Kreuz-13: Eine ungewollte Prophezeiung

Tod und Auferstehung

Das Kreuz Jesu

Johannes 11,49-50

 


Johannes 11,45-53: Todesbeschluss des Hohen Rats
Nachdem Jesus von Hannas verhört wurde, brachte man ihn zu Kajaphas, dem Hohenpriester des Jahres. Er brachte den Verurteilungsprozess auf eine weitere Stufe (Joh 18,24).

Weil es früh am Morgen war, hatte der Sanhedrin grosse Mühe, die nötige Mindestanzahl des hohen Rats in so kurzer Zeit zusammenzubringen.

Deshalb wurden verschiedene Boten ausgesandt und sie eilten durch die Stadt, um alle Kräfte zusammenzurufen.

Kajaphas war verärgert, dass so viele Juden an Jesus glaubten (Joh 11,45). Er war sich bewusst, dass jetzt gehandelt werden musste. Deshalb sagte er, dass es besser sei, wenn ein einzelner Mensch sterbe, statt dass ein ganzes Volk umkommt.

Denn diese ganze Bewegung mit Jesus verursachte grosse Unruhe in der Stadt, sodass zu befürchten war, dass die Römer eingreifen werden und dabei viel Volk sterben müsse.

Auch ihre Macht als führende „Geistliche“ würde ihnen dann entzogen werden.

In diesem Sinn sagte Kajaphas dies zu seinen Zuhörern ohne sich bewusst zu sein, dass Gott ihn brauchte, um die Wahrheit zu verkünden, eine göttliche Prophezeiung.

Dies sagte er nämlich nicht aus eigener Initiative, erklärt Johannes. Auch in der Vergangenheit gab es Zeiten, in denen der Herr seine Wahrheit durch Bileam verkünden liess (Bileam, ein Prophet, der mehr an Gold interessiert war als am Volk Gottes, Num 22-24). Oder denken wir an den gottlosen König Nebukadnezar in Babylon, der auf einmal göttliche Visionen hatte (Dan 2 und 4). Es ist also nichts aussergewöhnliches, dass auch Kajaphas eine fundamentale Wahrheit ankündigte in Bezug auf die Kreuzigung Christi.

Der Hohepriester Kajaphas und der ganze Hohe Rat verurteilten Jesus, weil sie mehr interessiert waren an ihrer Machtstellung und ihrem Wohlstand, als an Gerechtigkeit und Wahrheit. Sie waren korrupt und dienten sich selbst, statt dem Volk. Deshalb wollte Kajaphas Jesus am Kreuz sehen. Der allmächtige Gott verkündete jedoch mit dieser bösartigen Aussage den beabsichtigten Tod Jesu am Kreuz (Joh 11,49-50). Niemand war sich dieser historischen Situation bewusst!

Jesus Christus starb nicht nur für das Volk Israel, sondern für die ganze Welt, d.h. „die zerstreuten Kinder Gottes“ (Joh 11,52)! Damit brachte Gott alle Kinder Gottes zusammen zu einer einzigen Familie. Diese Prophezeiung drückte nicht den Untergang Christi aus, sondern den siegreichen Tod des Opferlamms für unsere Sünden. So gab Gott diesen ursprünglich bösen Worten der Welt ein tieferes Verständnis über den Grund des Todes Jesu. Wenn Gott sogar ungläubige und gottlose Menschen, wie Bileams Esel, Kyrus, Nebukadnezar und Kajaphas usw. für seine Zwecke gebrauchen konnte, wie viel mehr dann uns, die wir an den Namen Jesu Christi glauben, an seinen Tod und seine Auferstehung. Darum, lasst uns den Herrn anbeten und IHM danken!