Offenbarung-05b: Die sanfte Herrschaft Gottes

Der Sieg Christi

 

 

 I.   Einleitung

Würdig ist das Lamm, das die sieben Siegel zu öffnen vermag! Wir nehmen zur Kenntnis, dass nicht jeder die sieben Siegel öffnen kann. Allein Gottes Herrschaft bestimmt, wer würdig ist, die sieben Siegel zu öffnen.

Einstimmig lobt und preist die gesamte himmlische Schar in einem gewaltigen Chor, Jesus Christus, das Lamm (Offb 5,9-14). Allein Gottes Herrschaft ist es zu verdanken, dass es überhaupt einen Heilsplan für uns Menschen gibt (Eph 1,3-6). Gottes Gnade offenbarte uns seinen Heilsplan durch das Evangelium. Der allmächtige Gott akzeptierte, dass Jesus Christus auserkoren wurde, um als vollkommenes Opferlamm für die Sünden der Welt zu sterben. Mit seinem kostbaren Blut hat er uns gereinigt und sich die Gemeinde erkauft, die ihm heilig ist (Apg 20,28). Er hat sich im Himmel zur Rechten Gottes auf den Thron gesetzt und herrscht nun, bis der letzte Feind ihm zu Füssen gelegt worden ist (1Kor 15,25-26).

 

II.   Gottes sanfte Herrschaft

Die Herrschaft Gottes hat nichts mit weltlicher Herrschaft gemeinsam (Joh 18,36). Gottes Herrschaft ist nicht korrupt und voller Gewalt. Gottes Herrschaft ist überragend, deshalb muss der Herr sich seine Herrschaft nicht erkämpfen, erzwingen und mit Gewalt erobern (Mt 26,52).

Für weltliche Augen sieht es aus, als ob Gott gar nicht herrschen würde, weil Kaos und Krieg die Welt regiert. Das liegt daran, dass Gott uns eine kleine Gabe geschenkt hat; den freien Willen. Der freie Wille ermöglicht uns vieles selbst zu entscheiden. Wir sind frei zu lieben oder zu hassen. Wir sind frei einander zu helfen oder einander zu töten. Zur Freiheit gehört jedoch die Verantwortung. Wenn verantwortungslos gehandelt wird, dann müssen oft auch Unschuldige darunter leiden. Gott hat es so eingerichtet, dass der Mensch die Konsequenzen der Sünde selbst tragen muss. Damit hat Gott ein Mittel, uns zum Guten zu erziehen. Gottes Herrschaft ist sanft und bestimmt, aber nicht in jedem Fall vorherbestimmt. Wir Menschen sind nicht zum Fluch oder Segen vorherbestimmt. Trotz seiner Herrschaft schenkt Gott uns Menschen einen freien Willen. Der Herr lenkt zwar unseren Weg zum Guten, aber wir können frei entscheiden, ob wir seinen Weg oder einen eigenen Weg gehen wollen.

Jesaja 45,9-13 (Bruns): „So spricht der HERR: Ich bilde das Licht und schaffe die Finsternis; ich bewirke das Heil und das Unheil. Ich bin der HERR, der alles bewirkt. Regnet, ihr Himmel, von oben, und die Wolken sollen Gerechtigkeit ausströmen; die Erde tue sich auf, und es möge Heil und Segen erwachsen. Ich bin der HERR, der alles wirkt. Wehe dem, der mit seinem Schöpfer hadert; er ist doch nur eine Scherbe unter irdenen Scherben. Sagt auch der Lehm zu seinem Töpfer: «Was machst du da?» oder das Werk (zu seinem Werkmeister): «Du hast ja gar keine Hände!»? Wehe dem, der zu seinem Vater spricht: «Warum hast du mich gezeugt?» oder zur Frau: «Warum gebierst du?» So spricht der HERR, der Heilige Israels, dein Schöpfer: Ihr wollt mich zur Rede stellen über das Zukünftige wegen meiner Söhne und mir Vorschriften machen wegen des Werkes meiner Hände? Ich habe die Erde gemacht und die Menschen auf ihr geschaffen. Meine Hände haben den Himmel ausgespannt; ich habe all sein Heer geordnet. Darum habe ich auch den Kyrus in Gnaden erweckt und werde alle seine Wege ebnen. Er soll mir meine Stadt wiederaufbauen und die Verbannten meines Volkes in ihre Heimat entlassen, und zwar nicht für Geld oder irgendein Geschenk. So spricht der HERR der Heerscharen.“

 

 III. Gott bestimmt unsere Grenzen

Der allmächtige Gott hat die Parameter für das menschliche Leben auf dieser Erde gesetzt und niemand kann ihnen ausweichen oder sie ignorieren (Apg 17,24-29). Alle Menschen müssen essen, trinken, schlafen, arbeiten, ob sie wollen oder nicht. Niemand kann sagen: „Ich fliehe auf eine Insel und mache mir dort mein eigenes Leben.“ Von der ersten Minute an, geht es auch dort ums Überleben (Wasser, Nahrung, Feuer, Kleidung, Behausung, usw.). Wir sind so verletzbar und unsere täglichen Bedürfnisse sind gross.

Der Schöpfer hat uns Menschen unsere Aufgaben festgelegt. Niemand kann tun und lassen, wie er will. Wir besitzen zwar gewisse Freiheiten, doch der Mensch wird von der täglichen Arbeit beherrscht. Gott bestimmt den Erfolg oder Misserfolg unserer Arbeit. Durch das Wetter bestimmt der Herr den Ertrag unserer Ernte. Der Mensch kann arbeiten und planen wie er will, doch der Herr bestimmt seinen Werdegang (Spr 3,6; 16,9). Das Leben ist unberechenbar und macht mit uns, was es will. Wir können unsere Lebensgeschichte nicht so schreiben wie wir wollen. Wir wissen ja nicht, was in der nächsten Sekunde geschehen wird. Jakobus 4,13 (NGÜ): „Nun zu euch, die ihr sagt: »Heute oder spätestens morgen werden wir in die und die Stadt reisen! Wir werden ein Jahr lang dort bleiben, werden Geschäfte machen und werden viel Geld verdienen!« Dabei wisst ihr nicht einmal, was morgen sein wird! Was ist schon euer Leben? Ein Dampfwölkchen seid ihr, das für eine kleine Weile zu sehen ist und dann wieder verschwindet. Statt solche selbstsicheren Behauptungen aufzustellen, solltet ihr lieber sagen: »Wenn der Herr es will, werden wir dann noch am Leben sein und dieses oder jenes tun.« Doch was macht ihr? Ihr rühmt euch selbst und prahlt mit euren überheblichen Plänen. Alles Rühmen dieser Art ist verwerflich. Denkt also daran: Wenn jemand weiss, was gut und richtig ist, und es doch nicht tut, macht er sich schuldig.“

Gottes Herrschaft bestimmt das Wetter und die Jahreszeiten, den Rhythmus und die Gesetze des menschlichen Lebens. Des Menschen Lebenszeit auf Erden ist kurz und seine Möglichkeiten begrenzt (Ps 39,5-6; 90,12-17). Gott erniedrigt den einen, während er den andern erhöht (Ps 75,8). Gott ist es, der unsere Pläne gelingen lässt oder nicht (Spr 16,3; 3,5-6). Jeder Mensch wird älter und körperlich schwächer, ob er will oder nicht (Koh 3,20). Jeder Mensch muss nach kurzer Lebenszeit von ca. 80 Jahren sterben, ob er will oder nicht (Ps 90,10). Der Herr reisst uns aus dem Leben, wie und wann ER will (Ps 90,5). Es bleibt oft keine Zeit, sich von den Liebsten zu verabschieden. Der Mensch wird zu Staub, sein Leben ist ein Hauch (Ps 90,3; 39,12b). Alle Menschen gehen denselben Weg (Gen 3,19).

Kein Mensch kann sich Gottes sanfter Herrschaft entziehen. Es ist unmöglich vor Gottes Angesicht zu fliehen (Ps 139,7-12), denn alles liegt vor dem Herrn aufgedeckt und ist ungeschützt vor seinen Augen, dem wir Rechenschaft abgeben müssen (Hebr 4,13). Der Herr hat uns ein Gewissen geschenkt das uns anzeigt, ob wir gut oder böse gehandelt haben (Röm 2,14-16). Wir können unser Gewissen so stark beschädigen, dass es bei gewissen Handlungen nichts mehr anzeigt, aber es wird in anderen Bereichen anzeigen. Es liegt an uns, mit unserem Gewissen verantwortungsvoll umzugehen und gut zu hören, welche Signale es uns aussendet.

 

 IV.  Gott hat uns dazu bestimmt, mit IHM zu herrschen

Alle Menschen haben gesündigt, ob sie das einsehen wollen oder nicht (Röm 3,23). Gott, der Herr bestimmt, was Sünde ist. Gottes Wille lehrt uns Menschen was gut und böse ist. Wer sich in Gottes Augen versündigt, der wird verurteilt. Wer sich vor Gott demütigt und seine Sünden einsieht, der zählt zur königlichen Priesterschaft.

Jeder, der an Jesus Christus glaubt, wird durch die Taufe wiedergeboren und herrscht schon jetzt mit ihm in seinem Reich, egal was die äusseren Lebensumstände sind (2Tim 2,12; Offb 22,5). Gott allein bestimmt die Art und Weise seiner Herrschaft (Mt 2,6). Gott bestimmt den Herrschaftsbereich und wer mit ihm herrschen wird. Gottes Herrschaft ist vollkommen und gerecht. Gott hat uns dazu bestimmt, mit IHM in seinem Reich zu herrschen (Offb 22,5). Es geht um eine Milliarden Erbschaft und um eine ewige Herrschaft (Gal 3,29). Gott will uns erhöhen und uns beschenken, weil er uns liebt. Gottes Absichten sind nur gut mit uns, deshalb gilt es, IHM völlig zu vertrauen. Es ist unfassbar, was Gott mit uns Herrliches vorhat (Jak 2,5). Seine Pläne sind perfekt und werden sich alle erfüllen, nach Seinem Willen. Gottes Reich ist ohne Makel und das perfekte System für ein glückliches Leben mit IHM in alle Ewigkeit.

Jedes Knie wird sich vor El-Schaddai beugen, denn gross ist der Herr, unser Schöpfer (Phil 2,9-11). Wir Menschen sind Gottes Herrschaft und Macht völlig ausgeliefert. Wir haben nichts zu sagen, was mit uns passiert, sondern können uns nur ergeben und demütig vor dem Herrn beugen. Wir müssen uns damit abfinden, dass wir Gottes Geschöpfe sind und nicht die Berater des Allmächtigen (Röm 11,34; Jes 40,13-14).

Ihm und dem Sohn Jesus Christus gebührt Ehre, Lobpreis und Anbetung in alle Ewigkeit, Amen!