Jesus, der König
Kapitel 28,1-10: Jesus lebt
Um das ganze Bild zu erkennen, was da geschah, ist es empfehlenswert, alle Evangeliumsberichte nachzulesen (Mt 28,1-8; Mk 16,1-8; Lk 24,1-11; Joh 20,1-10). Aus dem Markusbericht geht hervor, dass dieselben drei Frauen, die bei der schnellen Einbalsamierung Jesu vor dem Sabbat durch Joseph und Nikodemus zuschauten (Notizen aus Mt 27,62-66), hingingen, um Jesus richtig zu salben. Lukas spricht von den Frauen aus Galiläa (Lk 23,55-24,1). Johannes berichtet, dass Maria aus Magdala zuerst am Grab ankam, anschliessend Johannes, dann Petrus (Joh 20,2). Die genaue Abhandlung kann nicht rekonstruiert werden!
Interessant sind die folgenden Details: Aus Matthäus 28 geht hervor, dass der Stein nicht zuerst weggerollt werden musste, damit Jesus aus der Grabkammer hervorgehen konnte, da das Grab bereits leer war (V. 2+6)! Die meisten glaubten nicht an die Auferstehung Jesu: Joseph aus Arimathäa und Nikodemus glaubten nicht. Die Frauen glaubten nicht, sonst hätten sie Jesus nicht einbalsamieren wollen. Es heisst zwar: Lukas 24,6-8. Den Jüngern kamen die Worte der Frauen vor „wie leeres Gerede“ (Lk 24,12). Es heisst zwar: Johannes 20,8-10.12.24; Markus 16,10. Die römischen Soldaten und das ganze Volk glaubte nicht. Maria aus Magdala glaubte nicht (Joh 20,15).
Jesus erklärte den Jüngern seinen Weggang und sein Wiederkommen: Joh 16,16-22. Die Jünger hatten weder einen Traum noch eine Vision, noch sahen sie einen Geist. Jesus erschien ihnen für kurze Zeit in Fleisch und Blut (Lk 24,39-43). Trotzdem muss gesagt werden, dass Jesus in einem ungewöhnlichen Leib den Jüngern erschien: Er konnte für Menschenaugen plötzlich sichtbar und wieder unsichtbar werden (Lk 24,31). Er offenbarte sich in verschiedenen „Gestalten“ (Mk 16,12). Man konnte mit ihm zusammen sein, ohne ihn zu erkennen (Lk 24,16; Joh 20,14). Er konnte durch Wände und Türen hindurchgehen (Joh 20,19-21.26-29).
Erscheinungen Jesu in den folgenden 40 Tagen:
Jesus erscheint der Maria aus Magdala: Johannes 20,11-18.
Jesus erscheint den andern Frauen (Mt 28,9-10).
Jesus erscheint den Emmausjüngern: Lukas 13-35 (Petrus, V. 34).
Jesus erscheint den 11 Jüngern: Lukas 24,36-49 (Joh 20,19-23).
Jesus erscheint den Zwölfen (Thomas!): Johannes 20,24-29.
Jesus erscheint vielen anderen Brüdern: 1Kor 15,5-8.
Lektion: Gott hält, was er verspricht! Er macht keine Fehler, sondern er ist ein siegreicher Gott, der über dein und mein zukünftiges Leben entscheiden wird. Die Auferstehung Jesu zeugt von seiner Gottheit und seiner uneingeschränkten Macht und Herrschaft: Römer 1,4. Jesus ist der ewige König und Richter der Welt, den Gott durch die Auferstehung der Toten beglaubigte: Apg 17,30-31. Die Auferstehung Christi verkündet, dass wir nun mit Jesus sterben und auferstehen können in der Taufe (Röm 6,1-11; Gal 3,26-27). Mit der Auferstehung Christi bestätigt Gott der Menschheit, dass der Preis für unsere Sünden am Kreuz bezahlt wurde. Auch wir werden einst verwandelt werden, wenn Jesus wiederkommt, ob wir schon tot oder noch am Leben sind: 1Kor 15,51-54 (Joh 5,29).
Kapitel 28,11-15: Die Soldaten der Grabwache werden bestochen
Es ist einfach, sich die Bestürzung der religiösen Führer vorzustellen. Die Wachmänner berichteten die Wahrheit, was sie erlebten. Anschliessend hielten die Priester Rat mit den Ältesten, um ihre Strategie zu planen. In ihrer Verzweiflung bestachen sie die Soldaten, eine Lüge vorzubringen. Sie sollten sagen, dass Jesu Jünger gekommen seien und Jesus gestohlen hätten, während sie schliefen.
Diese Erklärung wirft mehr Fragen auf als sie beantwortet. Warum schliefen die Soldaten, während sie doch wachen sollten? Wie konnten die Jünger den schweren Stein wegrollen, ohne die Soldaten aufzuwecken? Wie konnten alle Soldaten zur gleichen Zeit einschlafen? Wenn sie geschlafen hätten, woher wussten sie dann, dass die Jünger den Leib Jesu gestohlen hatten? Warum sollten die Jünger die Leinenbinden vom Leib entfernen und sie zusammengefaltet liegen lassen?
Trotz all dieser ungeklärten Fragen verbreitete sich diese Lüge bei den Juden bis zum heutigen Tag, so dass sie bis heute auf den Messias warten! Gottes Verheissung steht fest: Römer 9,6-8.24-29; 10,1-4 (11,17-24). Die Juden machten auch später verschiedene Vorstösse, um die Christen zu beseitigen: Apg 5,34-42; 17,4-9; 23,12-15.
Lektion: Satan versucht mit aller Macht der Lüge, uns Menschen vom Glauben an Jesus Christus abzuhalten. Wie diese Lüge, so gibt es noch viele andere Mythen, die in der religiösen Welt verbreitet worden sind bis auf den heutigen Tag, um die Gläubigen zu verwirren. Wer nicht glauben will, der wird immer neue Behauptungen finden, um die gewaltige Auferstehung Christi als eine historische Tatsache abzulehnen.
Kapitel 28,16-20: Der Auferstandene erscheint seinen Jüngern und ermächtigt sie zum weltweiten Missionsauftrag.
Wenn wir nur das Matthäusevangelium hätten, würden wir vielleicht zu Recht annehmen, dass Jesus am Sonntag auferstand und den Jüngern am selben Tag auf dem Berg in Galiläa erschien.
Anweisung für die Apostel:
Jesus sagte es seinen Jüngern voraus, dass er ihnen nach Galiläa vorausgehen wird (Mt 26,32).
Der Engel am Grab erklärte den Frauen, dass sie den Jüngern mitteilen sollen, Jesus gehe ihnen nach Galiläa voraus (Mt 28,7).
Ein bisschen später erschien Jesus den Frauen und wiederholte diese Aussage noch einmal (Mt 28,10).
Die Jünger Jesu wussten genau, wohin sie zu gehen hatten und wo ihnen Jesus erscheinen würde; deshalb taten sie, wie ihnen angeordnet wurde.
Die ungläubigen Jünger erschraken und etliche zweifelten: Vers 16b; Lk 24,36. Siehe die 10 Erscheinungen in der Auslegung von Markus 16! Jesus schalt ihren Unglauben: Markus 16,14-16. Warum wurde dies alles für uns aufgeschrieben? (s. Johannes 20,30-31). Jesus versichert ihnen, dass er alle Gewalt (ἐξουσία - exousia) besitzt im Himmel und auf Erden (1Petr 3,22): Diese Macht hat Jesus vom Vater empfangen: Johannes 17,2; 5,22.27; 1. Korinther 15,23-25 (Hebr 1,2; 2,8). Jesus ist über die ganze Schöpfung erhaben: Kolosser 1,15-18; 2,10. Weil Jesus sich am meisten erniedrigte, wurde er über alle erhöht: Phil 2,9-11.
Letzte Anweisungen Jesu für seine Apostel:
1. Machtvolle Wunder und Zeichen: Markus 16,17-20.
Viele verstehen diese Worte Jesu falsch, indem sie meinen, sie seien der Beweis, dass es heute noch Zeichen und Wunder gibt. Doch Jesus sprach hier nur zu seinen Aposteln, die er befähigte, diese Zeichen zu tun (wie in Mt 10,1). Die gläubig wurden, sind durch die Zeichen der Apostel begleitet worden (siehe auch Vers 20 und Apg 2,43).
2. Die Verheissung des Vaters: Lukas 24,44-53.
Die Jünger wurden angewiesen, in Jerusalem zu bleiben, bis sie den Heiligen Geist vom Vater empfangen würden (Apg 2,6-12). Diese Verheissung wurde nur den 12 Aposteln gegeben, wie wir auch später aus der Apg 1 erfahren.
3. Berufen als Zeugen vor der ganzen Welt: Apg 1,3-13a.
Auch hier spricht Jesus nur zu seinen Aposteln. Er gibt den Aposteln den Auftrag, als Zeugen Christi in der ganzen Welt aufzutreten. Dies alles geschehe, wenn sie mit dem Heiligen Geist getauft würden.
Der grosse Missionsbefehl gilt allen Gläubigen, nicht bloss den 12 Aposteln! Bis zu diesem Zeitpunkt war es den Aposteln verboten, in der Öffentlichkeit zu verkündigen, dass Jesus der Messias ist: Matthäus 16,20. Nun war es ihr Auftrag, als Vorbilder für alle Gläubigen hinauszugehen und allen Nationen das Evangelium von Christus zu predigen. Es ist also noch nicht das Ende! Im Gegenteil: Es ist der Beginn der grossen Gnade Gottes für die ganze Welt.
Die Apostel lehrten die Glaubenstaufe.
In Jerusalem begannen die Apostel diesen weltweiten Missionsbefehl Jesu zu verkündigen (Apg 2,38). Petrus ordnete an, dass auch die Heiden getauft werden sollen: Apg 10,47-48. Auch die von den Aposteln eingesetzten Jünger predigten die Taufe (Apg 8,12-16). Auch Paulus liess sich durch Ananias zum Herrn Jesus bekehren, d. h. taufen: Apg 9,18. Paulus lehrte nach seiner Bekehrung ebenfalls die Taufe auf den Namen Jesu: Apg 19,1-5. Durch die Taufe des Johannes empfing man nicht den Heiligen Geist! Durch die Taufe auf den Namen Jesu empfängt man:
- das Siegel der Gotteskindschaft (Eph 1,13),
- den Heiligen Geist, der bezeugt, dass wir Kinder Gottes und Erben Gottes sind (Röm 8,15-17).
Paulus erhielt seine Anweisungen (auch bezüglich der Taufe) nicht von den Aposteln, sondern von Jesus direkt (Gal 1,12). Um Missverständnissen vorzubeugen, liess er die Taufe oft durch seine Mitarbeiter durchführen (1Kor 1,13-17).
Es ist nicht unsere Aufgabe, die Menschen nur zu taufen, sondern sie auch in die örtliche Gemeinde hineinzuführen und sie alles zu lehren, was Jesus befohlen hat:
Jesus ist nicht nur für den einzelnen Menschen gestorben, sondern auch für die örtliche Gemeinde, in der es Leiter und Glieder gibt: Apg 20,28.
Der Glaube wächst aus der Predigt: Römer 10,17.
Das Wort Gottes will uns zu guten Werken ausrüsten: 2Tim 3,16-17.
Wir werden aufgerufen, nicht nur Hörer sondern Täter des Wortes zu sein: Jakobus 1,22.
Ohne Fleiss kein Preis: 2. Petrus 1,5-11.
Es wird von allen Wachstum im Glauben und in der Erkenntnis gefordert: 2. Petrus 3,18.
Welche Beweisführungen brauchst Du noch, um an den ewigen König der Gerechtigkeit zu glauben und ihm durch die Taufe gehorsam Dein Leben zu übergeben?
Links:
- Was muss ich tun, damit ich gerettet werde?
- Wie empfangen wir den Heiligen Geist heute?