Letzte Dinge-08: Die Auferstehungshoffnung

Wiederkunft & Gericht

8. Die Auferstehungshoffnung [Artikel]

 

 

 Antike Ansichten

Obschon es schon immer unterschiedliche Ansichten gab in Bezug auf die Auferstehung so glaubten doch die meisten Religionen an ein Leben nach dem Tod. Die Ägypter balsamierten die Körper ihrer Pharaonen ein und legten ihnen viele Kostbarkeiten mit ins Grab für das Leben im Jenseits. Die Ägypter kannten viele Götter, die grossen Einfluss auf ihr Denken in Bezug auf das Leben nach dem Tod hatten. Die bekanntesten Gottheiten sind Isis (weiblich) und Osiris (männlich). Sie waren Geschwister und Ehegatten zugleich. Osiris wurde zum Gott der Unterwelt gemacht. Die Griechen lehrten eine Seelen – (Aus-) Wanderung. In der ganz frühen Zeit hatte man Angst vor dem Tod, weil damit die schönen irdischen Aktivitäten ein Ende nehmen würden. Später sprachen die Philosophen vom Tod als Erlösung aus der Gefangenschaft des Körpers. Doch das Konzept der Auferstehung stammte ursprünglich nicht aus der heidnischen Welt noch aus der frühen Philosophie der Antike.

 Ansichten im Alten Testament

Aus dem Schöpfungsbericht lernen wir, dass der Mensch „ein lebendiges Wesen“ aus Fleisch und Blut wurde (Gen 2,7). Für die Menschen im AT bedeutete der Tod das Ende des körperlichen Lebens aber nicht das Ende ihrer Existenz. Aus verschiedenen Stellen entnehmen wir, dass die Juden fest daran glaubten weiter zu existieren (Ps 16,9-11; 30,4; 94,17). Niemand wollte allerdings im Scheol (= Totenreich) weiter leben. Denn der Scheol (das Totenreich) war kein lebenswerter Ort. Deshalb hofften die Gläubigen auf eine Auferstehung aus dem Totenreich (1 Sam 2,6; Ps 49,13.15-16).

In den alttestamentlichen Schriften wird zwar von einer Auferstehung gesprochen (Dan 12,2), aber es wird nicht genügend Aufschluss gegeben so dass sich zwei Gruppen entwickelten, die uns besonders zur Zeit Jesu bekannt sind:

1. Die Sadduzäer, die nicht an eine Auferstehung glaubten (Mt 22,23).

2. Die Pharisäer, die an eine Auferstehung glaubten (Apg 23,8).

 Aufklärung im Neuen Testament

Die Auferstehung Jesu samt aller Toten ist ein wichtiges Thema im Neuen Testament. Überzeugende biblische Argumente geben uns Aufschluss über die Tatsache, dass es eine Auferstehungshoffnung gibt. Zwei griechische Begriffe sind dabei bedeutend:

Anastasis = Auferstehung (Mt 22,23; Lk 14,14; Joh 5,29; Apg 1,22; 2,31).
Egeiro = auferwecken (Joh 5,21; 12,1.17; Apg 3,15).

Wenn diese Begriffe sich nicht in allen Stellen auf die Auferstehung aller Toten beziehen, kann dies jeweils aus dem Zusammenhang leicht erkannt werden. Einige Bibelstellen sprechen jedoch eindeutig von der Auferstehung (Joh 5,25-29; Apg 24,15; 1 Kor 15,22).

Die Bibel bestätigt unmissverständlich, dass Jesus auferstanden ist von den Toten und dass auch wir auferstehen werden (1 Petr 1,3-4). Die Apostel Christi waren tief beeindruckt von Jesus, wie er lehrte und viele Wunder bewirken konnte. Doch am meisten überwältigt waren sie von seiner Auferstehung. Die Auferstehung ihres Herrn liess keinen Zweifel mehr offen, dass Jesus der Messias war, der Sohn des lebendigen Gottes (Apg 2,32-36).

Die Auferstehung Christi ist das Herzstück des Evangeliums (Apg 1,22; 2,31; 4,2.33; 17,18.32; 23,6). Es war das Hauptthema der frühen Gemeinde (Apg 24,15.21; 1 Kor 15,12). Der frühen Gemeinde ging es nicht darum wissenschaftliche Beweise für die Auferstehung Christi aufzulisten. Dies war damals eh nicht möglich. Vielmehr zeugten die Gläubigen von Mund zu Mund, dass ihnen Jesus als Auferstandener begegnet sei (Apg 2,32; 4,33; 1 Kor 15,4-8). Dabei wiesen sie auf die heiligen Schriften die eine Auferstehung vorhersagten (Apg 2,29-31; 1 Kor 15,4). So trugen ihre Zeugnisse viel zum Wachstum der Gemeinde bei (Kol 1,23).

 Die Auferstehung Christi für uns

Bevor Jesus den verstorbenen Lazarus auferweckte, erklärte er Marta, dass er der Herr der Auferstehung sei (Joh 11,23-26). Marta glaubte fest an die Auferstehung am Jüngsten Tag. Doch Jesus wollte ihr klarmachen, dass er bei dieser Auferstehung die Hauptrolle spielen werde. Er besitzt die Macht über die Lebenden und Toten, auch über den Leib Lazarus. Wenn Marta an ihn glaubte dann würde er ihr Lazarus ins Leben zurückrufen, obschon er schon vier Tage tot war. Marta verstand das noch nicht richtig. Erst als Lazarus aus der Grabhöhle herauskam verstand sie vollends und glaubte an Jesu überragende Macht samt vielen Juden (Joh 11,45).

Jesus bewies seine unübertreffliche Macht durch seine eigene Auferstehung von den Toten und verkündete seinen Jüngern, als er ihnen erschien (Mt 28,18): „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden.“ Auf der Insel Patmos erschien Jesus auch dem Apostel Johannes und erklärte ihm (Offb 1,17b-19). Wenn Christus nicht auferstanden wäre, dann wäre unser Glaube nichtig, umsonst, wie Zuckerwatte (1 Kor 15,13.16). Denn mit der Auferstehung bewies Jesus seine Macht über die Lebenden und Toten und über die Auferstehung am Jüngsten Tag.

 Die Auferstehung am jüngsten Tag

Unser Anfänger und Vollender des Glaubens, Jesus Christus (Hebr 12,2), ging uns mit seiner Auferstehung voran (1 Kor 15,20). Auch wenn Jesus der „Erstling“ der Auferstehung ist, bedeutet dies nicht, dass er der Erste war der je ins irdische Leben zurückkehrte.

- Elija auferweckte den Sohn der Witwe von Zarefat (1 Kön 17,24-24).

- Elischa brachte den Sohn der Schunammitin ins Leben zurück (2 Kön 4,18-37).

- Ein Toter, der ins Grab Elischas geworfen wurde und seine Gebeine berührte erwachte wieder zum Leben (2 Kön 13,20-21).

- Jesus auferweckte den jungen Mann aus Nain (Lk 7,11-17).

- Jesus brachte die Tochter des Jairus wieder ins Leben (Mk 5,35-43).

- Jesus liess den vier Tage alten Leichnam des Lazarus auferstehen (Joh 11,38-44).

- Wir lesen von vielen gläubig Verstorbenen die aus den Grüften hervorgingen nachdem Jesus am Kreuz gestorben war (Mt 27,51-53).

- Die Apostel erhielten von Jesus die Vollmacht Tote zu auferwecken (Mt 10,5-15).

- Schon Abraham glaubte, dass Gott die Macht besass seinen Sohn von den Toten zu erwecken (Hebr 11,17-19).

- Jesus ist der „Erstling“ der Auferstandenen im Himmel (1 Kor 15,21-23; Hebr 11,39-40)!

Wenn Jesus wiederkommt am Tag des grossen Gerichts dann wird folgendes geschehen:

- Die Posaune wird erschallen so dass alle Lebenden und Verstorbenen sie hören und wissen, dass der Jüngste Tag angebrochen ist (1 Kor 15,22; 1 Thess 4,13-18).

- Alle Verstorbenen werden zuerst auferstehen, ob gläubig oder ungläubig (Joh 5,28-29; Apg 24,15).

- Alle Menschen die noch auf der Erde leben, werden verwandelt (d. h. auferstehen: 1 Kor 15,51-54; 1 Thess 4,17).

- Die auferweckten verstorbenen Gläubigen werden zusammen mit den Gläubigen die noch auf der Erde leben in den Himmel entrückt (1 Thess 4,17).

- Die verstorbenen Ungläubigen werden zusammen mit den Ungläubigen die noch auf der Erde leben in den Feuersee geworfen (Offb 21,8; 20,13.15).

- Der Teufel wird mit allen seinen Nachfolgern in den Feuersee geworfen (Offb 20,10).

- Der Tod und die Unterwelt wird in den Feuersee geworfen (Offb 20,14).

Jesus bestätigt (Mt 24,35b): „Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.“

 Zusammenfassung

Es wird ein wunderbarer Tag sein für alle die an Jesus den ewigen König glauben! Ein Tag an dem sich alles endgültig für uns zum Guten wendet. Ein Tag an dem alle Zweifel beseitigt werden und sich unsere Hoffnung endgültig erfüllt. Das ist der grosse Tag unserer Auferstehung zum ewigen Leben.

Jeder, der durch Wasser und Geist in der Taufe wiedergeboren wurde (Joh 3,5), ist bereits auferstanden! Die Wiedergeburt in der Taufe ist die erste Auferstehung (Röm 6). Der Heilige Geist ruft allen Gläubigen zu (Offb 20,6): „Selig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung! Über sie hat der zweite Tod [am Gerichtstag] keine Macht, sondern sie werden Priester und Priesterinnen Gottes und Christi sein und mit ihm herrschen, tausend Jahre lang [d. h. bis in alle Ewigkeit].“ Ab diesem Tag wird es für alle Gläubigen kein Sterben mehr geben. Der Tod ist verschlungen in den Sieg, den Christus für uns errungen hat (1 Kor 15,54-57). Darum, lasst uns bereit sein auf Christi Wiederkunft, wenn der allmächtige Gott uns endgültig von allen Leiden und aller Trauer erlösen wird (Offb 21,3-4)!