Gleichnis-13: Von zwei Fundamenten

Gleichnisse Jesu


 Einleitung

In Matthäus 7,24-29 lesen wir von zwei Fundamenten: Mit diesem Vergleich macht Jesus die absolute Notwendigkeit des Gehorsams deutlich. Es geht hier um unser Seelenleben. Wer auf dem falschen Fundament sein Leben aufbaut, der wird eine böse Überraschung erleben: Leider meist erst dann, wenn es zu spät ist. Sein Leben wird in einer Niederlage zerbrechen.

Deshalb ist der Gehorsam des Glaubens so wichtig!
Was nützt es, auf einem anderen Fundament aufzubauen, als auf dem, das Jesus Christus durch seine Apostel angeordnet hat? Viele Menschen sind zwar religiös am Bauen, aber nur die Wenigsten folgen dem Bauplan Jesu. Deshalb wird die Mehrzahl verloren gehen: Weil sie entweder gar nicht gebaut haben, oder weil sie falsch gebaut haben!

Das richtige Fundament ist das Allerwichtigste für unseren Glauben!
Darum wollen wir uns heute mit ein paar falschen Fundamenten auseinandersetzen. Es gibt verschiedene Fundamente, die sich als Baumaterial schlecht eigenen, um unseren Glauben darauf aufzubauen:

 

 I.   Der Alte Bund

Galater 5,1-6:
Paulus teilt den Galatern mit, dass jeder, der in irgendeiner Weise dem alten Bund dient, auf dem falschen Fundament aufbaut. Denn entweder halten wir die 10 Gebote und das mosaische Gesetz, oder wir dienen Christus. Beides zugleich ist nicht möglich, weil es zwei verschiedene Fundament sind. Wer sich z. B. beschneiden lässt, dem wird Christus nichts nützen, sagt Paulus! Oder wenn wir z. B. lehren, dass der Zehnte unseres Einkommens der Gemeinde gegeben werden soll, dann bauen wir auf falschem Fundament. Denn im Neuen Bund geht es um die Freiwilligkeit des Herzens. Gesetze aus dem Alten Bund haben in der neutestamentlichen Gemeinde nichts zu suchen!

Römer 10,4:
Noch heute kennen viele religiösen Menschen den Unterschied zwischen dem Alten und dem Neuen Testament nicht. In vielen Glaubensgemeinschaften werden folgende Dinge gelehrt: „Die 10 Gebote sind das Fundament des christlichen Glaubens.“ „Das AT vermittelt uns sämtliche religiösen und sittlichen Werte im Leben.“ „Das heilige Volk Gottes ist nach wie vor das Judentum, weil es sich an das Gesetz hält und wir sollten das auch tun.“ All das sind Irrlehren, falsche Fundamente! Wer diese Dinge glaubt und tut, dem wird Christus nichts nützen! Denn Christus hat die ganze Menschheit vom schweren Joch des Alten Testaments befreit!

Kolosser 2,13-14:
Der Alte Bund gehört der Vergangenheit an, weil er ans Kreuz genagelt wurde! Er war nur eine Vorstufe bis Christus kam! Um gerettet zu werden, brauchen wir uns nicht an den Alten, sondern an den Neuen Bund zu halten. Die religiösen und sittlichen Werte, die Gott uns lehren will, sind im Neuen Bund enthalten.

 

 II.   Menschliche Lehren und Überlieferungen

Matthäus 15,9:
Wie beten wir Christus vergeblich an? Wenn wir uns an menschliche Lehren halten. Wenn wir uns an kirchliche Traditionen halten.

Was könnten menschliche Lehren sein?

- Wir brauchen nichts zu tun, um gerettet zu werden, denn Gottes Gnade allein rettet uns (Mt 7,21; Jak 2,26).

- Es gibt viele Wege, die zu Gott führen und nicht allein die christliche Religion (Mt 7,13-14; Apg 4,12).

- Die Lehre von einer Hölle und einem ewigen Tod ist reine Angstmacherei, denn Jesus ist gestorben, um alle Menschen zu erlösen (Mt 5,21-22; Gal 5,19-21).

- Der Buchstabe der Bibel tötet, der freie Geist aber macht lebendig (2 Kor 3,6). Erklärung: Mit dem Buchstaben meint Paulus das Gesetz des ATs. Mit dem Geist meint Paulus die Lehre Christi des NTs (Joh 7,16; 2Joh 10).

1Kor 3,11: „Denn ein anderes Fundament kann niemand legen als das, welches gelegt ist: Jesus Christus.”
Es ist, als würde Jesus uns davor warnen, Apfelsorten zu kreuzen und zu genmanipulieren, um neue Apfelsorten zu züchten, statt mit dem Originalsamen weitere Apfelbäume zu pflanzen. Kirchliche Traditionen sind menschliche Überlieferungen und Gewohnheiten, die sich ohne Gottes Zustimmung und nicht auf dem Fundament Christi weiterentwickelt haben. Es reicht nicht, ein bisschen religiös zu sein (Lk 9,23-24). Die Juden waren sehr religiöse Menschen (Lk 18,11-12). Doch sie eiferten mit falscher Erkenntnis.

Paulus schreibt in Bezug auf seine jüdischen Brüder folgendes: Römer 10,1-3.
Durch die menschlichen Lehren und Überlieferungen, an die sie sich hielten, suchten sie ihre eigene Gerechtigkeit und nicht die Gerechtigkeit Gottes. Sie bauten auf dem Fundament ihrer Vorfahren auf und führten Lehren ein, die Gott durch Mose gar nie angeordnet hatte (Mk 2,23-28). Genauso können wir heute in der örtlichen Gemeinde Dinge beschliessen und einführen, die Jesus seinen Aposteln nie gelehrt hatte. So machen wir uns demselben Vergehen schuldig, wie die Juden damals, die ihre eigene Gerechtigkeit suchten, statt die Gerechtigkeit Gottes. Auch hier: Falsches Fundament! Falsche Autorität oder Vollmacht! Glaube, der auf Sand gebaut ist und spätestens bei der Wiederkunft Christi gerichtet wird!

 III. Öffentliche Meinungen und Weltweisheiten

Matthäus 7,13-14:
Auf welchem Fundament baut die Mehrheit auf? – Auf Sand! Warum sind es nur wenige, die den Weg des Heils finden? – Weil es nur wenige sind, die wirklich suchen! Viele Menschen, die sich „Christen“ nennen, wollen gar nicht über ihre christliche Religion reden, sondern befassen sich lieber im Detail mit Politik, Wissenschaften, Philosophien usw. Sie lesen die Bibel schon längst nicht mehr und wollen auch gar nicht prüfen, was der Wille Gottes für uns Menschen ist. Sie vertrauen sich Menschen an und leben ihr eigenes Christentum. So kommt es, dass das Christentum in den letzten 2000 Jahren immer mehr von Atheisten und fernöstlichen Philosophien geprägt werden konnte.

Kolosser 2,8:
Der heilige Geist warnt die Gläubigen zu Kolossä, nicht auf Menschen zu hören, die sich auf weltliche Philosophien stützen und unseren Glauben an Christus berauben können. Schon damals war die Astrologie und andere Lehren, die sich auf die Naturmächte der Welt und des Universums stützten, eine ernsthafte Bedrohung für die Christen. Man stützte sich auf Tierkreiszeichen und Horoskope, statt auf Gott und trug Amuletten usw. Die berühmten Philosophen und Kirchenväter von damals verbreiteten viele Theorien und Irrlehren, die bis heute unsere Gesellschaft beeinflussen.

- Polytheismus: Die Ansicht, dass es viele Götter gibt und nicht bloss einen Schöpfergott.

- Relativismus: Die Ansicht, dass es keine allgemeingültige Wahrheit gibt, dass dieselben Behauptungen sowohl bejaht als auch verneint werden können …

- Z. B. dass Gott kein Wesen sei, sondern eine Energie und Kraft, die im Menschen selbst wohne und aktiviert werden könne.

- Die Erbsündenlehre von Augustin behauptete, dass alle Menschen durch Zeugung und Geburt in den Schuld- und Strafzustand Adams versetzt worden seien und so Begierde, Unwissenheit und Sterblichkeit geerbt haben.

Alle Überlieferungen der Menschen, sind Fundamente aus Sand, die unseren Glauben berauben und zum Einstürzen bringen. Was für Beispiele können da angeführt werden?

- Z. B. der Irrgedanke, man könne Gott auch in der Natur anbeten, ohne dafür einen Gottesdienst zu besuchen.

- Die Bibel lehrt aber, dass wir die Versammlungen nicht verlassen sollen, sondern vielmehr einander dienen und ermutigen sollen (Hebr 10,24-25).

- Es ist lobenswert, in der freien Natur den allmächtigen Gott anzubeten, aber das heisst nicht, dass wir deshalb die Versammlungen auslassen und ein Solochristen leben sollen.

Solche Philosophien stammen von Menschen, aber nicht von Gott! Das sind massive Angriffe auf den christlichen Glauben, die ihn früher oder später ganz zerstören. Lehrt uns nicht die Natur, dass jedes Tier, das sich von der Herde entfernt, sich grösster Gefahr aussetzt, von Raubtieren getötet zu werden (1Petr 5,9)?

Die meisten Menschen lassen sich von der allgemeinen Meinung der Mehrheit, vom allgemeinen Zeitgeist irreführen. Weil die Mehrheit so denkt, muss es doch richtig sein. Für viele sind deshalb die Medien ihr heutiger Gott geworden, weil sie mehr auf sie und die öffentliche Meinung hören als auf das, was Gott uns lehrt. Deshalb hat die grosse Mehrheit hat auf Sand gebaut und geht am jüngsten Tag ewiglich verloren.

 

 IV. Eigene Gefühle und Vorstellungen

Sprüche 14,12:
Es gibt Menschen, die fühlen sich in keiner Weise beunruhigt, wenn sie hören, dass sie auf dem Weg, auf dem sie wandern, verloren gehen werden. Ihr Gewissen hat sich abgestumpft und sie haben nicht einmal mehr Angst vor dem Tod. So werden viele von ihren eigenen Vorstellungen und Gefühlen getäuscht. Ihre Wahrnehmung beruht auf einem Gefühl, schon auf dem richtigen Weg zu sein, doch es ist ein Weg des Todes.

Es ist falsch, auf unsere Gefühle mehr zu hören, als auf das Wort Gottes! Es ist wie mit einem Bauarbeiter, der nicht auf die Baupläne schaut, sondern nach seinen eigenen Gutdünken beginnt ein Haus zu bauen. Er wählt das falsche Fundament, das falsche Material und baut nach falschen Vorstellungen. Der Einsturz des Hauses ist so vorprogrammiert auch wenn er sich beim ganzen Projekt sehr gut fühlt.

Es ist wichtig, dass wir erkennen: Nicht unsere Gefühle können unserem Glauben die Gewissheit des gerettet seins geben, sondern allein die überzeugende Erkenntnis aus dem Wort Gottes! Wer seinen Gefühlen mehr vertraut als dem Wort Gottes, der hat auf Sand gebaut. Es gibt Tage, da fühlen wir uns vielleicht schwach, elend und haben körperliche Schmerzen und stehen der Rettung näher als sonst. Um gerettet zu werden sind nicht unsere Gefühle und unser körperlicher Zustand entscheidend, sondern allein der Gehorsam gegenüber dem, was Jesus uns durch sein Wort gelehrt hat. Als gläubig gewordene dürfen wir die feste Gewissheit haben, dass wir trotz Leiden und schweren Lebensprüfungen Kinder Gottes sind. Denn der grosse Tag wird kommen, an dem unsere äussere Hülle abfällt und wir in das ewige Himmelreich Gottes eintreten dürfen.

 

 V.  Das Fundament Jesus Christus!

Epheser 2,19-22:
Wir sind vor Gottes Augen keine Fremden und Beisassen mehr, sondern Kinder, die Anteil an der himmlischen Erbschaft empfangen haben. Wer auf dem Fundament Jesu Christi baut, der gehört zu den Geretteten. Sich auf dem Fundament Christi aufbauen zu lassen, heisst: Nach der Lehrevorgabe Jesu bauen, nach seinen Bauanleitungen vorgehen, die er für uns aufschreiben liess durch seine Apostel und Propheten (wie Noah beim Schiffsbau, Gen 6).

1. Korinther 3,11-14:
Das einzige Fundament, das alle Stürme übersteht und am jüngsten Tag durch Feuer nicht verbrennen wird, ist das Fundament Christi. Jeder ist sehe zu, wie er baue: ob er wirklich auf dem Fundament Christi, d. h. auf seiner Lehre baut, oder ob er auf Menschen hört, auf öffentliche Meinungen, Überlieferungen oder gar auf seine eigenen Gefühle. Die Zukunft wird es an den Tag bringen, darum, lasst uns richtig bauen und alles genau nach dem Willen und Worten Jesu tun (wie Mose, Ex 40,16).

 

 Schlussfolgerungen

Lasst uns nicht umsonst bauen, sondern allein auf dem sicheren Fundament Jesu Christi! Das Gleichnis in Matthäus 7 macht klar, dass jeder irgendwann die Folgen seines Tuns tragen wird. Den Prüfungszeiten des Lebens kann niemand entgehen, denn Gott lässt über Gerechte und Ungerechte Regen und Stürme ergehen (Mt 5,45). Wichtig ist dann, dass unser Haus des Glaubens feststeht und nicht dem Sturm anheimfällt.

„Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder empfange, je nachdem er im Leibe gehandelt hat, es sei gut oder böse“ (2Kor 5,10).

Was in den Augen der Menschen richtig aussieht, ist in den Augen Gottes oft falsch! Jesus sagt, dass die Mehrheit sich auf dem breiten Weg befindet, der ins Verderben führt. Darum, lasst uns den schmalen, steinigen und manchmal sehr unbequemen Weg gehen, auch wenn wir uns dabei nicht immer gut fühlen. Gefühle bestimmen nicht, ob wir gerettet werden, sondern allein Gottes Wort! Lasst uns nach Gottes Willen suchen, forschen und gehorsam sein, damit wir am Tag seiner Wiederkunft uns freuen dürfen, weil wir zu den Siegern zählen (Mt 7,7-8)!