Markus-09: Echte Nachfolge

Jesus, der Diener

DER DIENST JESU IN GALILÄA
(Fortsetzung)

 

 I.   Gott bestätigt seinen Sohn (Verse 1-13)

Vers 1 gehört zum Ende von Kapitel 8! Zuerst wollen wir den Zusammenhang beachten: Ein neuer Zeitabschnitt hat im Leben Jesu begonnen. Er muss die Jünger und sich selbst, auf die bevorstehende Leidenszeit vorbereiten. Als Gesalbter, der von Gott eingesetzt wurde, muss er seinen Auftrag erfüllen und zu Ende führen. Jesus fragte (Kapitel 8,27-29), für wen halten mich die Leute? Obwohl die Menschen Jesus mit grossen Gottesmännern in der Vergangenheit verglichen, haben sie ihn noch nicht für den gehalten, der er wirklich war. Selbst Petrus war sich der Konsequenzen seiner Antwort nicht bewusst.

Besonders die Jünger brauchen noch mehr Erklärungen und ein besseres Verständnis darüber, wer Jesus wirklich ist und was sein Auftrag ist (Kapitel 8,31). Sie werden in ihrem Glauben und in ihrer Nachfolge noch stark geprüft (Jesu Tod). Auch sie hatten, wie die übrigen Juden, ganz falsche Vorstellungen, bezüglich dem Messias.

Jesus macht den Jüngern verständlich, was wahre Nachfolge ist (Kapitel 8,34 - 9,1). Wenn sie einst Jesus am Kreuz sehen werden, sollten sie sich daran erinnern, dass Jesus gesagt hat, „wer sein Leben verliert, der wird es retten.“ Es mag sein, dass das Kreuz, im ersten Augenblick, wie eine Niederlage aussieht, doch Jesus verspricht, dass das Reich Gottes mit Macht kommen wird. Wenn sie nur an diesen wenigen Worten Jesu festhalten würden, dann könnten sie die bevorstehenden Stürme und Zweifel überwinden.

Um diese Gedanken noch fester zu machen, führt Jesus die Jünger auf einen hohen Berg (9,2): Das alles findet 6 Tage später statt (Lukas sagt nach 8 Tagen). Wer durfte alles mitgehen? Petrus, Jakobus, Johannes. Warum nur diese Drei? Wir wissen es nicht!

Auch über den hohen Berg wird uns nichts Näheres berichtet. Warum war es vermutlich ein hoher Berg? Jesus suchte die Stille und die Einsamkeit im Gebet mit seinen engsten Jüngern.

Während Jesus betete, wurde er verwandelt (gemäss Lukas 9,29). Wer wurde auch verwandelt, nachdem er mit dem Herrn geredet hatte? – Mose (Exodus 34,29-30)!

Worin liegt der Unterschied zwischen der Verwandlung Mose und Jesus? Mose Angesicht leuchtete! Jesu Kleider wurden glänzend!

Dann erschien ihnen Elia und Mose, die schon Jahrhunderte lang verstorben waren (gruselig und furchterregend). Was scheint uns bei dieser Schilderung ein bisschen merkwürdig zu sein? In welcher Gestalt erschienen sie ihnen, da ihre Gebeine ja längst vermodert waren? Wie konnten die Jünger diese grossen Männer sofort erkennen? Damals gab es noch keine Fotos oder Videos! Trotzdem musste Jesus nicht sagen: „Darf ich vorstellen, dies ist Elia und Mose.“

Warum waren es gerade Elia und Mose?
Warum nicht Abraham oder David? Warum nicht Jesaja oder Jeremia? Mose und Elia repräsentieren die beiden Teile des Alten Testaments: Mose repräsentiert das Gesetz. Elia repräsentiert die Propheten. Beide zusammen repräsentieren das ganze AT: Mt. 7;12; 22,40; Lk. 16,16; Joh. 1,45; Apg. 13,15; 26,22-23.

Das Gesetz und die Propheten haben von Jesus, dem kommenden Messias, berichtet: Welche Bibelstellen sprechen davon? Dt. 18,15-18; Jeremia 23,5-6 (Jes. 42,1). Nun sollen die zwei höchsten Repräsentanten, Jesus vor den anwesenden Jüngern bestätigen.

Über was redeten Elia und Mose mit Jesus? Siehe Lk. 9,31-32.
Durch diese Unterhaltung wurde Jesus in seiner Mission bestärkt. Auch der Leser versteht dadurch den Sinn und Zweck des Ereignisses besser. Doch Petrus zeigt uns durch seine Reaktion, dass die Jünger das Ganze immer noch nicht verstanden (V. 5-6).

Warum wollte Petrus drei Hütten bauen?
Eine für Moses, eine für Elia und eine für Jesus. Das ist, wie wenn wir eine Kapelle oder Gedenkstätte errichten würden. Petrus meinte, Jesus damit eine Ehre zu erweisen. Doch schliesslich mischte sich Gott, der Vater in das Geschehen ein, indem eine Stimme aus der Wolke bekannte: Vers 7.

Wo bestätigte Gott seinen Sohn schon einmal auf diese Weise? = bei der Taufe: Mt. 3,17; Ps. 2,7. Der Apostel Petrus bringt diese Stellen im AT später mit seinen Erlebnissen zusammen, indem er schreibt: 2. Pet. 1,16-19. An welche weiteren Bibelstellen erinnern uns diese Verse? = die Taufe (Mt. 3,17), das Ereignis auf dem hohen Berg (Mk. 9,7), die Prophezeiungen (Ps. 2,7; Jes. 42,1; Dt. 18,15-18).

Nicht auf Mose oder auf Elia aus dem AT, noch auf irgendeinen anderen Menschen, sondern allein auf Gottes Sohn sollen alle Menschen hören! Dieser Gedanke greift Petrus, in seiner Rede zu Pfingsten im Tempel, auf: Apg. 3,22-24. Christus hat das Gesetz abgetan, unwirksam gemacht: Eph. 2,15. Wir sind von dem Gesetz freigeworden: Röm. 7,6; 8,2. Das Endziel des Gesetzes ist Christus: Röm. 10,4.

Plötzlich ist die ganze Szene vorbei und die Jünger werden, wie in die Realität des Lebens, zurückversetzt. Wie haben die Jünger auf die Erscheinung und die Stimme reagiert? - Mt. 17,6-7. Zu Pfingsten wurden die Jünger durch den heiligen Geist (Apg. 2) an dieses Ereignis erinnert.

Doch die Jünger verstanden zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was Jesus mit der Auferstehung der Toten meinte. Vermutlich dachten sie wie Maria in Joh. 11,23-27. Es geht hier jedoch nicht um das Ende der Zeit, bei der Auferstehung am jüngsten Tag, sondern um die Auferstehung Jesu Christi!

Entweder kannten die Jünger sich in den Schriften des AT zu wenig aus, oder sie verstanden immer noch nicht, dass Jesus der Messias ist und den verheissenen Leidensweg gehen muss, um die Welt von allen Sünden zu erlösen: Lk. 24,44-49 und Vers 27 (Jesus öffnet ihnen den Sinn).

Aus den Versen 11 bis 13 kann man klarer erkennen, dass die Jünger offensichtlich noch nicht richtig verstanden, dass Jesus der Messias ist.

Auf wen wies Jesus hin?

- Elia: Mal. 4,5; Lk. 1,17.

- Johannes der Täufer: Mt. 11,11-15; 17,13.

Auf was wies Jesus hin, wenn er sagte: „… sie haben mit ihm gemacht, was sie wollten ...“?
Damit wies Jesus auf die Gefangennahme und den Tod des Täufers hin (6,14-29). Unausgesprochen stellte Jesus ihnen die Frage: „Wenn sie das seinem Vorläufer getan haben, was werden sie dann mit dem Messias tun?“ Jesus wollte ihnen zu verstehen geben, dass der Vorbote grausam umgebracht wurde und der Messias am Kreuz sterben wird. Erneut wies er damit auf seinen Tod und auf die Leiden und Verachtung, die ihm bevorstehen. Doch weil sie wollten, dass ihre Wünsche in Erfüllung gingen, nicht aber den Willen Gottes suchten, verstanden sie Jesus nicht.

Was können wir aus dieser Lektion lernen?
In keinem anderen Namen ist das Heil, als nur im Namen Jesu: Apg. 4,12. Auch wir laufen die Gefahr, dass wir, durch unsere egoistischen Vorstellungen, den Willen Gottes nicht verstehen (Mt. 20,26; 23,11). Oft ist es nicht der einfachere Weg, den wir gehen müssen, sondern vieles in unserem christlichen Leben ruft auch nach Pflicht und Leiden (Mt. 26,39). Doch, je mehr wir auf Gott und seine Gebote vertrauen und nicht unseren eigenen Willen durchsetzen wollen, desto mehr können wir reichlich gesegnet werden.

 

 II.   Jesus heilt einen epileptischen Knaben (Verse 14-29)

Wer kam zu den Jüngern? (Vers 14).
Jesus und die drei Jünger kamen vom Berg hinunter, zu den neun Zurückgebliebenen. Die Neun hatten grosse Probleme, warum? Da stand ein hoffnungsloser Vater, der um seinen Sohn bangte. Doch die übrigen Jünger konnten den Knaben nicht heilen. Die Schriftgelehrten waren auch dort und klagten sie vor dem Volk, über die Vollmacht zu heilen, an. Jesus gab seinen Jüngern die Vollmacht zu heilen, doch sie liessen sich offenbar einschüchtern: Kapitel 6,7. Die Schriftgelehrten stellten ihre Vollmacht in Frage. Wer weiss, was das Volk noch mit ihnen gemacht hätte, wenn Jesus nicht gekommen wäre.

Warum staunte das Volk, als sie Jesus sahen? (Vers 15).
Es gibt Ausleger, die sagen, Jesu Angesicht hätte noch immer geleuchtet. Diese Erklärung ist eher unwahrscheinlich, da Jesus in Vers 9 die drei Jünger bat, dieses Erlebnis auf dem Berg niemandem mitzuteilen, bis er auferstanden sei. In den Gegenden von damals konnte man herannahende Menschen oft schon von weitem sehen. Doch die Leute waren so stark in ihre Diskussion vertieft, dass sie Jesus nicht kommen sahen. Sie erwarteten Jesus auch nicht, weil er ja auf den Berg gestiegen war. Plötzlich tauchte er, wie aus dem Nichts, mit seinen drei Jüngern auf, deshalb waren sie so überrascht und erstaunt!

Das Volk wusste wer Jesus war, denn sie gingen ihm entgegen und begrüssten ihn. Vielleicht freuten sie sich deshalb, weil sie mit den bedrängten Jüngern Mitleid hatten und nun neue Hoffnung schöpften, dass Jesus dieses Missverständnis (dass die Jünger nicht heilen konnten) aufklären würde. Es heisst sogar, sie „liefen“ zu Jesus hin (V. 15)! Jesus fragte das Volk, worüber sie sich denn mit den Schriftgelehrten stritten.

Was hatte der Knabe für eine Krankheit?
Obschon die Symptome für eine Epilepsie sprechen, war es doch kein gewöhnlicher Fall von Epilepsie! Markus erzählt, dass Jesus den unreinen Geist bedrohte und folgendes sagte: Vers 25 (siehe auch Lk. 11,14). Der Knabe war also von einem Dämon besessen!

Warum liess Gott so eine Krankheit überhaupt zu?
Sicher nicht, weil irgendjemand gesündigt hatte! Sondern, weil so Gottes Herrlichkeit und Macht, durch die Heilung, vor dem Volk demonstriert werden konnte: Johannes 9,3. In diesem Fall wollte Jesus auch den Glauben des Vaters sehen: Verse 21-24. (Beachte die Reaktion des Knaben und die Heilung in den folgenden Versen 25-27.)

Warum konnten die Jünger diesen Knaben nicht heilen?
Die Heilung hing nicht vom Glauben des leiblichen Vaters ab! Die Heilung hing allein von den Jüngern ab. Fasteten und beteten sie zu wenig? Was meinte Jesus damit? Es ging nicht um ein einziges Gebet, sondern um eine betende Haltung und Beziehung mit dem allmächtigen Gott. Sie standen Gott noch nicht nahe genug: Vers 29.

Dieser Abschnitt enthält für uns eine wichtige Lehre! Gott hat jedem von uns Gaben oder Talente verliehen. Diese Gaben welken dahin und unser Glaube stirbt, wenn wir sie nicht in enger Verbindung mit Gott ausleben! Unser ganzes Leben soll in enger Beziehung zu Gott stehen. Es nützt nichts, die grössten Werke für Christus zu tun, ohne sie in seinem Namen und in engster Beziehung zum Herrn zu tun (1. Kor. 13,1ff.):

- Kolosser 3,16-17.23: In euren Herzen, im Namen Jesu ...

- 2. Timotheus 2,22: Weltliche Leidenschaften fliehen ...

- Hebräer 8,8-10: Gott mit dem Herzen erkennen ...

- Hebräer 11,23-27: Wandeln, als ob wir Gott sehen (wie Mose).

 

 III. Jesu zweite Ankündigung seines Leidens (Verse 30-32)

Weshalb zog Jesus ohne Unterbruch nach Kapernaum?
Weil er kein unnötiges Aufsehen erzeugen wollte, denn seine Gefangennahme sollte in Jerusalem stattfinden. Weil er es vorzog, mit seinen Jüngern allein zu sein: „Er lehrte seine Jünger ...“ (Vers 31). Trotz aller Aufklärung, was mit dem Sohn des Menschen geschehen müsse, verstanden sie Jesu Worte nicht.

Warum fürchteten sich die Jünger, ihn zu fragen?
Weil sie vielleicht dachten, Jesus würde ihnen begegnen, wie damals dem Petrus (in Kapitel 8,33). Doch Jesus stösst niemand von sich. Er hat Petrus zurechtgewiesen, weil er die Gedanken Jesu nicht akzeptieren wollte und gegen seinen Leidensweg sprach. Die gegenteilige Reaktion der Jünger ist jetzt genauso falsch. Hätten sie Jesus bittend gefragt, hätten sie bestimmt auch eine anständige Antwort erhalten. Hier wird der Kleinglaube der Jünger Jesu gut sichtbar.

Eine andere Erklärung, warum die Jünger sich fürchteten Jesus zu fragen, war vielleicht: Sie wollten den Problemen aus dem Weg gehen. Sie verdrängten ihre Ängste und die Tatsache, was künftig mit Jesus geschehen werde.

 

 IV. Wahre Grösse (Verse 33-41)

Jesus in einem Haus in Kapernaum.
In welchem Haus könnte Jesus vermutlich eingekehrt sein? - Kapitel 1,29! Jesus fragte die Jünger, was sie unterwegs verhandelten. Was bewirkte Jesus mit dieser Frage unter den Jüngern? Ein Nachdenken: Vers 34. Sie schwiegen, weil sie sich schämten. Sie konnten nichts zu ihrer Verteidigung sagen.

Einerseits offenbarte diese Reaktion ihre Schuld. Anderseits offenbarte diese Reaktion ihre einsichtige Haltung. Wie hätten wir uns verhalten? Viele Menschen sind sehr schnell zur Rechtfertigung bereit, statt zur Einsicht. Wer sich aufgedeckt fühlt und keine Antwort bereit hat, gehört zu den Verlierern, denken wir. Doch in diesem Fall wurden die Jünger zwar aufgedeckt und schämten sich, aber sie gehörten in Gottes Augen nicht zu den Verlierern, weil sie grundsätzlich aufrichtige Herzen hatten. Sie liessen sich von Jesus überführen. Fehler machen und einsehen ist nicht so schlimm, wie Fehler machen und uneinsichtig sein und sich zu rechtfertigen!

Hebräer 13,22: Lasset euch ermahnen!
Die Jünger Jesu waren bereit, sich ermahnen zu lassen. Die Unwürdigkeit der Angelegenheit ging ihnen erst auf, als sie darüber in Jesu Gegenwart sprechen sollten. Auch wir wollen diese Einstellung pflegen!

Jakobus 1,21-22: Nehmet mit Sanftmut den Willen Gottes an!
Vieles in unserem Leben würde ganz anders aussehen, wenn wir immer alles aus der Perspektive Jesu betrachten könnten. Wer aber Täter des Wortes sein will, der lässt sich zurechtbringen und ermahnen.

2. Korinther 13,11: Lasset euch ermahnen und zurechtbringen!
Gott kann nur mit uns sein, wenn wir bereit sind, unser falsches Handeln und Denken zu überprüfen und zu verbessern. Dazu ist die Ermahnung unumgänglich.

Während sich Jesus auf das Kreuz ausrichtete (V. 31), machten sich die Jünger unnötige Gedanken, wer unter ihnen der Grösste sei (V. 34). Jesus erklärte seinen Jüngern, was wirkliche Grösse ist.

Was ist wirkliche Grösse?
Wenn jemand sich nicht als Herr, sondern als Knecht ausgibt. Wenn jemand sich nicht bedienen lässt, sondern andern dient: Z. B. Witwen dienen: Jakobus 1,27. Jesus hatte eine grosse Liebe für Kinder (siehe Vers 36). Kinder brauchen Beachtung und sollen gefördert werden (Vers 37).

Jesus sagt hier eindeutig, wir sollen uns nicht um die kümmern, die etwas für uns tun können, sondern um jene, für denen wir etwas Gutes tun können.

Wie kann jemand im Beruf oder im Sport Erfolg haben?
Das Prinzip ist immer dasselbe: Er muss sich der Sache ganz hingeben! Er muss lernen, der Sache (Berufsziel, Sport usw.) richtig zu dienen. Dort, wo Dienstleistungen angeboten werden, entstehen Nachfragen und Bedürfnisse. Wenn wir als Gemeinde den Menschen wirklich eine Hilfe sein wollen, mit unserer Erkenntnis des Wortes Gottes, mit unserer Liebe und Geduld zu ihnen, dann entsteht eine Nachfrage, die aus Dienern und Bedienten besteht. Besucher müssen sich wohl fühlen. Besucher müssen unsere ernsthafte Gesinnung sehen. Wir sollten aber in der Anbetung nicht übertreiben, mit nie endenden Gebeten und Reden usw. (Koh. 7,16).

Biblische Ermahnungen zum Dienen!

- Galater 5,13-14: Dienet einander durch die Liebe!

- 1. Petrus 4,8-11: Dienet einander ohne Murren!

- Lukas 22,27: Der Dienende ist gross in den Augen Gottes!

- Römer 14,19: Dieses Prinzip ist auch in der Welt erfolgreich!

Wohin führt der Höhepunkt des Dienens um Jesu Namen? Geht es etwa darum, um Erfolg und Anerkennung zu haben in der Welt? (Vers 37). Wir haben Gemeinschaft mit Gott, wenn wir dienen: Matthäus 25,31-40. Wir sammeln uns Schätze im Himmel (Mt. 6,19-24).

Wie können wir Gott dienen?
Mit unserer Gastfreundschaft! Mit einem Kranken- oder Gefängnisbesuch! Waisen und Witwen in ihrem Trübsal zu ermutigen! Auch mit unseren finanziellen Mitteln können wir Gott dienen! Die zur Linken (in Mt. 25,41-46) werden fragen: „Wann sahen wir dich ...“ Siehe Jesu Antwort: Matthäus 25,45. Als Saul die Gemeinde verfolgte, verfolgte er damit Jesus (Apg. 9,4)!

Wie können wir das Gesetz Christi erfüllen? - Gal. 6,2.
Nicht der ist in Gottes Augen gross, der menschlich gesehen grosse Taten vollbringt, z. Bsp. Dämonen austreibt (Mk. 9,38)! Sondern der ist in Gottes Augen gross, der sich mit den Lasten und Leiden anderer auseinandersetzt und sich ihrer annimmt: Markus 9,41. Die Jünger mussten lernen, dass die machtvollen Taten, zu denen Gott verschiedene Menschen befähigt, nicht dazu da waren, um in der Welt ein Star zu sein, sondern um Gott zu verherrlichen. Wer immer im Namen Christi machtvolle Taten tut, verherrlicht damit Gott (Mt. 12,30).

 

 V.  Warnung vor der Verführung zur Sünde (Verse 42-50)

Wir haben grossen Einfluss auf andere Menschen!
Unser Vorbild und Einfluss kann zum Guten oder Schlechten sein.

1. Thess. 1,6-7: Der vorbildliche Glaube der Thessalonicher.
In unserem Text (V. 42) ist nicht im speziellen von Kindern die Rede! Es ist von allen Anfängern im Glauben die Rede. Wer einen Anfänger im Glauben – zur Sünde verführt: 2. Pet. 2,12-14, falsch unterrichtet: 2. Pet. 2,17-20.

Die langjährigen Christen tragen gegenüber den Prüfenden und Neubekehrten eine grosse Verantwortung! Die schreckliche Hinrichtungsmethode mit dem Mühlstein war im ersten Jahrhundert bei den Römern tatsächlich bekannt. An einem Mühlstein gekettet über Bord geworfen zu werden bedeutete, dass es keine Hoffnung auf Rettung gab. Genau so ist es mit jedem, der ungefestigte Seelen falsch beeinflusst, so dass sie verwirrt werden und vom Glauben abfallen: Galater 1,6-10; 5,10.

Wir sollen deshalb in erster Linie besorgt sein, um unser eigenes geistiges Wachstum! So tragisch es auch sein mag, eine Hand, ein Fuss, oder ein Auge unseres fleischlichen Körpers zu verlieren, ist das nichts im Vergleich mit unserer Seele, die für ewig verloren gehen kann in der Hölle. Jesus spricht hier nicht von Selbstverstümmelung! Jesus will seine Nachfolger nur vor der Sünde warnen! Was immer unser geistiges Wachstum blockiert, soll dringend aus unserem Leben weggeräumt werden!

Jesus will, dass wir die Sünde ernst nehmen und uns nicht in sie hinein verstricken. Welche Sünden gibt es in unserem Leben, die wir gewähren lassen, so dass sie wuchern und sich wie Unkraut ausbreiten können? Wie ernst nehme ich meine Sünden? Lasse ich mich von meinen Sünden beherrschen? Wie sehr setze ich meine Beziehung zu Gott aufs Spiel?

Es gibt Religionslehrer die behaupten, dass es keine Hölle gäbe. Bibelstellen, die von einer Hölle sprechen: Matthäus 5,22; 10,28; 13,41-43; Offenbarung 20,15. Wir müssen nicht genau beschreiben können, wie diese Hölle einmal ausschauen wird. Wichtig ist nur, dass wir Jesu Aussage, von einer höllischen Qual, ernst nehmen. Tatsache ist, es geht um eine endgültige Trennung vom ewigen Reich Gottes. Das muss sehr schmerzhaft, ja sogar unausstehlich sein.

Das Salz des christlichen Lebens.
Diese Verse zählen zu den schwer verständlichen des Neuen Testaments. Deshalb gibt es dazu auch viele verschiedene Auslegungen.

Was heisst das (V. 49): „Jeder wird mit Feuer gesalzen werden ...“?
Nach jüdischem Gesetz musste jedes Opfer gesalzen werden, ehe es Gott auf dem Altar dargebracht wurde (Lv. 2,13). Durch das Hinzufügen des Salzes wurde die Opfergabe für Gott wohlgefällig. Jesu Worte sagen demzufolge: Ehe wir als Christen vor Gott wohlgefällig sein können, müssen wir durch Feuer und Salz bewährt werden: Epheser 5,1-2; 1. Petrus 1,6-7. Wenn wir mit Jesus ernst machen, dann werden Verfolgungen und Probleme auf uns warten: 2. Timotheus 3,12.

Wir sind das Salz der Welt: Matthäus 5,13.
Salz ist ein geschmackgebendes Gewürz und ein Konservierungsmittel. Salz hatte in der Antike eine noch grössere und edlere Bedeutung, als für uns heute. Jesus vergleicht seine Nachfolger mit etwas Edlem. Deshalb ruft er uns alle auf (V. 50): „Habet Salz in euch ...“

Kolosser 4,6: Eure Reden seien mit Salz gewürzt.
Es ist wichtig, dass unsere Reden mit Salz gewürzt sind, wobei der FRIEDEN untereinander nicht beeinträchtigt werden darf. Es geht nicht nur darum „einen klaren Wein einschenken“ (wie manche sagen), sondern, um den Frieden zu bewahren: Römer 12,18. Manche Menschen rechtfertigen sich damit, dass sie andern offen die Wahrheit sagen: Ist es wirklich die Wahrheit, oder ist es bloss meine Sicht der Dinge? Hat mich jemand gefragt oder aufgefordert, offen die „Wahrheit“ zu sagen?

Hebräer 12,14: Es geht in erster Linie um unsere eigene Heiligung.

Zusammenfassend können wir diesem Abschnitt folgende treffliche Titel geben:

1. Unsere Verantwortung als Nachfolger Christi!

2. Verantwortung gegenüber Anfänger im Glauben (V. 42).

3. Verantwortung gegenüber uns selbst (V. 43-48).

4. Verantwortung gegenüber allen Gliedern und der Welt (V. 49-50).