Markus-13: Vorausgehende Zeichen

Jesus, der Diener

Der Dienst Jesu in Galiläa
(Fortsetzung)

 

 

 I.   Das Ende Jerusalems und des Tempels (Verse 1-31)

Was besprechen die Jünger mit Jesus? = Das Ende des Tempels! (V. 1-2). Sie bewundern das imposante Bauwerk von aussen. Josephus schreibt, einige dieser Steine seien fast 15 Meter lang, 4 Meter hoch und 6 Meter breit gewesen. Das gigantische Bauwerk stand auf dem Berg Morija (Gn. 22,1-19). Eine 15 Meter breite und über 100 Meter lange Brücke führte über das 70 Meter tiefe Tal direkt auf die königliche Halle zu. Der Tempel wirkte so riesig und stabil, dass es schien, er überlebe die Ewigkeit.

Was aber sagte Jesus in Vers 2?
Er sagte den Untergang des Tempels voraus. Wir können uns mit den Augen aus dem 21. Jahrhundert kaum vorstellen, wie schwerwiegend Jesu Worte waren und was sie für einen Schock bei den Jüngern auslösten. Es vergingen kaum 40 Jahre, als sich Jesu Prophezeiungen erfüllten (70 n. Chr.).

Dieser Tempel wurde schon zum dritten Male aufgerichtet: In der Wüste hatten die Israeliten nur die Stiftshütte, die sie auf der langen Wanderung durch die Wüste immer wieder aufstellten und abbrachen. Als David dem Herrn einen Tempel bauen wollte, wurde es ihm verwehrt (2. Sam. 7). Gott wollte, dass sein Sohn Salomo, den ersten Tempel errichten sollte. Im 4. Jahr der Regierung Salomos begann er mit dem Tempelbau, der sieben Jahre lang dauerte (1. Kön. 6).

1.  Der salomonische Tempel bestand von ca. 960-589 v. Chr. = knapp 400 Jahre lang, bis Nebukadnezar, der König von Babylon Israel ins Exil führte und den Tempel zerstörte.

2.  538 v. Chr. wurde den Juden der Wiederaufbau des Tempels gestattet, bis er 520 v. Chr. vollendet war und bis 20 v. Chr. = 500 Jahre bestand.

3.  Nach einigen Belagerungen und Änderungen wurde der veraltete Tempel von Herodes dem Grossen vergrössert und neu instandgesetzt. Diese Arbeiten begannen ca. 20 v. Chr. und waren zur Zeit Jesu immer noch nicht vollendet. 70 Jahre n. Chr. wurde Jerusalem von den Römern belagert und eingenommen. Der Tempel aber wurde völlig zerstört, wie Jesus vorausgesagt hatte.

Der folgende Text bezieht sich also auf dieses schreckliche Ereignis, das zu den schlimmsten Seiten im Buch der Geschichte Israels zählt (V. 3-31). Von den Geschichtsschreibern erfahren wir was im Einzelnen geschah. Zusatzblatt im Matthäus 24: Vom Todeskampf der Stadt Jerusalem.

Was waren die Vorzeichen der Zerstörung des Tempels, oder „der Anfang der Wehen“ (V. 3-8)? Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas fragten Jesus zwei Dinge in Vers 4 (siehe auch Matthäus 24,3).

- Wann wird der Tempel zerstört?

- Wann wird das Ende der Welt sein?

Wichtig ist die richtige Einteilung des Kapitels:

- Vers 1-31 bezieht sich auf die Zerstörung Jerusalems.

- Vers 32-37 betrifft die Wiederkunft Christi. Vorsicht vor den menschlichen Unterteilungen der Abschnitte!

- Vers 30 ist der Schlüssel, der zur richtigen Einteilung des Kapitels und zur biblischen Auslegung führt.

Jesus beginnt mit den Worten, dass sich die Jünger nicht irreführen lassen sollen (V. 6), bezüglich der Zerstörung Jerusalems und des Tempels. Denn es werden schreckliche Dinge dieser Zeit vorausgehen. Menschen werden von sich behaupten Jesus Christus zu sein und dabei viele verführen: Mt. 24,5; 1. Joh. 2,18; Apg. 8,9-24.

Es wird Kriege geben:

Die Geschichte berichtet in dieser Zeit von einigen Kriegen nicht nur in Palästina sondern in der ganzen römischen Welt.

Ein Aufstand in Seleucia (dem damaligen Syrien) endete mit dem Tod von 50’000 Juden.

Kurz danach kamen bei einem anderen Aufstand in Cäsarea 20’000 Juden um.

Es werden Erdbeben entstehen:

Bsp. 61 n. Chr. wurde Laodizea zerstört, wobei auch die umliegenden Städte dieses grosse Beben registrierten.

Erdbeben wurden auch in Rom, Kreta und Judäa Beben registriert.

Pompei, eine moderne Stadt in Neapel wurde zusammen mit umliegenden Städten durch den Vulkanausbruch (Vesuv, allerdings erst 79 n. Chr.) völlig unter der Lava begraben.

Josephus berichtet z. B. über Judäa von furchtbaren Blitzen, gewaltigen Donnerschlägen, Erdbewegungen gewaltigen Ausmasses (im ersten - nicht im 21. Jahrhundert!)

Es wird Hungersnöte geben:

Aus der Geschichte ist bekannt, dass es eine grosse Hungersnot gab in der Zeit als der römische Kaiser Claudius regierte (41-54 n. Chr.).

Eine Hungersnot dürfte etwas kurz vor den 50ger Jahren gewesen sein: siehe Apg. 11,27-30.

Eine Pest in Rom forderte 30’000 Menschenleben.

Doch das alles ist erst der Anfang der schrecklichen Zeit. Offenbar endete sie mit der Zerstörung des Tempels noch nicht. Denn 70 n. Chr. setzten schwere Christenverfolgungen ein.

Jesus redet seinen Jüngern zu (Verse 9-13):

Zu wem spricht Jesus diese Worte (V. 9a)? – Zu seinen Jüngern, d. h. Aposteln (V. 3)! Diese Worte gelten nicht uns Christen im 21. Jahrhundert! Jesus will im speziellen seine Jünger auf diese Zeit der Drangsal vorbereiten.

Sie werden an jüdische Gerichte überliefert (V. 9b). Es ist hier nicht von weltlichen Gerichten die Rede!

In den Synagogen wird man sie auspeitschen wegen ihres Glaubens an Jesus Christus (Apg. 4,18-21).

Man wird sie verfolgen: Petrus und Johannes, siehe Apg. 5,26-33 und Verse 40-42. Tod des Jakobus durch Agrippa, siehe Apg. 12.

Sie werden gehasst sein von Juden und Heiden: Juden, Apg. 12,1-3. Römer und Griechen, Apg. 16,21; 17,32. Aber auch vor weltlichen Autoritäten werden sie angeklagt werden, besonders von den römischen Behörden.

Doch zuerst muss das Evangelium auf der ganzen Erde gepredigt werden (V. 10)! Deshalb befahl Jesus seinen Jüngern nach der Auferstehung (Mk. 16,15): „Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium aller Kreatur.“ Ungefähr dreissig Jahre nach diesen Worten Jesu (Anfang 60) war es so weit und Paulus konnte -

den Römer schreiben: Römer 10,18 (ca. 57 n. Chr.),

den Kolossern schreiben: Kolosser 1,23 (ca. 62 n. Chr.).

Jesus verspricht seinen Aposteln einen besonderen Beistand durch den heiligen Geist (V. 11). Zur Erfüllung dieses Beistandes siehe Apg. 4,8-13. Dieses Versprechen galt sicher auch den andern Jüngern Jesu:

z. B. Stephanus, Apg. 6,8 - 7:1 (Steinigung in Apg. 7,54-60 = Erfüllung von oben erwähntem Punkt 2 bezgl. den jüdischen Gerichten).

Auch von Paulus besitzen wir etliche Verteidigungsreden in der Apostelgeschichte: Bsp. Apg. 13,26-43 usw.

Jesus kündigt seinen Jüngern Verfolgung an (V. 12-13):

Siehe auch Johannes 15,18-27.

Sogar durch die eigenen Hausgenossen, Matthäus 10,32-39.

Wer aber ausharrt bis zum Ende seines Lebens der wird gemäss Offenbarung 2,10b „die Krone des Lebens empfangen.“

Dieses Prinzip gilt für alle Gläubigen in allen Generationen.

Belagerung Jerusalems (13,14-23):
Jesus spricht vom „Greuel der Verwüstung“ (V. 14), von der auch schon der Prophet Daniel sprach: Daniel 9,27; 11,31; 12,11. Daniel deutete auf den Gräuel der Verwüstung hin, der im Jahre 167 v. Chr. über Jerusalem hereinbrach. Ein griechischer König kam nach Jerusalem und wollte den Tempel dem Götzen Zeus weihen. Dafür opferte Antiochus Epiphanes auf dem Altar ein Schwein für Zeus. Dies empörte die Juden aufs Äusserste und so begann der makkabäische Aufstand gegen die Griechen, die die damalige Welt beherrschten. Der Prophet Daniel sprach von diesem Gräuel der Verwüstung, als Israel von den Griechen so stark unterdrückt wurde, dass es dem Volk verboten war dem lebendigen Gott zu opfern. Durch die vielen Götzenopfer kam der Gräuel der Verwüstung über das Land. Jesus gebrauchte dieselbe Bezeichnung, um auf das Ausmass der erneuten Drangsal, die über Jerusalem hereinbrach, hinzudeuten.

Jesus spricht von der Zeit, wenn Jerusalem von Titus, dem Sohn des römischen Kaisers Vespasians, belagert sein wird (V. 15-20). Doch schon im Jahre 64 n. Chr. brach in Rom ein grosses Feuer aus, das einen grossen Teil der Stadt zerstörte. Der damalige Kaiser Nero beschuldigte die Christen für diese Katastrophe. So wurden viele Christen, unter anderem vermutlich auch Petrus und Paulus verfolgt, vor Gericht gezerrt und zu Tode gefoltert.

Die Belagerung Jerusalems, im Jahre 69/70 n. Chr., war jedoch der Höhepunkt der Verwüstung! Jesus warnt vor dieser schlimmen Zeit und macht den Zuhörern die Dringlichkeit klar, dass sie Wachen sollen. Wenn dieser Tag herannaht, bleibt keine Zeit, um lange zu überlegen oder gar zum Haus zurückzukehren, um noch etwas zu holen. Dann gibt es nur noch eins: Aus der Stadt fliehen! Denn Jerusalem wird solange belagert werden, bis der letzte Jude aufgibt und die Stadt in die Hände der Feinde fallen kann. Die schwangeren Frauen werden besonders betroffen sein, da die Hungersnot in der Stadt gross sein wird.

Geschichtsschreiber aus dieser Zeit berichten, dass es eine Frau gegeben haben soll, die ihr neugeborenes Kind verspeist hatte. Genauso wie damals, als die Juden von den Babyloniern belagert wurden (Klag. 3,20; 4,10). Noch schlimmer wäre es gewesen, wenn die Zeit auf den Winter gefallen wäre. Doch offensichtlich wurde dafür gebetet, wie Jesus geboten hatte.

Laut Josephus (Geschichtsschreiber) war es Sommer. Laut Vers 19 müssen diese Tage die schlimmsten gewesen sein in der jüdischen Geschichte. Dies ist ein kleiner Trost für uns, in schlechten Zeiten. Die Zeit vor der Wiederkunft Christi wird demnach weniger schlimm sein. Trotz dieses schweren Gerichts gab es offenbar noch gläubige Juden, die die „Auserwählten“ genannt wurden (V. 20). Ihrethalben wurden die Tage der Bedrückung verkürzt. Daraus sind zwei Dinge zu entnehmen:

- Gott hat die Geschichte in der Hand und nichts geschieht ohne sein Wissen und seine Zustimmung.

- Die wenigen Auserwählten beeinflussen die Weltgeschichte, indem Gott bei allem an sie denkt.

Der Tag des grossen Gerichts der Juden wird auch in folgender Stelle erwähnt: Offenbarung 6,9-17

Jesus warnt vor Irrlehrern in jener Zeit, die mit ihren Zeichen und Wundern sogar die Auserwählten zu verführen versuchen (V. 21-23): 5. Mose 13,1-5. Falsche Propheten und Verführer hatten Hochkonjunktur:

- Judas Ischariot (Mt. 26,14-16),

- Simon der Zauberer (Apg. 8,10).

Aus Lukas 21,20-24 geht deutlicher hervor, dass es sich um die Zerstörung Jerusalems handelt.

Die Zerstörung Jerusalems (13,24-27).
Hier geht es um die Zeit „nach jener Drangsal“, d. h. Belagerung (V. 24). Diese Verse beziehen sich auf den Untergang der jüdischen Nation. Gott hat sein Volk endgültig verworfen und deshalb nimmt er ihnen die Stadt und den Tempel weg. Sicher enthalten diese Verse auch einen Parallelismus zum endgültigen Gerichtstag, der Wiederkunft Christi. Es handelt sich hier aber um eine prophetische Sprache des Gerichts, die sich auf die damalige Zeit bezieht. Diese Zitate (V. 24-26), die sich auf das Gericht im Alten Testament bezogen (586 v. Chr.), waren den Juden wohl bekannt:

Jesaja 13,10, wo vom Untergang Babels (538 v. Chr.) die Rede ist.

Jesaja 34,1-5, wo vom Untergang der Feinde Israels gesprochen wird, vor allem Edom ist damit gemeint.

Daniel 7,13-14, wo vom Herrschaftsantritt Christi geredet wird.

Schon die Propheten im AT gebrauchten also diese bildliche Sprache, um ein kurz bevorstehendes Gericht Gottes oder den Untergang einer Stadt oder Nation vorauszusagen. Dabei wurden immer wieder solche lebendige Bilder gebraucht, um die Zuhörer zu beeindrucken und zu warnen: siehe Hesekiel 32,7-8. Auch hier brauchte der Prophet ein ähnliches Bild von Sonne, Mond und Sternen. Damit sagte er das Ende der Herrlichkeit Ägyptens voraus. Die Sonne, der Monde und die Sterne verfinsterten sich jedoch nie buchstäblich!

Das ist die prophetische Sprache, die bildlich das Ende einer Nation auszudrücken versucht und dabei natürliche Symbole gebraucht. Jesus sprach vom Untergang der jüdischen Nation im Jahre 70 n. Christus. Das Ende ist, wie wenn dabei das ganze Universum zerstört wird. Für Gott und die Juden war das alles von weit grösserer Bedeutung, als es dies für uns heute ist! Diese bildhafte Sprache gebrauchte Jesus, um seinen Zuhörern den Untergang der jüdischen Nation vorauszusagen. Diese Sprache war für die Juden damals nichts Neues. Wir dürfen auf keinen Fall den Fehler machen, dieses grossartige geschichtliche Ereignis mit den Augen des 21. Jahrhunderts auszulegen und somit allein auf die bevorstehende Wiederkunft Christi zu beziehen. Zuerst müssen wir verstehen lernen, was die Zuhörer damals unter diesem Wort verstanden haben, bevor wir für uns heute die richtigen Schlussfolgerungen ziehen können.

Was ist aber in Vers 26 und 27 gemeint?
Eine ähnliche Aussage finden wir in Jesaja 19,1. Wir wissen, dass die Ägypter weder den Vater noch den Sohn auf einer „schnellen Wolke“ fahrend gesehen haben. Diese prophetische Ausdrucksweise meint einfach, dass Gott kommt und Ägypten richten wird. Genauso war es, als Christus das jüdische Volk, das ihn verwarf und kreuzigte, richtete (dabei ging es nicht um den jüngsten Tag!). Das Aussenden von Engeln (= Boten, Luk 7,24) könnte sich auch auf menschliche Boten beziehen, die der Welt das Evangelium verkündigen. Denn diese Worte beschreiben eine neue Zeitepoche, die anbrechen wird. Bei der Wiederkunft wird sich Gottes Volk aus allen Völkern zusammensetzen: Lukas 13,29; Römer 2,28!

Die folgenden Verse (V. 28-31) bestätigen das Gesagte noch einmal in einem Gleichnis, indem Jesus seine Zuhörer warnen und vorbereiten will auf diese kommende Zeit. Es ist wie mit einem Feigenbaum (V. 28), der grüne und saftige Blätter hervorbringt, an dem man erkennen kann, dass der Sommer nahe ist. Anhand dieser erwähnten Zeichen, die dem Gericht der jüdischen Nation vorangehen, können die Jünger erkennen, dass die Zeit nahe ist (V. 29). In Vers 30 ist der entscheidende Satz, der die erwähnte Auslegung bestätigt.

Jesus sagt, dass die Generation, die seine Worte hört, noch am Leben sein wird, wenn dies in Erfüllung gehen wird. Diese Aussage deutet am meisten darauf hin, dass Jesus nicht vom endgültigen Gerichtstag bei seiner Wiederkunft spricht, sondern von der Zerstörung Jerusalems und von dem Ende der jüdischen Nation. Beachte diesen besonderen Satz: „Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bevor dies alles geschieht“ (V. 30).

Jesus bestätigt in Vers 31, dass eher der Himmel und die Erde vergehen werden, als dass seine Worte nicht in Erfüllung gehen würden. Mit andern Worten sagt er (wie in Vers 23): „Meine Worte sind wahr! Alles wird so geschehen, wie ich es euch vorausgesagt habe.“ Damit macht er den Übergang zum zweiten Teil - oder zur zweiten Frage, die ihm die Jünger stellten (siehe Vers 4). Noch klarer finden wir diese beiden Fragen in der Parallelstelle von Matthäus 24,3b:

„Sag uns, wann wird das sein“ (bezieht sich auf die Behauptung, dass kein Stein auf dem andern bleiben werde V. 2b)

„... und was ist das Zeichen für dein Kommen und für das Endes der Welt?“

 

 II.   Das Ende der Welt (Verse 32-37)

Aus der Satzstellung, „Jenen Tag und jene Stunde“ geht hervor, dass von einem ganz bestimmten Tag in der Zukunft, oder von einer ganz bestimmten Stunde die Rede ist. Im Gegensatz zu „jenen Tagen“ (V. 24, plural) der Bedrängnis. Der Gegensatz liegt in der Plötzlichkeit der bevorstehenden Ereignisse. Dazu kommt, dass niemand weiss wann, ausser der Vater (V. 32). Es gibt keine Vorwarnung wie bei der Zerstörung Jerusalems:

2. Petrus 3,10

1. Thessalonicher 4,16-19; 5,1-11

Lukas 17,22-24; 21,34-36

Deshalb werden wir aufgerufen, allezeit wachsam und bereit zu sein (V. 33).

Jesus braucht ein weiteres Gleichnis (V. 34-36) um zu erklären, warum dieser Tag allen verborgen bleibt! Der Herr will, dass wir wachsam und treu sind! Er will nicht, dass wir genügend Zeit finden, um ausgeschlafen und ausgenüchtert zu sein, um die unkeuschen Gewohnheiten und Kleidungsstücke abzulegen und das sittsame Sonntagskleid hervor zu nehmen. um ihm etwas vorzuheucheln, was in Wirklichkeit gar nicht der Wahrheit entspricht.

Die törichten Jungfrauen (in Mt. 25,1ff.) lehren uns, dass Religiosität noch kein Beweis für ein Leben aus Gott ist, sondern dass es darum geht, dass wir aus dem Geist leben, gerüstet wie eine Braut für den Bräutigam.

In Matthäus 25 gebraucht Jesus mehrere Gleichnisse, um zu zeigen, dass wir uns alle Mühe geben sollen unsere Talente einzusetzen. Nicht wir noch unsere Gefühle bestimmen, ob wir am jüngsten Tag dabei sein werden, sondern allein der Herr! Deshalb ist es so wichtig, dass wir Gott und seine Gebote an erster Stelle setzen in unserem Leben und dabei wachsam sind: Mt. 6,19-24. Der Zeitgeist kann uns dabei so stark beeinflussen, dass wir meinen zu stehen, während wir in Wirklichkeit längst gefallen sind (1. Kor. 10,12-13; Eph. 2,1-3).

Denn so wie sich die Worte Jesu über die Zerstörung Jerusalems erfüllten, so sicher ist der Tag des Herrn und das Ende der Welt: 2. Petrus 3,9! Die Frage ist dann nur noch: Wo bist du an diesem Tag? Wenn wir dabei sein wollen, dann müssen wir wachen und auf diesen Tag X hinarbeiten, wie wenn er schon morgen stattfinden würde! Die Gnade Gottes ist zwar ein Geschenk, aber sie kostet unser Leben (Mk. 8,35)!