1. Petrus-1b: Die lebendige Hoffnung

Leiden, die sich lohnen

Kapitel 1 (Teil 1): Dank für die lebendige Hoffnung

 

 

 Verse 3-5: Die lebendige Hoffnung.

Die Juden sagten: „Gepriesen sei der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.” Doch wir Christen sagen nun: „Gepriesen sei der Gott Jesu Christi.” Das ist ein entscheidender Unterschied zwischen dem Alten und Neuen Testament. Daran taten sich die Juden schwer (Joh 8,39). Wer nun Gott zum Vater haben will, der muss sich an Jesus wenden und nicht an den Glaubensvater Abraham. Denn wer Jesus hat, der hat den Vater (Joh 12,44-50).

Der allmächtige Schöpfergott wird hier gepriesen, gelobt und angebetet. Denn Gott, der Vater ist es, der in seiner grossen Barmherzigkeit, vor Grundlegung der Welt, daran dachte, unser Leben zu erneuern. Er wusste bereits im Vorfeld, dass der Mensch sündigen würde. Deshalb plante der Herr den Heilsplan in Jesus Christus. Es war geplant, dass sein Sohn Fleischesgestalt annimmt, am Kreuz stirbt und schliesslich am dritten Tag wieder aufersteht. Viele Prophezeiungen sprechen vom Kommen Jesu, von seinem Tod und seiner Auferstehung. Jesaja kündigte den leidenden Gottesknecht an (Jes 53). In den Psalmen lesen wir von der Auferstehung und Himmelfahrt Jesu (Ps 110; 16,10). Jesus erfüllte alle Voraussagen (Apg 3,18; 10,43; 13,29; 17,2-3; 1Kor 15,3-4; Röm 1,2; 1Petr 2,5-6; Mt 2,4-6). Diesem göttlichen Heilsplan kann der Mensch zustimmen, indem er sich aus seiner Sünde heraus erretten lässt, durch die Wiedergeburt aus Wasser und Geist (Joh 3,5; Tit 3,4-7). Die fleischliche Geburt führt zum Tod, aber die geistliche Geburt führt zum ewigen Leben (1Kor 15,40.44-58). Wir sind mit Christus gestorben in der Taufe und zum neuen Leben in Christus auferweckt worden (Röm 6,3-11; Eph 2,1-6).

Für diesen einzigartigen Plan wird Gott gepriesen, der uns damit die lebendige und sichere Hoffnung (ἐλπίς) im Glauben schenkt, selbst in grössten Verfolgungen und Leiden. Denn wir besitzen die Aussicht auf ein himmlisches Erbe (κληρονομία):

- unzerstörbar, besser unvergänglich (ἄφθαρτος), wie der unvergängliche Gott (gem. Röm 1,23), der unvergängliche Kranz (gem. 1Kor 9,25), der unvergängliche Samen (gem. 1Petr 1,23),

- unbefleckt (ἀμίαντος), wie der unbefleckte Dienst (gem. Jak 1,27),

- unverderblich (ἀμάραντος), ewig (gem. Hebr 9,15).

Dieses Erbe ist im Himmel aufbewahrt, engl. reserviert (τηρέω), wie eine Festung bewacht. Die Engel und falschen Lehrer, die sich versündigten, werden im Gegensatz in Gewahrsam für das Gericht gehalten (2Petr 2,4.17). Ebenso werden Himmel und Erde aufbewahrt für das Gericht des Feuers (2Petr 3,7).

Nur die göttliche Wahrheit schenkt uns diese sichere Hoffnung auf das ewige Leben (Tit 1,2). Jede andere Hoffnung, die auf irdische Dinge ausgerichtet ist, bringt uns den sicheren Tod (Röm 8,6). Diese Hoffnung stellt uns nicht bloss oder lässt uns nicht zuschanden werden, enttäuscht uns nicht (Röm 5,5). Die göttliche Hoffnung ist unsichtbar, denn „eine Hoffnung, die man sieht, ist keine Hoffnung” (Röm 8,24).

Dieses Heil, d. h. die Soteria (σωτηρία), liegt bereit für alle Gläubigen, wird offenbart (apokalypto = ἀποκαλύπτω) allen Menschen am Ende der Welt, am Tag der Parusie (Wiederkunft) und des Gerichts (1Petr 5,6 Offb 1,3). Allein Gottes Kraft vermag uns durch den Glauben auf dieses Heil zu bewahren (Joh 10,27). Bewahren = frureo (φρουρέω) ist ein militärischer Ausdruck, der auch bewachen bedeutet.

Philipper 4,7:
„Der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus.”

 

 Fortsetzung von Kapitel 1 (Teil 1):  Freude, trotz mancherlei Prüfungen