Zunge-04: Schmutzige Sprache

Die Macht der Zunge

 

 

 I.   EINLEITUNG

Die meisten Menschen sind täglich sehr besorgt, sauber zu sein oder etwas sauber zu machen. Sie putzen ihre Wohnung, waschen ihre Kleider, reinigen das Geschirr und duschen täglich, wie es zu einem modernen Menschen gehört. Wenn wir Bilder von Ländern sehen, in denen Menschen nicht so entwickelt sind wie wir, wo sie arm sind und in primitiven, stinkenden Hütten wohnen, ohne sauberes Wasser und ohne öffentliche Toilette usw., dann empfinden wir Mitleid für sie, während es uns ekelt.

Doch empfinden wir auch Mitleid und Ekel, wenn wir unseren Volksgenossen auf der Strasse, am Arbeitsplatz, im Bus, im Restaurant usw. zuhören müssen, welcher Sprache sie sich bedienen? Es ist extrem, wie die schmutzige Sprache, früher sagte man „die Gassensprache“, in unserer Bevölkerung grossen Einfluss gewonnen hat. Viele gottlose Menschen haben einen Sprachschatz angenommen, der abstossend und ekelerregend ist. Jesus sagt in Matthäus 15,11: In den Versen 17-20 legt er dieses Gleichnis genauer aus. Jesus sagt mit anderen Worten, dass viele Menschen zu sehr besorgt sind, um die äussere Reinheit, statt um das innere Wesen des Menschen, das Denken und das Sprechen.

In Matthäus 12,34b – 37 sagt Jesus: Von was ist unser Herz voll? Was reden wir alles den ganzen Tag? Was für ein Wortschatz benützen wir dabei?

 

 II.   ZUNEHMENDE GOTTLOSIGKEIT KÜNDET EIN GERICHT AN!

Aus der Geschichte lernen wir, dass dort, wo Menschen von Gott abfielen und in ihrem gottlosen Treiben nicht mehr unterscheiden konnten was Gut und Böse ist, jeweils das Gericht nahe war!

Genesis 6,5-9: Wie musste doch Noah gelitten haben unter dem gottlosen Volk seiner Zeit. Die Bosheit unter den Menschen war sehr gross auf Erden, bevor die Sintflut hereinbrach. Noah aber liess sich nicht mit den weltlichen Bosheiten ein. Von ihm wird gesagt, dass er fromm und unsträflich war und deshalb schliesslich mit seiner Familie gerettet wurde.

2. Petrus 2,5-9: „Gott hat ...“ Sowie es in den Tagen Noahs und Lots zuging, so wird es bei der bevorstehenden Wiederkunft Jesu Christi sein. Diese zwei erwähnten Gerichte sollen uns ein warnendes Beispiel sein. Auch der gerechte Lot litt täglich unter seinen Zeitgenossen, wie es heisst, indem er zusehen und zuhören musste, was die gottlos gewordenen Menschen um ihn herum alles taten. Es ekelte ihn, ob der schmutzigen Reden. Es schmerzte ihn, ob den verbrecherischen Taten. Doch so wie Gott ihn und Noah aus der Bedrückung heraus rettete, so wird er auch alle Frommen in der heutigen Zeit retten. Die Ungerechten aber lässt er bestrafen, am Tag des Gerichts, wie wir gelesen haben.

 

 III. DARUM WOLLEN WIR UNS ABSONDERN VON DER WELT!

Kolosser 3,8-9: Wir wollen uns nicht nur um die äussere Sauberkeit bemühen, sondern um die Innere! Wir haben die Welt und das alte Leben abgelegt und eine neue Gesinnung angezogen: Die Gesinnung Christi. Wir wollen uns bemühen, dass wir uns durch die schändlichen Reden der Welt nicht anstecken lassen. Wir wollen fromm Leben wie Noah und Lot, die taten, was dem Herrn wohlgefiel. Christus hat uns einen neuen Geist geschenkt, der auf das Gute bedacht ist, wie es heisst in Psalm 119,171: „Meine Lippen sollen von Lob überströmen.“

Epheser 5,1-20: In diesem Abschnitt wir noch viel mehr gesagt, wie wir uns erfolgreich von der Welt absondern. Der Grundgedanke ist: Wandelt als Kinder des Lichts! Wandelt in der Liebe und lasst euch nicht ein mit den ungehorsamen Menschen! Haltet euch fern von Unzucht jeder Art, von törichtem Geschwätz und leichtfertigem Scherz! Seid nicht gierig oder süchtig nach dem, was die Welt meint, haben zu müssen. Beteiligt euch nicht an den unfruchtbaren Werken der Finsternis, sondern kauft die Zeit aus, indem ihr nach Gottes Willen fragt und danach handelt! Berauscht euch auch nicht mit Alkohol, sondern werdet voll heiligen Geistes, indem ihr Gott Lob und Anbetung darbringt, zusammen mit anderen Gläubigen! Und schliesslich lasst euer Herz mit Dankbarkeit erfüllen!

Psalm 140,1-8; 141,1-9: David bittet den Herrn um Schutz vor Versuchungen und vor Feinden. Die Versuchungen stellen hier mehr die Kämpfe von innen dar, während die Feinde die Angriffe von aussen illustrieren. Von innen und von aussen werden wir vom Bösen angegriffen, doch der Herr bewahrt auch uns vor dem Fall. David bittet auch für eine Wache für seinen Mund, damit er nichts Böses redet und sich so vor dem Herrn verunreinigt. Viele Menschen haben gar kein Gefühl mehr dafür, wie sie sich vor Gott verunreinigen.

Gott lässt uns durch sein Wort sagen: 1. Petrus 1,13-16. Das Offenbarwerden Jesu Christi wird bei seiner Wiederkunft sein, wenn der Himmel wie eine Buchrolle sich zusammenrollt und die Sonne ihre Kraft verliert, der Mond und die Sterne ihren Schein nicht mehr geben. Der Tag des Gerichts ist so sicher wie alle anderen Gerichte, die schon über die Erde kamen. Keiner weiss jedoch wann dies sein wird, als nur der Vater, sagt Jesus (Mt 24,36); es kann heute noch in dieser Stunde sein oder in 1 000 Jahren. Unsere Aufgabe ist es, uns zu heiligen, d. h. abzusondern von der Welt und zwar nicht aus Angst vor der Wiederkunft und vor dem Gericht, sondern aus Freude am guten und Gott wohlgefälligen Wandel. Wer sich durch die Sünde verunreinigt, kann mit Gott keine Gemeinschaft haben, denn Gott ist heilig. Lasst uns also nicht so sehr um äussere Angelegenheiten des Lebens besorgt sein, sondern vielmehr um unser Heil, um die Reinigung unseres Herzens!

 

 IV. WIE FINDEN WIR GNADE BEI GOTT?

1. Petrus 2,20b-25: Wer für Recht tun leidet, findet Gnade bei Gott! Wir sind zur Nachfolge Christi berufen. Was hat Christus getan? Er hat uns ein Vorbild hinterlassen, indem er sich nicht mit der Sünde der Welt einliess. Jesus liess sich nicht von der Gassensprache der Welt und von ihrem falschen Denken beeinflussen. Kein Trug ist in seinem Munde gefunden worden, heisst es! Als er verflucht wurde, fluchte er nicht zurück! Als er bedroht wurde, wehrte er sich nicht, sondern übergab alles dem gerechten Richter: Gott dem Vater. Zu all dem hat er noch unsere Sünden ans Kreuz getragen, damit wir von unseren Sünden loskämen und für die Gerechtigkeit leben dürfen. Durch sein Blut können wir von unseren Sünden losgesprochen und rein werden. Menschen ohne Gott sind wie verirrte Schafe, die keinen Hirten haben. Sie sind eine leichte Beute für den Feind.

Wichtig ist, dass wir die Gnade Gottes richtig verstehen lernen und auch richtig mit ihr umgehen: Gott hat von allem Anfang an gewusst, dass seine Geschöpfe sündigen werden, deshalb hat er auch vor Grundlegung der Welt seinen Heilsplan ausgedacht. Es heisst: „So hat er uns ja in ihm erwählt vor Grundlegung der Welt, damit wir heilig und untadelig vor ihm seien ...“ (Eph 1,4). Bevor wir geboren wurden, ja bevor überhaupt die Welt erschaffen wurde, hat Gott uns in Christus Jesus erwählt! Die Frage ist nun: Lassen wir uns von Gott erwählen? Sind wir an einer Beziehung mit Gott interessiert? Schämen wir uns über unsere Sünden? Sind wir bereit, uns reinigen zu lassen von der Sünde? Wollen wir uns vom gottlosen Wandel der Welt absondern und fromm und gerecht leben wie Noah und Lot? Wenn wir das von ganzem Herzen wollen, dann werden wir Gnade finden bei Gott. Gleichzeitig müssen wir aber damit rechnen, dass wir von der Welt als spiessig bezeichnet werden.

Hebräer 4,14-16: Jesus Christus ist unser Hohepriester, der mit unseren Schwachheiten Mitgefühl hat, weil er selbst versucht wurde. Er weiss, wie schwer es ist, allen Versuchungen standzuhalten. Er verlangt von uns keine Werke, indem wir nun zu perfekten, sündlosen Menschen werden. Alles, was er an uns sehen will, ist die unermüdliche Bereitschaft, seine Satzungen verstehen zu lernen und auszuüben. Selbst wenn wir dabei immer wieder straucheln, ist es wichtig, dass wir nicht in der Sünde verharren, sondern reuig und beschämt unsere Sünden vor ihm bekennen.

 

 V. SCHLUSSFOLGERUNGEN

Wir mögen uns alle versündigt haben, indem wir uns von der Gassensprache und vom schmutzigen Denken der Welt anstecken liessen, doch das ist weiter nicht so schlimm, solange wir zum Weg der Gerechtigkeit zurückfinden und den Fussstapfen Christi folgen.

Lasst uns durch Niederschläge nicht entmutigt werden und aufgeben, sondern lasst uns das Wort der Ermahnung immer wieder gefallen und reuig umkehren! Denn das ist es, was Gott wohlgefällt.