Markus-15: Verurteilung und Tod Jesu

Jesus, der Diener

Der Dienst Jesu als Opfer für die Menschheit
(Fortsetzung)

 


 I.   Jesus wird vor Pilatus geführt (Verse 1-5)

Wie aus den Versen zu entnehmen ist, schlief Jesus in der Nacht vor seiner Hinrichtung nicht. Er wurde von einem Ort zum andern gebracht (siehe eigene Karte von Jerusalem). Von Kajaphas ging es zu Pilatus zur Burg Antonia (Joh. 18,28).

In Lukas 23,1-5 wird Jesus mit drei Anschuldigungen vor Pilatus angeklagt:

- Er verführe das Volk.

- Er halte das Volk ab, dem Kaiser Steuern zu zahlen.

- Er behaupte, er sei der König der Juden.

Pilatus interessiert sich nur für die letzte Anklage. Die Juden beschuldigten Jesus der Gotteslästerung (14,64). Doch auf Grund dieser Anklage konnten sie Jesus nicht vor Pilatus führen. Sie wussten, dass Pilatus sich aus ihren religiösen Streitigkeiten heraus halten würde. Deshalb mussten sie Jesus politisch belasten bei Pilatus. Wenn Jesus der König der Juden war, so konnte das für den Statthalter Pilatus politische Folgen haben.

In Johannes 18,28-40 lesen wir einen ergänzenden Bericht. Hier sehen wir, wie Pilatus versuchte den Juden in ihrem religiösen Streit auszuweichen. Das Urteil lag bei Pilatus, nicht bei den Juden. Als Pilatus mit Jesus sprach, sah er sehr schnell, dass dieser Mensch für seine Regierung keine Gefahr darstellte. Jesus gab Pilatus zu verstehen, dass es ihm nicht um ein irdisches Reich ging, sondern um das Reich Gottes. Pilatus antwortete nur noch mit der Frage: „Was ist Wahrheit?“ Mit andern Worten stellte er die Wahrheit in Frage. Er sagte: „Wer weiss denn schon was Wahrheit ist?“ Oder: „Wahrheit ist doch relativ!“ Wenn Jesus behauptete, der König der Juden zu sein, dann sollte er zu dem gesandt werden, der davon direkt betroffen war: Herodes (Herrscher über das jüdische Gebiet).

Pilatus sendet Jesus zu Herodes Antipas: Lukas 23,7-12.
Herodes freute sich, weil er hoffte, dass Jesus ein Zeichen tun würde. Er hörte verschiedene Gerüchte über Jesus, hatte aber noch nie die Gelegenheit mit ihm zu reden: Matthäus 14,1. Herodes war für Galiläa und Peräa (das Gebiet der Juden zuständig). Als er sah, dass Jesus nicht gesprächsfreudig war, belustigte er sich mit den Soldaten über ihn und sandte ihn zurück zu Pilatus. So erwiesen sich die Regierenden gegenseitig Ehre, indem sie Jesus hin und her schickten und zu Freunden wurden (Apg. 4,27). Tatsache aber ist, dass keiner die Verantwortung für die Verurteilung Jesu tragen wollte, weil sie von seiner Schuld nicht überzeugt waren.

 

 II.   Pilatus lässt einen Gefangenen frei (Verse 6-15)

Wer war Barabbas?

Matthäus (27,16) spricht nur von einem berüchtigten Gefangenen namens Barabbas.

Lukas (23,19) schreibt, dass er wegen eines Aufruhrs in der Stadt und eines Totschlags im Gefängnis sass.

Johannes (18,40) bestätigt, dass er ein Räuber war.

In der Apg. (3,14) wird er, in der Predigt des Petrus, Mörder genannt.

Mehr als das was in der Bibel steht, wissen wir nicht von Barabbas.

Es bestand ein Brauch, dass der Statthalter jedes Jahr an diesem grossen Fest einen Gefangenen freiliess.

Matthäus 27,15-26:
Auch hier wird gesagt, dass Pilatus erkannte, dass die Juden Jesus aus Neid überlieferten. Deshalb nahm er den schlimmsten Gefangenen, den er hatte und erhoffte sich dabei, dass das Volk sich für den unschuldigen Jesus entschied. Der Zusatz in diesem Text spricht von der Frau des Pilatus, die auch erkannte, dass Jesus ein Gerechter war. Das zum Teil manipulierte Volk schrie die Schuld auf sich zu nehmen.

Lukas 23,13-25:
Hier finden wir den Zusatz, dass auch Herodes keine Schuld an Jesus fand. Hier wird noch deutlicher, wie sehr die Juden Pilatus bedrängten, damit Jesus gekreuzigt würde. Weder Pilatus noch Herodes hätten Jesus kreuzigen lassen.

Johannes 18,38-40:
Hier wird nichts gesagt, als das was wir ohnehin schon wissen. Einzig das Detail ist interessant, dass Pilatus den Brauch dazu benützen wollte, um sich fein aus der Affäre zu ziehen und Jesus frei zu lassen.

Johannes 19,6-16:
Johannes berichtet, dass die Geisselung vor der endgültigen Verurteilung stattfand. Die oberen der Juden brachten ein wichtiges Argument ein, um Pilatus zur Verurteilung zu zwingen. Sie sagten, dass er nicht des Kaisers Freund sei, wenn er es zuliess, dass sich ein anderer zum König über das Volk machte. Damit war die Loyalität des Pilatus in Frage gestellt. Pilatus musste sich entscheiden: Für Jesus oder für seine berufliche Stellung.

Eine Geschichte sagt, dass Pilatus von den Juden ein weiteres Mal beim Kaiser verklagt wurde und schliesslich seinen Job und sein Leben verlor. Laut Markus liess Pilatus, unter Druck von den Juden,

Barabbas frei,

Jesus geisseln und kreuzigen.

Man fragt sich, ob dies die selben Menschen waren, die beim Einzug Jesu nach Jerusalem (Kap. 11) „Hosianna“ riefen: Bestimmt waren auch solche unter dem Volk, die vor ein paar Tagen dem König auf dem Füllen mit grossen Erwartungen zuriefen. Doch als ihre Erwartungen nicht erfüllt wurden und sie Jesus als Gefangener vor den römischen Behörden sahen, liessen sie sich von der Mehrheit beeinflussen (Gruppendruck).

Viele Menschen neigen dazu, sich von anderen leicht beeinflussen zu lassen:

- Hören sie gutes, dann denken auch sie positiv.

- Hören sie aber schlechtes, so kommt ihre Überzeugung ins Wanken.

- So arbeitet der Teufel, von dem wir uns als Christen auch in schwersten Stunden nicht vom Glauben abbringen lassen dürfen: Mt. 10,32-33.

Nichtsdestoweniger wählte das Volk den Gesetzesübertreter, statt Jesus und machte sich so schuldig an Gott und seinem Gesalbten: Apg. 2,36.

Jesus wurde vor der Kreuzigung gegeisselt. Eine Geisselung war etwas Entsetzliches. Derjenige, über den diese Strafe verhängt wurde, musste sich oben freimachen und bücken. Dann fesselte man ihn und schlug ihn mit einer Geisel 39x auf den Rücken (40x hätte den Tod bedeutet).

Bei der Geisel handelte es sich um eine lange lederne Peitschenschnur, die in Abständen mit spitzen Bleistücken und Knochensplittern versehen war und so den Rücken des Opfers buchstäblich zerfetzte. Es kam vor, dass den Opfern bei der Geisselung

- ein Auge ausgerissen wurde,

- dass sie während der Geisselung starben,

- vor lauter Pein wahnsinnig oder ohnmächtig wurden.

Nur wenige überstanden diese furchtbare und blutige Prozedur, der auch Jesus bei vollem Bewusstsein ausgesetzt wurde.

 

 III. Jesus wird von den römischen Soldaten verspottet (Verse 16-20)

Warum liess es Pilatus zu, dass Jesus gegeisselt und dann noch gekreuzigt werden sollte? Vielleicht war dies der letzte Versuch, um Jesu Leben zu bewahren. Er hoffte, dass bei dieser blutigen Geisselung einige im Volk Mitleid empfinden und sagen würden: „Jetzt ist es aber genug, lasst ihn gehen!“

Im Johannesevangelium lesen wir, dass Pilatus Jesus dem Volk noch einmal vorführte und sagte (Joh. 19,5): „Da ist der Mensch!“

Wollt ihr ihn immer noch kreuzigen?

Oder hat er nicht schon genug gelitten?

Doch der Versuch misslang!

Laut Markus hatten die grausamen Menschen nach der Geisselung noch nicht genug! Die herumstehenden Soldaten fingen an, Jesus zu verspotten.

Sie legten ihm einen Königsmantel um die Schulter.

Sie flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie ihm auf.

Sie schlugen ihn mit einem Rohr auf den Kopf.

Sie beugten sich vor ihm, wie vor einem König, und verspotteten ihn.

Was dachte wohl Barabbas?
Sah er diesem Spektakel zu? Er war sich wohl als Einziger bewusst, dass hier ein Mensch an seiner Stelle gegeisselt und gekreuzigt wurde. Er wusste, dass er selbst den Tod verdient hätte. Dies alles ist geschehen, damit wir heute einsehen, dass wir wie Barabbas den Tod verdient hätten; doch Jesus gab sein Leben an unserer statt: Jesaja 53,5.

 

 IV. Jesu Kreuzigung und Tod (Verse 21-41)

Der Ablauf einer Kreuzigung, die damals viele Menschen durchlitten, war stets der gleiche. Der Verurteilte musste das Kreuz bis zur Hinrichtungsstätte selbst tragen. Eine Kreuzigung diente als Abschreckungsmethode gegen das Verbrechen. Deshalb wurde meistens nicht der kürzeste Weg genommen. Vier Soldaten standen im Viereck um den Verurteilten. Vor ihnen marschierte ein Soldat mit der Tafel des Schuldspruchs. Offenbar brach Jesus unter der Last des schweren Kreuzes zusammen, so dass man einen andern für diese Arbeit zwang (V. 21). Für Simon aus Kyrene musste das ein düsterer Tag gewesen sein. Da die Römer in Palästina herrschten, konnte jeder von ihnen zu einer Dienstleistung gezwungen werden. Ein Schulterklopfen genügte, um dem betreffenden klar zu machen, dass er sich den Soldaten unterzuordnen hatte. So traf es Simon aus Kyrene, Afrika, dieses schwere Holzkreuz bis an den Hinrichtungsort zu schleppen.

Was dachte er wohl bei sich selbst?
Es gibt Vermutungen, dass dieser Simon sich später zum Glauben bekehrte und ein Leiter in der Gemeinde zu Antiochia wurde: Apg. 13,1. Kyrene war in Afrika. Niger bedeutet schwarz. Es kann sein, dass dies derselbe Simon war. Einen weiteren Hinweis dafür, dass sogar sein Sohn zum Glauben kam, finden wir in Römer 16,13. Offenbar war diese Familie bekannt unter den Christen damals. Sonst hätte Markus diesen Simon nicht so genau beschrieben.

Lukas 23,26-32:
Viele Menschen folgten Jesus und weinten. Doch Jesus wollte kein falsches Mitleid. Er tröstete sie und wies mit seinen Worten auf die bevorstehende Zukunft ihrer Kinder, die noch viel schlimmer sein wird. Damit sprach Jesus erneut vom Untergang Jerusalems. Dann kamen sie an einen Hügel, der hiess:

- Hebräisch: Golgota

- Griechisch: Kranion

- Lateinisch: Calverium (Calvary)

- Bedeutung: Schädel (der Hügel hatte eine Form wie ein Schädel).

Dort wollte man Jesus ein Betäubungsgetränk geben:

Nach Markus war es gewürzten Wein mit Myrrhe.

Nach Matthäus war es Wein mit Galle vermischt.

Doch Jesus lehnte ab, da er die Leiden in vollem Bewusstsein auf sich nehmen wollte.

Über die genaue Kreuzigungsmethode Jesu ist man sich heute nicht mehr einig. Der Verurteilte wurde manchmal an das Kreuz gebunden. Jesus wurde jedoch ans Kreuz genagelt (Hände: Joh. 20,25). Manchmal wurden nur die Füsse gebunden und unterhalb der Füsse ein kleines Trittbrett montiert, das den Leidenskampf verlängerte, weil der Sterbende sich beim Atmen hochziehen und so besser atmen konnte. Jesus wurde ausserhalb der Tore Jerusalems gekreuzigt: Heb. 13,11-13.

Im AT nahm der Hohepriester einmal im Jahr das Blut eines Stiers und besprengte damit die Bundeslade usw. Am Jom Kippur wurde damit die Sünde des Volkes gesühnt (Lv. 16). Der Stier selbst musste ausserhalb des Lagers verbrannt werden. Der Priester, der dies verrichtete, musste anschliessend sich und seine Kleider waschen: 3. Mose 16,27-28. Gott nimmt Unreinheit und Sünde ernster als wir annehmen. Auch Jesus trug die Sünden der Menschen aus der Stadt, um uns zu heiligen.

Johannes 19,18-22:
Zur Linken und zur Rechten Jesu wurden zwei Räuber mitgekreuzigt und so erfüllte sich das Schriftwort (Mk. 15,28). Der Schuldspruch wurde in den drei wichtigsten Sprachen auf die Tafeln geschrieben, damit es alle lesen konnten. Eigentlich beinhaltet dieser Spruch gar keine Schuld, wie im Gegensatz vielleicht bei den Räubern stand:

Mörder,

Dieb,

Ungehorsam gegen den Kaiser...

Der eine Räuber erkannte, dass Jesus ein Gerechter war und zu Unrecht am Kreuze hing: Lukas 23,39-43. Die Vorübergehenden lästerten und schüttelten die Köpfe:

Markus 15,29-32

Matthäus 27,39-44

Dann losten die Soldaten über seine Kleider: Johannes 19,23-24.
Das leinene Gewand Jesu war offenbar sehr wertvoll, ohne Naht, weil die Soldaten es nicht zerteilen wollten. Mehr gab es von Jesus nicht zu verlosen. Damit erfüllten sie, ohne es zu wissen, ein Schriftwort aus dem Alten Testament.

Die sieben letzten Worte Jesu (V. 34):

Lukas 23,34 „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun.“

Johannes 19,26-27 „Weib, siehe, dein Sohn!“

Lukas 23,43 „Heute wirst du mit mir im Paradiese sein.“

Matthäus 27,46 (Mk. 14,34):

„Eli, Eli, lema sabachthani? (das heisst: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?).“

„Elohi, Elohi, lama sabachthani? (das heisst übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?).“

Johannes 19,28 „Mich dürstet.“

Johannes 19,30 „Es ist vollbracht.“

Lukas 23,46 „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist!“

Die letzte Szene (Verse 33-41).

Was geschah kurz vor dem Tod Jesu?
Eine Finsternis kam über „die ganze Erde“ (= das ganze Land). Diese Finsternis symbolisiert die Bosheit der Welt und die verstockten Herzen der Menschen gegenüber Gott: Epheser 4,17-18. Sie deutet aber auch auf das Ende des alttestamentlichen Zeitalters hin (Heb. 9,16).

In diese Finsternis hinein schreit Jesus zum Vater.
Für einen Moment musste Jesus die Finsternis und die Verlassenheit von Gott aus sich nehmen. Jesus musst für uns ganz in den Tod gehen, damit sein Opfer für uns gültig wurde (Röm. 6,23; Phil. 2,8).

Was für einen Eindruck macht uns die Gruppe von Leuten, die beim Kreuz standen und sagten: „Siehe, er ruft den Elia“? Sie verstanden nicht wen Jesus rief, denn Jesus rief nicht den Elia, sondern „Elohi“ das ist Gott Vater. Übrigens ist dieser Ausruf gleichzeitig auch ein Gedanken aus dem Psalm 22,2! Sie versuchten den Tod Jesu heraus zu zögern und warteten auf eine letzte Chance, dass doch noch ein Wunder passieren könne. Doch Jesus gab den Geist auf und enttäuschte damit alle Sensationslustigen. Für die andern die dabeistanden, war gerade dies das Zeugnis seiner Gottes Sohnschaft (siehe Vers 39).

Warm zerriss der Vorhang im Tempel? Was bedeutet das?
Nur die geweihten Priester durften hinter den Vorhang treten (Heiligtum). Hinter dem Vorhang ist die Rettung. Die Glaubenshoffnung ist der Anker unserer Seele, der hinter den Vorhang hineinreicht: Hebräer 6,19. Wir haben nun Zugang zum himmlischen Heiligtum, da wir alle Priester im Glauben an Christus sind. Das enthüllte Heiligtum ist das Zeichen für den freien Zugang.

Die Reaktion des Hauptmanns ist sehr aussergewöhnlich.
Der Hauptmann war in der römischen Armee. Die römische Armee war eine der gottlosesten Armeen, die die Welt je kannte. Hauptmann zu sein in einer solchen Armee bedeutet einiges: Z. B. dass er schon manche Kreuzigungen und andere Todes-folterungen miterlebte. Als Soldat zählte er früher sogar zu den Ausführenden, während dem er heute dies nur noch befahl und mit ansah. Doch diese Kreuzigung unterschied sich von allen andern, die er je gesehen hatte. Er erkannte, dass Jesus unschuldig war und in Wahrheit Gottes Sohn (das heisst sehr viel). Bis zur letzten Minute verherrlichte Jesus den Vater. Es ist also möglich, dass Menschen an unserem blossen Verhalten den Unterschied zu anderen erkennen können. Deshalb sollten wir uns in jeder Situation in der Öffentlichkeit bewusst sein, dass Menschen an unserem Verhalten sehen können, ob wir Christen sind oder nicht (Bus, Restaurant, Arbeit...) Wir wissen nicht, ob dieser Hauptmann zum Glauben kam oder nicht. Eine ausserbiblische Quelle sagt zwar, dass er gläubig wurde und später als Märtyrer starb. Wir lesen in der Apg. 10 von Cornelius, dass es nicht unmöglich war für einen Hauptmann zu Glauben.

Da gab es aber noch eine weitere Gruppe, die von Ferne zusah, was sich auf Golgatha abspielte. Die Frauen: Beide Marias, die Mutter Jakobus und Salome. Viele andere Jünger Jesu.

 

 V.  Jesus wird ins Grab gelegt (Verse 42-47)

Der Rüsttag der Juden:

Dieser Rüsttag gibt Anlass zu Kontroversen (siehe Nr. 99 hinten in Bibel).

Wenn dieser Rüsttag mitgezählt wird, könnte Jesus am Freitag gestorben sein.

Wenn dieser Rüsttag nicht gezählt wird, wäre Jesus an einem Donnerstag gestorben.

Auf jeden Fall wurde es erst jetzt richtig finster, da es Abend war (es war also keine natürliche Finsternis in Vers 33).

Wer war Joseph aus Arimatäa?
Ein angesehener Ratsherr (des Sanhedrins). Ein heimlicher Jünger Jesu, gemäss Johannes 19,38. Ein Mann, der der Entscheidung des Hohen Rats nicht zustimmte, aber trotz-dem nicht den Mut hatte, Jesus zu verteidigen (wie oft geschieht das noch heute!): Lk. 23,50-51. Er wartete auf das Reich Gottes und glaubte Jesus, der sagte: Mk. 9,1. Er hatte aber doch noch so viel Mut, dass er zu Pilatus ging und sich den Leib Jesu erbat. Da auch Pilatus wusste, dass Jesus unschuldig war, wollte er mit seinem Leichnam nicht noch Geld machen, deshalb schenkte er ihn Joseph. Er war ja sicher froh, dass der Leichnam wegkam.

Wer bekam schon einen Leichnam geschenkt?
Joseph kaufte Leinwand und liess eine Gruft aushauen, in der noch nie jemand gelegen hatte. Er war offensichtlich reich (Mt. 27,57.60). Er tat dies für Jesus, weil er an ihn glaubte (Lk. 23,53).

Offenbar war Jesus schneller als normal tot!
Pilatus verwunderte sich über den schnellen Tod Jesu. Wir wissen, dass er wirklich tot war, gemäss Johannes 19,34: Es kam Blut und Wasser heraus, als ein Soldat Jesu in die Seite stach. Dies erfüllte gleichzeitig die Prophezeiung, dass kein Knochen an ihm zerbrochen werden sollte.