Kreuz-02: Dein Wille geschehe

Tod und Auferstehung

Das Kreuz Jesu

Matthäus 26,39

 


Gegen Mitternacht ging Jesus mit seinen elf Jüngern in den Garten Getsemani, um sich als Sühnopfer für die Welt vorzubereiten. Er liess acht Apostel zurück und nahm Petrus, Jakobus und Johannes ein Stückchen mit sich (Mt 26,37). Dann sagte er zu ihnen (Mt 26,38): „Meine Seele ist zu Tode betrübt, bleibt hier und wacht mit mir.“ Er selbst entfernte sich einen Steinwurf (Lk 22,41) von seinen Jüngern, um zu beten:

Lukas sagt (Lk 22,41): „[er] kniete nieder und betete …“

Markus meldet: „[er] fiel zu Boden und betete …“

Matthäus beschreibt die Szene so (Mt 26,39): „Und er ging ein wenig weiter, fiel auf sein Angesicht und betete …“

Jesus stand vor der grössten Herausforderung seines Lebens: Er erklärte seinen Jüngern, dass er „zu Tode betrübt“ war (Mt 26,38). Markus berichtet, dass Jesus anfing „zu zittern und zu zagen“ (Mk 14,33). Lukas erzählt, dass er in „Todesangst“ geriet „und sein Schweiss tropfte wie Blut zur Erde“ (Lk 22,44; Fussnote). Der Sohn Gottes wurde von den Sorgen auf seinen bevorstehenden Tod völlig überwältigt. Doch was tat Jesus in der Stunde seiner grössten Anfechtung? Es trieb ihn hin zum Vater. In seiner Todesstunde suchte er, Rat, Trost, Nähe bei seinem „Abba, Vater“ (Mk 14,36). Jesus versuchte nicht aus eigener Kraft seine Situation zu meistern.

Jesus betete in drei Phasen und jedes Mal fand er seine Jünger schlafend: Zuerst fragte er den Vater mit andern Worten: „Gibt es irgend einen Ausweg aus dieser Situation?“ (Mk 14,36). Dann legte er sein Leben vertrauensvoll in die Hände des Vaters, indem er sagte: „Doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe“ (Lk 22,42). Dies tat er dreimal hintereinander.

Jesus betete wie ein Mensch. Die Sonne, der Mond und die Sterne können nicht beten. Die Tiere des Feldes, die Fische im Wasser, der Wald und die Vögel des Himmels können nicht beten. Sie können nur den Willen Gottes tun ohne darüber nachzudenken und ohne eine andere Wahl zu treffen. Unter allen Lebewesen auf dieser ganzen Schöpfung ist nur der Mensch fähig zu beten. Nur der Mensch kann nachdenken, überlegen, glauben und bewusst seinen Geist zum Himmel erheben im Gebet und Gott danken, bitten und anflehen. Darum lasst uns von der Kraft des Gebets Gebrauch machen, gerade in unseren grössten Prüfungsstunden!

Wenn wir richtig beten, wie Jesus, dann lernen wir unseren Willen unter Gottes Hand zu beugen und einfach nur zu vertrauen. Egal wie dunkel unsere Stunde ist, egal welche Konsequenzen sich daraus ergeben, oder was es zu tun gibt, wie etwas angepackt werden muss, oder wie lange es dauern wird. Gottes Wille auszuüben soll oberste Priorität haben in unserem christlichen Leben!

Weil Jesus den Willen des Vaters tat, haben wir heute einen Erlöser für unsere Sünden!