Kreuz-06: Steht auf, lasst uns gehen! (Teil 2)

Tod und Auferstehung

Das Kreuz Jesu [2]

Matthäus 26,45-50

 

 

Nachdem Jesus im Garten Gethsemane zum Vater flehte stand er gestärkt von seinem Gebet auf und war bereit die Herausforderung seines Lebens anzutreten. Entschlossen sagte er zu seinen Jüngern (Mt 26,46): „Steht auf, lasst uns gehen! Seht, der mich ausliefert, ist da.“ Im Johannesevangelium finden wir detailliertere Informationen über die Gefangennahme Jesu.

Als Jesus die bewaffneten Männer fragte, wen sie suchten, gaben sie ihm zur Antwort: „Jesus von Nazaret“ (Joh 18,5): Johannes 18,4-9. Jesus konfrontierte sie mutig und erwiderte: „Ich bin es!“ Damit hatte keiner gerechnet. Die Soldaten in der vordersten Reihe wichen einen Schritt zurück. Dabei kollidierten sie mit den Männern hinter ihnen, so dass sie zu Boden fielen. Sie waren eine Lachnummer, fast wie die Römer bei Asterix und Obelix!

Nachdem sie sich wieder aufgestellt hatten, fragte sie Jesus erneut: „Wen sucht ihr?“ Verwirrt gaben sie ihm dieselbe Antwort. Jesus sagte ganz ruhig zu ihnen: „Ich habe euch gesagt, dass ich es bin.“ Die Soldaten waren verwirrt vom ruhigen Verhalten Jesu, der sich ihnen geradezu selbst auslieferte. Sie rechneten mit grossem Widerstand, denn sie kannten nur diese Form von Macht. Deshalb waren sie ja bewaffnet mit Knüppeln, Fackeln und Schwertern. Die göttliche Macht manifestiert sich auf ganz andere Weise: Sie setzt sich gewaltlos durch. Selbst in dieser Situation war Jesus von der tiefen Liebe für die Menschen erfüllt, besonders aber für seine Jünger. Deshalb versuchte er seine Jünger vor den Soldaten zu bewahren, indem er sagte (V. 8b): „Wenn ihr also mich sucht, dann lasst diese gehen.“ Johannes erklärt im folgenden Vers 9, dass Jesus dies tat, weil er dem Vater versprochen hatte, seine Jünger zu beschützen (Joh 6,39; 17,9-12). Jesus dachte immer zuerst an das Wohl der andern (Phil 2,4).

Auch Judas bekam durch diesen ganzen Prozess noch einmal die Gelegenheit, abzulassen von seiner Tat. Denn so offensichtlich, wie sich Jesus den Soldaten stellte und sich offenbarte, machte es den Verrat des Judas unnötig. Jesus sagte mit andern Worten: „Hier bin ich. Tut mit mir, was ihr tun müsst!“ Doch um sicher zu sein, dass sie den Richtigen gefangen nahmen, musste Judas, wie abgemacht, den Herrn Jesus mit einem Kuss verraten. Schliesslich hatte er dafür auch schon eine ansehnliche Summe Geld erhalten. So tat Judas, was er tun musste (Joh 13,27). Er ging auf Jesus zu und sagte (Mt 26,49): „Sei gegrüsst, Rabbi, und küsste ihn.“ Jesus sagte zu ihm (Mt 26,50 NGÜ): „Mein Freund, tu, wozu du gekommen bist!“

Jesus gab sein Leben im Gehorsam gegenüber dem Vater hin. Durch seinen Tod am Kreuz konnte die Menschheit von den Sünden erlöst werden! Halleluja, was für ein Erretter!