Letzte Dinge-07: Das Buch des Lebens

Wiederkunft & Gericht

7. Das Buch des Lebens [Artikel]

 

 

 Wo steht unser Name geschrieben?

Bei unserer Geburt wurde von jedem von uns eine Geburtsurkunde erstellt, auf der unser voller Name mit Geburtsdatum und Wohnort steht. Um unsere schulische Leistung festzuhalten, erhielten wir später für jedes besuchte Jahr ein Schulzeugnis mit unserem persönlichen Namen darauf. Um sich identifizieren zu können, besitzt jeder Schweizerbürger einen Pass oder mindestens eine Identitätskarte, auf dem sein Name mit zusätzlichen Angaben steht. Später folgten dann Impfausweis, Niederlassungsbewilligung, AHV-und Führerausweis, Dienstbüchlein, Heiratsurkunde usw. („Formulare von der Wiege bis zur Barre“). Schliesslich wird unser Name einmal eingemeisselt auf einem Grabstein. Aber hoffentlich ist dies nicht der letzte Eintrag unseres Namens.

Der wichtigste Eintrag, auf dem unser Name auf gar keinen Fall fehlen darf, ist in einem Buch mit unvergänglichem Wert: Das Buch des Lebens: „Und ich sah einen grossen, weissen Thron und den, der darauf sass; vor dessen Angesicht flohen Erde und Himmel, und es fand sich kein Ort für sie. Und ich sah die Toten, die Grossen und die Kleinen, vor dem Thron stehen. Da wurden Bücher aufgeschlagen, und noch ein Buch wurde aufgetan: das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet aufgrund dessen, was in den Büchern geschrieben stand, nach ihren Taten. Und das Meer gab seine Toten her, und der Tod und die Unterwelt gaben ihre Toten her, und sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Taten. Und der Tod und die Unterwelt wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod: der Feuersee. Und wer sich nicht aufgeschrieben fand im Buch des Lebens, der wurde in den Feuersee geworfen“ (Offenbarung 20,11-15).

 Das grosse Weltgericht

In der Offenbarung 20 ist vom grossen Weltgericht die Rede. Der allmächtige Gott sitzt auf einem weissen Thron. Die ganze Schöpfung wird sich vor Gottes Thron in nichts auflösen (2 Petr 3,10). Die Toten, d. h. alle bereits Verstorbenen im Hades, von Adam bis zum Ende der Zeiten, ob bekannt oder unbekannt; gläubig oder ungläubig, alle werden auferstehen (Joh. 5,29) und vor Gottes Thron stehen (2 Kor 5,10). Am grossen Gerichtstag werden mehrere Bücher aufgeschlagen.

Was steht denn in diesen Büchern? Sie könnten die Namen der Ungläubigen enthalten. Aber ich bezweifle dies! Nirgends in den Heiligen Schriften lesen wir von Büchern, die die Namen von Ungläubigen enthalten. Vielleicht sind dies Bücher des Bundes, die Gott mit den Menschen machte seit Beginn der Menschheit. Vielleicht sind dies die Bücher des Alten und Neuen Testaments – die Bibel. Am grossen Gerichtstag wird die Bibel geöffnet werden, denn Jesus sagt (Joh 12,48): „Das Wort, das ich gesprochen habe, das wird ihn richten am Jüngsten Tag.“ Alle Verstorbenen, die auferstehen zum Gericht, werden gerichtet anhand dessen, was in diesen Büchern geschrieben steht. Sie alle werden gerichtet nach „ihren Taten“!

Die Toten, die aus dem Hades auferstehen zum Gericht, werden ein zweites Mal sterben, weil sie nicht im Buch des Lebens eingetragen sind. Sie werden nämlich zusammen mit dem Tod und dem Hades (dem Ort wo sie herkamen) in den Feuersee geworfen; dies ist der zweite Tod. Wer nicht im Buch des Lebens geschrieben steht, wird am grossen Tag des Weltgerichts in den Feuersee geworfen: „Und nichts Gemeines wird in sie (Stadt) hineinkommen, keiner, der tut, was abscheulich ist, oder der Lüge dient, allein die eingetragen sind im Buch des Lebens, dem Buch des Lammes“ (Offb 21,27). Dann wird ein weiteres Buch geöffnet: Das Buch des Lebens (später mehr!).

Wichtig ist zu wissen, dass am grossen Gerichtstag nicht entschieden wird, wer gerettet und wer verloren ist! Gottes Gerichtstag darf nicht mit einem weltlichen Richter verglichen werden, dem jede Seele einzeln vorgeführt wird und der entscheidet wer schuldig und wer nicht schuldig gesprochen wird. Jetzt ist die Zeit, wo das Gericht Gottes stattfindet: „Denn die Zeit ist gekommen, da das Gericht beginnt, und zwar beim Haus Gottes; wenn aber zuerst bei uns, wie wird dann das Ende derer sein, die nicht auf das Evangelium Gottes hören?“ (1 Petr 4,17). „Jetzt ergeht das Gericht über diese Welt, jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden“ (Joh 12,31). „Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter. Das Wort, das ich gesprochen habe, das wird ihn richten am Jüngsten Tag“ (Joh 12,48). Wer Jesu Worte verwirft, der hat bereits seinen Richter. Jetzt wird entschieden, wer gerettet und wer verloren ist (Hebr 3,7.12). Nach unserem irdischen Leben ist alles entschieden.

Am grossen Gerichtstag wird nur noch aussondiert (Mt 25,31-34.41): „Wenn aber der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden sich vor ihm versammeln, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, empfangt als Erbe das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an.“ Durch unsere Bekehrung zu Christus, wissen wir, dass wir zu den Gesegneten des Vaters zählen, die das Himmelreich erben, weil unsere Namen im Buch des Lebens stehen.

 Was ist das Buch des Lebens?

Schon Mose sprach von einem Buch, nachdem er vom Berg Sinai herunterstieg und das Volk sich mit einem goldenen Kalb gegen den Herrn versündigt hatten (Ex 32,31b-33): „Ach, dieses Volk hat eine grosse Sünde begangen, Götter aus Gold haben sie sich gemacht. Nun aber, wenn du doch ihre Sünde vergeben wolltest! Wenn aber nicht, so tilge mich aus deinem Buch, das du geschrieben hast. Und der HERR sprach zu Mose: Wer gegen mich gesündigt hat, den tilge ich aus meinem Buch.“

Mose wusste also schon damals, dass Gott Buch führte über alle seine Geretteten. Er war so fest verbunden mit dem Volk, dass er bereit war, seinen Namen aus dem Buch des Lebens auslöschen zu lassen. Namen können also auch gestrichen werden aus dem Buch des Lebens. Gott der Schöpfer besitzt die alleinige Autorität über dieses Buch! Er bestimmt, was in dieses Buch hineingeschrieben wird. Er bestimmt jeden Buchstaben, jede Seite und jedes Kapitel in diesem Buch. Er bestimmt, von wem er die Sünden nicht mehr gedenken will (Hebr 8,12). Alle Namen, die mit den Gerechten in Feindschaft stehen, werden getilgt (Ps 69,29): „Sie sollen getilgt werden aus dem Buch des Lebens, sie sollen nicht aufgeschrieben werden bei den Gerechten.“

Nur die Namen der Gerechten stehen im Buch des Lebens, wie Paulus bestätigt (Phil 4,3b-5): „Nimm dich ihrer an! Sie haben mit mir gekämpft für das Evangelium, gemeinsam mit Klemens und meinen andern Mitarbeitern, deren Namen im Buch des Lebens stehen. Freut euch im Herrn allezeit! Nochmals will ich es sagen: Freut euch! Lasst alle Menschen eure Freundlichkeit spüren. Der Herr ist nahe.“ Die Gläubigen, die für das Evangelium gekämpft und gelitten haben sollen sich freuen, denn sie gehören zu den besonders Privilegierten. Sie sind teuer erkauft worden mit dem Blut des Lammes (Offb 5,9).

Jesus erinnerte seine Jünger an ihren Lohn, indem er sagte (Lk 10,20): „Doch freut euch nicht darüber, dass euch die Geister untertan sind; freut euch vielmehr darüber, dass eure Namen im Himmel aufgeschrieben sind.“ Das Buch des Lebens ist im Himmel, wo alle Namen der Gläubigen aufgeschrieben sind. Wahrscheinlich ist dies nur im symbolischen Sinn ein Buch, damit wir verstehen, dass der allmächtige Gott jeden einzelnen von uns in seinem Gedächtnis hat. Jesus, der gute Hirt, kennt seine Schafe alle beim Namen und die Seinen kennen IHN (Joh 10,14). Im Psalm 139,16 heisst es sogar: „Noch bevor ich geboren war, sahen mich deine Augen, in deinem Buch war alles verzeichnet, die Tage waren schon geformt, als noch keiner von ihnen da war.“ Als Gottes Geschöpfe sind wir dem Herrn alle sehr wohl bekannt. Der Herr kennt all unsere Tage und Taten auf dieser Welt schon vor unserer Geburt.

 Die gerechten Taten der Heiligen

In der Bibel wird gesagt, dass jeder nach seinen Taten gerichtet wird. Dies hört sich nach Werkgerechtigkeit an. Doch niemand kann sich sein Heil durch Werke verdienen! Es wäre also falsch, wenn wir uns vorstellen, dass auf einer Skala gemessen wird, wie viel gutes und wie viel schlechtes wir im Leben getan haben. Wenn die grüne Skala mit den guten Werken grösser ist als die rote, dann haben wir es geschafft. Wenn die rote Skala mit den schlechten Werken einen grösseren Prozentsatz aufweist, dann haben wir Pech gehabt. Die Bekehrten am Ende ihres Lebens wären da ziemlich im Nachteil. Dieses Bild widerspricht dem Evangelium. Wenn diese Vorstellungen stimmen würden, bräuchten wir keinen Erlöser. Doch wir alle brauchen Jesus!

Gerichtet zu werden nach unseren Werken bezieht sich auf das, was Jesus in unserem Leben bedeutete! Haben wir Jesus angenommen oder abgelehnt? (Mt 11,6). Haben wir Jesus zu unserem Herrn im Leben gemacht, oder haben wir unser Leben selbst bestimmt? (Mt 7,21). Haben wir uns reinwaschen lassen durch das Blut des Lammes und abgesondert von der Befleckung der Welt, oder tragen wir noch die alten Kleider und versuchen uns ohne Hochzeitskleid ins Fest hineinzuschleichen? (Mt 22,11; Offb 19,8; 22,14). Haben wir Jesus gedient und angebetet in der heiligen Gemeinde, oder haben wir ihm nicht gedient und ihn nicht gefeiert? (Offb 2,17). Haben wir sehnsüchtig gewacht und sind wir mit genügend Öl ausgestattet für die Ankunft des Bräutigams, oder ist uns das Öl ausgegangen am Ende unseres Lebens? (Mt 25,2).

 Schlussfolgerung

Die Zugehörigkeit zur Gemeinde ist von grosser Wichtigkeit! Heute und jetzt findet das grosse Gericht statt. Am jüngsten Tag ist alles entschieden. Ist es Dein grösster Wunsch, dass Dein Name im Buch des Lebens steht? In der Offenbarung steht: „Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer den Sieg erringt, dem werde ich von dem verborgenen Manna geben, und einen weissen Stein werde ich ihm geben, und auf dem Stein ist ein neuer Name geschrieben, den niemand kennt ausser dem, der ihn empfängt“ (Offb 2,17). „So wird, wer den Sieg erringt, in weisse Gewänder gehüllt, und nie werde ich seinen Namen tilgen aus dem Buch des Lebens; ich werde mich zu seinem Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln“ (Offb 3,5).

„Wer den Sieg erringt, den werde ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen, und er wird nie mehr hinausgehen müssen. Auf ihn werde ich schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das vom Himmel von meinem Gott herabkommen wird, und meinen Namen, den neuen. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt“ (Offb 3,12-13).

Wir wissen, dass unsere Namen im Buch des Lebens geschrieben stehen. All unsere guten Taten stehen da auch drinn. Darum lasst uns jeden Tag mit viel Hingabe und Eifer ein neues Kapitel beginnen, das unserem neuen Leben in Christus entspricht! Lasst uns treu an dem unbeschreiblich grossen Privileg festhalten, das wir empfangen haben, Gottes Kinder zu sein! Lasst uns freuen, weil unsere Namen im Buch des Lebens stehen!

Das Versprechen in der Offenbarung 2,10 gilt allen, die daran glauben und dafür ringen: „Sei getreu bis in den Tod, und ich will dir die Krone des Lebens geben!“