zurückgelassen. Sie alle hofften vergebens, von ihren Lähmungen oder anderen schweren Krankheiten geheilt zu werden. Immer wieder werden diese schändlichen Spiele von Wissenschaftlern oder Medienleuten aufgedeckt. Das alles schadet dem Christentum. In der heutigen Zeit besitzt kein Mensch mehr die Macht, Wunder zu bewirken, Kranke zu heilen, in anderen Sprachen zu sprechen, oder Tote zu aufzuerwecken.

Es entspricht nicht Gottes Plan, dass Zeichen und Wunder in allen Zeitaltern stattfinden. Wunder waren dazu da, um die neue Botschaft, die allen Menschen galt, zu bestätigen und den Heilsplan Gottes zu unterstützten. Nachdem diese Verkündigung vollendet war, sollten die Menschen an die für sie speziell aufgeschriebenen Wunder glauben (Joh 20,30-31). Gott will nicht, dass die Menschen sich an zusätzliche Hilfen klammern, um glauben zu können. Gott will, dass die Menschen ihren Weg „im Glauben“ gehen und „nicht im Schauen“ (2Kor 5,7). Nachdem die Botschaft Jesu Christi für alle Gläubigen der künftigen Generationen niedergeschrieben wurde, brauchte es keine weiteren Wunder mehr. Deshalb stellte Gott die Wunder ein. Das machte die Gemeinde reif und erwachsen. Sie verhielt sich nicht mehr wie kleine Kinder, deren Glauben ständig durch Wunder bestätigt werden musste. Paulus nimmt darauf Bezug, wenn er vom „Vollkommenen“ spricht (1Kor 13,8-13; Eph 4,11-16). Wer in der heutigen Zeit noch immer nach Wundern fragt, kehrt zum Kindesalter der Gemeinde zurück, als sie unmündig war (Mt 12,38-39; 1Kor 13,11). Selbst wenn es damals in der neutestamentlichen Gemeinde noch Wunder gab, bezeichnete sie Paulus als weniger wichtig und erklärte die Agape-Liebe im christlichen Leben als viel wichtiger (1Kor 12,29 - 13,13). Was unbedingt überleben sollte, durch das ganze christliche Zeitalter hindurch war der Glaube, die Hoffnung und die Liebe. Paulus erklärte: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei. Die grösste unter ihnen aber ist die Liebe“ (1Kor 13,13; Mt 22,36-40).

 

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