Kreuz-15: Du sagst es

Tod und Auferstehung

Das Kreuz Jesu

Matthäus 26,63b-64

 


Matthäus 26,63b-64: Der Hohe Priester Kajafas und der ganze Sanhedrin versuchten mit allen Mitteln Jesus eines Verbrechens schuldig zu sprechen, für das er den Tod verdiente, doch es misslang ihnen völlig. Die falschen Zeugen, um die sie sich extra bemühten, widersprachen einander in ihren Aussagen und waren somit wertlos. Endlich erinnerten sich zwei an die Aussage Jesu, als er sagte (V. 61): „Ich kann den Tempel Gottes niederreissen und in drei Tagen wieder aufbauen.“

Kajafas war sich bewusst, dass diese Information vor dem römischen Beamten Pilatus wenig brachte. Verzweifelt sprach der Hohe Priester zu Jesus (V. 62): „Antwortest du nichts auf das, was diese gegen dich vorbringen?“ Seine Stimme klang frustriert und angriffig, weil er keine Anklage wider Jesus fand. Mit dieser Frage hoffte er, dass Jesus sich durch sein Verhalten selbst schuldig sprach. Doch der gerechte Sohn Gottes, der ohne Schuld war, blieb ruhig (V. 63a).

Kajafas fuhr fort mit den Worten (V. 63b): „Ich beschwöre dich beim lebendigen Gott uns zu sagen, ob du der Messias bist, der Sohn Gottes.“ Jesus war sich bewusst, dass er nun aussagen musste, sonst machte er sich schuldig (Lev 5,1). Deshalb bestätigte er Kajafas, indem er sagte (V. 64a): „Du sagst es.“ Damit machte er der jüdischen Gerichtsverhandlung klar, dass er der Sohn Gottes war und somit die Gottheit in Person. Doch damit nicht genug; er erklärte weiter (V. 64b): „Von nun an werdet ihr den Menschensohn sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen auf den Wolken des Himmels.“ Er war, ist und wird immer der Christus, der Sohn Gottes sein. Nichts konnte diese Tatsache ändern, auch das Kreuz nicht. Kajafas war sich nicht bewusst, dass dieser Jesus, der nun vor ihm stand, einst ihn richten wird auf dem höchsten Thron am jüngsten Tag.

Kajafas kannte die Schriften im AT und wusste, dass dort von einem Messias die Rede war. Doch er und die Übrigen verstanden vermutlich nicht, dass dieser Sohn Davids die zweite Person der Gottheit war. Jesus gab ihnen eine neue Definition vom verheissenen Sohn Davids. Der, den sie kreuzigen wollten, soll einst auf den Wolken wiederkommen und die Welt richten? Diese Gedanken erinnerte sie an Daniel 7,13 und Psalm 110, die sie alle sehr wohl kannten. Wenn diese vornehme Gesellschaft richtig zugehört hatte, dann musste sie zur Kenntnis nehmen, dass sie selbst vor dem höchsten Richter der Welt stand, der auch sie einmal richten wird. Das war zu viel des Guten.

Das war für sie unfassbar und eine absolute Gotteslästerung. Deshalb waren sie sich alle einig: Jesus hatte den Tod verdient.

Zum ersten Mal bekannte Jesus in seinem irdischen Leben öffentlich und klar die Wahrheit über sich selbst. Bis zu diesem Zeitpunkt verbot er den Menschen ihn als König preis zu geben. Zuerst musste er den richtigen Grund legen und den Menschen verschiedene Wahrheiten verkündigen, bis er seine Identität offenlegen konnte. Endlich waren der Tag und die Stunde gekommen, in der Jesus sich unmissverständlich allen Menschen offenbarte.

Jesus fragte seine jüdischen Brüder und Richter mit andern Worten: „Seid ihr euch bewusst, was ihr da tut?“ „Wisst ihr, wen ihr hier kreuzigt?“ „Ihr lehnt euren König ab, den Sohn Gottes, euren Retter?“

Gleichzeitig gehen diese und ähnliche Fragen auch an uns alle: „Sind wir uns bewusst, was wir da tun beim Herrnmahl?“ „Sehen wir ein, dass Jesus gekreuzigt wurde wegen unserer Sünden?“ „Bekennen wir IHN gebührend als unseren König und Erlöser?“