Das Leben Jesu
Einleitung
Im AT wird das Kommen des Messias viele Jahrhunderte zuvor prophezeit. Es wird vorausgesagt, dass er mit grosser Herrlichkeit und Macht kommen werde. Es wird vorausgesagt, dass er grosse und wunderbare Dinge tun werde.
Doch mit diesen aufregenden Prophezeiungen schwingt auch ein negativer Unterton mit. Der Prophet Jesaja spricht vom Messias in der Vergangenheit, als wäre er schon gekommen, indem er sagt (Jes 53,3): „Verachtet war er und von Menschen verlassen, ein Mann der Schmerzen und mit Krankheit vertraut und wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, ein Verachteter, und wir haben ihn nicht geachtet.” Dieses Bild passt gar nicht in unsere humanistische Zeit, die sich einen lieblich anzusehenden Mann vorstellt, der ein Lamm an seiner Brust trägt. Jesus war weder schön, noch stattlich (V. 2). Er war von Krankheiten und Schmerzen geprägt.
Von der Geburt bis zu seinem Tod, haben die meisten Menschen ihn abgewiesen (samt einigen Familienangehörigen, Mk 3,21), ja sogar verachtet (Mk 9,12).
Jesus selbst sprach mit den Jüngern über seine Leiden, Ablehnung und seinen Tod.
Markus 8,31
„Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten und den Hohen Priestern und den Schriftgelehrten verworfen und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen.”
Lukas 17,25
„Zuvor aber muss er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht.”
Doch Jesus war nicht der erste Diener Gottes, der abgelehnt wurde. Jeremia und Hesekiel wurden von Gott berufen und gleichzeitig wurde ihnen mitgeteilt, dass die Menschen sie ablehnen und nicht auf sie hören werden. Das löste viele Glaubenskämpfe und Leiden in ihnen aus. Jeremia klagte sogar Gott an, mit den Worten (Jer 20,7): „Du hast mich überredet, Herr, und ich habe mich überreden lassen; du bist stärker als ich, und du hast gewonnen; den ganzen Tag lang bin ich ein Gespött, jeder macht sich lustig über mich …” Der Prophet fühlte sich von Gott benutzt. Am liebsten hätte er den „Vertrag” als Prediger mit Gott gekündigt.
Es gibt Menschen, die erleben mehr Ablehnung als andere. Die Meisten aber können aus Erfahrung sagen, dass es kein schönes Gefühl ist, wenn man von anderen abgelehnt wird. Ohne Übertreibung darf gesagt werden; es ist eine der schmerzvollsten Erfahrungen im Leben.
I. Die Ablehnung, die Jesus erfuhr
In Lukas 4,16-31 lesen wir, wie Jesus in seiner Heimatstadt von Anfang an abgelehnt wurde. An einem Sabbat ging er, nach seiner Gewohnheit, in die Synagoge von Nazaret. Der Aufseher drückte ihm die grosse Jesaja-Rolle in die Hand und bat ihn, den Anwesenden während der Versammlung daraus vorzulesen. Jesus stand auf, öffnete die Rolle und begann aus Jesaja 61,1-2 vorzulesen:
„Der Geist Gottes des HERRN ist auf mir. Denn der HERR hat mich gesalbt, um den Elenden frohe Botschaft zu bringen, er hat mich gesandt, um die zu heilen, die gebrochenen Herzens sind, um Freilassung auszurufen für die Gefangenen und Befreiung für die Gefesselten, um ein Jahr des Wohlwollens des HERRN auszurufen …”
Nachdem Jesus die Schriftstelle gelesen hatte, sprach er (V. 21b): „Heute ist dieses Schriftwort erfüllt – ihr habt es gehört.” Jesus sagte mit anderen Worten: „Ich habe dieses Schriftwort erfüllt.”
Die Reaktionen der Zuhörer waren unterschiedlich. Einige sagten (Paralellstelle in Mk 6,2b): „Woher hat der das, und was für eine Weisheit ist das, die ihm gegeben ist?” Andere bemerkten mit anderen Worten (Mk 6,3): „Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns, der vor kurzem noch in unserem Garten mit unserem Sohn spielte?”
Alle drei Evangelien sprechen vom selben Ereignis (Mt 13,54-58; Mk 6,2-6; Lk 4,22-30). Matthäus berichtet (Mt 13,57), dass die Anwesenden an Jesus Anstoss nahmen. Das Lukasevangelium gibt uns die detailliertesten Angaben über dieses Ereignis in der Synagoge.
Die Jesaja Stelle war allen Zuhörern bekannt und gab keinen Anlass zu Meinungsverschiedenheiten. Jeder Rabbi war davon überzeugt, dass der Prophet vom kommenden Messias sprach und dass der Geist Gottes mit ihm sein wird. Jesajas Worte sprachen auch davon, dass der Messias den Armen das Evangelium verkündigen wird, dass er die Kriegsgefangenen befreien und den Blinden das Augenlicht schenken wird. Diese prophetischen Worte erfüllten sich auf zweierlei Weise:
Erstens, in einer buchstäblichen Form, denn Jesus half den Menschen wie vorausgesagt.
Zweitens, in einem geistlichen Sinn, denn Jesus befreite die geistig Gefangenen von ihren Sünden.
Jesus heilte also nicht bloss die physisch Blinden, sondern auch die geistlich Blinden. Der Messias wird kommen, „um Freilassung auszurufen für die Gefangenen und Befreiung für die Gefesselten” (Jes 58,6; 61,1). Denn Gottes Volk wurde von der römischen Besatzung unterdrückt und geriet zum Teil ungerecht in Gefangenschaft. Auf der anderen Seite lebte das Volk aber auch in der Knechtschaft der Sünde und wurde von Satan unterdrückt und gefangen gehalten.
Die Prophezeiung des Jesaja endet mit dem Versprechen, dass der Herr „ein Gnadenjahr” (Lk 4,19), oder mit den Worten des Propheten „ein Jahr des Wohlwollens” ausrufen werde (Jes 61,2). Diese Aussage bezieht sich nicht auf ein Kalenderjahr, sondern auf die besondere Zeit, an der die Hochzeitsleute nicht fasten werden, weil der Bräutigam bei ihnen ist (Mt 9,14-15; Mk 2,19-20; Lk 5,33-35). Der Sohn Gottes brachte das Licht in die Welt und gleichzeitig auch eine Zeit der grossen Freude und des Friedens (Joh 8,12). Doch diese Tatsache machte offensichtlich einigen grosse Mühe. Sie hörten zwar von den Wundern (V. 23), die Jesus kürzlich in Kapernaum tat (Mt 9,18-26; 9,27-34). Kapernaum lag ja nur etwa 25 Kilometer von Nazaret entfernt.
Den Juden war das Jobeljahr im Gesetz Mose sehr wohl bekannt (Lev 25 und 27) das sie alle fünfzig Jahre feierten, an dem Sklaven freigelassen, Schulden erlassen und das Land den ursprünglichen Besitzern wieder übergeben wurde. Wir wissen nicht, wie genau die Juden die gesetzlichen Instruktionen Mose einhielten bzgl. des Jobeljahres. Wir wissen aber, dass sie mit grossen Erwartungen auf die Zeit blickten, wenn der verheissene Messias erscheinen und alles wieder herstellen wird. Bei einer anderen Gelegenheit wurde Jesus mit der Frage konfrontiert, weshalb seine Jünger nicht fasten, wie die Jünger des Johannes und die Pharisäer. Da antwortete er (Mt 9,15): „Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist?”
Obschon die Zuhörer erstaunt (= entsetzt, schockiert, ἐκπλήσσω) waren über Jesus, wie sicher und redegewandt er auftrat, wuchs in ihnen der Widerstand (Mt 13,57). Jesus spürte das, weil er die Gedanken der Menschen kannte (Joh 2,25). Sie kannten den Sohn des Zimmermanns von klein auf und deshalb lehnten sie, den inzwischen erwachsen gewordenen, Jesus in seinem bevollmächtigten Auftreten ab. Sie liessen sich von fleischlichen Gefühlen und Gedanken blenden. Matthäus und Markus berichten, dass Jesus sich über ihren „Unglauben” verwunderte (Mk 6,6; Mt 13,58).
Jesus deckte ihre Gedanken auf, indem er sagte (Lk 4,23):
„Gewiss werdet ihr mir jetzt das Sprichwort entgegenhalten: Arzt, heile dich selbst! Wir haben gehört, was in Kafarnaum geschehen ist. Tu solches auch hier in deiner Vaterstadt!”
Mit anderen Worten (Lk 23,35): „Kümmere dich zuerst um deine eigenen Probleme, bevor du versuchst, dich uns anzunehmen.” Und: „Wenn du Wunder bewirken kannst, dann zeige uns doch, was du draufhast und lass auch hier in Kafarnaum etwas mächtiges geschehen.” Damit bekundeten sie ihren Unglauben. Sie forderten Jesus zu einer Handlung auf, die gegen Gottes Wille war. Denn die Wunder Jesu geschahen niemals aus Selbstverherrlichung, noch um Schaulustige zu befriedigen, sondern um seine göttliche Vollmacht zu bestätigen, aus Mitleid und zur Verherrlichung des Vaters.
Deshalb fügte Jesus hinzu (Lk 4,24): „Kein Prophet ist willkommen in seiner Vaterstadt.” Das ist ein allgemeines Sprichwort, das nicht in jedem Fall stimmen muss. In vielen Fällen ist es jedoch so, dass es älteren Menschen oft schwerfällt, den Fortschritt und die Entwicklung eines Jüngeren zu akzeptieren. Deshalb hat es ein Prophet, der als naives Kind aufwuchs, besonders schwer, plötzlich als Erwachsener in göttlicher Mission aufzutreten.
Jesus fuhr fort und sagte zusammengefasst: „Ich bin im Geist der Propheten gekommen. Elija und Elisa hätten einigen in Israel helfen können. Doch, weil sie vom Volk abgelehnt wurden, sandte sie Gott zu den Heiden (Lk 4,25-27).
Das liessen sich die Juden nicht länger bieten von Jesus, der damit behauptete, dass Gott auch um die Heiden besorgt war. Deshalb standen sie wütend auf und trieben ihn zur Stadt hinaus (V. 28). Sie zerrten ihn an einen Abhang eines Hügels, um ihn hinunterzustossen (V. 29). Vers 30: „Er aber schritt mitten durch sie hindurch und ging seines Weges.” So viel wir wissen, war das Jesu letzter Besuch in Nazaret.
II. Wie Jesus mit Ablehnung umging
Es macht uns bestimmt traurig, wenn wir von der Ablehnung Jesu in seiner eigenen Heimatstadt lesen. Die Frage ist:
- Wie ging Jesus mit Ablehnung um?
- Was machte ihn fähig, mit Ablehnung umzugehen und sie zu überwinden?
- Wie können wir in Zukunft mit Ablehnung besser umgehen?
Die folgenden fünf Beispiele Jesu mögen uns eine Hilfe sein:
1. Jesus war fähig mit Ablehnung umzugehen, weil er sich von Anfang an bewusst war, was er von den Menschen zu erwarten hatte (Mk 8,31; Lk 17,25).
Er sah sie voraus und deshalb war er nicht enttäuscht. Er setzte seine Erwartungen nicht zu hoch, sondern war sich seiner schwierigen Leidensmission bewusst. Eine bekannte Redensart lautet: Wer nichts wagt, der nicht gewinnt. Wer seine Hand nicht ausstreckt, wird auch kein Risiko eingehen, dass sie verletzt oder gar abgehauen wird. Gleichzeitig verpasst er aber damit die Gelegenheit, etwas zu ergreifen. Weil sich Jesus bewusst war, was ihn auf dieser Welt erwarten wird, war er auf Ablehnung vorbereitet.
2. Jesus war fähig mit Ablehnung umzugehen, weil er eine besondere Beziehung zum Vater pflegte.
Jesus suchte sich seine Mission nicht selber aus, sondern wurde vom Vater eingesetzt und ausgesandt (Joh 7,16-18). Deshalb vertraute er völlig dem Vater, der zu ihm die Worte sprach, die schon Jesaja voraussagte (Lk 4,18; Apg 10,38): „Der Geist des Herrn ruht auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen das Evangelium zu verkündigen.”
Wann wurde Jesus vom Vater gesalbt?
Bei seiner Taufe tat sich der Himmel auf und der heilige Geist schwebte, in der Gestalt einer Taube, auf ihn herab. Dann sprach eine Stimme aus dem Himmel (Lk 3,21-22): „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.” Ab diesem Zeitpunkt berichtet uns Dr. Lukas, dass Jesus „erfüllt vom heiligen Geist” war (Lk 4,1.14). Jesus erneuerte seine Beziehung zum Vater immer wieder durch seine Gebete (Lk 5,16; 6,12; 9,28; 11,1).
Deshalb wusste er, dass der Vater ihm beistand, selbst wenn er von Menschen abgelehnt wurde (2Tim 4,16-17). Auch wir können durch unsere Gebete und enge Beziehung zum Herrn viel Kraft empfangen, die uns befähigt, sogar mit Ablehnung umzugehen.
3. Jesus war fähig mit Ablehnung umzugehen, weil er regelmässig die Gottesdienste der Synagoge besuchte.
Wir haben bereits festgestellt, dass Jesus am Sabbat, nach seiner Gewohnheit, in die Synagoge ging. Es war ihm ein Anliegen, sich mit Menschen zu versammeln, die den allmächtigen Gott anbeteten. Er hätte sagen können: „Ich brauche die öffentlichen Anbetungen nicht.” Oder: „Ich bin besser als diese Heuchler und will mit ihnen nichts zu tun haben.”
Jesus hätte allen Grund gehabt, den Anbetungen fern zu bleiben. Doch er wollte dabei sein, wenn sich Gottes Volk zum Bibellesen und zur Anbetung traf. Er war sich seiner Verantwortung gegenüber den Gläubigen bewusst. Er suchte die Menschen und war sich bewusst, dass die Gläubigen nicht perfekt waren. Mit seiner Gegenwart spornte er sie an, zur Liebe und zu guten Taten.
Auch wir werden aufgerufen, einander beizustehen (Gal 6,2) und einander im Glauben zu ermutigen (Hebr 10,24-25). Denn es geht nicht nur um unseren eigenen Glauben. Die perfekte Gemeinde gibt es nicht und wird es nie geben, weil wir Menschen alle unvollkommen sind. Eine gute Beziehung zu anderen Gläubigen kann uns helfen, wenn wir von Menschen in der Welt abgelehnt werden (Joh 15,18-21).
4. Jesus war fähig mit Ablehnung umzugehen, weil er die Schriften kannte.
Die heiligen Schriften berichten uns von der einzigartigen Liebesbeziehung Gottes zu uns Menschen. Aus der Bibel erfahren wir den Heilsplan Gottes für uns Menschen. Wir erfahren, dass Gott mit uns allen Seine Weltgeschichte schreibt, in der wir alle unseren Platz haben. Jesus verstand, wer er war und welche Rolle er in Gottes Plan spielte (Jes 61). Auch wir können durch das Wort Gottes unseren Sinn und Zweck im Leben und in der Welt besser verstehen.
Wer Gottes Heilsgeschichte versteht, der sieht die Ablehnung der Menschen in einem grösseren Zusammenhang. Denn ihre Ablehnung hat mit ihrem Unglauben und ihrer mangelnden Beziehung zu Gott zu tun. Diese Gottesferne führt unweigerlich zu unabwendbaren Konsequenzen. Oft sind wir nur ein Blitzableiter für andere und werden deshalb von ihnen verletzt. Wer sich aber durch den Heiligen Geist, der durch die Schriften zu uns spricht, führen lässt, der erkennt in allen Situationen des Lebens Gottes Plan.
Es gibt keinen Grund, sich von Menschen entmutigen und verletzen zu lassen, wenn wir dem Wort Gottes vertrauen. Denn Gott hält seine Versprechen; er steht zu allen, die ihn lieben und die er berufen hat, egal was auch passiert (Röm 8,28.31). Unsere Vorfahren haben nicht vergebens im Glauben hart gelitten und gekämpft (Hebr 11,31-38). Gott hat auch mit Dir einen Plan, den er zu Ende führen wird. Gottes Wort ermutigt uns, an IHM festzuhalten, nicht aufzugeben, sondern unermüdlich für das Gute zu leiden und zu kämpfen, denn unser Lohn im Himmel wird unermesslich gross sein (Mt 5,12).
5. Jesus war fähig mit Ablehnung umzugehen, weil er immer das Gute suchte, selbst dann, wenn er abgelehnt wurde.
Obschon er wusste, dass er von einigen Menschen abgelehnt wurde, hörte er nicht auf, Gutes zu tun und für Gottes Willen einzustehen. Wenn wir das Gute suchen und abgelehnt werden, finden wir Trost in der Tatsache, dass wir Gottes Willen nach unserem Besten ausgeübt haben. Deshalb gibt es keinen Grund entmutigt und verletzt zu sein, denn wenn wir leiden, dann leiden wir für Christus. Für einen Christ ist es eine grosse Ehre, auf diese Weise an den Leiden Christi teilhaben zu dürfen (1Petr 4,13a). Denn, wer an den Leiden Christi teilhat, der wird auch an seiner Herrlichkeit Anteil haben (1Petr 4,13b).
III. Wie wir mit Ablehnung umgehen
Jesus wurde nicht von der Welt abgelehnt, sondern von Menschen, die behaupteten, zu Gott zu gehören. Jesus wurde nicht auf dem Marktplatz abgelehnt, sondern in einem Gebäude, das bestimmt war, Gott anzubeten. Es gibt viele Gläubige, die dem Herrn treu dienten bis sie von anderen Gläubigen verletzt wurden. Das führte dazu, dass sie enttäuscht die örtliche Gemeinde verliessen. Dabei schworen sie sich, niemals mehr etwas mit Gläubigen zu tun haben zu wollen.
Jesus wurde nicht bloss von Menschen verletzt, die behaupteten, zu Gott zu gehören, sondern Gläubige versuchten ihn sogar zu töten. Ich kenne keinen enttäuschten Gläubigen, der von anderen in der Gemeinde seines Lebens bedroht wurde.
- Kehrte Jesus dem himmlischen Vater den Rücken zu?
- Beendete er seine Beziehung zu Gott im Himmel und hörte auf zu beten?
- Zog sich Jesus deshalb in seinem Selbstmitleid von allen öffentlichen Versammlungen zurück?
- Schwor er sich, nie mehr eine Synagoge aufzusuchen, um dort anzubeten?
Wir lesen, dass sich Jesus, bei der nächsten Gelegenheit, am Sabbat in der Synagoge von Kapernaum wieder mit Gläubigen versammelte (Lk 4,31.33). Er gab seine Beziehung zum Vater nicht auf, weil ungeistliche Menschen ihn verletzten. Nachdem er an einem Ort abgelehnt wurde, suchte er einen anderen Ort auf (manchmal ist ein Wechsel die einzige Lösung). Jesus liess es nicht zu, dass Menschen seine Bemühungen schwächten, das zu tun, was vor Gott wohlgefällig war. Während er an einem Ort abgelehnt wurde, waren die Menschen am anderen Ort überwältigt von seiner Lehre (Lk 4,32).
Gott stellt uns verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung, um uns zu stärken. Darum, lasst uns die Haltung Jesu pflegen und uns an diese fünf Vorschläge erinnern, damit wir uns im Glauben nicht entmutigen lassen!
- Lasst uns nicht zu hohe Erwartungen an die Menschen stellen!
- Lasst uns in erster Linie unsere Beziehung zu Gott vertiefen, durch das Gebet!
- Lasst uns durch die Heiligen Schriften Gottes Plan verstehen lernen, denn jeder ist einzigartig in Gottes Augen und mit jedem hat Gott einen besonderen Plan!
- Lasst uns Versammlungsorte der Gläubigen aufsuchen, um gemeinsam Gott anzubeten und uns gegenseitig zu stärken!
- Lasst uns immer das Gute und Gottwohlgefälle suchen, selbst dann, wenn wir von anderen abgelehnt werden!
Schlussfolgerungen
Egal wie sehr wir von anderen Gläubigen abgelehnt werden, egal wie viele schlaflose Nächte wir deswegen schon hatten, nichts darf uns so sehr entmutigen, dass unsere Beziehung zu Gott auf der Strecke bleibt. Nicht selten habe ich es persönlich erlebt, dass gerade die Gläubigen, die mich einmal so schwer verletzt hatten, später selbst die Flinte ins Korn warfen und sich von der christlichen Gemeinde zurückzogen.
Gott schenkt uns bewusst Menschen und Situationen im Leben, die uns herausfordern, aber am Ende uns auch stark machen, wenn wir nicht aufgeben.
Menschen können und dürfen unsere Beziehung zum allmächtigen Gott niemals zerstören.
Wer sich ”anmasst” Gottes Wort zu verkündigen und Seinen Willen zu tun, der muss mit Ablehnung und Verachtung leben lernen! Nur mit einer besonderen Beziehung zum Herrn, können wir Ablehnungen überwinden. Wie der Geist Gottes bei der Taufe auf Jesus kam (Mt 3,16-17) und der himmlische Vater seinen Sohn bestätigte, so werden auch wir bei unserer Taufe von Gott angenommen (Apg 2,38). Bei der Taufe sendet Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen (Joh 14,23; Jak 4,5) und macht uns zu seinen Söhnen und Töchtern (Gal 4,5-7). Darum, lasst uns nicht entmutigt sein, sondern immer bewusst sein, welch überaus grosses Vorrecht wir empfangen haben von unserem Gott, dass wir seine Kinder sein dürfen (1Joh 3,1)! (Was ist Christentum-15: Die Taufe)
Lasst uns beten:
Himmlischer Vater, es ist nichts Neues, dass der Teufel versucht, mich und meine Beziehungen zu anderen Gläubigen zu zerstören. Sein Ziel ist nichts anderes, als mich im Glauben zu entmutigen und am Ende von Dir abzubringen. Darum stärke mich bitte, damit das niemals geschieht und öffne mir eine neue Tür aus den Sackgassen des Lebens! Ich liebe Dich Herr und möchte mich auch bemühen, andere Menschen zu lieben. Niemals möchte ich Dich verlassen und das ewige Leben, das Du mir versprochen hast, aufs Spiel setzen. Deshalb vertraue ich auf Deine Hilfe, auch dann, wenn andere mich ablehnen und mich von Dir zu trennen versuchen. Steh mir bei, Herr, denn ohne Dich habe ich nicht die nötige Kraft im Glauben! In Jesu Namen, Amen.