Kreuz-05: Wurde Jesu Gebet beantwortet?

Tod und Auferstehung

Das Kreuz Jesu

Hebräer 5,7

 


Als Jesus im Garten Gethsemane tief betrübt war betete er zum Vater und schrie um Hilfe (Mt 26,39): „Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber. Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“ Er sprach vom Todeskelch indem er sagte mit andern Worten: „Wenn es eine Möglichkeit gibt, dass ich nicht am Kreuz sterben muss, dann lass es geschehen. Wenn nicht, so geschehe dein Wille.“ Jesus war der Sohn Gottes, ohne Sünde. Kein Mensch auf Erden hatte je eine solch innige Beziehung zum himmlischen Vater. Weder Mose, Samuel oder Daniel. Keiner betete je so aufrichtig und rein zum Herrn wie Jesus Christus. Doch wurde sein Gebet erhört? Wenn wir nur seine Bitte betrachten, dass der Kelch an ihm vorübergehen sollte, dann ist die Antwort: Nein. Der allmächtige Gott konnte diese Bitte nicht erfüllen, da es sonst keine Rettung für die Sünden der Menschen geben würde. Das wusste auch Jesus (Joh 12,27).

Im Hebräer 5,7 lesen wir aber: „Er [Jesus] hat in den Tagen seines irdischen Lebens sein Bitten und Flehen mit lautem Schreien und unter Tränen vor den gebracht, der ihn vom Tod erretten konnte, und er ist erhört worden, weil er es aus Ehrfurcht vor Gott tat.“ Inwiefern ist nun Jesu Bitte erhört worden? Sie ist erhört worden, indem er von einem Engel aus dem Himmel gestärkt wurde (Lk 22,43). Sie ist erhört worden, indem der Vater seinen Sohn vorbereitete, seiner Kreuzigung mit göttlicher Würde entgegenzutreten. Sie ist erhört worden, indem Gott seinen Sohn verherrlichte (Joh 12,27-28). Sie ist erhört worden, indem Jesus den Willen des Vaters erfüllte.

Wahre Gebete suchen nicht den Willen des Betenden, sondern den Willen Gottes – egal was die Kosten sind! Unsere Bitten sollten deshalb immer das Ziel der Verherrlichung Gottes in sich tragen. Als Lazarus sehr krank war, wollte er nichts anderes als gesund werden. Doch Jesus wollte ihn nicht von seiner Krankheit erlösen, sondern viel Grösseres bewirken, indem er ihn zuerst sterben liess, um ihn nach drei Tagen von den Toten zu erwecken (Joh 11,4.15.25). Es geht nur um die Verherrlichung Gottes!

Gott ist treu, der uns nicht über unser Vermögen versuchen lassen wird (1 Kor 10,13), sondern immer einen möglichen Ausweg findet! Darum lasst uns dem Herrn in allen Situationen des Lebens vertrauen! Jeder von uns ist für einen ganz bestimmten Sinn und Zweck geschaffen worden. Wir alle haben einen Auftrag zu erfüllen auf dieser Welt, denn der Herr schreibt mit uns die Menschheitsgeschichte nach seinem Willen. Denn so wie er seinen Sohn vom Tod errettete, so wird der Herr auch uns aus aller Not und allen Versuchungen erretten!