Leiden-02: Das Leben ist nicht fair

Von Gott enttäuscht?

 

 

 Warum gibt es so viel Böses und so viel Leid auf dieser Welt?

Beispiel: Schock in Oklahoma City. Die Tatsache, dass es viel Böses und viel Leid auf dieser Welt gibt, kann leider nicht verleugnet werden. Die Existenz des Bösen wird in der Bibel schon sehr früh erwähnt (Gen 2,9).

Ganz am Anfang der Menschheitsgeschichte, im Garten Eden, gab es schon alle Sorten von Bäumen, „der Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen.“ Warum stellte der Herr den Baum des Guten und des Bösen überhaupt in den Garten? Aus der Bibel erfahren wir, dass Gott dem Menschen von Anfang an einen freien Willen schenkte. Mit dem freien Willen wächst natürlich auch die Verantwortung, selbst zu entscheiden, auf welcher Seite wir stehen wollen; auf der Seite des Bösen, oder auf der Seite des Guten. Der Terrorist, der einen Sprengstoffanschlag verübte, ist Schuld an dieser Tragödie, nicht Gott!

Aber was ist mit den vielen unschuldigen Menschen, die dabei verletzt oder gar getötet wurden? Viele Gläubige und Ungläubige fragen in solchen und ähnlichen Situationen: Warum lässt Gott das Böse zu? Warum unternimmt Gott nichts gegen das Böse und gegen die Verbrechen und Leiden auf dieser Welt? Die einzige Antwort, die ein Atheist geben kann ist: „Es gibt keinen Gott!“ Der Skeptiker glaubt zwar an einen Gott, doch er sagt: „Entweder mangelt dieser Gott an Liebe, an Allmacht, oder gar an beidem.“ Wie aber nimmt Gott selbst Stellung zu diesem Problem?

Was sagt die Bibel über das Böse und das Leid in dieser Welt?

Wie finden wir dazu eine gesunde Einstellung?

 

Mangelt es Gott tatsächlich an Liebe und Güte?

Wenn Gott gut wäre, müsste Er sich doch wünschen, dass Er alle seine Geschöpfe vollkommen glücklich machen könnte. Da wir nun aber nicht alle vollkommen glücklich sind, wie kann Gott vollkommen gut sein? Leider sind schon viele Menschen an diesen und ähnlichen Fragen im Glauben gescheitert und täglich werden es mehr.

Der grösste Fehler, den wir machen können ist, dass wir unsere eigenen Vorstellungen vom Leben machen! Zuerst müssten wir doch fragen:

„Was ist der Sinn und Zweck des Lebens?“

„Wozu sind wir denn auf dieser Welt?“

Das sind entscheidende Fragen, bevor wir eine voreingenommene Schlussfolgerung ziehen!

Beispiel:
Wenn ich ein Auto kaufe und damit versuchen würde auf dem See zu fahren, hätte ich ein Recht gegen den Autohändler vorzugehen, wenn ich schliesslich mit meinem neuen Auto abtauche? Es versteht sich von selbst, dass ich mich zuerst über den Sinn und Zweck des Autos und die Möglichkeiten beim Autohändler erkundige. Ich kann doch nicht einfach annehmen, dass das Auto schwimmen wird. Genauso verhält es sich mit dem Sinn und Zweck des Lebens!

 

Was ist der Sinn und Zweck des Lebens?

Kohelet 12,13-14:
Das sagt unser Schöpfer, der die Welt und alles was darin ist geschaffen hat. Der Sinn des Lebens besteht allein darin, sagt der Prediger, dass wir Menschen Gott fürchten lernen! Das ist das Wichtigste im Leben, alles andere ist unbedeutend, spricht der Herr! Schmerz und Leid sind nichtig? Sie sind nichtig in dem Sinne, „dass die Leiden der jetzigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll“ (Röm 8,18). Das irdische Leben ist nicht das wahre und endgültige Leben! Das wahre Leben, so lesen wir in der Bibel, steht uns noch bevor.

Psalm 90,10-12:
Unser Leben hier auf Erden ist also zeitlich begrenzt. In der kurzen Lebenszeit, die uns zur Verfügung steht, entscheiden wir selbst nach unserem freien Willen, was unsere ewige Bestimmung sein wird. Die Erde kann als ein Ort betrachtet werden, wo Seelen entstehen. Der Gedanke, dass das Leben auf dieser Erde mit möglichst viel Vergnügen und Freude und mit möglichst wenig Schmerz und Leid verbunden sein soll ist atheistisch, gottlos und hat nichts mit dem Sinn und Zweck des Lebens zu tun. Der Herr sagt selbst, dass ein grosser Teil des Lebens „Mühsal und Beschwer“ ist.

Der Herr hat uns nie einen Rosengarten versprochen auf dieser Welt! Im Gegenteil, er sagte zum Mann: „Im Schweisse deines Angesichtes sollst du dein Brot essen, bis du wieder zur Erde kehrst, von der du genommen bist“ (Gen 3,18). Und zur Frau: „Ich will dir viel Beschwerden machen in deiner Schwangerschaft; mit Schmerzen sollst du Kinder gebären!“ (Gen 3,16). Das Leben ist nicht fair, aber Gott ist gut! Gott mangelt es nicht an Güte und Liebe, weil Er den Sinn und Zweck des Lebens anders bestimmte, als wir ihn uns vorstellen und wünschen.

Jesaja 44,24-26:
Der Herr hat ganz genaue Vorstellungen und Pläne, in denen auch das Böse und das Leid ins Leben miteinbezogen werden. Gott wird seine Pläne zu Ende führen. Gott wird alles, was Er durch die Propheten geredet hat, erfüllen. Weil wir bei der Gründung der Erde nicht dabei waren und deshalb nicht alles verstehen, heisst das nicht, dass es dafür bei Gott keine Erklärungen gibt.

 

Ist Gott wirklich allwissend und allmächtig?

In einer atheistischen Welt macht das Böse und das Leid nicht viel Sinn, da es am richtigen Verständnis mangelt. Obschon es sich immer wieder bestätigt, wie sehr wir Menschen in der Erkenntnis beschränkt sind, neigen wir gerne dazu, alles was uns sinnlos erscheint, anzuzweifeln und zu verwerfen. Was wissen wir denn schon über unseren Planet Erde?

Eine amerikanische Statistik sagt:

- Botaniker haben über 250’000 Pflanzenarten allein in den Regenwäldern identifiziert.

- Weniger als 1% davon wurden für medizinische Anwendungen eingehend getestet.

- Und nur 25% von der verschriebenen Medizin kommt von diesem einen Prozent.

- Wie viele Kuren warten wohl noch auf uns in den anderen 99%?

- Wie viele Antworten zum Leben und Leiden liegen darin verborgen?

- Niemand hat auch die leiseste Ahnung!

Was weiss der Mensch schon über das Weltall? Welcher Astrologe kann uns schon sagen, wie gross das Weltall ist und wieviel Ressourcen es dort gibt? Was wissen wir schon, was morgen sein wird? (Jak 4,14).

Wir Menschen wissen so wenig und sind so beschränkt in unserem Denken, dass es arrogant ist zu behaupten, dass es keinen Gott gäbe, nur weil wir Leiden sinnlos finden! Können Atheisten beweisen, dass es keinen Gott gibt? Haben Atheisten überhaupt einmal geprüft, ob es einen Gott gibt? Bevor irgendwelche Behauptungen aufgestellt werden, sollte etwas zuerst genau untersucht werden, sodass man imstande ist genau Auskunft zu geben, ansonsten ist jede Aussage sowieso unglaubwürdig und unwissenschaftlich.

Bevor der Mensch Behauptungen über Gottes Existenz aufstellt, muss er zuerst das Umfeld ganz genau kennen. Der Mensch ist ja bis heute nicht im Stande alle Galaxien im Weltall zu untersuchen. Vielleicht lebt Gott in irgendeiner Galaxie, die bis heute noch nicht entdeckt worden ist? Was ist aber dann, wenn Gott tatsächlich hinter dem Weltall lebt, das für uns Menschen unerreichbar ist, weil es unserer Auffassung nach unendlich scheint? (Es kann gar nicht unendlich sein!)

Wir Menschen haben eine sehr beschränkte Erkenntnis, Gott jedoch ist allmächtig und allwissend.

Jesaja 40,13-18:
Wer hat Gott jemals beraten? Wer mehr weiss als Gott, der soll hervortreten! Vor Gottes Augen sind wir Menschen so klein. Weil wir für viele Dinge im Leben keine Antwort kennen, müssen wir die Möglichkeit offen lassen, dass es Gott gibt, dass ER einen ganz genauen Plan hat und dass ER für alles eine Antwort hat. Wir sind einfach zu begrenzt mit unserem Leben und unserem Denkvermögen. Doch selbst in dieser Begrenztheit liegt ein tieferer Sinn, nämlich; dass wir lernen, auf den allmächtigen Schöpfer zu vertrauen, auch und gerade in Zeiten des Leidens.

1. Chronik 29,10-12:
David erkannte trotz seiner Macht, die er als König besass, dass alles in den Händen Gottes liegt. Er zweifelte keinen Augenblick daran, dass Gott ihm um Lichtjahre überlegener und mächtiger ist als er mit seinem riesigen Königreich. David glaubte an den Herrn mit seinem ganzen Herzen, obwohl er einer der wenigen Menschen war, der an Grösse und Macht nicht zu überbieten war. Doch David wusste, dass er von Gott abhängig war und demütigte sich vor dem Herrn und vor der ganzen Volksgemeinde, ohne sich dafür zu schämen.

Viele Christen können zu den verschiedenen Argumenten, die wir bis jetzt erwähnt haben noch zustimmen, doch wenn es um die Frage geht: Weshalb auch Recht tun in Leiden enden kann? dann ist oft selbst ein starker Glaube zu schwach, um eine klare Antwort zu finden. Es ist einfacher, böse Menschen leiden zu sehen, als Gute.

 

Weshalb müssen auch unschuldige und gläubige Menschen leiden?

Wie kann ein liebender Gott einfach zusehen, wie seine Geschöpfe manchmal so schrecklich leiden müssen? Weshalb schützt der Herr nicht einfach unschuldige und gläubige Menschen?

„Warum machte Gott überhaupt einen Planeten wie die Erde?“ Die Antwort ist, dass Gott nicht diesen Planeten gemacht hat! Der Planet, den Gott erschuf war nicht so wie er heute aussieht! In Genesis 1,31 lesen wir: „Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ Wenn also ein Atheist meint, dass Gott bestimmt nicht einen solchen Planeten schaffen würde, dann hat er Recht. Viel Leid und Schmerz steht in direktem Zusammenhang mit dem falschen Umgang dieses Planeten. Warum machen wir Gott für unsere Fehler verantwortlich? Warum akzeptiert der Mensch nicht seine eigene Verantwortung und schiebt die Schuld dorthin, wo sie hingehört? Denn viel Leid auf dieser Welt könnte der Mensch verhindern!

Viele Naturkatastrophen sind zum Beispiel die Folgen menschlicher Fehlplanung! Viele Überflutungen und Stürme sind erwiesener Massen mit dem verbunden, wie der Mensch die Erdoberfläche nutzt. Jährlich werden tausende Hektaren von Wäldern gerodet; grösser als ganz Deutschland. Kein Wunder, warum es immer wieder zu Überschwemmungen kommt. Wohin soll denn das Wasser abfliessen?

Oder betrachten wir zum Beispiel unsere Städte, Häuser und Autos und was für einen ungeheuren Einfluss sie nur schon auf die Insektenwelt haben. Ganze Wälder werden zerstört, um noch mehr Häuser und Strassen zu bauen. Tiere verschiedenster Art kriegen immer weniger Platz um zu überleben. Pflanzen und Tiere sterben, weil ihre Nahrung verschmutzt ist, oder weil sie von Verkehrsmitteln einfach überrollt werden. Ich erinnere mich daran, wie früher viele tote Mücken an der Windschutzscheibe klebten, als wir im Auto von Zürich nach Bern fuhren.

Auch Hungersnöte liegen zum grössten Teil in der Kontrolle des Menschen. Wir wissen heute, dass es genug zu essen gäbe für alle Menschen auf diesem Planeten. Es ist nur eine Frage der richtigen Verteilung. Für die heutigen Hungersnöte in der Welt sind meistens politische Korruption und eine ausbeutende Verbrecherorganisationen verantwortlich. Wir können Gott nicht für all die bösen Menschen in der Welt verantwortlich machen, die mehr Freude haben, sein wundervolles Werk zu zerstören, als zu pflegen. Denn der Herr „lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte“ (Mt 5,45).

Oder denken wir einmal an die Krankheiten und Epidemien, die vermieden werden könnten. Dass Tabak und Alkohol schädlich sind und oft in Krebs, Herzkrankheiten und vielen anderen Leiden enden, ist längst erwiesen. Die meisten tödlichen Krankheiten sind oft die Folge eines gottlosen Lebensstils. Man weiss auch, dass Chemikalien im Wasser und im Essen verschiedene Allergien verursachen, unter denen heute so viele Menschen leiden. Was sollen wir noch sagen?

Viele tödliche Krankheiten stammen nicht von dem Planeten, den der Herr geschaffen hat. Sie stammen von den Menschen, die diese Erde verändert und verunreinigt haben. Dieselben Leute schieben Gott die Schuld zu für das Leid auf der Welt! Wenn dieser Planet effizienter genutzt würde, wäre das die Lösung für viele Probleme.

Eine weitere Antwort liegt ganz einfach darin, dass das physikalische Gesetz auch für gute und gläubige Menschen gilt! Gott hat das menschliche Leben auf etwa 70-90 Jahre beschränkt. Der Herr kann das physikalische Gesetz nicht brechen, indem er zum Beispiel; das Messer eines Verbrechers, das man eigentlich zum Brot schneiden benutzen sollte, zu Gummi werden lässt, nur weil in diesem Fall eine Böse Absicht im Spiel steht!, oder einen Stein, mit dem man eine Mauer bauen könnte, in einen Wollknäuel verwandelt, weil er von einem Mörder benutzt wird mit der Absicht, einen Menschen zu erschlagen!

Ein überzeugter Atheist sollte eigentlich keinen Grund haben von Gott enttäuscht zu sein. Er erwartet nichts und erhält auch nichts. Was für ein trostloses Leben!

Aber Christen müssen die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass es Zeiten geben kann, in denen wir Gottes Gedanken nicht verstehen. Das ist ganz normal und menschlich, denn wir können nicht alles verstehen.

Jesaja 55,7-9:
Gottes Gedanken und Pläne sind ganz anders, als die des Menschen. Sie sind nicht nur anders; sie gehen viel weiter, höher und tiefer als die des Menschen. Mit anderen Worten; sie sind durchdacht. Wir Menschen wissen ja so wenig über uns selbst und unseren Planeten Erde, wie viel weniger kennen wir doch Gottes Pläne? Immer wieder haben wir es durch die Bibel erfahren, dass der Herr imstande ist, aus der grössten Niederlage einen Sieg zu machen! Denken wir an Jesus Christus, der uns durch seinen Tod am Kreuz zum Erlöser wurde. Wer hätte gedacht als Jesus am Kreuz hing, dass daraus einmal ein so gewaltiger Sieg wird, der auf der ganzen Welt über Generationen hinaus verkündigt wird? Die Jünger waren entmutigt. Jesu Mutter und die anderen Frauen weinten. Doch der Herr liess Jesus auferstehen und machte ihn zum grössten Sieger der Menschheitsgeschichte.

Denken wir an Hiob und an die Glaubensväter, die im Glauben durch sogenannte Niederlagen hindurchgegangen sind und am Ende mit einem grossen Sieg als Helden und Glaubensvorbilder gekrönt wurden.

Sprüche 3,5-6: „Vertraue auf den Herrn von ganzem Herzen, auf deine Klugheit aber verlass dich nicht. Denke an ihn auf all deinen Wegen, so wird er deine Pfade ebnen.“

Der vertrauende Glaube ist der Schlüssel, um Leiden und Schmerzen zu überwinden! Statt in tragischsten Situationen des Lebens diesen Schlüssel fortzuwerfen, sollten wir ihn fest an uns nehmen und nicht verlieren. Denn der Schlüssel des Glaubens kann uns vor Zweifel und Gottlosigkeit bewahren.

 

Das Leben ist nicht fair, aber Gott ist gut!

Auf der andern Seite muss gesagt werden: So wie ein ausschweifender Lebenswandel nicht immer zu Krankheit, Leid und Schmerz führen muss, so wenig vermag ein gerechtes Leben uns nicht vor Schicksalsschlägen zu bewahren. In vielen Gläubigen steckt noch der alttestamentliche Gedanke vom Segen oder Fluch, den der Herr damals den Israeliten vorlegte.

Deuteronomium (5. Mose) 30,15-20:
Die Israeliten konnten wählen; zwischen Leben und Glück und Tod und Unglück. Es hing ganz von ihrem Gehorsam gegenüber Gott ab, wie es ihnen in ihrem Leben erging. Doch diese Worte sind für uns nur insofern massgebend, als dass sie unser zukünftiges Leben, im himmlischen Land Kanaan beeinflussen können. Trotzdem muss gesagt werden, dass bei einem Gott wohlgefälligen Wandel die Wahrscheinlichkeit grösser ist, ein glückliches Leben auf Erden führen zu können, als bei einem gottlosen Wandel. Doch auch ein gerechtes Leben kann uns vor Schicksalsschlägen nicht bewahren.

Lukas 13,1-5:
Jesus weist hier die jüdische Anschauung zurück, nach der man am schweren Geschick den Sünder, am guten Geschick den Gerechten erkennen kann. Jeder soll sich um seine eigene Umkehr zum Herrn kümmern. Denn jeder, der nicht Busse tut und umkehrt, wird seinem Ende entgegen gehen, erklärt Jesus. Es ist nicht verkehrt, bei allem, was uns widerfährt, an Gott zu denken. Es ist aber gefährlich, das Leiden der Menschen nur auf ihre Sünden zurückzuführen.

Wer sich beim Lesen der Bibel genauer achtet, wird sogar verblüffend feststellen, dass gerade das Leben eines gerechten und frommen Menschen oft von Versuchungen und Leiden gekennzeichnet ist!

Jakobusbrief 1,2-3:
Wir werden darauf aufmerksam gemacht, dass wir in viele Versuchungen geraten werden. Diese Versuchungen sollen einem ganz besonderen Zweck dienen, nämlich; der Erprobung unseres Glaubens!

1. Petrusbrief 4,12-13:
Hier werden wir auf Leiden hingewiesen, denen wir auf unserer Lebenswanderung begegnen könnten, die wie „Feuersglut“ sein können; qualvoll, unerträglich. Wenn es tatsächlich soweit kommt, sagt der Schreiber, „dann zweifelt nicht an Gott!“ „Fragt nicht: Warum lässt Gott das zu!“ „Sagt nicht wie die Heiden: Es gibt keinen Gott!“ „Seid nicht Murrende, die das Schicksal anklagen“ (Jud 16). „Erinnert euch an das, was der Herr gesagt hat, dass es so kommen muss.“ „Demzufolge, freut euch als Christen in jeder Lage des Lebens, weil ihr an der Herrlichkeit Christi Anteil haben werdet!“ Es ist mir schon bewusst, dass hier im ersten Petrusbrief speziell von den Leiden in Verfolgungen die Rede ist, trotzdem ist das ein immer gültiges Prinzip.

Das Neue Testament ermahnt uns Christen bereit zu sein, um kommende Leiden im Glauben standhaft zu ertragen. Die, welche meinen, dass der Herr auch heute noch Heilungen vornimmt, machen den Glauben nicht zu einer Zuversicht auf das, was man hofft (also eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht, Hebr 11,1), sondern sie machen den Glauben zu einem Weg des Sehens. Doch unser Glaubensweg besteht nicht im Sehen, in Zeichen und Wundern. Unser Glaube vertraut in allen Lebebssituationen dem unsichtbaren Schöpfer des Himmels und der Erde.

Menschen fordern von Gott oft sofortige Heilung und wenn das nicht geschieht, sind sie enttäuscht. Doch wie wäre es, wenn zum Beispiel der Doktor uns für jedes Leiden einfach ein Schmerzbetäubendes Mittel geben würde? Wäre das nicht unverantwortlich? Es könnte doch sein, dass eine Person davon abhängig wird. Oder es könnte sein, dass der Patient vielmehr eine Operation braucht, als Tabletten. Es könnte doch sein, dass der Schmerz den Körper stark macht und ihn für später gegen schlimmere Schmerzen ausrüstet. Es ist erwiesen, dass der Schmerz ein lebenswichtiges Signal gibt, das es zu beachten gilt.

Wie viel mehr kennt Gott, der unseren Körper geschaffen hat, den Sinn und Zweck unseres Leidens. Wissen Sie, was sich ein Leprakranker am meisten wünscht? = Er wünscht sich, dass er wieder Schmerzen empfinden kann! Viele Krankheiten werden wegen ihres Schmerzens gefürchtet. Beim lepraerkrankten Menschen ist es umgekehrt. Das grosse Problem ist, dass das Schmerzsystem nicht mehr funktioniert. Dr. Paul Brand hat festgestellt, dass in den Dörfern Afrikas und Asiens ein Leprakranker, zum Beispiel, in ein glühend heisses Feuer greifen würde, nur um eine Kartoffel herauszuziehen ohne, dass ihn sein Schmerzsystem alarmiert, oder auf Glasscherben gehen kann, ohne zu merken, dass er damit seine Füsse verletzt.

Phillip Yancey beschreibt in seinem Buch, „Wo ist Gott, wenn es weh tut?“ das Geschenk, das niemand haben will: Das Geschenk der Schmerzempfindung. Erst nachdem ich das Buch gelesen habe, konnte ich dem Herrn von ganzem Herzen dafür danken, dass Er den Schmerz für den menschlichen Körper erfunden hat.

 

Lasst uns der Allmacht und der Liebe Gottes vertrauen!

Während die Einen den Glauben an Gott aufgaben, haben andere gerade durch viel Leid und Schmerz den Glauben an Gott gefunden. Der Herr hat tatsächlich einen ganz bestimmten Grund, wenn er uns leiden lässt. Auch wenn wir diesen Grund zur Stunde nicht kennen, sollten wir dennoch dem Herrn vertrauen. Wir sind viel zu begrenzt in unserem Denken, dass wir auf alles eine Antwort wissen. Deshalb sollen wir lernen auf den Herrn zu vertrauen, weil Er allmächtig ist und unsere Situation ganz genau kennt!

Gott ist besorgt um Sie! Er will, dass Sie IHM vertrauen! Deshalb zeigt er uns durch sein Wort, wie wir glücklich und erfüllt sein können, trotz Leid und Schmerz.

Psalm 34,11-14:
Wer den Herrn sucht, wird Zufriedenheit finden. Wer Lust hat an Seinen Geboten, wird befreit von vielen Ängsten, Nöten, Leiden und Schmerzen.

Psalm 119,68: „Du bist gütig und tust Gutes; lehre mich deine Satzungen.“
Das ist eine weise Einstellung, die der Psalmist uns vermittelt. Wenn wir uns durch die Bibel über den Sinn und Zweck des Lebens Gedanken machen, dann werden wir immer mehr entdecken, dass Gott vollkommen ist in seiner Güte und Liebe zu uns Menschen. Sein Heilsplan enthält unermessliche Liebe und Segnungen für uns alle.

Epheser 1,4-5:
Bevor ich überhaupt geboren wurde, dachte der Herr bereits an mich! Er wusste, dass ich Vergebung brauchen werde. Deshalb plante Er vor der Schöpfung, seinen Sohn als Sühnopfer am Kreuz für meine Sünden hinzugebebn.

1. Petrus 1,17-21:
Er liebt uns alle so sehr, dass Er uns mit dem kostbaren Blut seines Sohnes losgekauft hat vom bösen und nichtigen Wandel. Er liebt uns alle so sehr, dass Er zugesehen hat, wie sein einziger und geliebter Sohn am Kreuz für uns gelitten hat. Daran erkennen wir, wie sehr Gott um uns besorgt ist, mehr als wir annehmen und mehr als einige Ungläubige aus ihrer Unwissenheit und Schwachheit heraus folgern.

 

Zusammenfassung

Beispiel: Es gibt eine bekannte Geschichte von einem Mann, der einen Traum hatte. Er träumte, dass er mit Jesus an einem Sandstrand spazieren ging. Dabei verglich er den Strand mit seinem Leben. Als er später vom Himmel aus zurück auf sein Leben blicken konnte, viel ihm Verschiedenes auf. Er sah verschiedene Szenen aus seinem Leben. In jeder Szene bemerkte er vier Fussabdrücke im Sand. Zwei gehörten ihm. Die anderen zwei gehörten Jesus. Da entdeckte er, dass nicht in jeder Szene seines Lebens vier Fussabdrücke im Sand zu sehen waren. Er stellte dabei auch fest, dass gerade in den schlimmsten Zeiten seines Lebens nur zwei Füsse im Sand abgedruckt waren.

Das machte ihm zu schaffen und im Himmel fragte er Jesus: Herr, Du versprachst mir, dass wenn ich mich einmal entschieden habe Dir zu folgen, dass Du immer mit mir gehen würdest, bis an mein Lebensende. Aber ich habe festgestellt, dass in der problemreichsten Zeit meines Lebens, nur zwei Fussabdrücke zu sehen sind. Ich kann nicht verstehen, warum? Als ich Dich am meisten brauchte, hast Du mich verlassen! Doch Jesus gab ihm zur Antwort: Mein Kind, ich liebe Dich, und ich würde Dich niemals verlassen. Während Deiner problemreichsten Zeit, als Du viel Schmerz und viel zu leiden hattest, da siehst Du nur zwei Fussabdrücke im Sand, weil das die besondere Zeit war, in der ich Dich getragen hatte.

Denken wir nicht oft so wie der Mann in dieser Geschichte? Das Beispiel soll zeigen, wie begrenzt wir Menschen doch in unserem Denken sind. Wir klagen Gott an und merken gar nicht, dass Er uns mit unseren Sorgen bereits mit unermesslicher Liebe und Geduld trägt.

Wir mögen vielleicht den Sinn des Leidens auf dieser Welt nicht erkennen, doch lasst uns doch darauf vertrauen, dass der Herr den Sinn und Zweck kennt! Wenn wir kein Leid und Schmerz kennen würden, wie könnten wir uns je vor der Hölle fürchten? wie könnten wir je getröstet werden mit den Worten (Offb 21,4): „Und er wird alle Tränen abwischen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, und kein Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ Ist es nicht tröstend zu wissen, dass der Herr eines Tages all dem Leid und Schmerz ein Ende machen wird? Ist es nicht zugleich auch eine Antwort auf die Frage: „Warum?“

Wie viel mehr werden wir doch das himmlische Leben geniessen, wenn wir eines Tages von unseren Leiden befreit sein werden. Das irdische Leben ist nicht das Endziel (1Petr 5,10).

Das Beispiel in Matthäus 7 enthält auch eine grosse Lektion. Zwei Häuser wurden gebaut; eines auf dem Sand und ein anderes auf dem Felsen. Beide Häuser sahen gleich aus, doch als der Sturm tobte, da konnte man den Unterschied deutlich sehen. Wie wird es wohl mit Dir sein, wenn es in Deinem Leben stürmt? Ist Dein Glaube stark genug, um dem Sturm standzuhalten? Bist Du überhaupt auf einen Sturm vorbereitet?

Der Sohn Gottes ist uns in Bezug auf das Leiden das beste Vorbild. Er wurde gehorsam bis zum Tode am Kreuz (Phil 3,8). Gott sei Lob und Dank, dass der Sohn nicht so dachte, wie viele Menschen heute über Gott denken in Zeiten des Leidens, der Schmerzen und Prüfungen, sonst könnte die Welt noch heute auf einen Erlöser warten!

Gott hat für alles eine Erklärung, auch wenn wir sie nicht kennen. Falls Sie in irgendeiner Weise leiden sollten, so bitten ich Sie oder Dich, versündige dich nicht, indem Du Gott anklagst! Gib den Glauben nicht auf! Der Herr liebt Dich, deshalb wird er Deinem Leiden ein Ende machen! Vertraue Ihm in Zeit der Prüfungen und Leiden erst recht! Das Leben ist nicht fair, aber Gott ist gut (Röm 8,38-39).

Auch wenn Gott bei uns ist, heisst das noch lange nicht, dass wir auf dem Meer segeln ohne Stürme, sondern es heisst, dass wir in einem Boot segeln, das von keinem Sturm versenkt werden kann.