Heiliger Geist-11: Der Wandel im Geist

Wie wirkt der Heilige Geist?

 


 I.   Ein ständiger Umwandlungsprozess

Römer 8,12-14
Die Tatsache, dass der Heilige Geist in uns wohnt bedeutet nicht, dass das Leben nach dem Geist sich automatisch im Gläubigen verwirklicht. Wir müssen uns vielmehr ständig bemühen, die Werke des Fleisches zu töten, um vom Geist Gottes geleitet zu werden. Es gibt keine Erfahrung im Leben eines Christen, die ihm unwandelbare Treue einbrächte. Wir müssen uns deshalb vom Wort Gottes immer wieder ermahnen lassen, aus der Knechtschaft der Sünde herauszutreten (Röm 6,12-13), uns in den Dienst Gottes zu stellen (Röm 6,17-19). Der unermüdliche Einsatz im Kampf gegen das Fleisch gehört zum Alltag eines Christen, der im Geist wandeln will (2 Kor 10,3-6).

Kolosser 3,5-11
Wer aus Gott gezeugt ist, der sucht nicht die Sünde des Fleisches (1 Joh 3,9), der sucht das, was droben ist (Kol 3, 1-2), der schämt sich über die Frucht der Sünde, die er hervorbrachte (Röm 6,21). Die Werke des alten Menschen sollen getötet werden, weil sie Feindschaft wider Gott bedeuten (Röm 8,6-8). Der neue Mensch, der im Geist wandelt, ist bemüht, alles weltliche Wesen und Trachten abzulegen und lässt sich täglich erneuern nach dem Bild Gottes.

Epheser 4,22-24
Auch aus dieser Stelle wird ersichtlich, dass unsere Umwandlung sich nicht von selbst vollzieht, sondern dass damit viel Arbeit und Mühe verbunden ist. Um im Geist wandeln zu können, wollen wir uns im inneren Wesen durch den Heiligen Geist erneuern lassen. Wir wollen den neuen Menschen anziehen, der nach Gottes Abbild geschaffen wurde. Wir wollen uns heiligen lassen, d. h. absondern von der Welt!

Römer 12,1-2
Wer im Geist wandeln will, der will sich umwandeln und erneuern lassen. Unser innerer Mensch muss täglich erneuert werden (2 Kor 4,16). Gottes Geist vermag uns mit Kraft inwendig zu stärken (Eph 3,16). Der vernunftgemässe Gottesdienst ist, sich diesem Umwandlungs - oder Erneuerungsprozess ganz hinzugeben, als lebendiges Opfer für den Herrn.

 

 II.   Die Frucht des Geistes

Johannes 15,1-8
Wenn wir im Geist wandeln, dann gehören wir als Schosse zum Weinstock, welcher Jesus Christus ist. Am Weinstock bleiben bedeutet, in der Liebe Christi bleiben (Joh 15,9-10). In der Liebe Christi bleiben bedeutet, in seinen Geboten wandeln (2 Joh 6). Wer aber in seinen Geboten wandelt wird viel Frucht bringen (Verse 4 und 8). Die Weisheit von oben ist voller guter Früchte (Jak 3,17).

Markus 4,26-29
Nicht die Gnadengaben machen uns geistlich reif, sondern die Belehrung aus dem Wort und das Innewohnen des Geistes Christi. Das Aufwachsen der Saat, so dass es zur Reife kommt, kann nur durch den Wandel im Geist und in der Wahrheit geschehen. Gott aber gibt das Gedeihen (1 Kor 3,7).

Epheser 5,1-10
Wenn wir Gottes Weise nachahmen, wandeln wir im Geist. Wir lassen uns nicht mehr weder mit leeren Worten betrügen, noch zurück in die Finsternis hineinverstricken. Wir wandeln in der Liebe als Kinder des Lichts. Liebe und Licht bedeutet zugleich, Gemeinschaft mit Gott und den Gläubigen (1 Joh 1, 6-7). Die Frucht des Lichts, besteht aus lauter - Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit. Wir prüfen zuerst immer alles, ob es dem Herrn wohlgefällig ist.

Galater 5,16-25
Es genügt nicht, den Heiligen Geist in der Taufe zu empfangen, der in uns wohnt. Es gilt auch nach dem Geist zu wandeln, nicht nach dem Fleisch (V. 16)! Fleisch und Geist sind zwei Gegensätze und stehen miteinander in ständigem Krieg. Unsere fleischliche Natur versucht uns zur Sünde. Unser Geist möchte das Gute und Gott wohlgefällige tun (Röm 7,18-20). Nur wer eifrig bemüht ist im Geist zu wandeln, wird keine Zeit mehr finden, die Lust des Fleisches zu vollbringen. Wenn wir im Geist wandeln, dann vermögen wir den Werken des Teufels zu widerstehen (Jak 4,7)! Was sind die Werke des Fleisches (Verse 19-21)? Was ist die Frucht des Geistes (Verse 22-23)? Im Geist leben bedeutet, das Fleisch kreuzigen mit all seinen Lüsten und Leidenschaften. So kann die Frucht des Geistes in uns wachsen und gedeihen!

 

 III. Zusammenfassung

Leider haben wir in der Taufe nicht einen Geist empfangen, der uns von selbst völlig umwandelt, ohne dass wir etwas zu tun brauchen. Der Wandel im Geist ist ein ständiger Umwandlungsprozess, der von uns viel Kraft und Hingabe erfordert. Wir müssen uns hingeben als lebendige Opfer und den neuen Menschen nach dem Bilde Gottes immer mehr anziehen. Die Werke des alten Menschen müssen getötet und unser innerer Mensch muss täglich erneuert werden, weil wir immer wieder sündigen.

Der Wandel im Geist bringt schliesslich auch die richtige Frucht hervor. Viel Frucht bringen kann nur der, der am Weinstock bleibt. Zum Weinstock zu gehören heisst, in der Liebe, in den Geboten und in der Gemeinschaft der Gläubigen bleiben. Die Gemeinde ist das Übungsfeld für den richtigen Wandel im Geist. Die Frucht des Geistes ist vielfältig und ein Segen für alle! Die Gnadengaben können uns nicht zu dieser Reife in Christus führen.