Hoffnung-07: Stehaufmännchen

Hoffnung in schweren Zeiten

Gedanken zusammengefasst und ergänzt,
aus dem Buch von Max Lucado: Du wirst es schaffen. 

 

Genesis 41: Josef deutet die Träume des Pharao
Nach zwei weiteren Jahren im Gefängnis greift Gott endlich ein. Er lässt den Pharao beunruhigende Dinge träumen (Verse 1-8):

Im ersten Traum geht es um sieben fette und sieben magere Kühe. Die sieben mageren Kühe stiegen aus dem Nil heraus und frassen die sieben fetten Kühe. Dieser Traum beunruhigte den Pharao so sehr, dass er aufwachte und bald darauf wieder einschlief, ohne am andern Morgen zu wissen, was er geträumt hatte.

Im zweiten Traum geht es um Ähren. Die dünnen Ähren sprossten und verschlangen die sieben fetten Ähren. Der Pharao erwachte erneut und war froh, dass es nur ein Traum war. Es war allerdings wieder ein Traum, der keinen Sinn machte.

Am anderen Morgen lässt der Pharao alle seine Weisen und Wahrsager kommen. Sie sollten ihn an seine seltsamen Träume erinnern und sie deuten. Meistens gab es immer einen unter den Experten, der mit irgendwelchen Methoden eine hilfreiche Interpretation für den König hatte. Doch dieses Mal waren sie alle ratlos.

Endlich erinnerte sich der Mundschenk an den vergessenen Josef im Gefängnis (Verse 9-24). Er deutete damals ihm und seinem mitgefangenen Diener seine Träume erfolgreich. Da liess der Pharao den Josef aus dem stinkenden Gefängnis herausholen. Josef erklärte vor dem Pharao, dass diese Traumdeutung allein beim allmächtigen Gott liege. In drei Versen weist Josef viermal auf Gott hin:

„Ich vermag nichts. Gott allein kann zum Wohl des Pharao eine Antwort geben“ (V. 16).

„Gott hat den Pharao sehen lassen, was er tun will“ (V. 28).

„Es ist bei Gott fest beschlossen, und bald wird Gott es tun“ (V. 32).

Josef glaubte fest an Gott und sprach als Prophet des Herrn zum Pharao. Dabei erklärte er, dass die Träume des Pharaos vom höchsten Gott kamen. Beide Träume bedeuteten, dass Gott Grosses vorhatte. Gott tat dem Pharao kund, dass dem Land sieben Jahre in grossem Überfluss bevorstanden und anschliessend sieben magere Jahre (Verse 25-32).

Dann gab der Herr Josef göttliche Visionen, wie der Pharao mit dieser Tatsache umgehen sollte (Verse 33-36). So beriet Josef den Pharao und schlug ihm vor, während den sieben fetten Jahren in allen Städten genügend Vorräte für die sieben mageren Jahre anzulegen. Damit machte Gott den Josef grösser als alle Weisen Ägyptens. Der Pharao erkannte die göttliche Weisheit Josefs und setzte ihn zum zweitmächtigsten Mann über sein Reich ein (V. 37-41).

Buch, Kapitel 7: Stehaufmännchen
Das Leben versetzt uns immer wieder Schläge wie in einem Boxring. Ein rechter Haken der Ablehnung. Ein unerwarteter Seitenhieb des Verlustes. Manchmal treffen uns die Gegner auch unter der Gürtellinie. Solche Schläge können uns ganz schön aus dem Gleichgewicht bringen.

Manche Menschen werden einmal getroffen und stehen nie wieder auf. Sie bleiben verletzt auf der Matte liegen. Sie sind verbittert und zerbrochen. Sie werden angezählt und geben auf. Andere aber sind wahre Stehaufmännchen, wie Josef. Er wurde schwer getroffen, als seine eifersüchtigen Brüder ihn in die Sklaverei verkauften. Später brachte ihn Potifars Frau mit einem unmoralischen Angebot ins Gefängnis. Dann wurde er vom Mundschenk im Gefängnis vergessen, sodass er zwei weitere Jahre absitzen musste. Josef wurde zwar schwer getroffen wie ein Boxer (Rocky im Film), doch er stand immer wieder auf. Durch Gottes Kraft kam er immer wieder auf die Beine und war anschliessend stärker als je zuvor.

Im Chaos von Josefs Leben können wir folgendes aufzählen:

1. ein gebrochenes Versprechen (Mundschenk),

2. mindestens zwei Mal verraten (Brüder und Potifars Frau),

3. mehrere Hassattacken (Brüder und Potifar),

4. zwei Entführungen (Brüder und Sklavenhändler),

5. mehrere versuchte Verführungen (Potifars Frau),

6. zehn eifersüchtige Brüder und

7. mindestens einen Fall von schlechter Erziehung (Jakob),

8. Missbrauch und ungerechte Gefängnisstrafen.

Man nehme das alles, mische es gut durch und lasse es dreizehn Jahre ziehen. Was kommt dabei heraus? Das grossartigste Stehaufmännchen der Bibel!

Schlussfolgerungen
Gott kann aus jedem Chaos etwas Gutes schaffen! Auch heute noch hat Gott alles in der Hand! Der Herr kann heute noch Ähnliches für dich tun, was er für Josef getan hat. Könnte nicht das Böse, das dich zutiefst verletzt hat, dazu beitragen, dass auch du zu dem Menschen wirst, den Gott aus dir machen möchte? Der Herr lässt uns im irdischen Leben formen und schleifen wie Edelsteine (1Petr 1,3-9). Alles wird gut, weil der Herr dich liebt und mit dir ist. Mit Gottes Hilfe kommst du wieder hoch. Wer weiss, vielleicht schon heute. Jede tiefe Lebensphase führt auch wieder zu Höhen.

Darum, lasst uns Stehaufmännchen sein! Wenn wir durchhalten, erwartet uns ein Siegeskranz (Jak 1,12). So wie Gott mit Josef war, so ist er auch mit allen seinen Gläubigen (Phil 4,5b). Der Heilige Geist ruft uns zu (Phil 4,6-7): „Sorgt euch um nichts, sondern lasst in allen Lagen eure Bitten durch Gebet und Fürbitte mit Danksagung vor Gott laut werden. Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus.“ Gottes Absicht ist uns zu bewahren, nicht zu zerstören. Auch wenn das für unseren menschlichen Verstand zu hoch ist, so können wir dennoch unserem starken Gott fest vertrauen!