Gleichnis-22: Von zwei Söhnen

Gleichnisse Jesu

 

 

 Einleitung

Gleichnis von zwei Söhnen.

Matthäus 21,28-32: "Was meint ihr? Es hatte einer zwei Söhne; und er ging zum ersten und sagte: Geh, mein Sohn, und arbeite heute im Weinberg! Der aber entgegnete: Ich will nicht; später aber reute es ihn, und er ging hin. Da ging er zum anderen und sagte dasselbe. Der entgegnete: Ja, Herr!, und ging nicht hin. Wer von den beiden hat den Willen des Vaters getan? Sie sagen: Der erste! Da sagt Jesus zu ihnen: Amen, ich sage euch: Die Zöllner und Dirnen kommen vor euch ins Reich Gottes. Johannes kam zu euch auf dem Weg der Gerechtigkeit, und ihr habt ihm nicht geglaubt, die Zöllner und Dirnen aber haben ihm geglaubt. Ihr aber, die ihr das gesehen habt, habt euch auch hinterher nicht eines Besseren besonnen und ihm geglaubt."

 

I.   Geschichtliche Bedeutung

Verse 28-30: Der Mann, dessen zwei Söhne im Weinberg arbeiten sollen (Gleichnis nur im Matthäus). Einer ist einverstanden, geht aber nie an die Arbeit. Der andere weigert sich, entscheidet sich dann jedoch anders und geht hin.

Verse 31-32: Welcher Sohn hat den Willen des Vaters getan? - der Zweite!
Dieses Gleichnis ist eine scharfe Ermahnung an die Hohenpriester und Ältesten für ihren Ungehorsam gegenüber dem Bussruf des Johannes. Als Jesus sie fragte, mussten sie wider Willen zugeben, dass es der Zweite gewesen ist. Genauso verhält es sich mit den Zöllnern und Huren, die wie der zweite Sohn sind. Sie wollten nicht nach dem Willen Gottes wandeln, sondern suchten ihren eigenen weltlichen Lebensweg. Doch als sie die Predigt des Johannes hörten, taten sie Busse und liessen sich taufen.

Die Hohenpriester und die Ältesten sind wie der erste Sohn. Sie kamen sich gerecht vor und gaben vor, Gott zu dienen. Doch sie lehnten Johannes ab und trachteten Jesus nach dem Leben (Lk 3,7-9).

Während die Zöllner und Huren Busse tun, verpassen die jüdischen Führer in ihrer Selbstgerechtigkeit das Reich Gottes: Lukas 7,29-30. Sie wollten nicht mit Sündern verkehren (Mt 9,11). Sie hatten ja Abraham zum Vater (Lk 3,8-13). Viele Sünder (Huren = πόρνη) taten Busse unter Johannes des Täufers (Mt 3,1-8).

 

 II.   Welche Lektionen lernen wir daraus?

Beim himmlischen Vater zählen nicht Lippenbekenntnisse, sondern Taten des Gehorsams (Mt 7,21; Lk 6,46).

Busse tun bedeutet (μεταμέλλομαι = bereuen), umkehren vom Weg der Sünde und sich zum lebendigen Gott hinkehren (Apg 17,30).

Durch die Verkündigung des Evangeliums geht ein gerechtes Gericht über diese Welt: Johannes 5,30; 12,31; 3,17-21.