Gleichnis-02: Von der Saat

Gleichnisse Jesu

 

 

 Einleitung

Markus 4,26-29: Dieses Gleichnis finden wir nur im Markusevangelium.
Es steht in engem Zusammenhang mit den anderen beiden Gleichnissen: Vom Sämann und vom Senfkorn. Bei diesen drei Gleichnissen geht es um das Thema: das Wachstum des Reiches Gottes. Alle drei Gleichnisse beginnen mit den Worten: „Das Reich Gottes ist gleich.“ Daraus sehen wir, wie wichtig es ist, mehr über das Reich Gottes zu erfahren. Offensichtlich geht daraus hervor, dass das Reich Gottes jetzt da ist und zu Pfingsten, auch für uns Nichtjuden, zugänglich wurde.

Das Reich Gottes nimmt also nicht erst nach der Wiederkunft Christi seine Herrschaft auf, vielmehr ist es schon jetzt mitten unter uns. Es ist die Rede von Wachstum des Reiches, wenn Menschen zum Glauben finden. Wenn wir also den Ausdruck „Reich Gottes“ oder „Reich der Himmel“ in der Bibel lesen, ist damit nicht immer das Reich im Himmel gemeint. Das Königreich Gottes hat ihren Ursprung im AT. Es sollte durch den Thron Davids festgemacht werden und ewigen Bestand haben (Jes 9,6-7). Es ist auch jetzt noch nicht vollendet, sondern wird am Ende der Zeit seine endgültige Erfüllung finden. Das Reich dehnt sich aus und wächst auf der ganzen Welt, in den Herzen der Menschen.

 

 I.   Was lehrt uns dieses Gleichnis?

Dieses Gleichnis will uns lehren, dass das Wachstum des Reiches in den Herzen der Menschen nicht sichtbar ist. Man kann zwar das Ergebnis des Wachstums ohne weiteres erkennen, aber das Wachstum selbst kann man nicht sehen. Auch in der Natur ist es so: Ein Bauer nimmt viele Samen und wirft sie auf die Erde. Das ist meistens alles, was er tun kann. Es nützt dem Wachstum nichts, wenn er die ganze Nacht wach bleibt und sich sorgen macht. Es wäre auch dumm, am folgenden Tag die Erde aufzuwühlen, um zu sehen wie der Same sich entwickelt hat. Nein! Der Same sprosst von alleine, zuerst der Halm, dann die Ähre, schliesslich die Körner und damit die volle, reife Ähre. Genauso verhält es sich auch mit dem Reich Gottes, das in den einzelnen Herzen der Menschen wächst und immer mehr an Einfluss gewinnt, ohne dass man es sieht.

Jakobus 5,7-11:
Genau wie im Gleichnis von der aufwachsenden Saat, geht es hier um die Geduld. Auch der Bauer muss bis zur Ernte geduldig warten! Er kann das Wachstum nicht beschleunigen, tut er das trotzdem künstlich, werden später unvorhergesehene Probleme auftreten. Auch das Wachstum jedes Christen geschieht langsam und schrittweise. Ein Mensch legt sich nicht als Sünder schlafen und wacht als Christ auf. Jeder Neubekehrte muss zuerst belehrt und unterrichtet werden im Wort. Nur Geduld und Ausdauer kann das Wort Gottes im Herzen eines Menschen zur Entfaltung bringen. Auch eine örtliche Gemeinde entsteht nicht über Nacht. Deshalb sollen wir die Propheten zum Vorbild nehmen und geduldig in allen Glaubensleiden ausharren bis zur Wiederkunft! Nur wer ausgeharrt hat bis zum Ende, der wird gerettet werden (Mt 10,22).

Dieses Gleichnis will uns lehren, dass der Herr allein das Wachstum schenkt.

Psalm 127,1-2:
Aus eigener Kraft können wir nichts tun. Wir können uns nicht aus eigener Kraft von der Sünde der Welt lösen. Wir können nicht aus eigener Kraft im Glauben wachsen. Niemand sollte das geistliche Wachstum mit menschlicher Kraft zu beeinflussen suchen, als vielmehr die Kraft Gottes durch seinen heiligen Geist wirken lassen.

1. Korinther 3,5-10:
Paulus sagt, dass er durch die Wortverkündigung den Samen einmal gesät und gepflanzt hat. Apollos hat die geistige Saat gepflegt, indem er die Herzen der Korinther mit viel Liebe begoss. Gott jedoch ist es, der das Gedeihen schenkt. Diese Wahrheit darf aber nicht so ausgelegt werden, dass wir meinen, wir müssten alles Gott überlassen und unsere eigenen Fähigkeiten und Pflichten dabei versäumen.

Alles wächst nach einer bestimmten Ordnung.

Hebräer 5,13-14:
„Denn jeder, der noch mit Milch ernährt wird, ist unerfahren in der Lehre von der Gerechtigkeit, weil er unmündig ist. Die feste Nahrung kommt Erwachsenen zu, denen also, die durch Übung ihre Sinne geschärft haben zur Unterscheidung von Gut und Böse.“

Wer einmal erkannt hat, dass auch das geistliche Wachstum Zeit braucht, der hat mit sich selbst und seinen Glaubensgeschwistern mehr Geduld. Auch bei Christen darf die Ähre nicht vor dem Halm erwartet werden. Nachdem die Reife erreicht wird, kann endlich geerntet werden (Wiederkunft).

 

 II.   Schlussfolgerungen

Das Wachstum des Reiches, in den Herzen der Menschen, ist nicht immer klar sichtbar. Der Herr allein schenkt das Gedeihen.