Offenbarung-13d: Christenverfolgungen durch die Römer

Die Offenbarung

 

 

 Einleitung

Die Mehrheit der Menschen wollte und will bis heute Jesus Christus, den Sohn Gottes nicht annehmen. Mit dieser Tatsache werden wir wohl oder übel konfrontiert, wenn wir das Evangelium verkündigen. Die Bibel ist für die Mehrzahl das meist gehasste Buch der Welt. Immer wieder haben Menschen versucht, die fordernde und mahnende Stimme des Wortes Gottes zum Schweigen zu bringen.

Dieser Kampf hatte schon Jesus, bevor das Neue Testament niedergeschrieben wurde: Johannes 8,31-47. Die selbstgerechten Juden brauchten doch keinen Erlöser, der sie von ihren Sünden befreite! Stattdessen wollten sie Jesus töten, weil er ihnen die Wahrheit sagte. Warum wollten die Juden Jesus töten? Weil sie in Jesus einen Rivalen sahen und keinen Erlöser. Weil sie sich ihrer Sündhaftigkeit nicht bewusst waren. Weil sie sich nicht vom Geist Gottes leiten liessen, sondern von ihrem eigenen fleischlichen Willen.

In Johannes 10,31 lesen wir sogar, dass die Juden Steine herbeitrugen, um Jesus zu steinigen. Am Ende des Johannesevangeliums erfahren wir, dass die Juden es endlich geschafft hatten, diesen ungemütlichen Jesus zu töten.

 

 I.   Die Verfolgung Jesu

Jesus liess den Hass und den Zorn der verstockten Menschen über sich ergehen. Er wusste, dass seine Lebensmission das Kreuz war. Denn erst durch sein Opfer am Kreuz, wurde es uns Menschen ermöglicht, von unseren Sünden befreit zu werden und in die herrliche Gemeinschaft mit Gott zu treten (Joh 11,50).

Jesus wusste schon damals, dass der Weg seiner Nachfolger nicht einfacher sein wird, im Gegenteil: Lukas 23,26-31. Nebst den Feinden Jesu gab es auch viele, die um ihn trauerten. Doch Jesus wollte kein falsches Mitleid pflegen. Selbst in dieser Situation erkannte er die Realität der Situation. Es stand schlimm um die Menschen, nicht um ihn! Denn, wenn man so den Sohn Gottes misshandelte (= das grüne Holz), wie viel mehr wird man dann seine Nachfolger verfolgen und töten (= das dürre Holz)! Es werden Zeiten kommen, die so schlimm sein werden, dass man glücklich ist, wenn eine Frau unfruchtbar ist und keine Kinder kriegen kann, sagte Jesus.

 

 II.   Beispiele von Christenverfolgungen in der Bibel

Kurz nach der Himmelfahrt Jesu ging es los, als Petrus und Johannes in Gefangenschaft gerieten, weil sie in Jerusalem das Evangelium verkündigten: Apg 4,1-4. Doch Petrus und Johannes liessen sich nicht einschüchtern. Sie bekannten vor der Behörde, dass es ihnen unmöglich sei zu schweigen.

Nach der Steinigung des Stephanus lesen wir von der ersten Christenverfolgung: Apg 7,54 - 8,3. Die damaligen Religionsführer waren die Juden, die die „Sekte“ des Christus eifersüchtig mit allen Mitteln bekämpften. Die Diskrepanz an der Sache ist, dass Saulus, der sich später zu Christus bekehrte, die ersten Verfolgungen anführte. Saulus tat das aus voller Überzeugung zum Herrn und nicht aus menschlicher Machtgier! Weil er immer das tat was sein Gewissen sagte, liess er sich später überzeugen von der Wahrheit und musste den Druck der Verleumdungen selbst erfahren: Juden nahmen Paulus gefangen (Apg 21,27-28). Juden beklagten sich bei den Behörden wegen Paulus (Apg 24,5-8). Schon damals nannte man die Gemeinschaft der Gläubigen eine Sekte. Die Mehrheit verstand nicht, was der Glaube an Jesus bedeutete. Die Antwort des Paulus: Apg 24,14-16. Paulus ist immer mit unverletztem Gewissen gegenüber Gott und den Menschen gewandelt. Wenn unser Gewissen uns anklagt, dann sollten wir aufhorchen und verstehen, dass wir im Fehler sind.

Die Christenverfolgungen nahmen unter verschiedenen römischen Kaisern zu und dauerten von ca. 64 n. Chr. bis ins vierte Jahrhundert nach Christus (ca. 313 n. Chr.).

 

 III. Christenverfolgungen durch die römischen Kaiser

Nero (64 n. Chr.)
Im Jahre 64 n. Chr. brach in Rom ein Feuer aus, das fünf Tage lang wütete und dabei einen grossen Teil der Stadt zerstörte. Nero bezahlte Leute, die das Feuer legten, um Platz für sein „goldenes Haus“ zu bauen. Um den Vorwurf von sich abzulenken, beschuldigte er Christen für diese Katastrophe. Durch ihre staatsfeindliche Haltung waren sie willkommene Opfer. Sie warfen den Römern eine unmoralische und götzendienerische Lebensweise vor, von der sie sich mit fester Überzeugung distanzierten. Viele Christen wurden deshalb vor Gericht geführt und grundlos zu Tode gefoltert. Die Tradition berichtet, dass auch Petrus und Paulus als Märtyrer den Tod fanden.

Es ist bekannt, dass Nero ein besonders grausamer und brutaler Herrscher war, der schon mit 17 Jahren Kaiser wurde. Er leitete die Christenverfolgung ein und bediente sich grausamster Methoden der Gefangenen, zum Beispiel: Zur Volksbelustigung wurden Christen hingerichtet, indem sie mit Schafspelzen oder Ziegenfellen überkleidet wurden, um sie in der Arena wilden Hunden oder hungrigen Löwen vorzuwerfen, die sie öffentlich lebendigen Leibes zerfetzten und auffrassen. Nero liess auch tausende von Christen kreuzigen und am Kreuz anzünden, um des Nachts seinen Garten zu beleuchten. Sogar seiner eigenen Familie gegenüber verhielt er sich bestialisch: Er liess seine Frau Octavia (62 n. Chr.) ermorden, weil er eine andere heiraten wollte. Er nahm sich jede verheiratete Frau, die er gerade begehrte. In seiner sexuellen Perversion missbrauchte er auch junge Männer. Ein junger Mann wurde sogar kastriert, um eine Frau aus ihm zu machen. Schliesslich veranstaltete er mit diesem Mann ein Hochzeitsfest.

In seinem obszönen Exhibitionismus liess er seine Mutter Agrippa durch die Öffentlichkeit wissen, dass er mit ihr Inzest haben möchte. Nachdem sie seinem gottlosen Begehren nachgab, liess er sie im Jahre 59 töten. Mit 37 Jahren beging er Selbstmord (9. Juni 68 n. Chr.). Man sagte, dass es sicherer war, eines seiner Schweine zu sein statt einer seiner Verwandten.

Domitian (ca. 81-96 n. Chr.)
Er war launenhaft, forderte Anbetung für sich selbst und bestand darauf, als Dominus et Deus gepriesen zu werden. Die Christen wurden bestraft, wenn sie sich weigerten, dem Kaiser Weihrauch zu opfern.

Trajan (98-117 n. Chr.)
Christen wurden zwar nicht gesucht wie zu Neros Zeiten. Doch sie wurden hingerichtet, sobald man sie als Christen enttarnte und sie nicht bereit waren, ihrem Glauben abzuschwören. Ein Briefwechsel zwischen Kaiser Trajan und dem Statthalter Plinius, macht deutlich, dass in dieser Zeit das Bekenntnis zum Christentum ein todeswürdiges Verbrechen sein konnte.

Marcus Aurelius (161-180 n. Chr.)
Der Kaiser war ein Stoiker, der aus philosophischen Gründen gegen das Christentum war. Christen wurden für Naturkatastrophen verantwortlich gemacht. Zahlreiche christliche Hirten wurden im zweiten Jahrhundert hingerichtet.

Unter Septimus Severus (202-211 n. Chr.) war der Übertritt zum Christentum verboten.

Unter Maximinus der Thraker (235-236 n. Chr.) wurde befohlen, die christlichen Geistlichen hinzurichten.

Decius (249-250 n. Chr.)
Auch er forderte Weihrauchopfer für sich selbst. Die erste Verfolgung im gesamten römischen Reich. Die enthusiastische Rückkehr zum Heidentum erforderte eine völlige Vernichtung des Christentums.

Valerian (257-260 n. Chr.)
Das Eigentum der Christen wurde beschlagnahmt. Den Christen wurde das Versammlungsrecht aberkannt.

Diokletian Galerius (303-311 n. Chr.)
Dies war die schlimmste aller Verfolgungen. Kirchengebäude wurden zerstört und Bibeln verbrannt. Alle Bürgerrechte der Christen wurden aufgehoben. Opfer an die Götter wurden verlangt.

Doch selbst die qualvollsten Folterungen oder das aussichtslose Dahinsiechen in den Bleibergwerken konnten den tiefen Glauben der Christen nicht auslöschen. Im Gegenteil! Die meisten blieben dem Herrn Jesus treu bis in den Tod! Viele von ihnen wurden bei lebendigem Leib verbrannt oder wilden Tieren vorgeworfen, enthauptet, gekreuzigt oder grausam gefoltert und verstümmelt. Sie alle sind uns zu grossen Vorbildern und Helden geworden, die ihren Glauben an Christus bis zum letzten Atemzug lebendig hielten. So konnte das Christentum trotz intensiven Bemühungen nicht ausgerottet werden. Der bekannte Geschichtsschreiber Tertullian (150-225 n. Chr.) sagte: „Das Blut der Märtyrer ist der Same“ der Kirche.

 

 Schlussfolgerungen

Der Apostel Petrus tröstet alle Christen, die auf irgendeine Art in der Verfolgung stehen, mit folgenden Worten: 1 Petrus 4,12-19. Auch wir müssen heute manchmal leiden, wenn wir uns als Christen bekennen. Doch wir sollen uns deswegen nicht schlecht fühlen und müssen uns nicht schämen! Wir dürfen uns vielmehr freuen, für Christus einzustehen im Wissen, dass es Menschen gab, die für ihren Glauben viel teurer bezahlen mussten, als wir heute.

Paulus sagt zu den Gläubigen in Rom: Römer 8,18. Was sind unsere zeitlich begrenzten Leiden, im Vergleich zur ewigen Herrlichkeit? Was sind unsere Leiden, im Vergleich zu den Leiden unserer Vorfahren?

Durch Leiden lernen wir den Gehorsam! Durch Leiden wachsen wir im Glauben! Durch Leiden schätzen wir umso mehr die Freuden des christlichen Glaubens. Denn unser Glaube besteht ja nicht nur aus Leiden, sondern auch aus vielen Freuden im Herrn Jesus: 1 Petrus 5,10-11!

 

Christenverfolgungen durch die Römer

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