Kreuz-12: Jesus vor Hannas

Tod und Auferstehung

Das Kreuz Jesu

Johannes 18,12-13

 


Johannes 18,12-13: Die Verurteilung Jesu zog sich über sechs Stufen hin. Die ersten drei Stufen waren jüdisch- religiöser Natur. Die zweiten drei Stufen waren römisch- zivilrechtliche Gerichte.

Jesus wurde zuerst vor Hannas, Kajaphas und den Sanhedrin geführt. Er wurde von den bekanntesten religiösen Führern des ersten Jahrhunderts verurteilt und zur Kreuzigung übergeben. Hier erfüllt sich das Wort (Joh 1,11): „Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ Diese Führerschaften hätten die Ersten sein sollen, die Jesus als den Messias erkannten und ehrten als Sohn Gottes. Stattdessen waren sie die Ersten, die ihn von sich stiessen.

Nur im Johannesevangelium lesen wir von der Begegnung Jesus mit Hannas. Gemäss dem AT sollte ein Hoher Priester sein Amt bis zu seinem Tod ausüben. Doch ein römischer Beamter (Gratus) liess Hannas absetzen.

Hannas besass aber nach wie vor einen grossen Einfluss bei den Juden. Vermutlich haben sie ihn immer noch als Hohenpriester betrachtet (Lk 3,2). Er fügte es, dass sein Sohn Eleasar Hoher Priester an seiner statt wurde. Nach Eleasar sorgte er dafür, dass sein Schwiegersohn Kajaphas diese Position einnahm. Weitere Söhne Hannas sollten Kajaphas als Hohepriester folgen. Er besass also nach wie vor eine grosse Macht in der jüdischen Hierarchie. Vermutlich hatte er zu dieser Zeit überhaupt die grösste Macht in Jerusalem. Er besass auch Geld und hatte die totale Kontrolle. Er spielte bei der Verurteilung Jesu eine wesentliche Rolle, auch wenn er das Gericht nicht selbst durchführte. Dieser Jesus gefiel ihm nicht, denn er war für ihn und seine Position eine ernstzunehmende Bedrohung. Der selbsternannte König war für ihn ein Rivale um die Macht. Deshalb tat er alles, was er konnte, um Jesus zu eliminieren.

So veranlasste Hannas, dass Jesus vor ihn gebracht würde. Er befragte Jesus über seine Jünger und seine Lehre (V. 19). Mit dem was Hannas tat, verletzte er das alttestamentliche Gesetz und das römische Recht (Mk 14,53-56). Es war schlicht und einfach illegal was er tat (V. 20-22), weil er keine Vollmacht besass ein solches Verhör durchzuführen, weil er keine Beweise auf den Tisch legen konnte und weil es nicht genügend Zeugen gab. Jesus gab ihm das zu verstehen und wurde dafür ins Gesicht geschlagen.

Jesus war bereit alle Ungerechtigkeiten über sich ergehen zu lassen (1 Petr 3,18). Er tat das aus Liebe zu uns, um uns eine Chance zu geben, gerettet zu werden. Jesus starb am Kreuz letztendlich auch für Hannas der sich hätte bekehren können. Wenn wir Jesu Fussstapfen folgen wollen, dann müssen auch wir bereit sein Ungerechtigkeiten um Christi Willen in dieser Welt zu ertragen.