Kreuz-03: Die Schuldenlast der Welt

Tod und Auferstehung

Das Kreuz Jesu

Lukas 22,44

 


Als Jesus mit seinen Jüngern in den Garten Getsemani kam, bekannte er ihnen (Mk 14,33): „Meine Seele ist zu Tode betrübt, bleibt hier und wacht!“ Weiter heisst es (Mk 14,33): „Er begann zu zittern und zu zagen.“ Dann ging er einen Steinwurf weit weg von den Jüngern und kniete nieder, um zu beten. Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. Lukas schildert (Lk 22,44): „Und er geriet in Todesangst und betete inständiger …“

Im Griechischen und im Englischen wird Todesangst mit Agonie bezeichnet. Agonie ist der stärkste griechische Ausdruck für Leiden. Jesus ermahnt die Jünger (Lk 13,24): „Setzt alles daran, durch die enge Tür [des Himmelreichs] einzutreten …“ (Alte Zürcher Übersetzung): „Ringt darnach …“. (Interlinear Bibel) „Kämpft …“, leidet … (Einheitsübersetzung): „Bemüht euch mit allen Kräften …“ Denn viele werden es versuchen in den Himmel zu kommen, aber die Mehrheit wird verlorengehen (Lk 13,24; Mt 7,14).

Warum war Jesus so tief bedrückt und überwältigt? Lag dies allein an der Angst vor den körperlichen Schmerzen und seinem Tod? Nein! Der Grund für den gebrochenen seelischen Zustand Jesu war viel mehr als das. Es war eine bedrängende dunkle Wolke der Sünde, die immer näher kam, ihn mehr und mehr überschattete und von allen Seiten umschloss. Jesus erkannte, dass er von der Schuldenlast der Welt verschlungen wird und in einen elenden Zustand der Einsamkeit, Angst und Pein geraten wird. Das erste Mal würde er von seinem Vater getrennt sein. Das erste Mal würde er den höllischen Zustand der verlorenen Seelen erleben.

Jesus war das Lamm Gottes, das für die Sünden der Welt geschlachtet werden musste. Darum heisst es (Apg 8,32): „Wie ein Schaf wurde er zur Schlachtbank geführt; und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer verstummt, so tut er seinen Mund nicht auf.“ Der Apostel Paulus erklärt (2 Kor 5,21): „Den, der von keiner Sünde wusste, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm zur Gerechtigkeit Gottes würden.“

Die Todesstunde Jesu war Matchentscheidend für die Menschheit und deshalb geriet Jesus in Agonie. Er war sich der Konsequenzen seines Handelns völlig bewusst. Er musste dem heranrückenden Feind ausgeliefert und übergeben werden. Er musste sich für kurze Zeit an einem Ort aufhalten, wo er niemals sein wollte und wo er niemals hingehörte. Sein Opfer am Kreuz öffnete den Wenigen, die an ihn glauben das enge Tor zum ewigen Leben beim himmlischen Vater. Lasst uns unseren Herrn und Heiland feiern und anbeten und ihm danken, dass er uns aus der Macht der Sünde und des Todes errettet hat, durch seinen Tod am Kreuz!