Leiden-01: Warum lässt Gott das Böse zu?

Von Gott enttäuscht?

 

Einleitung

Warum lässt Gott das Böse auf dieser Welt zu?

- Warum dürfen Terroristen immer wieder unschuldige Menschen bedrohen und töten?

- Warum dürfen Staatsmänner sich auf Kosten des Volkes bereichern, ohne dass Gott eingreift?

- Warum gibt es Krankheiten, Erdbeben und Naturkatastrophen? Warum?

- Warum macht Gott manchmal keinen Sinn?

Eine Antwort liegt darin, die Gott durch den Mund des Jesaja allen Menschen sagen liess (Jes 55,8): „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, soviel sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken höher als eure Gedanken.“

Es gibt viele Dinge im Leben, die wir Menschen nie verstehen werden.

Es gibt nicht auf alles eine Antwort.

Vieles verstehen wir nicht, weil Gottes Gedanken oft so ganz anders und viel höher sind als unsere weltlichen und vergänglichen Ideen.

 

Weshalb schuf Gott überhaupt Himmel und Erde?

Die Welt ist ein Ort, wo Seelen entstehen. Diese Seelen gehen auf dieser Welt durch einen Veredelungsprozess mit dem Ziel, sie auf das wahre Leben das ihnen bevorsteht, vorzubereiten. Um dieses Ziel zu erreichen, ist unserem Gott und Schöpfer jedes Mittel recht. Es geht ihm dabei nicht um irgendwelche vergänglichen Dinge des Lebens, sondern allein um unsere Seelen, die den Glauben lernen sollen.

Der Mensch ist in dieses Leben gestellt, damit er lernt zu verstehen, dass Gott der alleinige Machthaber und Schöpfer ist (Koh 8,16-17). Wie sehr wir uns auch abmühen die Weisheit Gottes zu ergründen, wir werden sie nie auch nur annährend verstehen. Das was wir aus der Bibel von Gott erfahren und das was wir in seiner Schöpfung sehen, lässt uns nur erahnen wie unvorstellbar gross unser Gott sein muss.

Gott meint es nur gut mit allem, was er geschaffen hat (Mt 6,26). Gott liebt die Vögel des Himmels, aber ganz besonders auch uns Menschen. Weil Gott uns liebt, sorgt er auch für uns. Diese Tatsachen sollten uns beruhigen und unser Vertrauen zum Herrn fördern. Mit keinem Wort hat uns Gott jemals versprochen, alles, was unser „Schicksal“ betrifft, zu erklären, noch ist er verpflichtet dazu. Er lässt uns nur sagen:

„Vertraut mir, ich sorge schon für euch!“

„Was immer auch geschieht, sorgt euch nicht, sondern vertraut mir, denn ich bin euer allmächtige Schöpfergott!“

„Ihr seid mir viel mehr Wert als alle Tiere auf der Welt, darum vertraut mir!“

Auch wenn vieles im Leben angeblich keinen Sinn macht, so sollen wir trotzdem dem Allmächtigen Herrscher uns anvertrauen, selbst in grössten Prüfungsstunden und Leiden (1Petr 1,6-9). Gott möchte, dass wir gerade durch Leiden und Ungerechtigkeiten auf dieser Welt, im Glauben zu ihm und seinem Sohn gestärkt hervorgehen. Unser Leben macht „eine kleine Zeit“ aus, in der wir geprüft, geläutert und veredelt werden sollen, wie vergängliches Gold. Diese Prüfungszeit gilt es im Glauben zu bestehen, damit unsere Seelen zur himmlischen Seligkeit gelangen. Jesus sagte dem ungläubigen Thomas (Joh 20,29): „Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Wohl denen, die mich nicht gesehen und doch geglaubt haben.“

Es ist einfach an Gott zu glauben, nachdem man gesehen hat!

Es ist einfach an Gott zu glauben, wenn alles rund läuft, wenn man in der Blütenzeit des Lebens steht, wenn man jung und gesund ist, wenn man noch keine grossen Enttäuschungen erlebt hat usw.

Der Glaube aber, den Gott bei uns Menschen sucht, ist Vertrauen ohne zu sehen, auch wenn es Situationen gibt im Leben, die manchmal keinen Sinn machen!

 

Weshalb lässt Gott auch bei guten Menschen böses zu?

Ich kenne eine gläubige Ehefrau eines amerikanischen Missionars und liebevolle Mutter mit 4 Kindern und 3 Adoptivkindern. Ihr Sohn Gregory war ihr drittes Kind, das sie im Dez. 1963 zur Welt brachte. In der Pubertät wurde Gregory schwer krank. Diagnose: unheilbarer Knochenkrebs. Die Mutter begleitete ihren Sohn über mehrere Monate im Kampf gegen die Krankheit, bis er schliesslich im Frühling 1982 verstarb. Später schrieb Shirley in ihrem Buch, dass die Versuchung über Gott böse zu sein, gross war. Doch durch den Glauben lernte sie so vieles mit anderen Augen zu sehen. Statt verbittert zu werden, bekam sie eine ganz andere Einstellung zum Leben und vor allem zum allmächtigen Gott. Sie bekennt, dass es nun viele Orte gibt, wo sie mit dem Herrn geredet habe und eine innige Beziehung pflegte. Sie lernte vor allem eines zu verstehen: Gottes Plan besteht nicht darin, Leben für diese Welt zu retten, sondern Seelen für die zukünftige Welt. Sie vertraute darauf, dass der Allmächtige genau weiss, was sie brauchte, um dieses Ziel für sie, ihren Sohn und viele andere Seelen zu erreichen. Ihr Sohn Gregory bekannte vor seiner Mutter kurz vor seinem Tod:

„Ich glaube nicht, dass mich ein gebrochenes Bein je hätte so nah zu Gott führen können.“

„Es musste mehr sein.“

Hiob sagte in seiner grössten Not: „Und selbst wenn Gott mich töten lässt, so will ich auf ihn hoffen“ (Hiob 13,15 aus NKJV übersetzt). Gott liess Hiob testen. Auch über Hiskia erhalten wir bestätigt, dass Gott Menschen testen lässt (2Chr 32,31). Offensichtlich werden alle Menschen, besonders Christen, mindestens einmal im Leben durch das finstere Tal des Todes geführt. Warum? Weil bei Gott unser Glaube zu ihm oberste Priorität hat.

Der Hebräerschreiber (11,6) sagt das so: „Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen; denn wer sich Gott nahen will, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn mit Ernst suchen, ein Belohner wird.“

Wer von Gott erwartet, dass er uns auf dieser Welt vor allem Bösen beschützt, befindet sich im Irrtum und stellt völlig falsche Erwartungen an den Herrn. Gott wird vieles zulassen, doch eines wird er niemals zulassen; dass unser Bedürfnis an IHN zu glauben zerstört werden kann. Es ist wichtig zu wissen, dass gerade dann, wenn der Leidensdruck für uns am grössten ist und die Krise unüberwindbar scheint, dann ist jeweils die Zeit für Satan gekommen, um uns einen kleinen Besuch abzustatten und uns ins Ohr zu flüstern. „Er ist nicht da!“ „Er hat dich ganz allein gelassen!“ Doch das ist eine absolute Lüge!

Satan ist der grosse „Diabolos“ (Durcheinanderwerfer). Sein Ziel ist es, unseren Glauben und unser Vertrauen zum Herrn zu zerstören und unsere Gedanken durcheinander zu bringen. Überall wo der Teufel war, hinterliess er Kaos. Darum lasst uns nicht seinen Lügen glauben, wie Adam und Eva das taten und dafür bitter bezahlten! Besonders in Zeiten der Versuchung ist es wichtig, dass unser Vertrauen zu Gott nicht ab - sondern zunimmt, denn das ist das Ziel unserer Lebensprüfung. Gott hat uns nicht das Paradies auf Erden versprochen, vielmehr die Hoffnung auf das himmlische Paradies im kommenden Leben. Er lässt uns folgendes verkünden,

- durch den Prophet Jesaja (Jes 49,23): „Du wirst erfahren, dass ich der Herr bin, Niemand wird enttäuscht, der mir vertraut.“

- durch seinen Sohn (Joh 16,33): „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“

Darum, lasst uns an Gott glauben, besonders dann, wenn es aussieht, als ob Gott keinen Sinn macht! Das grösste biblische Beispiel finden wir in Abraham. Endlich bekam er einen Sohn, den ihm Gott selbst verheissen hatte. Doch als Isaak heranwuchs und es aussah, als ob die schwierigste Phase des Aufwachsens überstanden war, verlangte Gott, dass Abraham ihn opfere. Was ging in Abraham vor, als er diesen Auftrag erhielt? Wir lesen nur, dass Abraham glaubte, als Gott keinen Sinn machte! Er nahm seinen Sohn und ging bis zum Äussersten, indem er ihn gebunden auf einen Altar legte und das Messer ansetzte.

Liess Gott es zu, dass Isaak getötet wurde?

Nein! Warum nicht? Weil es Gott nur um den Glauben ging, um gar nichts anderes!

Warum wurde die Geschichte Abrahams aufgeschrieben? (= Römer 4,23-25).

 

Schlussfolgerungen

Lasst uns erkennen, dass es dem allmächtigen Gott nur um unseren Glauben zu IHM geht! Alles, was Gott geschehen lässt, soll dazu dienen, damit wir an ihn glauben und ihm vertrauen. Selbst in grösster Verzweiflung und Not, ja in jeder Versuchung und Herausforderung des Lebens ist Gott uns ganz nah und möchte, dass wir die Glaubensprobe bestehen.

Darum wollen wir uns in Situationen, in denen Gott keinen Sinn macht, nicht von den Lügen Satans blenden lassen. Im Gegenteil! Lasst uns gläubig beten und sagen: „Jetzt erst recht!“ Denn (Jak 1,12): „Selig ist der Mensch, der die Versuchung standhaft erträgt; denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche er denen verheissen hat, die ihn lieben.“