Überblick-NT10b: 2. Petrus

Überblick Neues Testament

 

 

 I.   Verfasser, Empfänger, Zeit

Beide Petrusbriefe werden nach dem Autor benannt (1Petr 1,1; 2Petr 1,1). Der Apostel Simon Petrus (Mt 10,2) verfasste beide Briefe, wobei im ersten Brief Silvanus der Schreiber war (3,1; 1Petr 5,12). Petrus war auf dem Berg bei der Verklärung Jesu (1,18; Mt 17,5).

Die Empfänger sind dieselben Gläubigen in den kleinasiatischen Gemeinden (1,1; 3,1). Die Leser waren mehrheitlich Heidenchristen (1Petr 1,18; 2,9-10; 4,3). Offenbar wurden die Gemeinden im ersten Jahrhundert bereits von vielen Irrlehrern heimgesucht und durch Spaltungen auseinandergerissen.

Über den Ort und die Zeit können nur Vermutungen gemacht werden. Es wird angenommen, dass Petrus sich immer noch in Rom befand, ca. 65 n. Chr., kurz bevor er den Märtyrertod erlitt (65 n. Chr., 1,14-15). Beide Briefe dürften in keinem grossen zeitlichen Abstand geschrieben worden sein.

 

 II.   Hintergrund

Beim Vergleich beider Briefe fällt auf, dass der Blinkwinkel unterschiedlich ist. Der erste Brief wurde auf Grund von Problemen geschrieben, die von aussen her Druck auf die Gemeinde ausübten, d. h. durch Verfolgung. Der zweite Brief wurde auf Grund von Problemen geschrieben, die von innen her Druck auf die Gemeinde ausübten, d. h. durch falsche Lehren.

Über Petrus erfahren wir im Neuen Testament sehr viel. Er machte viele Fehler und ist gerade deshalb für uns Christen eine grosse Ermutigung in unseren Mängeln. Er hielt nicht stur an seinen falschen Wegen fest, sondern liess sich belehren und kehrte immer wieder reuig um (Mt 26,75; Apg 10,34-35; Gal 2,11). Er hatte eine enge Beziehung zum Apostel Paulus (3,15).

Im Jahre 64 nach Christus stand ein Teil der Stadt Roms in Flammen. Der römische Kaiser Nero machte die Christen dafür verantwortlich und fing sie an zu verfolgen. Gemäss Tradition wurde Petrus (65-67 n. Chr.) umgekehrt gekreuzigt. Jesus sagte ihm den Märtyrertod voraus (1,14; Joh 21,18-19).

 

 III. Einteilung

Thema: Warnung vor falschen Lehrern.

1.  Grüsse (1,1-2).

2.  Bewahrung vor falschen Lehren (Kap. 1).

a)  Weiter Wachsen in der Erkenntnis (V. 3-11).

b)  Weiter Festhalten an der Wahrheit (V. 12-21).

3.  Warnung vor falschen Lehren (Kap. 2).

a)  Das Auftreten von falschen Lehrern (V. 1-9).

b)  Die Vermessenheit von falschen Lehrern (V. 10-16).

c)  Das Ende der falschen Lehrer (V. 17-22).

4.  Ein Beispiel von falscher Lehre (Kap. 3).

a)  Die Verleugnung der Wiederkunft Christi (V. 1-13).

b)  Die Konsequenzen Angesichts der Wiederkunft Christi (V. 14-18).

Schlüsselwort: Erkenntnis.

Schlüsselvers: „Alles, was für das Leben und die Frömmigkeit nötig ist, hat uns seine göttliche Kraft geschenkt durch die Erkenntnis dessen, der uns in seiner Herrlichkeit und Güte berufen hat“ (1,3).

 

 IV. Lektionen

Die Herausforderung betrifft alle Gläubigen in Christus; wachsen in der Gnade und der Erkenntnis (1,5-7; 3,18). Wer still steht, der ist in höchster Gefahr geistlich zu sterben und abzufallen. Es gibt nur ein Vorwärts oder ein Rückwärts im Glauben.

In der heutigen Zeit gibt es vielmehr falsche Lehrer und Lehren als damals. Demzufolge ist die Gefahr, falsch belehrt zu werden um das Vielfache grösser geworden. Viele, die dazu neigen das Interesse am einfachen Evangelium zu verlieren, suchen nach neuen Lehren. Darum gilt es umso mehr am Wort Gottes festzuhalten und sich nicht vom Zeitgeist einnehmen zu lassen! Wir sollten Jesus Christus nicht bloss vom Hörensagen kennen, sondern vom Lesen der Bibel und von unserer persönlichen Beziehung zu IHM! (Apg 4,12). (2. Petrusbrief)